Klima HH
Jubelnde Klimaaktivisten; Hamburgs OB Tschentscher / picture alliance

Hamburger Klimaentscheid - „Wenn Hamburg ärmer wird, ist niemandem geholfen“

Klimaaktivisten haben den Hamburger Volksentscheid zur vorgezogenen Klimaneutralität für sich entschieden. Im Interview erklärt der Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski, warum das dem Klima nicht helfen wird, die Stadt aber ärmer macht.

Clemens Traub

Autoreninfo

Clemens Traub ist Cicero-Redakteur.

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Axel Bojanowski ist einer der renommiertesten Wissenschaftsjournalisten im deutschsprachigen Raum. Für „Welt“ arbeitet er als Chefreporter Wissenschaft. In seinem Buch „Was Sie schon immer übers Klima wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ (Westend-Verlag) erzählt er in 53 Geschichten vom Klimawandel zwischen Lobbygruppen und Wissenschaft.

Herr Bojanowski, beim Hamburger Volksentscheid zur vorgezogenen Klimaneutralität haben – gemessen an der Zahl der Wahlberechtigten – nur rund 23 Prozent mit Ja gestimmt. Ist ein solcher Beschluss aus demokratietheoretischer Sicht überhaupt legitim – und wie verbindlich ist er für die Stadt?

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Markus Michaelis | Di., 14. Oktober 2025 - 18:47

wäre es wohl ein Ziel der Klimaschützer in Hamburg, dass zB jetzt China den Klimaschutz in D fördert, dadurch uns die Technik verkaufen kann, was aber eben diese Industrie dann vorantreibt. Auch könnte die Welt (sagen wir einige andere Städte) auf Hamburg schauen und sagen: "gutes Vorbild, so wollen wir das auch versuchen".

Die Frage ist, ob das realistisch ist. Mein Eindruck ist eher, dass ganz Europa global immer weniger Rolle spielt, weil immer weniger Leute Europa ernst nehmen - in vielen Dimensionen, aber bezüglich Klima denke ich auch. Zumindest von den relevanten Playern.

Man sollte im Hamburger Experiment also, wenn es kommt, auch kritisch draufschauen, ob es irgendeine Vorbildfunktion hat. Relevant wären dabei für mich die Leute, die global die entsprechenden Räder auch antreiben, also Energieversorgung etc. zur Verfügung stellen. Schauen die sich in Hamburg etwas ab oder nicht?

Urban Will | Di., 14. Oktober 2025 - 18:49

nur noch nicht die Mehrheit hier im Lande.
Hamburg hat gezeigt, dass dem Irrsinn mittlerweile keine Grenzen mehr gesetzt sind. Sei es, wie hier, beim Thema Klima, aber man kann bei der Migration und der Energie weitermachen.
Nun lacht die Welt nicht nur über Deutschland, sondern ganz besonders über dieses arrogante Nest im Norden, denn mehr ist auch dieses Hamburg nicht, wenn man sich die Metropolen in der Welt anschaut.
Aber vielleicht war es auch gut so und es kommt, wie Bojanowski es formulierte. Viele Menschen wachen auf und merken, was linksgrünwoker Irrsinn am Ende bewirken kann. Dass eine ganze Stadt, ja d ganze Land, verrecken sollen, damit einige wenige arrogante, verblendete, komplett verblödete Ideologen ihren Willen durchgesetzt bekommen.
Sollte am Ende Hamburg also der Beginn der Wende sein, sollten ausgehend von Hamburg auch im Rest des Landes noch mehr Menschen merken, dass sie Spielball verrückter Ideologen sind und nur eine Partei noch an sie als Volk denkt, dann...

Wolfgang Borchardt | Di., 14. Oktober 2025 - 18:55

Steuerzahler kommt wohl eine Menge zu. Sozialsystem, Ukrainekrieg, politische Fehlentscheidungen incl. Migrationspolitik mit gewaltigen Kosten ohne ein absehbares Ende. Ein schwächelndes Hamburg darf noch auf den. Länderfinanzausgleich bauen, was Bayern als herausragendes Geberland nicht gefallen wird. Verständlich, wenn "ausgleichende Gerechtigkeit" zur schreienden Ungerechtigkeit wird.

IngoFrank | Di., 14. Oktober 2025 - 19:06

Löhnen und Gehältern …..
Wenn die „Pfeffersäcke“ unter den Hamburgern das erzwingen …… immer voran und weiter auf grünen Irrwegen ! !
Überheblichkeit und Dummheit ….. denn was nützt überhaupt das EU & deutsche Ziel der Klimaneutralität für das nichts Klima ? ? ?
Außer vielleicht ein „moralisches und plakatives
Gefühl welches weder mit Wissenschaft noch mit Ökonomie irgend etwas zu tun hat, sondern nur dem eigenen Ego dient.
Diese Sekte „glaubt“ ist Beratungsresistent und ihre Heilsbringer fehlt jegliches Wissen wie Frau Dröge letztlich bei Lanz bewies …… nach intensiven Debatten um den Bundeshaushalt wie hoch der denn ist ….. als exemplarisches Beispiel ….
MfG a d Erfurter Republik

C. Schnörr | Di., 14. Oktober 2025 - 19:43

schafft sich ab: hier ein Musterbeispiel. Länderfinanzausgleich nach Hamburg und Berlin einstellen, sofort!

Lisa Werle | Di., 14. Oktober 2025 - 21:13

Der Artikel eines Fachmanns wie Bojanowski macht noch einmal sehr klar, dass diesem Land jede Vernunft abhanden gekommen ist. Die Politiker lassen sich von durchgedrehten Klima-Chaoten am Nasenring durch die Arena ziehen. Und die noch arbeitende Bevölkerung wird zur Kasse gebeten für eine absurd erbärmliche Ideologie. Nur weg hier. Sollen sie doch selbst ausbaden, was sie angerichtet haben und noch weiter tun möchten. Alles, aber auch wirklich alles ist darauf ausgerichtet, das Land zu schwächen und die Bürger zu verarmen. Und wer ist an vorderster Front: rot-grün, was sonst. Die Linke mischt auch mit, damit wir noch rascher im Sozialismus landen. Man kann nur noch zynisch werden bei diesem Wahn. 'Wir' sind doch so gut im Verbotsmodus: die Grünen zu verbieten, würde dem Land unendlich helfen. Ich bin dafür. Und bis es soweit ist, sollten alle die Bücher von Bojanowski gelesen haben MÜSSEN.
Pflichtlektüre in den Schulen.

Frau Werle, stimme Ihnen zu.
Ich glaube es ist wichtig, dass Hamburg diesen Weg geht.
In den Innenbezirke leben kaum noch Hamburger sondern große Migrantenanteile.
Der zunehmende Drogenhandel ist nicht zu übersehen.
Rot - Grün, mit ihren Klimavereinen haben einen Weg eingeleitet, der vielleicht die Deutschen aufwachen lässt.
Der Abriss von Firmen die Hamburg verlassen, wird ein trauriges Bild bieten das vielleicht Deutschland politisch aufwachen lässt.
Für Hamburg und Berlin ist es muss der Länderfinanzausgleich wegfallen.
Berlin ist schon lange ein Sumpf und Hamburg mit Rot - Grün wird nun diesen Weg gehen
Ich hoffe, das die Bayern wach werden und den Länderfinanzausgleich für Berlin auflösen und für Hamburg ablehnen.
Die Renterarmut in Bayern steigt rapide an.

Theodor Lanck | Di., 14. Oktober 2025 - 21:47

Der sog. "Zukunftsentscheid" (wann wurde je über die Vergangenheit entschieden?) ist mehrfacher Unsinn:
- Die wissenschaftliche Basis des anthropogenen Klimawandels ist trotz viel Forschung weiterhin unsicher, Stichworte "Senkenmodell", "Sonneneffekt" und "urbane Messverzerrungen"
- Netto-Null-Dekarbonisierung bedeutet faktisch brutto-Null, da die Senken erst nach (!) Reduktion angerechnet werden
- Selbst im Klimaparadigma ist eine lokale Reduktion wie in HH unwirtschaftlich, da die Vermeidungskosten exorbitant hoch sind
- Was HH einspart, wird über den Zertifikatehandel woanders emittiert, Effekt NULL, oder sogar negativ bei Industrieverlagerung.

Als Hamburger kann ich über die Unwissenheit und Trägheit meiner Mitbürger nur den Kopf schütteln. Und bei der nächsten Wahl entsprechend wählen...

S. Kaiser | Mi., 15. Oktober 2025 - 10:03

Antwort auf von Theodor Lanck

... Sie argumentieren hier rational, und das ist leider das Problem, denn Sie unterschätzen die Macht der ideologischen Verbohrtheit.
Seien wir ehrlich, man braucht weder ein Studium der Physik noch eins der Ökonomie, um zu wissen, dass diese Entscheidung wirtschaftlich Harakiri ist, und klimatechnisch nichts bringen wird.
Im Netz kursiert das Video eines Handwerkers, der ganz profan und spöttisch erklärt, warum das auch rein praktisch nicht funktionieren wird.
Man kann und will es anscheinend nicht zuhören und begreifen, also muss man zu spüren bekommen.

Thomas Veit | Di., 14. Oktober 2025 - 22:47

aber bitte Konsequent! Gesnetz abschaffen, ohne Ausnahme! Gebäudebestand zu 99,8% durchsanieren und energetisch auf den neuesten Stand bringen!! Den HAFEN GRÜN MACHEN: nur noch Elekteromobilirät oder grünen Wasserstoff zulassen - AUCH AUF DEM WASSER!!! E-Mobilität im gesamten Stadtraum (Ausnahme: Med.-Notfallfahrz. & Feuerwehr; Polizei kann Rad fahren, reiten oder laufen).

UND BITTE KEINE TRIXEREIN UND FEIGE RÜCKZIEHER!!! (Senat/Parlament) >> VORWÄRTS ZU NEUEN TATEN - DEUTSCHLAND BRAUCHT DRINGEND VORBILDER! UND FUNKTIONIERENDE REFERENZLÖSUNGEN FÜR EINE NEUE B3SSERE WELT!!

>> HAMBURG VORAN!! Bitte! [...das erspart uns anderen u.U. einiges...! 😉😉🤣]

Das wird was - endlich!!! 👍 Ich freue mich sooo... 😀

PS: Wieso aber erinnert mich das nur irgendwie so - ich weiß garnicht richtig wie?? - an das Selbstbestimmungsgesetz... ...? 🤔 Ach ja - vom Ergebnis her... ... ... 🤡

Stefan | Di., 14. Oktober 2025 - 23:50

In Sachen cum ex.
Die Opposition (CDU, Linke, Grüne) fordert Aufklärung und sieht "Versagen" oder "Indizienkette" für Einflussnahme. Die Linke nannte Tschentscher 2023 "untragbar" und forderte seinen Rücktritt. Medien wie Spiegel, Zeit und Manager Magazin berichten von "Erinnerungslücken" (ähnlich Scholz) und einer "gefährlichen Nähe" zur Bankenlobby. Auf X (ehemals Twitter) wird der Skandal bis 2025 thematisiert, oft im Kontext von Wahlen oder Infrastrukturproblemen in Hamburg – z. B. als Symbol für "SPD-Versagen".
... und genau dieser Mann lässt es zu, daß in Hamburg, laut des o.a. Artikels, das Steuergeld weiterhin munter aus dem Fenster geworfen wird.
Mir fehlen die Worte.

Ferdinand Schulze | Mi., 15. Oktober 2025 - 07:23

...wenn die Wähler zu bequem sind, sich politisch zu informieren und / oder zur Abstimmung zu gehen. Den meisten hier im Land geht es wohl noch viel zu gut.

S. Kaiser | Mi., 15. Oktober 2025 - 09:52

Da hatte Fritz Vahrenholt (ehemaliger SPD-Umweltsenator in HH) schon recht, den politischen Gegnern des Entscheids vorzuwerfen, nicht genügend mobilisiert und aufgeklärt zu haben.
Andererseits muss man sagen, wer dort von sich aus nicht aktiv dagegen gestimmt hat, muss man entweder Dummheit und Indifferenz oder Phlegma und Bequemlichkeit vorwerfen.
Wie hieß ein bekannter Buchtitel aus jüngster Vergangenheit: Wer schweigt, stimmt zu.
Den Befürwortern ist wohl schon klar, dass es weltklimatechnisch keinen Sinn macht. Sie ergötzen sich daran, Klimavorreiter und Vorbild zu sein.
Vielleicht werden sie es ja – darin, wie man es nicht machen sollte. Dann ist es vielleicht sogar gut, weil man 5 Jahre früher Lehren daraus zieht, und ggf woanders die Notbremse ziehen kann.
In diesem Sinne: Schaut auf diese Stadt!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 15. Oktober 2025 - 12:37

Gibt es da nicht irgendeine Weissagung, wonach Hamburg vom Meer überspült werden und untergehen soll? Hat nicht Nostradamus so etwas mal verklausuliert angekündigt? Hat der wirklich in seiner Zeit bereits grüne Klima Hysteriker erkannt, die mittels Lüge und Fanatismus die Stadt mit ihren Gedanken überfluten und dem Untergang weihten? Wow. Dann brauchen die ja gar keine Fahrradwege mehr bauen, den Wohnungsmarkt beleben, wenn die Stadt eh untergeht. Und Putin braucht auch nicht mehr kommen. Was will er mit einem untergegangenen Hamburg, dem Atlantis der Neuzeit. Ich denke die Hamburger bekommen was sie verdienen. Sie haben diese rot-grünen Sektierer gewollt und müssen jetzt deren Politik ausbaden. Einen Trost bleibt denen. Mit der UNION wäre es nicht besser gelaufen. Also lieber Hamburger. Augen auf bei der nächsten Wahl. Ihr könntet mit einem *blauen* Auge davon kommen, wenn ihr Eure Kreuzchen mal richtig setzt und vor allem zur Wahl geht und es nicht 23% Verrückten überlasst.