Vater der Geisel Rom Braslavski
Rom Braslavskis Vater Ofir zeigt das Video seines Sohnes, das dessen Entführer ins Netz gestellt haben / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ohad Zwigenberg

Geiseln der Hamas freigelassen - Deutsche Opfer, deutsches Desinteresse

Ganz Israel feiert die Befreiung der Geiseln aus der Hamas-Gefangenschaft. Doch in Deutschland bleibt es still, obwohl auch vier Deutsche unter den Freigelassenen sind. Sind sie der deutschen Politik und Gesellschaft nicht deutsch genug – oder hat man einfach andere Prioritäten?

Ingo Way

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Ingo Way ist Chef vom Dienst bei Cicero Online.

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„Auch Deutsche unter den Opfern“ hieß ein 2010 erschienenes Buch von Benjamin von Stuckrad-Barre. Der Autor spielte damit auf die Phrase an, die in News-Meldungen häufig zum Einsatz kommt, wenn bei einem Unglücksfall im fernen Ausland auch deutsche Bürger betroffen sind. So hieß es etwa nach der Entgleisung einer Seilbahn in Lissabon im September dieses Jahres in den Nachrichten: „16 Tote – auch Deutsche unter Verletzten“. Ein solcher Hinweis ist nicht etwa ein Zeichen von Chauvinismus oder der Überzeugung, Deutsche als Opfer – von Naturkatastrophen, Unfällen oder Verbrechen – seien etwas ganz besonders Ungewöhnliches, sondern dem Informationsbedürfnis eines deutschen Publikums geschuldet, da sich unter den Betroffenen auch Verwandte, Freunde oder Verwandte von Freunden befinden könnten. Und ja, ein gewisses nationales Zusammengehörigkeitsgefühl ist auch nichts völlig Falsches. 

So ist es zum Beispiel bei einer Geiselnahme im Ausland nicht nur für die Geiseln beruhigend zu wissen, dass sich neben ihren unmittelbaren Angehörigen auch noch ein paar Landsleute Sorgen machen – dies wäre in einer funktionierenden Gesellschaft, die sich sonst so viel auf ihre Solidarität einbildet, auch zu erwarten. Und bei einer geglückten Geiselbefreiung darf sich die Freude auch ruhig in der Öffentlichkeit zeigen. So wurde etwa die Heimkehr des Amerikaners Edan Alexander nach 19 Monaten Hamas-Gefangenschaft im Mai dieses Jahres auch in New Jersey, wo er aufgewachsen ist, sowie in der gesamten amerikanischen Öffentlichkeit enthusiastisch gefeiert. Dass er überhaupt freigelassen wurde, verdankt sich im übrigen dem Engagement von Präsident Trump, der sich für die Befreiung der amerikanischen Staatsbürger unter den 251 von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln besonders eingesetzt hatte. 

Unter den 20 am Montag im Rahmen des Trump-Friedensplans freigelassenen israelischen Geiseln sind auch vier mit deutscher Staatsbürgerschaft. Von Freude und Jubel auf deutschen Straßen über das Ende von deren Martyrium war jedoch nichts zu sehen. Insgesamt 14 Deutsch-Israelis waren am 7. Oktober 2023 von Palästinensern in den Gazastreifen entführt worden. Der Pianist Alon Ohel, die Zwillinge Gali und Ziv Berman sowie Rom Braslavski, der als Security-Mitarbeiter auf dem Nova-Musikfestival beschäftigt war, kehrten jetzt lebend zurück. Noch im August hatte der Islamische Dschihad ein Video mit einem völlig ausgezehrten Braslavski veröffentlicht, der deutlich von seinen Folterungen gezeichnet war. Die ebenfalls deutschen Geiseln Tamir Nimrodi, Itay Chen und Tamir Adar, deren Angehörige bis vor kurzem noch hofften, sie seien noch am Leben, kamen nicht mehr zurück. Die übrigen Deutsch-Israelis waren schon vorher ermordet worden oder ihren Misshandlungen erlegen. 

Es gab wenig Bemühungen, das Schicksal der Geiseln im öffentlichen Bewusstsein zu halten

Ihre Namen wurden und werden in deutschen Medien zwar durchaus erwähnt – ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit scheint es allerdings nicht gedrungen zu sein, dass auch eigene Landsleute von einer islamistischen Mörderbande zwei Jahre lang festgehalten und gequält wurden. Hier machte man sich, auch außerhalb linksradikaler und muslimischer Kreise, weit mehr Gedanken um das Wohlergehen von palästinensischen Zivilisten, die Massenmord und Geiselnahme frenetisch bejubelt hatten und von denen etliche in ihren eigenen Kellern Geiseln gefangenhielten. 

Vonseiten der Bundesregierung gab es auch wenig Bemühungen, das Schicksal der Geiseln, der deutschen wie der übrigen, im öffentlichen Bewusstsein zu halten. Von Olaf Scholz wie Friedrich Merz, von Baerbock wie Wadephul gab es zwar immer wieder warme Worte, man sei in Gedanken bei den Geiseln und spreche deren Familien sein Mitgefühl aus – doch kein Ministerium startete zum Beispiel eine großangelegte Plakatkampagne mit den Fotos der deutschen Geiseln, obwohl doch für solche Aktionen, wenn es um NGO-freundliche Themen wie Klimaschutz oder den „Kampf gegen Rechts“ geht, immer genug Geld da ist. Es gab auch keine konkreten Bemühungen, vergleichbar denen der US-Regierung, durch Drohungen gegenüber der Hamas oder das Einstellen von Hilfszahlungen zumindest die deutschen Geiseln freizubekommen. 

Das früheste Symbol für die Gleichgültigkeit sowohl der Bundesregierung als auch der deutschen Bevölkerung gegenüber den deutschen Geiseln war Shani Louk. Die 22-jährige Tochter eines Israelis und einer Deutschen feierte auf dem Nova-Musikfestival in der Negev-Wüste, das am Morgen des 7. Oktober 2023 von der Hamas überfallen wurde. Ihr misshandelter Körper wurde von den Terroristen auf die Ladefläche eines Pick-up-Trucks geworfen und anschließend durch eine jubelnde Menge in Gaza-Stadt gefahren. Die Menge schrie „Allahu akbar“, Umstehende, darunter auch Jugendliche, zogen sie an den Haaren und bespuckten sie. Das alles ist auf einem Video zu sehen, das die Hamas selbst in den sozialen Medien veröffentlichte. Ob Shani Louk da noch lebte oder schon tot war, ist nicht zu erkennen. Die israelische Armee entdeckte ihre Leiche am 17. Mai 2024 im Norden des Gazastreifens.

Friedrich Merz jettet lieber zum Friedensgipfel

Shanis Mutter Ricarda Louk hatte zuvor wiederholt an die damalige rot-grüne Bundesregierung appelliert, sich für die Freilassung ihrer Tochter einzusetzen. Shani Louks Tante Orly und deren Mann Wilfried Gehr sagten laut Zeit bei einem Treffen der Familie mit der damaligen Außenministerin Annalena Baerbock: „Leider bleibt das Gefühl, dass die deutsche Außenministerin, der Botschafter und auch der Kanzler uns und alle Familien wirklich nicht unterstützt haben, die betroffenen Familien nur für ihre egoistischen Medienauftritte benutzt haben.“

Und auf einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung im Mai dieses Jahres forderten Angehörige deutscher Geiseln – darunter die Mutter des inzwischen verstorbenen Tamir Adar, der Bruder von Gali und Ziv Berman sowie der Onkel von Alon Ohel, die am Montag freigekommen sind – die mittlerweile schwarz-rote Bundesregierung auf, sich ebenso für deren Freilassung einzusetzen, wie Donald Trump das für seine amerikanischen Landsleute getan hat, und es nicht bei Rhetorik und Lippenbekenntnissen zu belassen. 

Von dieser Veranstaltung hat die deutsche Öffentlichkeit so gut wie nichts mitbekommen; und dazu, dass die letzten noch lebenden Geiseln jetzt endlich wieder in Freiheit sind, hat die Bundesregierung absolut nichts beigetragen. Trotzdem jettete Kanzler Friedrich Merz jetzt zum Nahost-Friedensgipfel im ägyptischen Scharm El-Scheich, um sich dort als globaler Player zu inszenieren, seine Hilfszusage in Millionenhöhe für Gaza zu bekräftigen und sogar eine führende Rolle beim Wiederaufbau des Gazastreifens zu reklamieren. Donald Trump hat Edan Alexander nach dessen Freilassung ins Weiße Haus eingeladen. Merz hat bisher keine Einladung an Alon Ohel, Rom Braslavski, Gali Berman und Ziv Berman ausgesprochen. Neben seiner wichtigen Ägyptenreise blieb ihm dafür wohl keine Zeit.

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Johannes | Di., 14. Oktober 2025 - 15:09

Hallo Herr Way

finden Sie das wirklich normal, nach einzelnen Reaktionen in der Gesellschaft zu suchen oder einzelne Reaktionen zu abstrahieren und dann daraus etwas zu interpretieren?

Für mich persönlich wirkt das konfus oder verwirrend. Es ist jedenfalls weit weg vom eigentlichen Wahrheitsgehalt aber eher motiviert.

Ich verstehe nicht.

Es geht m.E. darum, daß Herr Way ein allgemeines sichtbares Mitgefühl vermisst. Der Überfall am 07. Oktober hat schnell gezeigt, daß niemand auf Schonung hoffen brauchte. Es war klar, daß den Opfern Schlimmstes angetan werden sollte. Zwei Jahre verbrachten Geiseln und Angehörige im Ungewissen. Tägliche körperliche oder Seelenfolter wurde den Opfern zuteil. Ich kenne in unserer angeblich zivilisierten Welt keinen vergleichbaren Fall von bewußt über einen so langen Zeitraum begangene Grausamkeiten an unschuldigen Menschen. Nur wenige sind dem Terror entronnen. Es geht nicht um Herkunft, es geht um Menschlichkeit! Geschah es nicht auch am Breitscheidplatz, dass Politiker, auf denen Hoffnung lag, meinten, sich bedeckt zu halten? Wer kennt auch diese Opfer mit Namen, wer weiss mit welchem Schmerz die Angehörigen noch heute kämpfen? Dies alles, Johannes, (ein biblischer Name) verdiente von uns Allen eine unverrückbare Position: Scharfe Verurteilung von Grausamkeit an Wehrlosen.

Und den Opfern unser volles Mitgefühl und Mitleid! Ein unglaublich bestialisches Verbrechen. Leider ist es nur eine Seite der Medallie. Und dass ich das hier sagen muss, ist eigentlich ungeheuerlich. Oder messen wir hier die Menschenwürde mit zweierlei Maß?

Die arabischen Bürger im Gazastreifen waren an der Geiselnahme, der Folterung und der bestislischen Ermordung der Israelis beteiligt. Die Bevölkerung ist fast identisch mit der Hamas. Wenn Sie sich objektive Berichterstattungen ansehen, werden auch Sie es erkennen. Die einzigen, die mir leid tun sind die (kleinen) Kinder. Aber wer schon seine eigenen Kinder zu Märtyrern erzieht, muß auch die Konsequenzen tragen. Wie gesagt, die einzigen, die ich bedauere, sind diese Kinder.

Was, Herr Johannes (oder wie auch immer Sie heißen mögen), möchten Sie uns mit dem 'selective exposure-Vorwurf gegen Herrn Way mitteilen? Herr Way beschreibt völlig zu Recht die unerträgliche Gleichgültigkeit von Politik und Gesellschaft den Opfern des 07. Oktober gegenüber. Ja, 'es waren auch Deutsche unter den Opfern', aber offenbar nicht die richtigen. Und nach diesen 'Informationen' brauchten wir alle nicht zu suchen - denn sie sind sehr offensichtlich. Mein Eindruck ist, dass eher Sie eine kognitive Dissonanz nicht gut aushalten, wenn Ihnen mit dem Beitrag von Herrn Way eine andere Sichtweise präsentiert wird.

"Herr Way beschreibt völlig zu Recht die unerträgliche Gleichgültigkeit von Politik und Gesellschaft den Opfern des 07. Oktober gegenüber"

Politik und Gesellschaft setzen sich seit dem Bestehen Israels für dieses Land ein sowie auch für jüdische Kultur in unserem Land. Und das nicht zimperlich. Fragen Sie doch mal schnell chatgpd oder schauen Sie sich um.

Und das ist auch okay.
Wenn deutsche Steuerzahler aber für den Gebrauch bzw. Einsatz von deutschen Waffen bezahlen, damit von rechtsextremen Parteien in der Knesset ganze Stadtteile und eingeschlossene Menschen zusammengebaubt werden ohne Rücksicht auf Verluste, muss der deutsche Steuerzahler in Deutschland sich eben Gefallen lassen, dass er in der Welt weiterhin als antisemitischer Massenmörder bezeichnet werden darf. Vielleicht hat der gemeine Deutsche schon verstanden, dass er sich in diesen Krieg besser nicht hätte einmischen sollen. Zurückhalten und Abwarten gehört nicht zu den Tugenden deutscher Diplomatie.

Herr Way hat exakt in Worte gefasst, wie Schland mittlerweile tickt. Wer nur halbwegs bei klarem Verstand, nicht polit. indoktriniert ist, seine menschl. Empathie noch besitzt und vor allem das Geschriebene mit eigenem Erleben vergleicht, kann hier nur zustimmen. Konfus und verwirrend ist nicht der Artikel, sondern die Erkenntnis, wie recht er hat. Wenn man aber noch ein klein wenig weiterdenkt (was Du ja nicht kannst oder willst), kann man nur zu dem Schluss kommen, dass auf diese Art und Weise das ständige Versagen, die Mitschuld dieser politischen Hasardeure unterdrückt werden soll. Keine Namen, keine Opfer. Ganz offensichtlich für jeden, der es wissen wollte, wurde diese "Technik" nach dem Morden auf dem Breitscheidplatz. Wo fehlt dir Wahrheitsgehalt? Natürlich weiß ich, dir zu antworten, ist Perlen vor die grunzenden Nutztiere geworfen.

Markus Michaelis | Di., 14. Oktober 2025 - 15:34

Wir würden in Deutschland so gerne nach universellen Prinzipien für die ganze Menschheit da sein, und wenn wir für irgendwen nicht genauso solidarisch (fast immer einseitig erklärt) bereitstehen, wollen wir so gerne objektive Menschheitsgründe haben, warum man diesen Menschen nicht so beistehen sollte.

Wir verheddern uns als Gesellschaft da immer wieder, weil die reale Welt nicht ganz diesem Muster folgt.

Sebastian Habel | Di., 14. Oktober 2025 - 15:56

"Türke mit deutschem Pass" -> Rassismusalarm!
"Israeli mit deutschem Pass" -> Schweigen im Walde...

Der gewöhnliche deutsche Partei-Funktionär und der gewöhnliche deutsche MS-Journalist interessiert sich nur für die guten, positiven Terroristen, für die "Helden", "Freiheitskämpfer" oder "Revolutionsführer", die von den MS-Medien als "prominenre Gute" gehypt werden, idR als "Opfer" von teufelsgleichen "Bösen".

Die beiden Berufsgruppen spalten unsere Gesellschaft in zwei scharf getrennte Teile, in die "Guten" und in die "Bösen".

Politiker und Journalisten, die sich als Bannerträger des "Guten" inszenieren, glauben (wie Frau Reichinnek) an die Gottähnlichkeit aller Revoluzzer oder (wie Strack-Zimmermann) an den unveränderlichen, teuflischen Grundcharakter mancher Feinde und Feindvölker.

Wer selbst einer verteufelten Ethnie angehört, oder einfach nicht vergessen kann, dass Revolutionshelden erfahrungsgemäß viel Unheil über die Menschen bringen, wird von diesen "Guten" verachtet oder jedenfalls nicht beachtet. Sie gelten für die "Guten" einfach nicht mehr als Mitbürger.

Christoph Kuhlmann | Di., 14. Oktober 2025 - 16:20

Deutsche sind für die Politik von untergeordneter Bedeutung. Die Palästinenser, Afghanen und andere aus dem globalen Sünden sind viel wichtiger. Versuchen sie doch mal eine Steuer- und Abgabensenkung für kleine Einkommen zu realisieren.

Urban Will | Di., 14. Oktober 2025 - 16:58

in Bezug auf diese Geiseln ist mit dem Begriff schäbig noch wohlwollend beschrieben, aber es passt ins Bild.
Schon seit Merkel kann man sagen: wer solche Regierungen hat, braucht keine äußeren Feinde mehr und die Fritzchen-Truppe hat hier nahtlos weitergemacht.
Unter d Augen d Regieriung feierte man auf deutschen Straßen ja in gewaltiger, bunter, mit Süßigkeiten gespickter Atmosphäre die Mörder und Geiselnehmer, wer kann da schon erwarten, dass man sich für die Geiseln einsetzen würde. Zudem waren es ja Juden und man muss halt mittlerweile in Deutschland sehr auf die Befindlichkeiten der zugewanderten Goldstücke achten.
Der deutsche Beitrag zur Befreiung ist eine neue Definition des Begriffes „Nichts“.
Und dass sich dann der Ober-Geck, dieser unfähigste aller unfähigen Politiker, die wir je hatten, hinstellt und deren Befreiung, sowie den Frieden in Gaza „verkündet“, spottet jeder Beschreibung.
Mit Geld um sich schmeißen, mehr kann dieses Narrenschiff nicht mehr. Bald ist auch das weg

war von Anfang an klar, was sich der unmündige, gehirngewaschene, indoktrinierte Wähler da an Bord gehievt hat. Nur die Kapelle spielt jetzt noch lauter, aber auch falscher. Kein Wunder, so schief wie das Deck mittlerweile steht. Und keine anderen Schiffe eilen zur Rettung herbei.

Chris Groll | Di., 14. Oktober 2025 - 17:06

Zuerst einmal ist es ein glücklicher Tag für die überlebenden Geiseln und ihre Familien. Den Familien der Getöteten bleibt leider nur die Trauer um ihre Liebsten.
Wie sich die deutsche Regierung und der gesamte politmediale Komplex verhalten haben war schändlich. Wenn ich bedenke, daß das ZDF noch heute die israelischen Geiseln mit den Mördern und Terroristen der Hamas gleichgesetzt hat (im Morgenmagazin hieß es "Geiseln wurden ausgetauscht") überkommt mich tiefer Zorn.
Leider hat man bei vielen Bürgern auch das Gefühl, daß es ihnen egal war, was mit den Geiseln passierte.
Aber eins ist auch sicher. Die deutsche Regierung würde sich nur bei linken Aktivisten evtl. anders verhalten. Da würde sie vielleicht versuchen, diese freizukaufen. Alle anderen Bürger sind "Unseren Demokraten" erwiesenermaßen völlig egal.

Daß Herr Merz sich im ägyptischen Scharm El-Scheich hat blicken lassen, ist an Dreistigkeit und Schamlosigkeit nicht zu überbieten.

Stefan | Di., 14. Oktober 2025 - 17:19

Was bezüglich der Palästinenserfreunde hierzulande in der letzten Zeit los war, bei Demos, an den Universitäten oder bei Tätlichkeit gegenüber Trägern einer Kipa ... was erwartet der Schreiber dieses Artikels eigentlich?
Die polizeilichen Protokolle oder tägliche Berichterstattung diesbezüglich in den Medien, wegen offenem Judenhass, sprechen doch eine deutliche Sprache, oder nicht ???

Gabrielle Schachler-Bukies | Di., 14. Oktober 2025 - 17:27

Man muss sich für unsere Regierung und unsere Politiker schämen! Erbärmlich!

S. Kaiser | Di., 14. Oktober 2025 - 17:37

Der Fairness halber sei erwähnt, dass Johannes Winkel, Vorsitzender der JU gestern auf X folgendes schrieb: „Ein Skandal muss nachträglich aufgearbeitet werden: Warum hat sich in Deutschland eigentlich kaum ein Mensch dafür interessiert, dass UNSERE Staatsbürger Geiseln der Hamas waren? Weil sie Gali und Ziv statt Thomas und Christian heißen? Weil sie Juden sind?“
Klingt, als wolle hier jemand den Finger in die Wunde legen.
Wie sagte Hayali noch anlässlich des Attentats auf Kirk? Wenn man kein Mitgefühl hätte, könne man an der Stelle auch einfach die Klappe halten und sich gar nicht äußern. Ketzerisch gesagt, vielleicht liegt es daran .....

Jens Böhme | Di., 14. Oktober 2025 - 22:26

...dass nicht zu sich selbst steht, Nationalflagge, Nationalsprache, Nationalbewusstsein und Zugehörigkeitsgefühl negiert, weil Weltbürger oder sonstigerer Kokolores, wird nicht so tun, als ob es das gäbe. Und das ist gut so - die befreiten Geiseln werden es nicht vermissen.

Armin Latell | Mi., 15. Oktober 2025 - 11:44

Antwort auf von Jens Böhme

in ihrem Sinn unverständliche Einlassung. In ihrer Intention allerdings nicht! Aber vielleicht sehe ja nur ich das so.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 15. Oktober 2025 - 12:49

Vom ersten Tag an wurde medial nur am Rande erwähnt, dass es auch deutsch-israelische Staatsbürger getroffen hat. Vergangene Regierungen haben sich bei Geiselnahmen für ihre Staatsbürger offen und massiv für deren Freilassung eingesetzt. Und da gab es eine Zeit, da war es egal, ob nur deutsch oder eben auch noch israelisch. Für jeden Muslim hätte sich Merz stark gemacht und sich von den linken Land treiben lassen. Aber so. Stillschweigen, stattdessen offene Kritik an Israel, Geld und Nahrung für die Hamas als angebliche Spenden für das palästinensische Volk, aber keinerlei Beachtung oder dipl. Versuche, an der Seite der USA an den Freilassungen mitzuwirken. Stattdessen zuletzt keine Waffen für Israel. Nein, man kann und muss auch Israel an der ein oder anderen Stelle kritisch hinterfragen, darf Ihnen aber nicht in den Rücken fallen. Merz der Trittbrettfahrer wollte in Ägypten Lorbeeren einsammeln und verlor wieder keine Wort zu *unseren* Geiseln. Er ist und bleibt ein Heuchler .

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 15. Oktober 2025 - 15:42

und obwohl ich keinesfalls der Meinung bin, dass Kanzler Merz so agieren sollte wie Präsident Trump, finde ich die Stille anlässlich der Heimkehr wenigstens von 4 Deutschen Geiseln beschämend.
Ja, da sollte unbedingt eine öffentliche Geste unserer Bundesregierung oder auch unseres Bundespräsidenten erfolgen.
Ich will dem in keiner Weise vorgreifen, erwarte es aber.
Ich möchte allerdings auch wissen, ob Deutsche Palästinenser Angehörige durch die israelische Armee in Gaza verloren haben.
Eine gemeinsame Trauerfeier dürfte man, wenn, wohl nicht erwarten können?

die gemeinsame Trauerfeier für die 1200, von den Palästinensern massakrierten, Israelis stattgefunden? Das war wohl in der Zeit, als diese zur Freude des Volkes durch Gaza geschleift wurden und zur Feier des Tages vom deutschen Steuerzahler bezahlte Süssigkeiten verteilt wurden. Was genau sollen Deutsche Palästinenser sein? Ideologie fressen Hirn.