Islam-Umfrage - Nur für jeden Fünften gehört der Islam zu Deutschland

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa lehnt eine deutliche Mehrheit den Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ ab. Nur eine Altersgruppe sieht die Sache offenbar entspannter

Gehört der Islam zu Deutschland? Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) sind uneins / picture alliance
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„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ – der Satz des neuen Bundesinnenministers Horst Seehofer sorgte für heftige Irritationen und provozierte sogar den sofortigen Widerspruch der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Cicero steht aber eine Mehrheit der Bevölkerung hinter Seehofer.

Nur rund 22 Prozent der Befragten stimmen laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa dem Satz zu „Der Islam gehört zu Deutschland“. Rund 62 Prozent stimmen dem Satz demnach nicht zu. Rund 10 Prozent der Befragten gaben an, nicht zu wissen, ob der Satz für sie zutrifft. Rund 6 Prozent machten gar keine Angaben.

Auffällig in der Insa-Umfrage ist die Altersgruppe der befragten 18- bis 24-Jährigen: Mit rund 37 Prozent Zustimmung sind sie die einzige Altersgruppe, die mehrheitlich findet, dass der Islam zu Deutschland gehört. 36 Prozent sagen in dieser Gruppe Nein. Die größte Ablehnung des Satzes findet sich mit 70 Prozent in der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. Zwischen Frauen und Männern hingegen stellt das Meinungsforschungsinstituts insgesamt keinen nennenswerten Unterschied zwischen Zustimmung und Ablehnung fest. Zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es hingegen kleine Unterschiede: Im Osten stimmen rund 16 Prozent zu, im Westen 23 Prozent.

Befragt nach ihrer politischen Wahlverhalten zur Bundestagswahl 2017 findet der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“überdies nur in der Gruppe der Grünen-Wähler eine mehrheitliche Zustimmung von 43 Prozent. Immerhin 40 Prozent lehnen auch hier den Satz ab. Den höchsten Wert an Ablehnung gibt es bei AfD-Wählern: 95 Prozent sagen, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Gefolgt von FDP-Wählern, die zu 76 Prozent den Satz ablehnen. Bei SPD- und CDU-Wählern stimmen immerhin 25 Prozent, beziehungsweise 21 Prozent dem Satz zu.

Unsere Titelgeschichte Gehört dazu?von Birk Meinhardt aus dem Märzheft können Sie in unter Cicero Plus lesen.

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