
- Merkels Versprechen
Mehr als eine Million Flüchtlinge kamen in den vergangenen zwei Jahren nach Deutschland. Kann ihre Integration gelingen? Eine vorläufige Bilanz
Ein Morgen Mitte Juni, die Containersiedlung Britz im Süden Berlins. Es sind über 30 Grad, es gibt keinen Baum und keine Klimaanlage, Schatten spendet nur das Dach über einem kleinen Sandkasten. Dort steht Aziz Mahmoud, 39, Kurde aus Syrien. Er wohnt mit drei Männern in einem Container, dicht an dicht. Die Baumängel sind zahlreich: Der Wasserdruck ist zu niedrig, die Toilette verstopft, das Duschbecken läuft aus.
In Berlin leben noch rund 10 000 Personen in Notunterkünften, bundesweit einzigartig – doch Aziz Mahmoud gehört nicht dazu. Sein Container ist eine der Lösungen, die das Land als Gemeinschaftsunterkunft vorgesehen hat, „temporär und auf drei Jahre beschränkt“. Mahmoud findet, „da ist sogar die Turnhalle besser“. Er würde gerne wieder in seine alte Notunterkunft zurück.