- Deutschland, eine liberale Wüste?
Liberalismus führt in Deutschland ein Nischendasein in einer überwiegend etatistischen Politiklandschaft. Wir werden zu passiven Untertanen eines lähmenden Staats- und Verwaltungswesens. Unsere Gesellschaft braucht Freiheit, um aufzublühen, so wie die Wüste den Regen.
liberal [liˈbeːʁaːl], Adjektiv – in der Theorie: freiheitlich, tolerant, eigenverantwortlich. Aus deutscher Perspektive: elitär, unsolidarisch, regulierungsbedürftig.
Deutschland gehört zu den liberalen Demokratien – wie viele Länder können das von sich behaupten? Doch die Liberalität ist auch hier auf dem Rückzug. Vorschriften normieren immer mehr Lebensbereiche; in der Wirtschaft entscheidet über den Erfolg immer weniger der Markt, sondern staatliche Interventionen; Bürger geben ihre Rechte und Pflichten bei einem fürsorglich-bevormundenden Staat ab, zwischen „Klartext“ und „woker“ Sprache wird der Grad für unbedenkliche, aber freie Rede immer schmaler.
-
Monatsabo (im 1. Monat) 2,00 €
Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden.
Der erste Monat kostet 2,00 €, danach 9,80 €/Monat.
Ohne Abo Lesen
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Herr Tarnow, um es mal kurz zu machen: wir brauchen nicht den einsamen Rufer in der Wüste. Diese Gesellschaft m u s s zu der Einsicht kommen, daß linker Unsinn in die Wüste geschickt gehört. (Zwei Fallbeispiele gefällig: Ex-DDR, Argentinien.) Leider fallen die viel zu moderaten, konservativen, Kräfte in Deutschland z.Zt. völlig aus. Dabei ginge es anders. Wird der Absturz willentlich in Kauf genommen? Zumindest regen sich die ersten Widerstände aus der Industrie. Leider zu spät. Dieses Land geht schweren Zeiten entgegen; selbst eine sofortige Strategieumkehr wird Jahrzehnte brauchen um zur Wirkung zu kommen. Kolossal verbockt, die Gesellschaft bezahlt. Ironie der Geschichte.
Rainer Mrochen, wer hat die Abkehr von der Schröder-Agenda ab 2005 vollzogen ? Die Anführerin war Angela Merkel, aber ihre Claquere in Union und Medien haben die konservativen Elemente in der deutschen Politik bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen. Und die Vertreter der deutschen Wirtschaft geben, zuletzt geblendet von den Habeck-Milliarden, seit Jahren ein erbärmliches Bild ab. Der Rettungsanker soll ein AfD-Verbot sei. Grotesk !
Warum sind deutsche Ingenieure weltweit für ihre Fähigkeiten berühmt und geschätzt? Warum haben manche deutsche Produkte ('Made in Germany'), das deutsche Handwerk, die deutsche Berufsausbildung einen guten Ruf? Warum erlaubt die deutsche Sprache, die aufgrund ihrer Grammatik für Ausländer so schwer zu erlernen ist, eine außergewöhnliche Präzision in der Darstellung eines Sachverhalts?
Weil Gründlichkeit und Genauigkeit tief in der deutschen Mentalität verankert ist. Und so positiv diese Eigenschaften im Maschinenbau, in F&E und in der Fertigung zum Tragen kommen, so riskant sind sie im Politischen, weil immer die Gefahr besteht, ins Totalitäre abzudriften.
Nicht alles bis ins letzte Detail regeln zu wollen, Ambiguität zuzulassen und hinzunehmen, dass es in einer Gesellschaft immer einen Anteil an Unausgewogenheit gibt, dass es nicht immer zu 100% gerecht sein kann, damit tut man sich hierzulande schwer. Und deshalb wird Liberalität auch in Zukunft immer ein Nischendasein führen.
Ich lief auf einer Demo gegen die Energiepolitik der Ampel mit einem Plakat. Darauf stand: „Ingenieure braucht das Land, keine Philosophen“
Auf wen das damals gemünzt war, war unser damaliger WM……und dessen energiepolitischen Pläne.
Da sprach mich u.a. ein mir unbekannter Mann an mit dem ich beim anschließenden Protestmarsch ins Gespräch kam. Er gab mir vollkommen Recht und im Lauf des Gesprächs outete er sich als „Lehrender“ an einer renommierten Technischen Universität in Thüringen. Er klagte darüber, dass Studenten mit Abiturnote 4 zum Studiengang Maschinenbau, angenommen werden ……& die Hörsäle der Geisteswissenschaften woanders überquellen …….
Und dies ist rd. 3 Jahre her ……
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
Und diejenigen, die sich mal Liberale nannten, eine Partei namens FDP - derzeit nur bei 3% - haben mitgeholfen, die Liberalität aus der deutschen Politik zu entfernen. Deshalb widerspreche ich auch, wenn ich nicht nur von einem Rückzug, sondern von Entfernung spreche. Ich will Ihnen zu Gute halten, dass sie in Brasilien leben und selbst den täglichen Wahnsinn nicht am eigenen Leib verspüren. Und selbst einige Besuche und vielleicht viele Kontakte nach Deutschland ersetzen nicht das selber erleben. Deshalb sage ich Ihnen nur eines, wenn Sie schreiben: " Deutschland ist noch keine liberale Wüste. Grundrechte, Pressefreiheit, Parteienwettbewerb und Eigentumsrechte sind institutionell weiterhin stark verankert – gerade auch im internationalen Vergleich."
Behalten Sie ruhig ihre noch positive Haltung, Sie dürfen gerne an das Glauben, was Sie sich vorstellen. Ich für mich frage ich nur: Was träumen Sie nachts? Ich sehe jedenfalls die liberale Wüste und weiß, wer das mitzuverantworten hat.
deshalb m.E. sinnigerweise eine Koalition von CDU und SPD, da empfinde ich diesen liberalen Weckruf oder vielleicht auch diese liberale Mahnung als sehr wichtig.
Gerade auch deshalb, weil derzeit das evtl. "Libertäre" viel Zuspruch aus der Bevölkerung erhält?
Die vielleicht zu krasse Eindampfung "libertären" Denkens auf die Leitlinie "Die Freiheit nehm ich mir" zeigt aber eventuell doch das Szenario für viele politisch sensibilisierte Menschen unserer Zeit?
Diese Art Freiheit, im Krassen evtl. "Selbstermächtigung" existiert in der Bundesrepublik weder dem Gesetz nach, noch dem Geiste nach.
Nach Prognosen bis zu 39% für die AfD in Sachsen-Anhalt sind für mich erschreckend und weit über meiner Akzeptanz evtl. "libertären" Denkens.
Der Osten hatte nach dem 3. Reich russische Besatzung UND eine evtl. Parteienherrschaft der SED.
Der Widerstand dagegen zeitigte eine gottlob friedliche Revolution.
Das Freiheitliche pendelt vlt. zwischen den "Extremen", libertär oder radikal?
Demokratie lernen
um Freiheit, Rechtsstaat, parlamentarische Demokratie?
Vielleicht müssen wir nach wie vor unterscheiden zwischen "gestandenen Rechten" und Menschen, die um ihre Rechte ringen und dabei nicht mehr auf die etablierten Parteien hoffen.
Es fiel mir wieder ein, als ich einen Bericht über Frau Elisabeth Kaiser las, die Ostbeauftragte der Bundesregierung.
Auf ihrer Seite steht auch zu lesen, dass sie die besondere Lebensleistung der Ostdeutschen würdigen möchte.
...und haben wir Wessis da nicht etwas vergessen?
Der Osten hatte die Zerstörung durch das 3. Reich UND die Unmöglichkeit von freier Demokratie und Wohlstand während der DDR?
Das ist doch nicht im Ernst abgeschlossen mit einer Angleichung der Lebensverhältnisse, für die sich die Bundesrepublik evtl. ohnehin viel Zeit liess.
Es wird offenbar, wenn es um Erbschaften geht?
Was kann der Osten seinen Kindern vererben?
Was der Westen?
Gab es da eine Vermögensangleichung?.
Deutschland war noch lange nicht fertig, da ging die Politik global?
Den Teil der "demokratischen, bürgerlichen Mitte", den ich sehe, nehme ich auch so wahr, dass es starke Tendenzen gibt (rechts wie links wie sonstig) sich ein "Absolut Richtig" vorzustellen, das vom Staat durchgesetzt werden soll. Gesellschaft und Politik werden weniger als ein Freiraum gesehen, in dem freie Menschen Dinge aushandeln und für sich ausbalancieren, und für jeden ist klar, dass man es auch anders ausbalancieren könnte.
Die verbreitetere Sichtweise scheint mir zu sein, dass man an ein absolutes Richtig und Falsch glaubt und sich einen Staat wünscht, der das Richtige durchsetzt.
Der Liberalismus setzt per se am Individuum an. Nicht nur dessen zweckrationales Kalkül (homo oeconomicus), sondern vor allem sein Gefühl (auch sprachlich) müsste von der Freiheit überzeugt werden, wenn der Liberalismus relevant sein will.
Und auch das Komplomentär der Freiheit - das Streben nach Sicherheit - müsste am Einzelnen ansetzen, als feste Basis für die Gestaltung des Freiraums, statt sich über Subventionen, Vermachtung und Verstaatlichung dominanten Gruppeninteressen zu ergeben.
Die FDP darf sich rühmen, durch ihre bedeutenden oppurtunistischen Beiträge zur Politik der vergangenen Jahre sich selbst als unentbehrliche liberal-demokratische Oppositionspartei abgeschafft und der Demokratie damit massiv geschadet zu haben.
Über einige Jahrzehnte hielt sich Liberalität erfolgreich. Nach dem globalen Zusammenbruch des alten Sozialismus 1989-1991 geriet das westliche System zunehmend in eine Sinnkrise, in eine Desorientierung, was und wie es weiter gehen solle. Solch Sinnkrise machen Diktaturen und Autokratien nicht durch. Im Gegenteil, diese gewinnen global an Einfluss und Zuspruch, da genau definiert ist, wohin der Hase laufen solle. Desweiteren kann der Islam global mehr oder weniger wüten und für eigene Zwecke destabilisieren. Ein Übriges tut die Verpeilung einer großen Masse der westlichen Gesellschaft, die davon träumen, dass weitestgehend friedliche Revolutionen wie zwischen 1989-1991 mit viel wohlwollender Propaganda im westlichen System erweitert werden könne (grün). Allein die Abneigung Haus, Hof und Familie im Ernstfall nicht zu verteidigen (weil angeblich Land nicht ihres sei), ist gutgemachtes Reinfallen von Propaganda der Feinde des freiheitlichen Systems.
