
- „Wir möchten die verkrusteten Strukturen des Staates massiv beschneiden“
Frauke Petry gründet mit „Team Freiheit“ eine neue Partei. Im Interview spricht die ehemalige Chefin der AfD darüber, warum sich Deutschland ein Vorbild an Javier Milei nehmen sollte. Außerdem wirft sie den bürgerlichen Parteien vor, den linken Kulturkampf zu ignorieren.
Frauke Petry ist Mitgründerin und ehemalige Bundessprecherin der AfD. Nach der Bundestagswahl 2017 trat sie aus der Partei aus. Bereits nach zwei Jahren kam es zur Auflösung der blauen Partei, die Petry 2017 gründete. Die Chemikerin war vor ihrer politischen Laufbahn viele Jahre als Unternehmerin tätig.
Frau Petry, bei all den Krisen, die Deutschland in den letzten Jahren durchläuft: Welche Krise halten Sie für die gefährlichste für unser Land?
Ich halte angesichts der abwandernden Industrie das Thema Wirtschafts- und Energiepolitik für das dickste Brett, das es zu bohren gilt. Hier jedoch bringt die neue Bundesregierung den wenigsten Mut auf. Zudem wird mit Steuermindereinnahmen von bis zu 80 Milliarden bis 2029 gerechnet. Bei Einnahmen von zwei Billionen pro Jahr müsste man solche Summen wie in der Wirtschaft locker durch Effizienzsteigerungen einsparen können. Doch stattdessen hat die neue Bundesregierung das Tor für neue Schulden weit geöffnet. Das ist kreuzgefährlich, denn bricht die Wirtschaft ein, folgen die Steuereinnahmen. Damit verschärft sich die aktuelle Krise, und die Bürger müssten mit massiven Einschnitten rechnen.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die neue Bundesregierung dieses Szenario abwenden kann?
Die Union steckt in einer selbst verschuldeten Klemme, denn die SPD wird die Staatsausgaben zur Finanzierung der eigenen Klientel hochhalten wollen. So waren Sozialisten immer schon. Auch die CDU hat seit den Merkel-Jahren viele staatshörige Vertreter. Dabei war es Helmut Kohl, der sagte, dass der Sozialismus bei einer Staatsquote von 50 Prozent beginnt. Nur zur Erinnerung: Die Staatsquote lag im Jahr 2024 bei 49,5 Prozent. Sie sehen: Mein Optimismus hält sich in Grenzen.
Wie bewerten Sie die Lage der Unternehmer?
Derzeit sind von 46 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland nur knapp vier Millionen selbstständig, Tendenz weiter sinkend. Unternehmertum wird hierzulande nicht honoriert, also wird sie am Arbeitsmarkt immer seltener. Ähnliches sieht man bei der Altersvorsorge: Anstatt schlicht die Steuern zu senken, um private Vorsorge zu ermöglichen, hat man mit Riester und Co. neue Pflästerchen geschaffen, um das defekte staatliche Rentensystem zu ergänzen. Trotzdem sind heute viel zu viele Bürger abhängig von staatlicher Umverteilung. Diese Entwicklung muss ein Ende nehmen.
Vor wenigen Wochen haben Sie angekündigt, dass Sie mit „Team Freiheit“ eine neue Partei gründen werden. Was war der Moment, an dem für Sie feststand, dass das deutsche Parteiensystem eine neue politische Kraft benötigt? War es das desaströse Wahlergebnis der FDP bei der Bundestagswahl im Februar?
Es war weniger ein Moment, als vielmehr eine jahrelange Entwicklung. Ich hatte vor 2013 nie geplant, in die Politik zu gehen. Auch damals war es die freiheitliche Lücke, die dazu führte, dass Menschen mit der AfD eine staatskritische Partei gründen wollten. Eine solche Partei gibt es bis heute nicht. Sie sprachen die FDP an: Deutschland braucht eine Partei, die die FDP zumindest in den vergangenen Jahrzehnten niemals war. Der Staat ist in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg immer weiter aufgebläht worden. Nur sägt kein Politiker den Ast ab, auf dem er selbst sitzt. Jede Regierung verfällt der Versuchung, einfach nur das Personal auszutauschen, anstatt Strukturen abzubauen. Das gilt nicht nur für linke Parteien. „Team Freiheit“ möchte die verkrusteten Strukturen des Staates massiv beschneiden.
Das klingt stark nach Javier Milei. Möchte „Team Freiheit“ die deutsche Kettensägen-Partei werden?
Deutschland braucht auch eine Antwort auf den überbordenden Staat. Javier Mileis Ansatz, staatliche Behörden, auch die Anzahl der Ministerin drastisch zu reduzieren und die Bürokratie abzubauen, ist auch in Deutschland dringend notwendig. Milei spricht davon, dass er Präsident geworden ist, weil er den Bürgern ihre Macht zurückgeben möchte. Konrad Adenauer hat in seiner Autobiographie vor dem Hintergrund des überstandenen Nationalsozialismus sinngemäß gesagt: „Nie wieder darf der Staat über dem Individuum stehen.“ Daran werden wir uns als „Team Freiheit“ orientieren.
Die Merz-Regierung möchte eine Reform des teuren Bürgergeldes. Wie würde „Team Freiheit“ das Bürgergeld umbauen?
Bei näherer Betrachtung sind die Ankündigungen zum Bürgergeld kosmetisch, an die eigentliche Korrektur der Fehlkonstruktion traut man sich nicht heran. Wir hingegen vertreten Milton Friedmans Konzept der negativen Einkommenssteuer.
In einem Interview in der WELT warfen Sie dem bürgerlichen Lager vor, dass es den in unserer Gesellschaft tobenden Kulturkampf verleugnet.
Weite Teile des bürgerlichen Lagers wollen nicht anerkennen, dass in Gestalt grüner und roter Politik ein marxistischer Kulturkampf geführt wird. Zudem wird die Gefahr des Islamismus völlig unterschätzt, dabei würde es reichen, freitags einmal in eine einschlägige Moschee zu gehen. Auch der sogenannte Kampf gegen den Rechtsextremismus hat einen falschen Fokus; er wird als bloße Kampfparole benutzt, ohne darin, wie in den erstgenannten die autoritäre und freiheitsfeindliche Ideologie des Kollektivismus zu erkennen.
Immer wieder ist auf Ihrer Partei-Homepage die Rede vom „kulturellen Westen“, der verteidigt werden müsse. Was ist für Sie der „kulturelle Westen“?
Die Idee des freien Westens erwuchs aus der griechischen Philosophie, dem römischen Rechtsstaat, unseren Wurzeln im Juden- und Christentum und den Werten der Aufklärung. Unsere Überzeugung, dass jedes Individuum einen Wert aus sich heraus besitzt und dass individuelle Freiheit keine Gnade, sondern unser Recht ist, wird aus dieser langen Tradition gespeist.
Auf Ihrer Homepage heißt es auch, dass die Medien „Hofberichterstatter des sozialistischen Spektrums“ geworden seien, sie die „Polarisierung zwischen den politischen Rändern“ vorantreiben. Was meinen Sie damit?
Medienvertreter im öffentlich-rechtlichen Sektor und auch bei namhaften überregionalen Zeitungen definieren sich selbst mehr über Haltung und politischen Aktivismus zugunsten roter und grüner Politik. Etliche unter ihnen pendeln seit Jahren zwischen Sprecher-Posten in der Regierung und Redaktionsstuben. Dagegen sind konservative und freiheitliche Journalisten klar in der Unterzahl, woraus sich eine mediale Schieflage ergibt, die zudem im Gegensatz zur Lebensrealität der Bürger steht. Wer nicht mehr abbildet, was ist, trägt nicht zur Aufklärung und zu offenem Diskurs bei, sondern polarisiert und spaltet. Darüber hinaus fällt medial unter den Tisch, dass autoritäre Rufe nach einem starken Staat von linken und rechten Kollektivisten gleichermaßen stammen, und der einzige Gegenentwurf dazu mehr Freiheit und ein autonomer Bürger ist.
In anderen Ländern wie den USA oder Großbritannien ist die liberale Tradition deutlich stärker verwurzelt als im etatistischen Deutschland. Liberale Parteien hatten es in der bundesdeutschen Geschichte immer schwer. Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass das „Team Freiheit“ erfolgreich werden könnte?
Schauen Sie nur auf die Folgen des staatlichen Drucks auf die Bürger in den vergangenen Jahren. Die Corona-Politik und die völlig überzogenen Maßnahmen waren für viele Bürger ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zum Staat, denn es ging um ihren eigenen Körper und den ihrer Kinder. In dieser Zeit wurde offensichtlich, dass Politik sich mittlerweile in alle Belange einmischt und nicht ihr Freund ist. Ähnliches gilt für die Meinungsfreiheit. Am deutlichsten sind staatliche Fehlanreize bei einem Blick auf den Gehaltszettel, da eine vierköpfige Familie mit 6000 Euro brutto kaum bessergestellt ist als eine Familie im Bürgergeld. Zwar sind wir in Kontinentaleuropa weniger experimentierfreudig als anderswo, aber es gibt eine stark wachsende Anzahl von Bürgern, die sich mehr Freiheit in allen Lebensbereichen wünschen.
Sie haben bereits politische Erfahrungen als Chefin der AfD gesammelt, aus der Sie 2017 ausgetreten sind. Die einstige Professorenpartei der Gründungszeit wurde immer mehr zum Sammelbecken rechter Radikalinskis. Wie möchten Sie verhindern, dass Ihnen „Team Freiheit“ nicht auch aus dem Ruder läuft?
Alle aktuellen Parteien sind ausnahmslos nach einem veralteten Modell aufgebaut, denn immer bestimmen die Funktionäre selbst über die Listenwahl und damit über die Mandate. „Team Freiheit“ wird dem ein innovatives Gegenmodell entgegenstellen: Wir werden ausschließlich parteifreie Kandidaten für politische Ämter aufstellen. Die Partei versteht sich als ein Personalauswahlgremium, das Interessensvertreter mit Berufs- und Lebenserfahrung ins Parlament schickt und über die Qualität der Mandatsarbeit wacht. Daher sehe ich keine Gefahr, dass unsere Partei unterwandert werden könnte.
Sehen Sie nicht die Gefahr, dass parteifreien Kandidaten schlichtweg die Erfahrungen fehlen, um sich im politischen Betrieb durchsetzen zu können?
Parteimitgliedschaft qualifiziert allein für gar nichts, außer die typischen Machtspielchen. Daher bin ich im Gegenteil davon überzeugt, dass mehr Abgeordnete mit Berufs- und Lebenserfahrung im Parlament viel bessere Entscheidungen treffen als die typischen Berufspolitiker, die häufig Politikwissenschaften studiert haben.
Bereits 2025 möchten Sie mit Ihrer neuen Partei bei den anstehenden Landtagswahlen antreten. Haben Sie schon namhafte Unterstützer für Ihre Partei gewinnen können?
Zum heutigen Tag möchte ich noch keine weiteren Namen nennen. Sie und Ihre Journalistenkollegen müssen daher noch etwas Geduld haben. Eines kann ich schon versprechen: Wir werden der Öffentlichkeit Persönlichkeiten vorstellen, die mit ihrer Vita perfekt für unsere Inhalte stehen.
Das Gespräch führte Clemens Traub.
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Ironie off.
Weil die einfachste Intelligenz, wird es nicht ertragen können sich selbst steuern zu müssen. Die sind damit überfordert! Die brauchen "kollektive Führung".
Und es wäre schlimm, wenn sich 80 % der Journaille einen neuen Job suchen müssten. Und dazu die NGO´s die Ihre da sein Berechtigung aufgeben würden. Was soll den vom Herrn Klingbeil seine Frau zukünftig tun?
Also deswegen muss unbedingt die Frau Glasfaser & Herr Tatenzwang als Sonderbeauftragte des BVS eingesetzt werden, um das Team Freiheit sofort zu bekämpfen! Weil Erfahrung haben sie diesbezüglich ausreichend.
liberalkonservativ bindungslos, um nicht zu sagen abwehrbereit ist, die FDP vielleicht eher mit einer anwachsenden Zahl an Selbständigen oder der Erschliessung neuer Gesellschaftsgruppen politische Bedeutung erlangen könnte und die SPD verständlicherweise dem stark ausdifferenzierten linken "Lager" zugewandt bleiben muss, solange verstehe ich Parteigründungen im liberalkonservativen Bereich.
Die AfD steht unter politischem und gesellschaftlichem "Dauerbeschuss", was andererseits ihre evtl. extremen Ränder noch verstärkt?
Dennoch verstehe ich nicht, warum sich möglicherweise im linken Lager eine Art "Kulturkampf" herausgebildet haben könnte.
Es gibt keine linke Hegemonie in Deutschland, gab es nie und wird es nie geben.
Es kann linke Regierungen geben, aber "Hegemonie" meint evtl. noch etwas anderes?
Vielleicht wird weniger in diesem "Kampf" errungen werden, als ohne Kampf immer möglich ist in Deutschland, durch Überzeugung und Akzeptanz?
Wenn Sie sich da nicht gewaltig täuschen, Frau Sehrt-Irrek!
Die Kommunistin Merkel läutete eine Zeitenwende ein. Sie entkernte die CDU inhaltlich und personell und positionierte sie links der Mitte, sie hat vor allem der SPD aber auch „ihren“ Grünen die Themen gestohlen und vor allem die SPD dadurch gezwungen immer weiter nach links zu driften, die Grünen waren immer linksextrem. Die CDU fiel als Vertreter der konservativen Mehrheit weg, das entstandene Vakuum füllte die AfD, sie besetzte die Themen der vor Merkel CDU.
Nach DDR-Vorbild machte sie die Justiz zum Erfüllungsgehilfen der Politik, den tonangebenden ÖRR stärkte sie.
Um die AfD auszubooten errichtete Merkel die antidemokratische „Brandmauer“, sie schloß alle Parteien rechts der (linken) „Mitte“ von der politischen Teilhabe aus, damit zerstörte sie die Demokratie und setzte den Grundstein für die (leider) bis heute andauernde linke Hegemonie unter Führung der Grünen und ihrem ÖRR, nichts geht ohne deren Zustimmung!
Wer nicht sieht, wie zerstörerisch stark die linke Hegemonie inzwischen ist, ist entweder selbst stramm links oder will es einfach nicht sehen.
daß jetzt mit einer weiteren Partei, das herrschende Parteienkartell hinter seiner Brandmauer noch weiter abgesichert wird. Wie sollen sich denn " unabhängige Persönlichkeiten" gegen die etablierten Parteiapparate durchsetzen? Das sind doch Wunschträume. Und Wunschträumer haben wir weiß Gott schon genug am Ruder.
Frau Petry mehr Erfolg wünschen als ihn Frau Wagenknecht hatte. Leider ist die Luft für liberale Bewegungen dünn geworden. Weshalb die FDP sich schon mal in den Oppurtunismus zurück gezogen hat, was ihr bekanntlich den Garaus bereitet hat. Insofern kann Frau Petry profitieren
Eine wirklich liberale Partei hat m.E. (und zu meinem größten Bedauern) in Deutschland keine Chance mehr. V.a., wenn sie auch noch wirtschaftsliberal ist. Die Deutschen (jedenfalls die Mehrheit) haben sich inzwischen so sehr an den alles regelnden Staat gewöhnt, dass echte Liberalität allerhöchstens Misstrauen auslöst.
sehe ich die Gefahr, daß die selbsternannten Hüter der Demokratie auch diese Partei zur Gefahr für „unsere“ Demokratie erklären werden, sobald sie sich zu sehr vom antideutschen grünlinkswoken Minderheitsestablishment um die Grünen und ihren ÖRR entfernt.
Aber um gute Politik im Sinne der Deutschen und Deutschlands machen zu können, muß sie sich sehr, sehr weit vom grünlinkswoken Minderheitsestablishment entfernen.
Es ist also nur eine Frage der Zeit bis auch zu dieser Partei eine „Brandmauer“ errichtet wird und der „Verfassungsschutz“ zu ermitteln beginnt, vorbelastet ist Frau Petry durch ihre „gesichert rechtsextreme“ Vergangenheit ohnehin.
„Unsere“ Demokratie duldet weder Meinungspluralismus noch eine Partei rechts der weit nach links verschobenen „Mitte“. Das zeigt sich deutlich am Umgang mit der AfD, das Faeser-Gutachten belegt, daß der Staat NICHTS gegen die AfD in der Hand hat, dennoch wird sie behandelt wie eine Aussätzige, weil sie den Machtanspruch der Grünen infragestellt!
Auch wenn sich durch den Totalausfall der FDP im Parteienspektrum tatsächlich eine freiheitliche Lücke aufgetan hat, sehe ich aber trotzdem das Problem, dass dadurch, dass inzwischen die Hütte brennt, die Wähler keine Geduld mehr haben, und nicht das Risiko eingehen wollen, ihre Stimme zu verschenken. Man sah das schon durch die hohe Wahlbeteiligung im Februar.
Was war da zB das Ergebnis der Werteunion? Gerade mal 6.736 Stimmen bundesweit. Und das, obwohl viele CDU-Wähler mit der Kern-CDU unzufrieden waren.
Anderes Beispiel: Programmatisch war Bündnis Deutschland im konservativen Lager gut aufgestellt – Ergebnis: 0,2%.
Solange keine populären Gesichter als Zugpferde dienen können, und es keine mediale Repräsentanz gibt, keine Chance.
Selbst Wagenknecht, die beides hatte und noch bei den LTW 2024 im Osten fulminant gestartet ist, fehlten am Schluss nur wenige Stimmen, um in den BT reinzukommen.
Ich möchte nicht unken, aber mir erscheint das Vorhaben wie der nächste Rohrkrepierer …
So. So. Noch eine neue Partei. Das BSW ist abgeschmiert. War zu erwarten, trotz einigen -großer- Namen aus der Linken Szene und wie wollen sie die 5% Hürde nehmen? Mit ein paar Namen die gut zu Ihnen passen? Ihre politische Inhalte sind ja okay und sie haben in vielem recht. Nur was soll diese ihre neue Partei bringen? Wieder am Ende Personenkult, wie mit Sarah beim BSW? Sie werden der AFD keine großen Teile Stimmen abnehmen können, genauso wenig wie die BASIS oder noch andere konservativ-liberal- bürgerlich Kleinstparteien. Und würden sie doch größer und gefährlicher für die etablierten werden, wäre Ruckzuck auch gegen das -Team Freiheit- eine Brandmauer errichtet. Und da sie von der AFD kommen, wird man dann auch wieder mit Bezug zur ehem. Partei alles ausgraben, was möglich ist, um sie dann auch -gesichert rechtsextrem- nennen zu können. Sorry Frau Petry, ich mag Sie durchaus und Teile einige Ihrer Inhalte, aber sonst sind Sie einfach nur chancenlos in diesem Parteiengeflecht.
Ihre Fragen sind alle berechtigt. Ich möchte einige Argumente bringen:
Die neue Partei wird anders als die AfD in der Lage sein, auch bürgerliche Wähler anzusprechen. Selbst wenn es eine Brandmauer gäbe, würde der Raum hinter ihr deutlich größer.
Zweitens glaube ich nicht, dass die Wähler die Story von der Brandmauer blind mitvollziehen. Viele Wähler wissen oft trotz Propaganda sehr gut, was wirklich Sache ist. Die Gauland-AfD hat das leider nicht verstanden und Rechtsradikalismus wuchern lassen.
Drittens denken auch CDU und SPD strategisch. Die Brandmauer wird bröckeln. Sie ist schon zum BSW gebröckelt, wie Sie wissen. Warum nicht auch zu Team Freiheit?
Wie die 5%-Hürde übersprungen werden soll, weiß ich auch nicht. Allerdings ist eines klar: Bloß wegen der 5%-Hürde werde ich auf keinen Fall eine der aktuellen Parteien im Bundestag wählen. Keine einzige davon. Wenn die Stimme unter 5% fällt, dann ist das eben so. Aber besser das, als dass meine Stimme an diese Pappnasen fällt.
Die AfD spricht „bürgerliche Wähler“ an, gäbe es die anti-AfD Propaganda des Staates/des ÖRR nicht, wären es deutlich mehr. Leider fallen sehr viele auf die Propaganda rein, obwohl das Faeser-Gutachten den Beweis liefert, daß das System nichts gegen die AfD in der Hand hat, sie steht fest auf dem Boden der Verfassung anders als SPD/Grüne/Linke/Union.
Sollte die Petry-Partei mit dem blöden Namen Erfolg haben, wovon ich nicht ausgehe, wird das dazu führen, daß sie wie die AfD diffamiert, diskreditiert, stigmatisiert und ausgeschlossen wird. „Unsere“ Demokratie toleriert keine Partei rechts der linken „Mitte“.
Das BSW steht weit links, Wagenknecht ist eine hard core Kommunistin, Union und SPD sind ebenfalls links sie haben keine Berührungsängste zur SED/PDS/Linken, warum dann zum BSW.
Wie damals die K-Gruppen bei Grünen (J. Trittin) und SPD sucht sich heute die polit. heimatlose „Rechte“ konservative Parteien die sie nutzen kann, das wird der Petry-Partei genauso ergehen wie der AfD.
hat sicherlich gute Vorsätze und vernünftige Vorschläge, was die Reduzierung des staatlichen Einflusses auf Wirtschaft u. Gesellschaft betrifft, aber sie ist n i c h t die Person, welche genügend Geduld u. Ausdauer mitbringt, um eine Bewegung, die überwiegend aus Individualisten besteht, zusammen zu führen u. zusammen zu halten.
Ihr bisheriges privates wie politisches Leben ist gekennzeichnet von Unrast, Ungeduld u. mangelnder Rücksichtnahme bzw. Teamfähigkeit. Ich habe ihren Weg seit 2013 verfolgt, als ich sie bei einer AfD-Kundgebung in Stralsund persönlich kennenlernte, und kann mir daher ein Urteil erlauben.
Ihren erneuten Versuch, s e l b s t eine Partei bzw. ein "Team Freiheit" zu gründen u. diesem einen festen, wirkmächtigen Platz in der deutschen Politik zu schaffen, halte ich aus diesem Grund bereits für aussichtslos, ganz abgesehen von anderen Schwierigkeiten, die jede Parteigründung mit sich bringt.
Für das Bohren dicker Bretter (= Politik) ist Frau
Petry ungeeignet
Zwischen Frauke Petry, Sahra Wagenknecht und Christian Lindner bestehen einige Gemeinsamkeiten: rhetorisches Talent und der Hang zur Ikonisierung. Das mag zu früheren Zeiten ein Erfolgsrezept gewesen sein, aber beim heutigen X-Dauerfeuer chancenlos. Die Ochsentour in einer der etablierten Parteien ist immer noch erfolgversprechender. Bestes Beispiel ist Friedrich Merz mit zwei gescheiterten Kandidaturen.
Hält die Petry sich mit der Parteienförderung über Wasser? Wovon lebt sie, was treibt sie an? Grenzenloser Ehrgeiz? Die schwarzen Löcher im System, in die man eintauchen und sich durchwurschteln kann? Ein richtiges massenwirksames Programm jedenfalls sieht anders aus. Sie scheitert wie die Wagenknecht. Weiber! Kümmert sie sich richtig um ihre vielen Kinder? Das wäre ihre ureigenste Aufgabe und nicht Parteienerfindungen, die keine Aussicht auf Erfolg haben. Warum hat sie sich von der AfD abgewendet? Konnte sie gegen die Weidel nicht hochkommen? War es Stutenbissigkeit? Irgendsowas muss es gewesen sein. Sie hätte in der AfD ihre Heimat behalten sollen. Dass sie weggerannt ist, haben ihr viele übelgenommen. Ihr wird es wie der Wagenknecht gehen - keiner will sie. Zu offensichtlich auf Karriere gebürstete Weiber kommen nicht gut an beim Wähler. Und bei der Petry spielten ja auch handfeste materielle Gründe eine Rolle. Mit richtig Arbeiten wollte sie es offensichtlich nicht mehr versuchen.
Die politische Karriere Petrys endete mit dam Austritt aus der AfD. Alle ihre Versuche, auf die politische Bühne zurückzukehren schlugen bisher fehl. Die „neue Partei“ ist nur ein weiterer Versuch ….. um Rechts der Mitte wieder Fuß zu fassen.
Ihr, Petry, fehlt das Charisma einer Wagenknecht, die selbst mit ihrem BSW sich bundespolitisch auf dem absteigenden Ast befindet.
Das eine konservativ rechte Partei neben der etablierten AfD Fuß fassen kann, halte ich mit Petry ausgeschlossen da die AfD in der Wählergunst sich auf dem 2. Platz nach der Union etabliert hat, und durchaus das Potential als stärkste Kraft, nach Ende der SchuldenGroko,
hat. Und nicht nur das, die AfD hat sich auf Länder- & kommunaler Ebene ebenfalls mit Erfolg etabliert
Ich sehe die Chancen für Petry gen „O“.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik
Frauke Petry bietet allen Wählern eine große Chance: Nämlich die Verklemmung zwischen Altparteien und AfD aufzubrechen!
Die AfD wird niemals 50% erlangen. Vergesst es. Aber die Altparteien werden die AfD auch nicht mehr klein kriegen. Auch das kann man vergessen. Die aktuelle Verklemmung könnte also noch Jahrzehnte andauern! Eine schreckliche Vorstellung. Aber absolut realistisch.
Jede Inititative, die einen Ausweg bietet, ist deshalb zu begrüßen. Wir brauchen was ganz neues. Und Frauke Petry bietet das gleich im Doppelpack: Erstens echten Liberalismus. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Und zweitens eine Anti-Parteien-Partei, die einen völlig anderen Weg bei der Personalauswahl geht. Weg vom Listengekungel und Anbiedern und dem ganzen Mist.
Erkennt diese Chance!
Ergreift diese Chance!
Narzissmus. Den sehe ich bei Frau Petry leider auch. Noch eine Partei? Glaubt sie wirklich, mit diesem „Personalauswahlgremium“ Erfolg zu haben? Gerade sie? Wird sie im Hintergrund bleiben und Parteilose in die Ämter schicken? Ohne Einfluss nehmen zu wollen? Wie soll das alles funktionieren? Klar, es wäre schön, wenn Kompetenz und nicht das große Maul entscheidend wären, aber das ist Träumerei. Schon aufgrund ihrer Vergangenheit wird der linksgrünwoke Mainstream sie und ihre „Partei“ vernichten. No Chance. Schade, dass Petry offensichtlich keine Lust hat bei der einzigen Oppositions- und allen dreckigen Vernichtungs-Aktionen strotzenden Ex-Partei nochmal anzuklopfen. Sie sollte kapiert haben: es steht in D: alle gegen die AfD. Nur und einzig die AfD ist nun etabliert und stark genug, den Wandel herbei zu führen und ein paar gemäßigte Leute könnten dem sehr nützen. Her mit ihr, mit Meuthen und anderen! Ein bisschen Demut und Reue und dann Volldampf!
Dafür braucht es aber Charakter.
lieber Herr Will.
Ich habe dazu ja schon meine Ansichten dargelegt.
was ist denn der Unterschied zu den freien Wählern? Selbst das liberale Lager spaltet sich in sozialistischer Manier immer weiter auf, nach Differenzen suchend. Also neben FDP, AFD und freien Wählern gibt es dann noch eine liberale oder libertäre Partei die um die Gunst der Wähler buhlt. Politik als Geschäft, schon Scheisse wenn die Standortfaktoren die Industrie und damit auch die Forschung vertreiben, diese Politisierung von allem ist wohl die Folge davon, nehme ich an.
So wird das alles nichts, nicht mehr Parteien sind die Antwort, es müssen wieder weniger und dafür Mitgliederstärkere werden.