
- Deutschland barbarisiert sich
Zum gewaltsamen Tod eines Jungen auf dem Frankfurter Bahnhof äußerte sich nun Innenminister Seehofer – auf konfuse Art. Die Erosion des Sicherheitsgefühls wird sich beschleunigen, solange Deutschland seine Grenzen nicht wirksam überwacht
Schon die Lektüre schmerzt: Gestern starb ein achtjähriges Kind auf dramatische Weise vor den Augen seiner Mutter. Diese konnte gerade noch ihr Leben retten, indem sie sich von den Gleisen des Frankfurter Hauptbahnhofs auf einen schmalen Weg daneben warf. Es gelang ihr nicht, den Jungen zu sich zu ziehen. Der einfahrende ICE tötete den Knaben. Der Lokführer wird mit diesen schlimmen Eindrücken lange zu kämpfen haben, und ob die Mutter je wieder wird lachen können, steht sehr dahin. Als Auslöser der bösen Tat gilt ein 40-jähriger Mann aus Eritrea, wohnhaft in der Schweiz. Er soll Mutter und Kind „zielgerichtet auf das Gleis gestoßen haben“.
Ein solch schlimmer Vorfall verdient zunächst unser aller Mitgefühl. In das Leben von drei Menschen wurde irreparabel und böswillig eingegriffen. Den Opfern gilt der erste, der zweite und mindestens der dritte Gedanke. Hoffentlich zerbrechen die beiden Erwachsenen nicht an ihrem Leid. Hoffentlich verliert auch jene 78-jährige Frau, die der tatverdächtige Eritreer ebenfalls ins Gleis stoßen wollte und die sich erfolgreich zu wehren vermochte, ihre Beklemmung.