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Kritischer Blick auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin: Jens Spahn / picture alliance

Flüchtlingskrise 2015 - „Die übergroße Mehrheit ist in Sorge“

Im Wettbewerb um die Nachfolge von CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer könnte der Blick auf die Migrationspolitik der Regierung ein entscheidendes Kriterium werden. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 hat nur Laschets Teampartner Spahn der Kanzlerin widersprochen.

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Norbert Röttgen hat mit seiner Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz einen Sechs-Punkte-Plan vorgelegt, in dem er auch auf die Migration eingeht. Sie sei immer noch nicht geordnet, sagte Röttgen und widersprach damit nach eigenen Worten offiziellen Behauptungen der Bundesregierung. 

Der Blick auf die Migrationspolitik von Angela Merkel 2015/2016 könnte zum entscheidenden Punkt im Kandidatenwettbewerb von Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen werden. Die Partei ist darüber so tief gespalten wie das Land. Auch das Thüringer Desaster, das die Republik in Atem hält, geht letztlich auf diese Spaltung zurück. Der künftige Parteichef, wie auch immer er heißt, wird hier eine Korrektur vornehmen müssen, beherzter und produktiver als Annegret Kramp-Karrenbauer, die es bei einem unverbindlichen und folgenlosen Werkstattgespräch belassen hatte. 

Spahn war der einzige Kritiker 

Laschet war in jenen Monaten 2015/2016 der bedingungsloseste Umsetzer des Merkelschen Kurses. Von Merz und auch Röttgen sind aus jener Zeit keine Äußerungen in besonderer Erinnerung. Der einzige, der von Beginn an kritisch Position bezog, war Jens Spahn, der jetzt Laschets Sozius im Kampf um den Parteivorsitz ist. Das belegt ein Interview, das er der Süddeutschen Zeitung bereits am 13. September 2015, also unmittelbar nach den Vorgängen am 5. und 6. September auf dem Budapester Keleti-Ostbahnhof und dem Münchener Hauptbahnhof, gegeben hat.   

„Die Öffnung der Grenzen letztes Wochenende für Flüchtlinge aus Ungarn war in dieser speziellen Situation richtig“, formulierte Spahn damals, „aber die Folgen sind immens. Das muss eine Ausnahme bleiben. Auch Flucht ist mittlerweile digitalisiert. Nachrichten und Bilder verbreiten sich per Whatsapp binnen Sekunden und setzen Zehntausende Menschen Richtung Deutschland in Bewegung. Das unterschätzen manche noch.“

Niemand hatte einen Masterplan 

Die Einreise der 12.000 Flüchtlinge blieb nicht die Ausnahme, es ging so weiter, nach Spahns damaliger Prognose auch. „Am gestrigen Samstag sind allein am Münchener Hauptbahnhof mehr als 12.000 Flüchtlinge angekommen. Das Problem ist doch, dass wir gar nicht abschätzen können, wie viele Menschen sich durch Bilder und Berichte ermutigt fühlen, sich auch auf den Weg nach Deutschland zu machen, obwohl sie eigentlich schon auf sicherem Boden sind. Und wir alle betreten da gerade ziemliches Neuland, niemand hatte einen Masterplan für die jetzige Lage in der Schublade. Das bereitet vielen Sorge.“

Auf den Vorhalte, dass zwei Drittel der Deutschen die Vorgehensweise richtig fanden, entgegnete Spahn: 

„Ich sage Ihnen, das ändert sich gerade stündlich. Die Debatte wird in wenigen Tagen ganz anders aussehen. Wir sehen gerade eine klassische Schweigespirale: Viele meinen angesichts der beinahe euphorischen Darstellung in den Medien und in der öffentlichen Debatte, dass sie mit Ihren Sorgen und Fragen immer nur in der Minderheit sind. Sie finden sich nicht wieder in dem, was gesagt und gesendet wird, und werden deshalb immer verschlossener. Dabei ist die übergroße Mehrheit im Land derzeit in Sorge. Keiner bezweifelt, dass wir den Zuzug von mehr als 800.000 Flüchtlingen in diesem Jahr bewältigen werden. Aber die alles bestimmenden Fragen der Bürger sind: Wie viele kommen dann nächstes Jahr? Bekommt ihr die Lage wieder in den Griff? Und wie soll Deutschland das auf Dauer aushalten?

„Wer mit einem Willkommens-Luftballon am Bahnhof steht, setzt ein schönes Zeichen für die Flüchtlinge, und alle Beteiligten fühlen sich sicher gut dabei.“ Die eigentliche Arbeit aber hätten Tausende von Helfern beim Roten Kreuz und dem THW geleistet. Und weiter: „Übrigens sind es meistens nicht diejenigen, die mit dem Luftballon am Bahnhof stehen, deren Alltag in Schule, Arbeit und Wohnumfeld sich durch die vielen Flüchtlinge ändern wird. Deutschland wird das schaffen. Aber es wird nicht nur gemütlich.“

Lesen Sie das vollständige Interview hier.

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Stefan Bosel | Mo., 2. März 2020 - 16:40

Bitte nicht schon wieder das Kandidaten-Karussell neu anschieben. Bitte nicht. Spahn ist ungeeignet. Das hatten wir doch schon. Schreiben Sie doch bitte mal einen Ihrer fundiert glänzenden Artikel - diesmal pro Merz. Das wäre schön und fände unsere Zustimmung. Laschet und Spahn sind doch nur Verlegenheitskandidaten. Mit denen wird nichts gut, schon gar nichts besser. Und besser muss es werden, sonst gehen wir alle irgendwie unter. Jetzt droht nun vielleicht 2015 als 2.0. - Migranten aus der Türkei ante portas. Denken Sie, der Herr Spahn könnte das meistern? Glaub ich nicht. Der hat mit der Corona-Krise voll zu tun und selbst die hat er nicht richtig im Griff. Also bitte, keine neuen Vorschläge. Soll es der Merz machen, das wird das beste sein. Vor allem erhöht sich bei ihnm die Chance, das wir Merkel wirklich loswerden...

Aus meiner Sicht dürfen die Christdemokraten ruhig in
Frieden entschlummern. Tränen: Fehlanzeige. Allerdings
müssen alle Fans befürchten, daß sich einer der Jungs
durchsetzt. Der wird aber mutmaßlich am Ende des Tages
dafür verantwortlich sein, noch das residuale Tafelsilber
auf dem Jahrmarkt der universalen Gesinnungsfreunde
verscherbelt zu haben...eben an diese.

Sehe ich genauso wie Sie, Herr Bosel. Nachtrag: Spahn hat mit Chuzpe schon einmal im Voraus die Hände auf die künftige Macht gelegt. Warum hat er sich aber bloß mit Laschet eingelassen? Das ist wie beim deutschen Wahlkönigtum. Lieber den Schwächeren wählen, um selber die besseren Karten zurückzubehalten. Und außerdem glänzt es sich umso stärker, je schwächer die Aura des Königs ist. Mit diesem Schachzug wollte sich Spahn natürlich seinen Anspruch auf das Kronprinzentum sichern und Merz ein für allemal in die Ecke stellen. Hoffentlich geht bei dieser Schlaumeierei der Schuss nach hinten los. Unsere Gesellschaft und Politik braucht keine Schlaumeier, die sich auf Winkelzüge verstehen, sondern endlich einen Mann mit Substanz. Nebenbei bemerkt: Wo sind nur all die Damen geblieben, die die Politik der letzten Jahre so hervorragend gemanagt haben? Haben sich einfach verzogen. Neue Strophe für Hildegard Knef: Weißt du, wo die Damen sind? Wo sind sie geblie-ie-ben?

Spahn hält sich zurück, weil er noch jung ist und die jetzige Schußlinie meiden will und kann.
Er wartet auf seine Chance bei der übernächsten Wahl.
Sollen andere erst mal die Merkel-Demontage in Angriff nehmen.

Aber wie Sie richtig sagen, lieber Herr Schwedes: Was nutzt uns geprellten Deutschen Spahns taktische Klugheit?
Nichts.
Wir brauchen dringend einen Mann oder eine Frau "mit Substanz".
Und zwar am besten gestern!

Doch woher nehmen und nicht stehlen???
Ein Sebastian Kurz und erst recht keine Frau seines Formates ist in Deutschland weit und breit nicht in Sicht...

Und hier liegt das Hauptproblem. Eine funktionierende Erneuerung von oben (sich selbst erneuern)funktioniert nicht. Das hat man bei der SED gesehen. Abgerechnet wurde nur das, was dem Wirt gefiel. Da ist der Mensch zu machtbesessen & sich auch selbst nicht ehrlich genug. Und die fleißigen & ehrlichen Bienchen, die das Fundament jeder Partei bilden, haben eine "nix Chance", nach oben gespült zu werden. Oder die 'Fädenzieher' sehen diese Person als ein leichtes Spiel an (gut zu manipulieren). Und solche wie der Herr Maaßen, die die nötige Erfahrung & den Grips haben, kommt für die obere Parteiführung überhaupt nicht in Frage, denn dieser würde ja eine noch größere Gefahr wie die AFD für Sie sein.
Also wird das "Komödiantenstadl" seinen Weg weiter Berg ab beschreiten.
Vorwärts Genossen - ihr schafft das ;-)

Tomas Poth | Mo., 2. März 2020 - 16:47

Das zeichnet ihn aus. Kann er außer richtiger Vorausschau auch Härte zeigen?
Wer sich jetzt traut Merkel über die Klinge springen zu lassen könnte zu mindestens die Union in die Entscheidung für eine klare Position zu bringen.
Dies wäre ein Wagnis um das Siechtum zu beenden, garantiert aber nicht unmittelbar daraus folgende ausreichende Mehrheiten.

Barbara Piele | Mo., 2. März 2020 - 17:28

Antwort auf von Tomas Poth

Er meinte er könnte. Das war es dann auch. An dieses Thema traut sich kein Metzger und keine "geschlachtete Sau" ran. Sorry für den Ausdruck. Aber so ist es.
Einmal zu sagen "Merkel... geh... geh mit Gott ... aber geh". Das traut sich doch keiner. Hilfe, mein Posten, mein Geld.
Inzwischen ist der Butler James Spahn von Laschet.
Ein doch irgendwie widerliches Spiel.
Corona hat unser Jung-"Gesundheitsminister" überhaupt nicht im Griff.
Was haben wir überhaupt im Griff???

Markus Michaelis | Mo., 2. März 2020 - 16:52

Ich denke Spahn hat sich doch geirrt. Die Debatte sah nicht in wenigen Tagen anders aus. Und der überwiegende Teil des politisch aktiven Bürgertums stand (mehr oder weniger) auf Merkels Seite und steht es bis heute (wenn auch mit abnehmender Tendenz).

Schade ist, dass Merkel nie eine gesellschaftliche Diskussion darüber angeregt hat - eher mit alternativlosen Modell-Standpunkten Dikussionen im Frühstadium beerdigt hat.

So hat man nie wirklich erfahren, was genau die Befürworter sich vorstellen. Mir sind einzelne Fetzen in Erinnerung: "es kommen sowieso nicht so viele", "das GG regelt alles und Punkt", "das sind europäische Werte und die sind nicht verhandelbar", "das ist christlich und menschlich", "wir brauchen Zuwanderung", "wenn die Leute sich an die Gesetze halten ist alles perfekt und es gibt nichts zu diskutieren", "wir sind eine Menschheit". Aber all das im Konkreten mal ausdiskutiert, das habe ich nicht wahrgenommen.

Brigitte Miller | Mo., 2. März 2020 - 20:08

Antwort auf von Markus Michaelis

eine Diskussion an: "Angela Merkel lässt keinen Zweifel daran, dass sie Deutschland nicht in eine Konfrontation zwischen „Wir“ und „Die“ rutschen lassen will, nur weil es am Gespräch fehlte." und: "Deutsche einerseits, Einwanderer andererseits? Die Kanzlerin erteilt beim Integrationsgipfel dem „Wir und Ihr“ eine klare Absage. Eine wichtige Botschaft: Die Vorstellung einer ethnischen oder religiös homogenen Gemeinschaft ist nicht mehr zeitgemäß. "
Merkel am 11.Integrationsgipfel, Won Torsten Krauel

Romuald Veselic | Mo., 2. März 2020 - 16:58

wenn D mit Migranten überflutet wird. Er wünscht sich ein kompetentes D, weil er seine Gas/Erdöl Verträge unter ganz anderer Voraussetzung, sowie strategisch, an die wirtschaftlich-soziale Stärke u. Kraft gesetzt, was durch diese Massenbewegung, bedroht wird. Es wird zunehmend klarer, dass D-Politiker ebenso unberechenbar sind, wie die Kriegshasardeure.

Keine schlechte Replik, graute den Nachbarn sonst vor deutschem Militär, sind es nun die unberechenbaren Experimente hinsichtlich wirtschaftlicher Kompetenz und der Abstieg zum Sozialfall der keine Milliarden an Hilfszahlungen mehr für denn den Rest der Welt generiert.

Urban Will | Mo., 2. März 2020 - 17:06

einer der wenigen, die damals den Mut hatten, den „Gutseins – Besoffenen“ und bedingungslosen Merkel - Untertanen kritische Worte entgegen zu halten.

Über das Geschwafel der CSU, gemessen an ihren Taten, kann man nicht einmal mehr lachen.

Ich schrieb es schon einmal und glaube fest daran, es war klug von Spahn, auf den Vorsitz zu verzichten.
Wer immer jetzt kommt, ist vom merkelschen Mainstream eingelullt, bzw. hat sich durch seine Wortwahl (Bsp. Merzens „Gesindel“) oder Bekenntnisse zur bedingungslosen „Gesinnungspflicht“ bereits das eigene Grab geschaufelt.

Der übernächste Vorsitzende wird es werden, der diese Partei wieder eint und zu höheren Prozenten führt. Und einen „Tipp“ habe ich schon, wer das werden wird.

Es ist geradezu lächerlich, wie dem Zauderer und „Polit – Hagestolz“ Merz Weihen zukommen, denen er nicht einmal in Ansätzen je gerecht wurde.

Ich fürchte, Sie haben recht. Solang eine gewisse Person das Kanzleramt inne hat, kann sich ein Parteivorsitzender strecken wie er will, er wird nichts für dieses Land erreichen. Ein Neuanfang wird erst beginnen, wenn Frau Merkel von der politische Bühne abtritt. Nur leider betrachtet sich diese Frau als alternativlos und ob sie sich, wie einst Diktator Stalin, von der Weltgeschichte verabschiedet, vermag niemand zu sagen .....Aber die Friedhöfe sollen ja voll sein von Leuten, die sich für unverzichtbar hielten.

Robert Müller | Di., 3. März 2020 - 00:28

Antwort auf von Uwe Schröder

Merkels Abgang ist eine Bedingung, es gibt aber weitere, sonst bleibt es beim weiter-so. Erdogans aktuelle Drohung hat dazu geführt das die Grünen nicht mehr nur als Klimapartei dastehen, sondern auch wieder als Partei der grenzenlosen Einwanderung. Und da jetzt der Wirtschaftsboom definitiv vorbei ist, ist auch nicht mehr so viel Geld zum Verteilen da. Ich vermute, die Zeit der Grünen Träume vom Kanzleramt sind vorbei. Damit wird es weniger politisch sinnvoll, sich an die Grünen ranzuschmeißen. Für Merz ist das positiv.

In der Tat war Spahn
einer der wenigen, die damals den Mut hatten, den Merkel Fans entgegen zu treten .
Horst Seehofer blamierte sich und die CSU mit seinen Wendungen . Nur Spahn behielt einen klaren Blick und behielt seinen Kopf oben .
Es ist jetzt zu früh darüber nach zu denken , wer Kanzlerkandidat wird , eher deutet vieles auf die Grünen , die verhalten sich heute sehr geschickt und zurück zur neuen Migrationswelle . Wer nicht aus den Folgen der unkontrollierten Zuwanderung gelernt hat , der wird bei der nächsten Wahl vom Souverän , dem Wähler , abgestraft .

Merke: Einen Vorrang haben die vorhandenen heimischen weiblichen und männlichen Arbeitskräfte auf qualifizierte Ausbildung und gute Bezahlung!

Keine Entwicklungshilfe für Deutschland durch den Menschenraub der (wenigen qualifizierten) billigen und willigen Fachkräfte aus Entwicklungsländern!

Einen Vorrang für Schulung, Berufsausbildung, Weiterbildung und Umschulung müssten die heimischen Arbeitskräfte – mit und ohne Migrationshintergrund – in Deutschland haben!

Die Plünderung von [Millionen] qualifizierten Arbeitskräften aus Schwellen- und Entwicklungsländern für die ökonomische Verwertung und Ausbeutung in Deutschland ist keine Lösung. Die sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländer benötigen selbst ihre [wenigen] qualifizierten Arbeitskräfte für den wirtschaftlichen und sozialen Aufbau.

PS: Lieber ist es der BDA-BDI-Parlaments-Lobby und Regierung, wenn noch mehr Druck auf dem Arbeitsmarkt ist, damit ja die Löhne nicht steigen.

R.S. Gewerkschafter der Basis, seit 1969

Gaulands Vogelschiss, er hat klargestellt, wie er es gemeint hat.
Merz`s Gesindel, er hat klargestellt wie er es gemeint hat,
Man sollte nicht den Fehler machen, der bei Gauland gemacht und von den AfD Befürwortern zu recht kritisiert wird und dies bei jeder Gelegenheit thematisieren.
Beide haben sich für die Wortwahl entschuldigt. Ich für meine Persom akzeptiere es.

Heiner Hannappel | Mo., 2. März 2020 - 18:40

Keine Kompromisse mehr!Diese Kanzlerin ist abgetaucht und hat uns bei den vielen Problemen, die sie uns erst geschaffen hat keinerlei Antworten mehr zu bieten, da Frau Merkel zu keiner Zeit in ihren 15 Regierungs-, eher schlechten Verwaltungsjahren ein Konzept aufzuweisen hatte, Merkel ist eine Getriebene ihrer Fehler und taucht, wenn es brenzlig wird einfach einmal ab. So auch jetzt, wo sie die Fehler ihrer Migrationspolitik einholen. Merkel muss gehen, um der deutschen Politik wieder Perspektiven zu geben, welche wir Deutschen auch akzeptieren können. Bald brennt der Balkan, wenn Abertausende ins gelobte Land Deutschland wollen was dann? Eine weitere ungebremste Zuwanderung zerstört den Konsens der Deutschen zu der bisher funktionierenden Demokratie.
Egal, wer an unsere Türe klopft, der innere Frieden ist für uns nicht mehr verhandelbar! Hoffentlich begreifen das die verantwortlichen Parteien.

Heidemarie Heim | Mo., 2. März 2020 - 19:18

Oder wie es bezüglich der CSU-Politiker AfD-Sprüche-Imitationen in der heute-Show hieß: " Was kümmert mich mein Gehetze von gestern?!";-)
Wie schnell man von der Kanzlerin persönlich eingehegt wird sollte man eine zu dicke und eigenständige Lippe riskieren, erfuhr unser Gesundheitsminister, als er das heiße, viele Rentner betreffende Eisen der doppelten KV-Beiträge anpacken wollte. Der bis längst unverschämteste Zugriff des Staates auf die Altersvorsorge vieler Rentner in der gesetzlichen KV
auf Verträge mit entsprechend einhergehenden Bestandsschutzrechten! In einer Nacht-/u. Nebelaktion ausgeführt durch Ulla Schmidt SPD und Seehofer CSU. Nicht nur die Zinsausschüttung bei Fälligkeit ist gleich null, sondern der davon betroffene Rentner zahlt für 10 Jahre die volle Summe KV-Beitrag auf eine fiktiv umgerechnete Monatsrente. Bei entsprechender Versicherungssumme sprechen wir von 5-stelligen Beträgen! Deshalb griff AM ihm sofort persönlich in den Arm möglicher Profilierung! MfG

Ernst-Günther Konrad | Mo., 2. März 2020 - 19:24

"Die Debatte wird in wenigen Tagen ganz anders aussehen." Stimmt. Erst Willkommenskultur, dann verordnetes Winken und Selfies mit den Wirtschaftsmigranten. Dann verordnete und angeordnete Zustimmung. Wer Kritik hat ist ausländerfeindlich, bedient die Ausländefeindlichkeit der AFD, ist gegen Flüchtlingspolitik. Flüchtling=Einwanderer=Migrant, alle brauchen wir, Fachkräftemangel, Belebung des Arbeitsmarktes, alles Spezialisten die uns hier fehlen. Nur, welche Debatte fand statt? Kurzes Aufbegehren vom Wendehorst, dazwischen Maaßen entlassen, alle Kritiker sind Systemfeinde. Diskussion=Debatte=Fehlanzeige. Es wird doch heute noch alles miteinander vermischt. Wer Flüchtling ist regelt Art. 16 GG. Alles andere sind ill. Einwanderer aus wirtschaflichen Gründen. Wer für eine differenzierte, eben nicht sich gegenseitg Hass und Hetze unterstellende Debatte wil ist böse. Ich traue Spahn einiges zu, aber nicht jetzt. Erst muss AM weg, ihre Jünger aussortiert werden. Dann kann auch Spahn kommen.

Gerhard Schwedes | Mo., 2. März 2020 - 21:29

Der Sturz von Kohl war einstmals eine Großtat seines von ihm selbst herangezüchteten Mädchens. Der Chef dieses Mädchens war auch so einer, der mit seinem Kanzlersessel verwachsen war und selbst seinen Abgang noch aussitzen wollte. Das Land lechzt förmlich danach, dass sich Couragierte mit einem Allerwertesten in der Hose finden, die sich trauen, sich an der Großtat der Kanzlerin ein Beispiel zu nehmen und ihr die Sachlage klarzumachen. Einfach einen Blumenstrauß nehmen und damit zur Kanzlerin gehen und sagen: "Angela, nun lass es mal gut sein!" Muss man denn noch einmal 1 1/2 Jahre zuwarten, bis endlich ein frischer Wind durchs Kanzleramt weht, bis endlich die Dämme der vielen Tabus brechen und wieder mit heißem Herzen die Probleme des Landes und deren Lösungen debattiert werden? Wer die Merkelsche Großtat zu wiederholen vermag, wird automatisch ihr Nachfolger. Warum? Weil er endlich den Mut dazu aufgebracht hätte, vor dem sich alle anderen feige herumdrückten - mit Ausnahme der AfD.

Gerhard Schwedes | Di., 3. März 2020 - 07:56

Das ganze Land schreit geradezu nach einer Führungspersönlichkeit wie Merz. Er ist der einzige Kandidat mit hoher Wirtschaftskompetenz, einer Ausstrahlung von Ruhe und Autorität, Authentizität, Geradlinigkeit. Merz muss nicht erst um Sympathien werben, sondern strahlt diese mit seinem natürlichen Charme aus, ohne Verrenkungen machen zu müssen wie so viele, die dies mit einem aufgesetzten Blendaxlächeln zu erheischen suchen. Mit Sicherheit vermag seine Partei mit ihm wieder Wähler zurückzugewinnen. Ohne ihn wird sie in der Wählergunst entweder weiter absacken oder auf dem jetzigen Stand verharren. Für die CDU stellt sich die Frage, was ihr wichtiger ist: eine erhöhte Zustimmung des Souveräns, den sie jahrelang sträflichst vernachlässigt hat, oder eine Verkleisterung der innerparteilichen Gegensätze. Spahn ist noch ein Jungspecht. Man kann ihn ja für später in Reserve behalten und ihn als Minister schon einmal Fingerübungen in Sachen gelungener, effektiver Politik machen lassen.

hat aber im Gegensatz zum Sprücheklopfer Merz schon Erfahrungen als Minister und macht derzeit einen souveränen Eindruck.
Merz' Erfahrungen als Fraktionschef – er erfüllte diese Rolle damals sehr gut – liegen lange zurück.
Er war komplett draußen.

Ich war mal ein großer Verehrer von ihm, aber seit seinem Comeback bin ich mehr als enttäuscht.

Als „Führungspersönlichkeit“ sehe ich ihn nur bedingt. Mit allen seinen Sprüchen ist er vorgeprescht und hat dann schnell wieder zurück gezogen.

Wer das Erscheinungsbild der Regierung „grottenschlecht“ nennt, muss erkennbar alles dafür tun, dass die Verantwortliche geht.
Wer noch zu Hochzeiten des Asylmissbrauchs eine Debatte über ein Grundrecht auf Asyl anregt, muss das auch forcieren.

Und wer ca. ein sechstel der Bevölkerung als „Gesindel“ abwatscht, kann dies von mir aus tun, aber gerade und vor allen Dingen von diesem „Gesindel“ wird er Wähler „zurück“ holen müssen...

Das war nicht arg klug vom "Überflieger" Merz.

Wollen wir einen Merz, der die Regierungsarbeit als "grottenschlecht" einstuft und sich anschließend entschuldigt?
Wollen wir einen Merz der die AFD, mithin auch ihre Wähler als "Gesindel" bezeichnet und anschließend im Nachgang seine Wortwahl entschuldigt? Seine Wortwahl, aber eben nicht seine Sicht auf die AFD und ihre Wähler. Die Wähler, von denen er hofft 100.000 . 150.000 wieder "umdrehen bzw. zurückgewinnen" zu können.
Von seiner Bieddeckelsteuer will er heute nichts mehr wissen. Den Begriff Leitkultur im konservativen-liberalen Sinne meidet er.
Merz ist für mich wie ein Geisterfahrer. Ständig am Überlegen, ob er drehen soll. Nach jeder Drehung unsicher, ob er in die richtige Richtung fährt. So wird das nix.
Der mit Nadeln nach AM sticht, sie ihr aber in die Haut sticht, wie ein Akkupunkteur, ihr bloß nicht wehtun. Ich teile Ihre Enttäuschung über Merz.
Wer nicht zu seinen Worten, zu seiner Kritik steht, wie soll man dem vertrauen können? Ich kann es nicht.