
- Mehr Kettensäge wagen!
Um in den Bundestag zurückzukehren muss sich die FDP neu erfinden: Die biedere Honoratioren-Partei der Besserverdienenden ist tot. Es braucht mehr Radikalität, mehr Mut, mehr Anarchie und eine Kampfansage gegen das politmoralische Gouvernantentum.
Die FDP ist in einer ernsten Situation. Nach 2013 haben die Liberalen nun zum zweiten Mal in ihrer Geschichte den Einzug in den Bundestag verpasst. Doch anders als vor gut zehn Jahren ist die politische Landschaft ungleich aufgesplitterter, die Stimmung aufgeheizter. Gelang es unter Christian Lindner 2017 die mit der damaligen großen Koalition Unzufriedenen einzusammeln, so droht nun Vergleichbares sehr viel schwieriger zu werden.
Zwischen AfD und Grünen
Der Hauptgrund dafür liegt in der polarisierten Politlandschaft. Die Ränder des politischen Spektrums werden stärker. Anders als in früheren Zeiten können die Liberalen nicht damit rechnen, dass unzufriedene CDU-Wähler ihr Kreuzchen automatisch bei der FDP machen. Auch wenn man es dort nicht gerne hört: Mit der AfD ist den Liberalen eine radikalere, unangepasstere und für viele Wähler daher attraktivere Alternative erwachsen, der nicht der bräsig-etablierte Mief der Zahnärzte-Partei anhaftet.
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Auch wenn der CICERO mit den Herren Kubicki und Grau die Liebe zur FDP nach Kräften fördert: mit Christian Lindner, Robert Habeck und Annalena Baerbock hatte Deutschland in den vergangenen Jahren ein Übermaß an rhetorischen "Talenten". Liberalismus benötigt Vielfalt, auch in den diesen repräsentierenden Köpfen. Wie seinerzeit Frau Teuteberg abserviert wurde oder wie CL oberideologisch beim Thema "Schuldenbremse" agierte: das war One-Man-Show pur. Und das Kapitel Strack-Zimmermann blenden wir am besten aus.
Als Lindner zu nach der russischen Ukraine-Invasion die sogenannten "erneuerbaren" Energien als "Freiheitenergien" bezeichnet hat, hat er seine ganze fachliche Inkompetenz offen kundgetan.
Er hätte sich besser energiepolitisch sachkundig machen sollen anstatt den Jagdschein zu machen!
Die FDP wird nie Volkspartei, sprich, sie wird nie so groß, dass sie alleine großen Einfluss haben kann.
Die CDU hat nicht die Eier, diesem Land den dringend notwendigen Kurswechsel zu geben.
Bleibt die andere, der CDU ebenbürtige Volkspartei, die sofort mit Volldampf loslegen würde, dürfte sie denn mitspielen.
Ich denke, die FDP als eigenständige Partei, die brav im Chor der AfD-Hasser mitsingt u ansonsten ihren Sermon predigt, wird bedeutungslos bleiben. Und das zu recht.
Wenn sie wirklich Freiheit und v.a. d Trockenlegen des hier so gut beschriebenen Sumpfes aus Obermoralisten und Verächtern der Freiheit in ÖR, NGOs, etc., möchte, dann sollte sie den Sprung wagen und bei Alice anklopfen.
Ein Zusammengehen und evtl. Umbenennen, ein Paukenschlag der Freiheit, ein Fanal für ein neues Deutschland, ohne Migrationsirrsinn, Klimahysterie, etc. dafür wieder Politik für und nicht gegen das Volk.
Das wäre mehr als nur ein Versuch, es wäre ein historischer Sprung nach vorne.
"Die CDU hat nicht die Eier, diesem Land den dringend notwendigen Kurswechsel zu geben."
Meine Zustimmung haben Sie zu dieser Aussage...
Ich unterstreiche besonders das, was in den letzten beiden Absätzen geschrieben wurde, voll und ganz aber bin nicht sehr optimistisch.
wünschen, die als so dringend benötigte liberale Opposition so grässlich versagt, der Demokratie so massiv geschadet und die AfD mit befördert hat (viele hätten als Alternative gern FDP gewählt, wenn es denn eine gewesen wäre). Und die Personaldecke ist wohl auch dünn
größer schreiben.
Was soll das denn für eine Partei werden, wenn es fertig ist, Herr Grau?
Ich stimme dem Autor zu in Bezug auf Christian Lindner, aber nicht so alleinstehend.
Leider kenne ich kaum jemanden bei der FDP, "fürchte" aber eine Frau Strack-Zimmermann.
Ja, Grüne(Westen) und AfD(Osten) sind die großen Konkurrenten für die FDP, aber doch nicht nur für die.
Die SPD ist m.E. auch arg gebeutelt.
Ich persönlich halte die Grünen nicht so sehr für eine bürgerliche Partei, eher für eine "kleinbürgerliche Befindlichkeitspartei", die AfD eher für eine "befindliche Kleinbürgerpartei".
Die Antwort der FDP kann in der Tat die Anerkennung aller Leistungsträger sein, warum nicht auch in der Familie?
Aus meiner Erinnerung war die FDP GROß in Ökonomie, Selbstbestimmung und ALLGEMEIN Leistung/Unternehmertum.
Sie steht zwischen CDU und SPD.
Ein Buschmann brillierte in der Pandemie.
Wirtschaft und Rechtsstaat statt Anarchie und Ordnungsstaat.
Es gibt ´zig Gründe, die FDP zu wählen.
Packt es an!
Zitat:
"Ein Buschmann brillierte in der Pandemie."
Ich fassungslos über Ihre Wahrnehmung. Buschmann war einer der schlimmsten Einpeitscher der Regierungslinie während Corona.
Wahl-Alternative gilt kann ich mir nicht vorstellen, wer z.B. echte FDP-ler kennt. Dann eher indirekt über Verschiebung Richtung CDU und parallel von der CDU zur AfD.
FDP>>CDU>>AfD
Nach meiner Überzeugung hat sich die FDP mit der Teilnahme an der Ampel Regierung final den Fangschuss verpasst. Auch wenn es da bei denen auch ganz vernünftige Politiker geben dürfte. Auch die wollten nur an der Machtschale ihre Lippen benetzen und haben mitgemacht. Die Quittung haben sie zurecht bekommen. Lindner hat jahrelang eine One-Man-Show zelebriert und hat fähige Leute nicht hochkommen lassen. Linda Teuteberg ein Beispiel. Die ehem. FDP-Wähler, sowohl die Stammwähler als auch die verirrten Hoffnungswähler wurden allesamt enttäuscht und sind zur AFD in der Hauptsache übergelaufen. Und ich wage mal die Behauptung, das überzeugte Wähler, die lange mit sich ringen, ob sie anders wählen, wenn sie es dann tun, so schnell bis gar nicht mehr zurückkehren werden. Die FDP hat fertig. Und ganz ehrlich. Keiner braucht die mehr. Und schon gar nicht Leute wie einen Buschmann.
stimmt natürlich..., nur haben Lindner & Co die Anlässe/Parteien/Koalitionen verwechselt - jeweils.
Tragisch...
die FDP befindet! Wieder einmal beweisen Sie, lieber Herr Grau, daß Sie ein Meister der haarscharfen Analysen im politischen Bereich sind.
Was die FDP braucht - wie alle sogenannten "Parteien der Mitte" -, das ist ein viel größerer Mut zur Radikalität im Reden u. Handeln, also das, was Sie "Kettensäge" nennen
Das Gebot der Stunde lautet: Stehe zu Deinen Grundüberzeugungen!
Bekennertum ist gefordert, kein Opportunismus! Viele Menschen sind es endgültig leid,
mit wohlklingenden Reden zugeschüttet u. gleichzeitig verar...t zu werden.
Die Wähler wünschen sich von SPD, CDU u. FDP die gleiche Klarheit in den Zielen u. die gleiche Entschlossenheit zum Handeln, wie Sie diese
bei Linken und Grünen, aber eben auch bei der AfD finden.
Die Zeiten sind hart. Da braucht es - das spüren die Bürger - eindeutige Positionierungen.
Eine spezielle Partei der Freiheit hat in jeder Demokratie ihren Platz bzw. ihre Berechtigung, aber sie findet nur Unterstützer, wenn sie
g l a u b w ü r d i g ist.
Christian Lindner das ist Tatsache, ist einmalig. Die Zeit mit Ihm ist unwiderruflich bei der FDP vorbei. Ich persönlich finde das sehr bedauerlich.
Klar in der letzten Koalition war die Zögerlichkeit das Ganze zu beenden, deutlich zu lang. Das hätte schneller gehen müssen. Dieser Zusammenschluss war von vorn herein ein "Rohrkrepierer"
Wenn wir hier in Deutschland es nicht schaffen eine sehr deutliche Kehrtwende zum Guten hinzubekommen, war es das. Vermutlich auch für die FDP.
Wie Christian Dürr es hinbekommt, da habe ich so meine Zweifel. Ich habe Ihn selbst bei einer Veranstaltung gesehen, wo er mich nicht wirklich überzeugt hat.
Christian Lindner hat Klasse, er hat es drauf. Das wünsche ich Ihm auch bei seinen zukünftigen Aufgaben.
Die anderen 2 Oppositionsparteien werden für mich niemals eine politische Heimat werden.
Eine wirklich starke FDP wäre etwas, wofür ich mich begeistern kann. Denn der Staat wird niemals mein "Erziehungsberechtigter" werden. Ich gestalte lieber selbst
.... dem ist nichts hinzuzufügen. Das Klientel sind eben nicht die Problemponys der Grünen sondern auch die Frauen im geleasten Sportwagen mit Rolli und Großmutters Perlohringen die versuchen das Familienunternehmen in die nächste Generation zu führen genau so wie die Handwerker Kleinstuntnehmer und Freiberufler....
für taube Ohren.
Ja, Liberalität hat nicht die Kittfunktion, die eine Gesellschaft braucht, und kann daher auch nicht das Leitmotiv einer Volkspartei sein, aber, sie ist das Salz einer modernen westlichen Gesellschaft. Und richtig, sie muss vermitteln, dass Liberalismus kein Elitending ist, sondern ein Versprechen an den Einzelnen. Fall nicht in eine Opferrolle, sondern nutze die Chancen, die sich Dir bieten, und wir sorgen für die Rahmenbedingungen. Liberal heißt machen lassen, fördern und fordern, ist nicht bequem. Kann manchmal hart und muss dh sozial abgepuffert sein.
Und ja, inzwischen braucht eine liberale Partei ein Hauch Anarchistisches um dem allgegenwärtigen konsens-getriebenen infantilen wir-sind-alle-so-lieb-und-bunt Kitsch der herrschenden Klasse den rauhen Wind der Freiheit entgegenzublasen. Zahnarztgattin im Sportwagen war die Bonner Republik. Nun wird es Zeit, in den 20ern anzukommen. Nur, mit einem Buschmann, einer MASZ und einem Dürr wird das sicher nichts werden ...