
- Streit um Autonomen-Zentrum
Seit Jahren unterstützt die Stadt Frankfurt einen Treffpunkt gewaltbereiter Linksextremisten. Das soll nach dem Willen von Grünen und SPD auch so bleiben. Doch die FDP-Basis spielt nicht mit.
Wie eine Trutzburg steht das heruntergekommene Gebäude mitten im Justizviertel der Frankfurter Innenstadt. Es ist mit politischen Parolen und Graffiti beschmiert, Plakatfetzen kleben neben dem Eingang.
Das „Klapperfeld“, wie das frühere Polizeigefängnis an der Klapperfeldstraße in der linken Szene genannt wird, ist eines jener „Autonomen Zentren“, wie es sie in vielen deutschen Großstädten gibt. Es sind öffentliche Treffpunkte der Alternativkultur, zugleich aber auch Rückzugs- und Rekrutierungsräume für gewaltbereite Linksextremisten.
Konspirative Stützpunkte
Gut vorbereitete und taktisch organisierte Ausschreitungen wie bei der Eröffnung der Europäischen Zentralbank 2015 in Frankfurt oder zwei Jahre später anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg wären ohne solche Mobilisierungsstätten und konspirativen Stützpunkte kaum denkbar. Was am Main das Klapperfeld ist, ist an der Elbe die „Rote Flora“. Und hier wie dort können sich die Autonomen auf eine breite Unterstützung durch linke Parteien verlassen.
Nach den Hamburger Krawallen 2018 kam es zwar bundesweit zu einer Debatte über Autonome Zentren. CDU-Politiker wie der damalige Bundestagsabgeordnete und Sicherheitsexperte Armin Schuster forderten: „Linke Zentren wie die Rote Flora in Hamburg oder die Rigaer Straße in Berlin müssen konsequent dichtgemacht werden.“ Doch geschehen ist seitdem nichts.
In ganz Deutschland werden solche Szene-Häuser weiterhin als rechtsfreie Räume geduldet, Warnungen der Sicherheitsbehörden werden heruntergespielt oder ignoriert. Vielerorts erhalten die Autonomen sogar direkte oder indirekte Subventionen aus der Stadtkasse. Das war in Frankfurt der Anlass, warum dort nach den G20-Ausschreitungen über das Klapperfeld diskutiert wurde.