Ob Friedrich Merz als Bundeskanzler mit einer „Make Germany Great Again“-Politik aufwarten wird, ist fraglich / picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Europa und die Bundestagswahl - Die Angst vor einem schwachen Deutschland

Die Europäer haben sich lange vor einem zu starken Deutschland gefürchtet. Doch das Problem ist heute ein wirtschaftlich und politisch schwächeres Deutschland. Könnten der Ausgang der Wahlen zum 21. Bundestag und die erwartete Ankunft eines neuen Bundeskanzlers daran etwas ändern?

Autoreninfo

Viliam Buchert ist Journalist in der Tschechischen Republik. Von 1989 bis 2010 hat er bei der Tageszeitung Mf Dnes gearbeitet, wo er von 2000 bis 2010 stellvertretender Chefredakteur war. Seitdem ist er bei der Zeitschrift Reflex tätig, wo er auch Chefredakteur war.

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Das kommunistische Manifest der linken Irren Karl Marx und Friedrich Engels beginnt mit dem bekannten Satz: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Viele andere Schreckgespenster umkreisen die gegenwärtig verwirrte Welt, von dem exzentrischen Donald Trump über den gerissenen Xi Jinping bis hin zu dem verstörten Wladimir Putin. Unter den europäischen Schreckgespenstern wird Deutschland für lange Zeit schlaff sein. Das sind keine guten Nachrichten für die europäische Politik (auch wenn viele denken, dass ein schwaches Deutschland ihnen nützt), für die EU-Wirtschaft und für die Sicherheit des Kontinents.    
Paradoxerweise wird das, was Europa seit langem befürchtet, nämlich ein starkes Deutschland, heute gebraucht.

Justin Logan und Joshua Shifrinson von der amerikanischen Denkfabrik Cato Institute schrieben im August letzten Jahres in Foreign Affairs, dass „Europa zum ersten Mal seit Jahrhunderten ohne einen potenziellen Hegemon dasteht. An die Stelle der Furcht vor einem imperialen Deutschland ist die Sorge um die verkümmerte geopolitische Rolle Berlins getreten, wodurch das sogenannte deutsche Problem auf den Kopf gestellt wird.“ 

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Brand, A. | Di., 11. Februar 2025 - 13:30

Deutschland ist lange kein Vorbild mehr.

Ich sehe auch nicht, daß Putin seine Nachbarn bedrohen will, vielmehr hat sich der Westen über Jahrzehnte nicht an die Spielregeln gehalten, der Ukrainekrieg ist das zu erwartende Ergebnis.

Deutschland braucht dringend eine konservative Wende, die kann es nur mit der AfD geben, aktuell ist die AfD die einzige Partei die Deutschland wieder „great“ machen kann, die CDU steht viel zu weit links (nicht wie Sie behaupten in der Mitte) um an der Situation etwas zu ändern.

Die größte Gefahr für Deutschland und Europa ist der sich ausbreitende „Ökologismus“, dieser kennt viele Eigenschaften, die zum Faschismus führen, die Übergänge von Demokratie zum Faschismus sind dabei fließend. Wer das Wirken der Grünen in Deutschland genau beobachtet, erkennt wohin die Reise geht – ins faschistische Verderben!

Auch aus dieser Perspektive ist die AfD zwingend ein Teil der Lösung, denn sie ist die einzige Partei die sich dem Diktat der Grünen nicht unterworfen hat!

Es ist und bleibt in den korrupten Händen Selenskyjs.
Und das ist unsere Zukunft. Deutschland hatte sich nach zwei Weltkriegen mit den eigenen Händen aufgebaut.
Scholz und Baerbock versprachen Selenskyj ewige Hilfe. S verlangt von uns den Aufbau einerr smarte Ukraine. Viele Milliarden, die eine bestechliche Scholz-Regierung voller Geltungssucht und "Anbiederung in die Welt schleudert.
"Wer hat schon viel und will noch mehr". Kein Problem für
M I C H, I C H, I c h, i c h, i c h. Auf ewig.

Am Sonntag fand das Rededuell Merz vs Scholz statt. Regie führten zwei öffentliche Feministinnen. Am Ende
der komischen Oper fragte Merz den Zeitenwender Scholz wie soll es weitergehen (Ironie)? antwortete Scholz allen Ernstes I C H, der Scholz. Mitgegangen, Mitgefangen. Eben CumEx.
Meine große Hoffnung ist eine Versöhnung mit der AfD.

Das Geld anderer Leute ausgeben, um irgendwann festzustellen, daß nichts mehr da ist!

Das Geld anderer Leute auszugeben ist immer sehr einfach, wenn dann noch die bei grünlinks immanente Rechenschwäche dazu kommt, dann ist die Katastrophe vorprogrammiert!

Aber wen interessiert schon Geld, uns geht’s ja sooooooooooo gut!

Ingofrank | Di., 11. Februar 2025 - 13:58

Der Politikwechsel als solcher ist von der Union als führende Kraft (die mehr oder ehr weniger von der Ampel „provitierte“ mit 30% weiß Gott kein Ruhmesblatt …..) nicht gewollt. Wenn Merz es gewollt hätte, hätte er eine Koalition od. Duldung mit der AfD nicht ausgeschlossen, mit dem Ziel Deutschland wieder stark zu machen.
Andererseits bleibt ihm als Koalitionspartner nur SPD & Grüne übrig. Mit einer oder so wie es momentan aussieht SPD & Grünen ist kein Politikwechsel möglich. Ob der Uhu aus seiner Residenz ihn zum linken Parteienbündnis bewegen kann, wäre für mich ebenso fraglich. Was hat also Merz für eine Alternative ? Mit der AfD will er sich nicht trauen und mit den links grünen weiß er geht’s nicht weil da noch nicht einmal eine Spur von den Unions Willensbekundungen aus dem Wahlprogramm übrig bleibt.
Tja, Merz kan. sich quasi aussuchen mit wem er scheitern wird. Das er scheitert ist gewiss ! Mit der Konsequenz Deutschland noch weiter zu schwächen.
M f G a d Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Di., 11. Februar 2025 - 14:17

Ein wirtschaftlich destabilisiertes Deutschland, eine gespaltene Gesellschaft, eine nicht mehr glaubwürdige Regierung, wo soll das Geld für diese EU künftig herkommen? Und dann die Angst davor, dass Deutschland wieder "rechts" wird und der "blaue" Faschismus droht, obwohl der rote Faschismus in Wirklichkeit schon längst anklopft. Auch bei der EU, so wie ich das zum Thema ÖRR im Artikel von Herrn Hayer schrieb, hilft nur ein totaler Neuanfang, ganz im Sinne der Gründer einer EWG. Reformen nutzen nichts mehr. Zu groß ist der Korruptionssumpf und die Bürokratie geworden. Und was wäre der beste Weg den Sumpf auszutrocknen? Richtig. Nehmt ihnen das Geld (Wasser) und er trocknet schneller aus als man denkt. Und die Frage, wo die EU sein wird mit einem schwächeren Deutschland ist falsch gestellt. Sie müsste lauten. Wo bleibt die EU, wenn Deutschland zum Nehmerland wird und kein Geberland mehr sein kann? Das wird schneller gehen als UvdL denkt.

fließt ist die EU Geschichte, bis auf wenige Ausnahmen (NL, S, DK, A, FIN) sind die Mitgliedsstaaten der EU nur wegen der finanziellen Vorteile dabei, die gibt es aber nur mit einem großzügig zahlenden Deutschland. Für die Deutschen gibt es, konträr zu dem, was uns tagtäglich eingetrichtert wird, nur Nachteile durch die Mitgliedschaft in der EU, hierzulande profitieren nur Großbanken und Großindustrie (Umverteilung von unten nach oben). Solidarität gegenüber Deutschland wird es nicht geben, dafür wird Frankreich sorgen.

Ja, die EU ist nicht reformfähig, da hilft nur abschaffen und neu bilden!

Ja, die wirklichen Faschisten tragen in diesem Land ein grünes Ökodeckmäntelchen. Die Grünen sind die eigentliche Gefahr für Demokratie und Freiheit in Deutschland und Frieden in Europa. Darum bekämpfen sie auch so vehement die AfD, denn die AfD ist die einzige Partei im Land die sich dem nicht mehrheitsfähigen antidemokratischen Diktat der Grünen nicht unterworfen hat!

Karl-Heinz Weiß | Di., 11. Februar 2025 - 14:24

Die EU hat 27 Mitgliedsstaaten mit Bevölkerungszahlen zwischen knapp 1 Million und 83 Millionen Einwohnern. Würde eine deutsche Führungsrolle akzeptiert ? Da kann es sich nur um eine rhetorische Frage handeln. Von einer gemeinsamen Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik ( an sich Grundlage einer gemeinsamen Währung!) ist weit und breit nichts zu erkennen. Wie soll ein solches Gebilde neben den USA, China und Indien konkurrenzfähig sein ? In 16 Jahren Merkel wurde Deutschland in den Schlaf gesungen, und Scholz singt momentan zusammen mit Baerbock und Habeck die letzte Strophe über die deutsche Großartigkeit.

Stefan | Di., 11. Februar 2025 - 18:31

Da mögen die europäischen Nachbarn noch so viel mit dem Kopf schütteln, Deutschland schafft sich ab.
Das Land in dem ich groß geworden bin und dessen Werte für mich einzig und allein gezählt haben, wird zerstört von linkem Pöbel dem es offensichtlich nur recht und billig ist nichts mehr arbeiten zu müssen und stattdessen Millionen von Illegalen die Zukunft Deutschlands zu überantworten.
Da können die europäischen Nachbarn sich ein negatives Beispiel anschauen, wie man es zu Hause bei sich selbst eben tunlichst nicht machen sollte.

Gisela Hachenberg | Di., 11. Februar 2025 - 21:36

Sehr interessanter Artikel, werter Herr Buchert. Sie erwähnen einen „exzentrischen“Trump. Mir ist ein exzentrischer Politiker, der nicht dumm schwätzt, sondern handelt, lieber als eine „lame duck“ wie unser Scholz. „Lame“ war er von Anfang an. Von allem, was er anfangs groß verkündet hat, ist nicht viel übriggeblieben. Es mag Länder geben, die sich über den Sinkflug und Niedergang von Deutschland freuen. Es gibt aber auch welche, die mit Sorge nach D blicken. Im Weihnachtsurlaub lernte ich einen erfolgreichen Schweizer Unternehmer kennen. Er sagte: „ Gisela, euer Land ist kaputt. Nur kapieren es wohl die meisten nicht. Wir Schweizer, obwohl nicht in der EU, und auch die Österreicher, wir deutschsprachigen Länder, funktionieren nur zusammen. Wir schauen mit großer Besorgnis auf die Entwicklung bei euch. D reisst uns mit nach unten. Und, auch wenn es einen Politikwechsel geben sollte, wird es sehr lange dauern, bis es wieder aufwärts geht, wenn überhaupt“. Leider hat er Recht! 🥺

U.P.Witzens | Mi., 12. Februar 2025 - 09:51

Der Autor schreibt: „ich zähle Russland zu einer anderen Zivilisation“. Tatsächlich? Russische Dichter und Musiker wie z.B. Dostojewski, Tolstoi und Tschaikowski zählen also nicht zur europäischen Zivilisation?

Der Autor schreibt: „im geopolitischen Kampf mit dem imperialistischen Russland eine starke Bundeswehr.“ Es gibt nur einen imperialistischen Hegemon auf diesem Planeten: die USA mit ihre 800 militärischen Stützpunkten rund um den Globus. Russland, das in der Ukraine militärisch nur mühsam meterweise vorankommt, angesichts seiner Umzingelung durch 20 NATO-Staaten Imperialismus zu unterstellen, widerspricht den Fakten.

Der Autor schreibt: „Auch der zu lange Flirt Deutschlands mit russischen Gas- und Öllieferungen erweist sich als ernstes Problem für ganz Europa.“ Es war dieser „lange Flirt“ mit den günstigen Gas- und Öllieferungen, der die Basis für eine florierende deutsche Wirtschaft schuf. Wovon auch die europäischen Nachbarstaaten profitierten.

Wolfgang Z. Keller | Mi., 12. Februar 2025 - 18:15

Antwort auf von U.P.Witzens

... und dann schreibt der Herr Autor auch noch von den "Irren Karl Marx und Friedrich Engels", ohne zu differenzieren zwischen Marxens wissenschaftlicher Kapital- bzw. Kapitalismus-Analyse, die noch von keinem anderen auch nur annähernd so zutreffend geleistet wurde, und den feuchten politischen Träumen von wegen Diktatur des Proletariats - der reine ideologische Schmarren.
Will heissen, viel hat der Herr zumindest diesbezüglich, d.h. ökonomisch, nicht aufm Kasten, und da trifft sich´s leider nicht gut, dass er sich dies mit den meisten Poli-tickenden aller Couleur hierzulande teilt. Viel daherreden hilft hier nicht weiter - aber wir werden ja sehen ...

H.Plieth | Mi., 12. Februar 2025 - 13:02

Ich befürchte nicht, dass F. Merz Bundeskanzler wird! Ich meine jedoch, dass er keine handlungsfähige Regierung mit der linken Seite auf die Beine stellen kann. Da er es mit seinem Gewissen nicht vereinen kann, mit der AfD die Karre aus dem Dreck zu ziehen, wird er nach kurzer Zeit zurück treten und Spahn wird sich die Gegenheit nicht entgegen lassen und nach erneuter vorgezogener BTW eine von den Bürgern gewünschte Koalition mit der geleuterten demokratischen AfD gründen. Fritze Merz wird dann Bundespräsident, Höcke Bundestagspräsident und so heisst es dann "Alles für die Demokratie, alles für den Wählerwillen, alles für das Vaterland " .
Wir haben verstanden !