- Cicero Podcast Politik: „Mobbing und Angst sind im ÖRR an der Tagesordnung“
Mit einem Brandbrief an ZDF-Intendant Norbert Himmler beendete Peter Welchering seine jahrzehntelange Arbeit für das ZDF. Im Cicero-Podcast erklärt er, warum er das System für unreformierbar hält.
Im Cicero-Podcast spricht Redakteur Clemens Traub mit dem Journalisten Peter Welchering über dessen Bruch mit dem ZDF. Nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit zog Welchering Ende 2024 die Konsequenzen – in einem offenen Brief an Intendant Norbert Himmler. Er begründete seinen Schritt mit einer zunehmenden Missachtung journalistischer Standards und einer „Kultur der Angst“, die sich in den Redaktionen ausgebreitet habe.
„Die Leitplanken wurden immer enger“, sagt Welchering. Kritische Themen hätten zunehmend Rechtfertigung gebraucht, besonders seit der Corona-Pandemie. Der journalistische Diskurs sei eingeengt, Widerspruch unerwünscht. Als entscheidende Wendepunkte nennt er das „Korrektiv-Debakel“ und die „Causa Schönbohm“. Beim umstrittenen „Geheimplan“-Bericht habe das ZDF „keine eigenen Recherchen“ betrieben, und im Fall des zu Unrecht diffamierten BSI-Präsidenten Arne Schönbohm habe der Sender versäumt, Verantwortung zu übernehmen.
Welchering beschreibt ein System, das von Angst und Abhängigkeit geprägt ist. Viele freie Mitarbeiter wagten keine Kritik, weil sie um ihre Verträge fürchteten. Statt journalistischer Debatte herrsche vorauseilender Gehorsam. „Wer in einem Jahresvertrag steckt, überlegt sich zweimal, ob er etwas Kritisches sagt.“
Besonders scharf kritisiert Welchering die politische Einflussnahme über parteinahe Rundfunkräte und das Verhalten der Senderleitung. Intendanten wie Himmler hätten eher den eigenen Machterhalt im Blick als die Glaubwürdigkeit des Journalismus.
Für reformierbar hält Welchering den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr. „Ich habe lange geglaubt, Veränderungen müssen von innen kommen. Heute sage ich: Macht den Laden dicht und fangt neu an.“ Es brauche, so sein Fazit, einen wirklichen Neuanfang – mit Fachjournalismus, staatsferner Kontrolle und dem Mut zur Wahrhaftigkeit.
Das Gespräch wurde am 7. Oktober 2025 als Videopodcast aufgezeichnet.
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Alles was Sie sagen, habe ich ähnlich unlängst bereits bei einem Interview in den alternativen Medien von Ihnen gehört. Ich frage mich nur: Warum erst jetzt? Sie sind Baujahr 1965, haben wahrscheinlich den Ruhestand eingeläutet und können jetzt * frei von der Leber* berichten. Nein, ich zweifle Ihre Angaben und ihre Bewertungen nicht an. Aber es ist schon bezeichnend, dass dieses linksgrüne System es bereits erreicht hat, das gestandene Journalisten sich existenziell erst sicher fühlen müssen, damit sie aus dem Nähkästchen plaudern. Ihne wäre es beim ZDF nämlich nicht anders gegangen, wie Herrn Halbach gerade jetzt. Aber es gut, wenn immer mehr Journalisten aussteigen aus dem Lügenkonstrukt ÖRR und das bestätigen was viele hier bereits vermuteten und noch schlimmer geschildert offenbart wird. Dieser ÖRR hat mafiöse Strukturen und muss unbedingt aufgelöst werden und die Verantwortlichen belangt werden. Zumindest gehören denen die horrenden Abfindungen/Pensionen auf das Minimum gekürzt.
ist nicht reformierbar! „Ein marxistisches System erkennt man daran, dass es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.“ (Alexander Solschenizyn)
Was hier beschrieben wird, vermute ich seit den Veränderungen in unserer Freiheitlichen Demokratie mit Amtsantritt Merkels (IM-Erika). Mobbing und Angst war die Grundlage des SED-Regimes und ist es auch heute wieder, wenn man im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk/TV arbeitet. Aber nicht nur im Journalismus ist das so, sondern auch in Justiz, Printmedien (SZ; Neues Deutschland; Spiegel etc.) und vielen Behörden & NGOs! Dort sitzen jetzt jene LinXen in den Schlüsselpositionen, welche sich in den 1970er Jahren den "Marsch durch die Institutionen" schworen. Die Linksdiktatur in Medien und Behörden kann sich nur dann ändern, wenn die jetzige konservative Regierung unter Merz/Söder ohne Rücksicht auf linke Koalitionäre mit eisernem Besen Behörden und die Journaille von linksfaschistischen Maulwürfen bereinigt!
„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen“ (§ 11 Absatz 2 Rundfunkstaatsvertrag)
Die ÖRR kommen ihrem Auftrag aus dem Rundfunkstaatsvertrag nicht nach.
Statt dessen sind sie zum Schoßhündchen und Sprachrohr politischer Interessen mutiert, die für ihre Zwangsfinanzierung sorgen. Wer beißt schon die Hand, die einen (großzügig) mit erpressten Beiträgen pampert. Was schließlich zur unkritischen Interpretation der Pressefreihit und zum penetranten Erziehungsfernsehen geführt hat.
Die Finanzierung der ÖRR gehört in die Hand der Verbraucher.
Die entscheiden, für welche Sender sie mit befristeten Verträgen Beiträge zahlen
Das funktioniert bei den Spartenkanälen von Sky einwandfrei, warum nicht bei den ÖRR?
Die müssen dann mit den Zahlungen der Abonnenten auskommen.
So geht Verbraucherschutz!
Wen wundert es: das Personal des ÖRR gehorcht im vorauseilenden Gehorsam!
Deshalb schaue ich schon lange nicht mehr ZDF oder ARD. Auf keinen Fall aber Nachrichten, die mich an die schäbigen Hofnachrichten des DDR-Fernsehens erinnern! Ich hole mir die Infos nur noch bei WELT-TV!
