Peer Steinbrück, SPD
Peer Steinbrück / J. Marguier

Ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück im Gespräch - Cicero Podcast Politik: „Der Sozialstaat darf nicht zum Sozialfall werden“

Von der Kettensäge hält Peer Steinbrück nicht viel. Aber der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat verlangt tiefgreifende Veränderungen im Staat. Und was das mit dem „Stinkefinger“ zu tun haben könnte, erklärt er im Cicero-Podcast.

Volker Resing

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Der frühere SPD-Kanzlerkandidat und Finanzminister Peer Steinbrück fordert eine grundlegende Reform der sozialen Sicherungssysteme. „Wenn der Sozialstaat erhalten werden soll, muss er in vielerlei Punkten geändert werden“, erklärt Steinbrück im Cicero-Podcast. Der Aufbau sei zu komplex  und müsse vereinfacht werden, das System müsse schneller, moderner und digitaler werden. Scharf geht er mit Grünen, Linken und Sozialverbänden ins Gericht. Sie würden dazu beitragen, dass der „Sozialstaat zum Sozialfall“ wird. 

Steinbrück hatte zusammen mit anderen zu Beginn des Jahres einen Reformplan für einen „handlungsfähigen Staat“ vorgelegt. Teile der Ideen sieht er im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung berücksichtigt. Seiner Partei wirft Steinbrück vor, nicht erkannt zu haben, wie erfolgreich die Reformen der Agenda 2010 von Gerhard Schröder waren. Inzwischen wird er allerdings wieder – nach jahrelanger Abwesenheit – von der SPD-Fraktion zu Beratungen eingeladen. Das könne man durchaus auch als „Zeichen für Veränderung“ werten, meint Steinbrück. Es gebe „kein Erkenntnisproblem“, was die Schwachstellen angehe, sondern ein Umsetzungsproblem.      
 

Peer Steinbrück und Volker Resing
Peer Steinbrück (li.) und Volker Resing in der Cicero-Redaktion / J. Marguier

 

 

Das Gespräch wurde am 9. Oktober 2025 als Videopodcast aufgezeichnet. 

Sie können den Podcast jetzt hier – klicken Sie dazu „Inhalte aktivieren“ – hören, oder auch auf allen Podcast-Portalen.


Sie sind interessiert an weiteren Themen und noch kein Abonnent von Cicero Plus? Testen Sie uns hier.

Mehr Podcast-Episoden:

 

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 18. Oktober 2025 - 11:23

Interview", ich sprang sozusagen auf und wollte auch in die Championsleague.
Das wird nicht einfach und es braucht vielleicht doch alle Deutschen, so tief die Gräben auch sein mögen.
Für meinen Teil empfinde ich mich richtig in der SPD, vor allem wegen meiner Lebensituation.
Liebe SPD, es ist keine Schande, zurückgewiesen zu werden, aber es wäre eine, nicht um Wähler* für ein gutes Programm zu werben.
Das Echo hier bei TE könnte gering sein.
Ich kann das aushalten und stehe immer wieder auf.
Schön, dass sich Her Steinbrück ff. wieder einbringt.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 18. Oktober 2025 - 13:13

... oder wo haben Sie denn diesen Looser ausgegraben. Ich gebe zu, ich bin diesem Mann gegenüber voreingenommen, weil ich ihn absolut nicht mag und für einen Opportunisten halte. Es ist schon interessant, wie auch die SPD alte Granen ausgräbt oder die meinen sich jetzt *ungefährdet* äußern zu können. Ob UNION oder eben SPD, es wird Euch nicht weiter helfen, wenn ihr die Untoten Eurer Partei wieder *aufleben* lasst. Ich sag nur eines. Soeben in BILD AFD 27% und UNION 25%. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Theo Lackner | Sa., 18. Oktober 2025 - 20:06

Steinbrück hat einen Klartext-Ruf, kommt aber hier arg technokratisch und elitär rüber. Und natürlich anti-AfD, wobei: simple Antworten? Wie "wir schaffen das" vielleicht? Oder wie die Schuldenmeister von Sxhwarz-Rot-Grün?

Und der Bürger wird dann bald auf dem Amt gegrüßt, hat aber weiterhin nix selbst zu bestimmen, weil Populismus-Gefahr?

Hör' mir doch auf mit diesem vorgespiegelten Modernismus.