Dirk Wiese
SPD-Innenpolitiker Dirk Wiese / picture alliance / dts-Agentur

Dirk Wiese im Porträt Der zweite Mann aus Brilon

In der Migrationspolitik tickt Dirk Wiese fast wie die Union. Dennoch ist der SPD-Innenpolitiker als Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion in der ersten Reihe der Bundespolitik angekommen.

VON FERDINAND KNAUSS am 27. Mai 2025 4 min

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Dank Friedrich Merz muss Dirk Wiese nun wohl niemandem mehr erklären, wo sein Heimatort Brilon liegt. Die Kleinstadt im Sauerland mit ihren malerischen Fachwerkhäusern hat nicht nur den designierten CDU-Bundeskanzler der künftigen Koalitionsregierung hervorgebracht, sondern auch den wichtigsten SPD-Innenpolitiker.

Dirk Wiese, geboren 1983, könnte altersmäßig Merz’ Sohn sein, aber in Berlin hatte während der Koalitionsverhandlungen kaum jemand daran gezweifelt, dass der seit 2013 im Bundestag sitzende stellvertretende Fraktionsvorsitzende für ein Ministeramt infrage käme. Es kam anders. Aber als Verhandlungsführer seiner Partei in Sachen Innenpolitik hatte er eine gewichtige Stimme bei der Formulierung des Koalitionsvertrags und wird als Parlamentarischer Geschäftsführer auch für die neue Regierung eine zentrale Rolle bei der Gesetzgebung spielen. Seinen Anspruch mitzureden macht er auch im Gespräch bei einer Tasse Kaffee im Hotel Starke am Marktplatz von Brilon deutlich: „Manchmal haben stellvertretende Fraktionsvorsitzende bei Gesetzen mehr Gestaltungsmöglichkeiten als Minister.“

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Ernst-Günther Konrad | Di., 27. Mai 2025 - 13:56

Warten wir mal ab, wie er sich weiter entwickelt und präsentiert. Ich glaube einem SPDler genauso wenig, wie einem CDUler. Wenn es ans Eingemachte geht und konkret wird, zeigt sich ganz schnell, wie verlogen die sind.

S. Kaiser | Di., 27. Mai 2025 - 14:29

… und das komplette Gegenteil einer radebrechenden Baerbock.
Man merkt ihm an, dass er mehr an seinem Studienabschluss gefeilt hat, als im AStA abzuhängen. Trotzdem, oder vllt gerade deswegen, ein Typus Politiker, der aalglatt wirkt und durch und durch unauthentisch rüberkommt.
Einen schönen Eindruck bekommt man von ihm in einem Welt-Interview kurz vor dem Ampelbruch, wo dem Moderator nach einer Minute langatmigen Geschwafels der Geduldsfaden reißt und er ihn unterbricht (auf YT: „BRUCHLINIEN DER AMPEL-REGIERUNG: Kanzler lädt zum Wirtschaftsgipfel – ohne Habeck und Lindner!“ vom 28.10.2024).
Ebenso wortreich wie roboterhaft hat er vor ein paar Tagen die Entscheidung des Ältestenrates hinsichtlich der Posse um den Fraktionsaal der SPD verkündet. Weniger Scholzomat mehr Wortomat.