
- Warum Eltern mehr Rente verdient haben
Die nächste Bundesregierung verteilt vor Amtsantritt schon Rentengeschenke – doch wer keine Kinder großzieht, sollte im Alter nicht auf Gleichbehandlung pochen.
„Kinder kriegen die Leute immer“, sagte 1957 Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, als er die bis heute größte Rentenreform anstieß. Lange galt dieses Credo sinngemäß als Rückversicherung des deutschen Rentensystems: „Es werden schon wieder genug Junge nachkommen, die den Alten ihren Anteil zurückzahlen.“
Der damals geschlossene Generationenvertrag beruht nämlich im Kern darauf, dass die junge Generation das System mitträgt und fleißig einzahlt – in der Gewissheit, im Alter selbst eine angemessene Rente zu erhalten. Die dynamische Rente, die Rentenzahlungen an die Lohnentwicklung koppelt, funktioniert jedoch nur so lange, wie Bevölkerung und Löhne in einer Volkswirtschaft konstant weiterwachsen.
Cicero Plus weiterlesen
-
Ohne Abo lesenMit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
-
Monatsabo0,00 €Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQsAlle Artikel und das E-Paper lesen
- 4 Wochen gratis
- danach 9,80 €
- E-Paper, App
- alle Plus-Inhalte
- mtl. kündbar
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Die Rente für Kinderlose darf dabei nicht gekürzt werden. Sie muss bei einem Satz von 1,0 bleiben und wer Kinder hat bekommt einen erhöhten Satz. Es wäre ungerecht all jenen gegenüber, die sich Kinder wünschen, aber keine bekommen können. Dafür können sie nämlich nichts. Eine Absenkung des Satzes wäre demnach eine Bestrafung.
gesundheitlich nicht können. In wie weit man darauf Rücksicht nehmen muß ist Ansichtssache. Die aus meiner Sicht häufigste Variante, warum aus dem Kinderwunsch nichts wird, ist das zu lange zu viele andere Dinge wie „Kariere“, Spaßhaben etc. wichtig waren und als dann der Kinderwunsch konkret wurde, ging es altersbedingt nicht mehr. Ist das nun selbstverschuldet oder nicht? Ich meine ganz klar ja.
Gerade besserverdienende Paare sind sehr oft gewollt kinderlos, sie können wegen ihrer Kinderlosigkeit ein ganz anderes Leben führen als Familien mit Kindern, insbesondere im finanziellen Sinne. Sie können daher auch mehr fürs Alter vorsorgen.
Wer z.B. unverschuldet krank ist, zahlt bei einer Lebens-/Zusatzversicherung teils signifikant höhere Beiträge bzw. muß mit Leistungsausschlüssen rechnen. Warum wird das nicht auf die Allgemeinheit verteilt, obwohl es auch da Menschen gibt die nichts dafür können?
Da es bald eh keine staatl. Renten mehr gibt, ist die Diskussion aber Makulatur.
Auch Kinderlose, die keine Kinder bekommen konnten, hatten mehr Zeit und bessere Verdienstmöglichkeiten, um selbst für ihre Rente vorzusorgen. Von einer Bestrafung kann also nicht die Rede sein.
Volkswirtschaftliche Regelungen nehmen keine Rücksicht auf individuelle Schicksale und dürfen das auch nicht.
.. an den Autor für diesen Denkanstoss. Leider hat er nicht recherchiert - und das ist möglicherweise seinem jungen Alter geschuldet - welche Anstrengungen von Familienvertretern es in den letzten Dekaden gab, für Erziehungsleistungen ausgleichende Gerechtigkeit zu schaffen. Selbst wenn dann das Bundesverfassungsgericht sich in dieser Sache ein wenig "bewegt" hatte, so wurde es konsequent von der Politik, gleich welcher Couleur, ignoriert. Familien sind mittlerweile in der Minderheit und für Politiker weniger interessant, als "neuen Wählerreservoire", die man fleissig importiert und einbürgert. Besonders anschaulich demonstrieren das die Linken in Berlin, SPD und Grüne, oder auch der amtierende Bürgermeister von Wien. Für vernünftige Politik gibt es wenig Hoffnung, insbesondere auch nicht von den Wendehälsen und Duckmäusern der CDU.
haben keine Lobby. Die Linkspolitik lenkt den Fokus seit Jahrzehnten auf die alimentierten Familien, das System ist für sie gemacht, sie haben mit jedem Kind das sie bekommen mehr Geld in der Tasche, es lohnt sich für sie Kinder zu haben. Dabei zeigen langjährige Studien, daß Kinder aus solchen Verhältnissen überwiegend abhängig von Transferleistungen bleiben.
Das System müßte daher genau andersrum aufgebaut werden, wer sich Kinder leisten kann, sollte dazu ermutigt werden sie zu haben. Wer von Transferleistungen lebt, kann sich keine Kinder leisten und sollte auch nicht ermutigt werden sie zu haben.
Das ginge z.B. indem man die Kinderförderung an die Einkommensteuer knüpft, also 1 Kind 25% weniger Steuern, 2 Kinder 50% und ab 4 Kinder gar keine Einkommensteuer mehr. Das würde Menschen mit hohen Einkommen dazu ermutigen Kinder zu haben. Diese Gruppen sind meist gut gebildet und sorgen bei ihrem Nachwuchs für eine entsprechende Bildung, eine win-win Situation!
Seit Jahrzehnten war die Entwicklung absehbar und keiner, aber wirklich keiner hatte den Mut, das gesamte Rentensystem auf neue Füße zu stellen bzw. so zu verändern, dass es bezahlbar bleibt. Und man darf auch nicht vergessen, zu Beginn der neuen Bundesrepublik fehlten viele ältere Menschen als Rentenbezieher, weil deren Jahrgänge im Krieg geblieben sind und die ganz alten weniger Lebenserwartung auch schnell wegstarben. Und danach? Gab es keinen Krieg, sonst wären die Baby Bommer oder deren Eltern im Krieg geblieben und hätten keine Rente bekommen. Und heute? Spricht man wieder von Krieg, sind die Kriegstreiber am Werk. Will man die Rentenkasse entlasten? Ich weiß, das klingt zynisch, soll es auf keinen Fall sein. Sollte uns aber allen Grund genug sein, auch darüber mal nachzudenken. Hat das eine mit dem anderen was zu tun? Sie sagen, die Debatte müsste kommen. Nur wer stößt sie an? In diesem Land kann das Verkünden von Wahrheiten inzwischen ganz schnell zum Nazivorwurf führen.
bestrafen wollen und deshalb alle Belastungen von Anfang an in Hinblick auf Kinder, aber auch Pflege von Angehörigen austarieren wollen.
Kinderlose zahlen mehr Steuern etc., das haben wir doch schon alles?
Ja, Kinder kosten, aber wurden von den Kosten die staatlichen Zuwendungen abgerechnet?
Ich sehe kein Problem für die Zukunft, wenn wir noch nicht einmal bei voller steuerlicher Belastung der Rente sind.
Außerdem werden Ausbildungsjahre bei Renten nicht mehr angerechnet?
Es gibt jedenfalls `zig Stellschrauben, bevor man den Notstand ausrufen müßte.
Die Kosten für die Anrechnung von Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder gemeinden sich doch irgendwann ein?
Egal, ein spannendes Thema.
Also sagen wir folgende Staffelung, keine Kinder gleich einfacher Satz, 1 Kind gleich 1,2 facher Satz, 2 Kinder gleich 1,4 facher Satz usw.?
Kinderlose zahlen ausreichend für Familien mit während ihres Lebens.
Binnendifferenzierung
Ich vermute, dass die Geburten weltweit sinken, sich strecken werden
…sondern Konsequenz für Lebensentscheidungen. Eltern haben, je nach sozioökonomischem Status und Anzahl der Kinder, pro Kind und netto, also unter Berücksichtigung aller Transfers und Vergünstigungen, immer noch einen finanziellen Nachteil von 60-100K gegenüber Kinderlosen. Es ist überfällig, dass dem Rechnung getragen wird.
Das Kernproblem der umlagefinanzierten Rente besteht darin, dass die anfallenden Aufwendungen für das Aufziehen von Kindern (etwa in der Höhe des Preises für ein Einfamilienhaus pro Kind) fast ausschließlich privat getragen werden. Den maximalen Nutzen dieses Systems haben allerdings kinderlose Beitragszahler, die diese Kosten nicht aufbringen und überdies durch eine längere Berufstätigkeit eine höhere Rente beziehen. Diese wird zweckmäßigerweise auch noch von den Kindern der anderen bezahlt. Im vornehmen Wirtschaftsenglisch bezeichnet man eine solche Verhaltensweise als „free ride“, auf deutsch ganz einfach als Trittbrettfahrerei.
Es ist selbstverständlich jedem einzelnen überlassen, ob er sich für Kinder oder gegen sie entscheidet. Die finanziellen Folgen einer solchen Entscheidung müssen allerdings dann auch von ihm selbst getragen werden. Im Klartext: Eine volle Rente gibt es nur bei einer entsprechenden Anzahl von Kindern.
Ein typisch deutscher und auch männlicher Beitrag zu diesem Thema. Wie der Autor selber bemerkt, hätte die Politik schon vor 30 Jahren reagieren müssen. Ich wage zu behaupten: schon vor 40-50 Jahren wäre das notwendig gewesen, denn nach Einführung der Pille war schnell klar, wie die Auswirkungen auf die Demographie verlaufen werden. Doch statt die Eltern mit Fördermaßnahmen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen oder Ganztags-Kinderbetreuung oder steuerlichen Anreizen für Familien mit 3 oder mehr Kindern zu unterstützen, legten die Politiker die Hände in den Schoß und taten nichts bzw. das Gegenteil. Denn die Aufteilung der Steuerklassen oder die Regelungen bei Minijobs führten dazu, dass es für Frauen / Familien steuerlich nicht attraktiv war, arbeiten zu gehen. Sicherlich hatten auch die Kirchen einen Anteil an dieser Politik. Das Klischee von der treusorgenden Mutter zu Hause war halt zu schön. Es blieb die Entscheidung Karriere oder Kind: die Folgen kennen wir alle.
Was ist mit alleinerziehenden Müttern? Bekommen die dann einen 5-fachen Satz??? Denn die haben sicherlich sehr viel ganz alleine geleistet.
Und was ist mit Vätern, die sich der Verantwortung entziehen? Denen wird die Rente komplett gestrichen?
Und was ist mit all den Personen (und es werden immer mehr), die große Schwierigkeiten haben, ein Kind zu zeugen?
Wieder einmal sollen die Bürger die Versäumnisse der Politik bezahlen. In anderen Ländern wie z.B. Frankreich konnte man die Bürger auch dazu animieren, mehr Kinder zu bekommen. Nicht durch Bestrafung, sondern durch finanzielle Anreize und gute Infrastruktur!!!
Alternativ dazu könnte man - wie in anderen europäischen Ländern erfolgreich angewendet - auch anders verfahren:
Kapitalgedeckte Systeme (jeder spart für sich selbst), Staatsfondsmodell (z. B. wie in Schweden), Bürgerrente (alle zahlen ein, auch Beamte und Selbstständige).
Oder eine Kombination aus allem. Kinder zu bekommen oder nicht ist eine persönliche Entscheidung und NIEMAND bekommt Kinder wegen der Rente.