- Warum die Wokeness das letzte Kapitel des Liberalismus ist
Aus Angst vor dem Totalitären hat der Westen eine Ideologie geschaffen, die alles Verbindende zersetzt. Wokeness ist ihr Endstadium – und die Liberal-Konservativen sind zu schwach, um sie aufzuhalten.
Das ideologische Paradigma des 20. Jahrhunderts geht mit der Wokeness in seine logische Endphase. Warum das so ist, haben wir in unserem letzten Essay „Verteidigung der Zivilisation statt linker Hegemonie“ dargelegt. Im Folgenden fassen wir die zentralen Gedanken nochmal zusammen.
Das „lange 19. Jahrhundert“, das von 1789 bis 1914 reichte, war durchdrungen von Fortschrittsglauben, imperialer Expansion und dem rationalistischen Denken der Aufklärung. Es kulminierte im Hyper-Nationalismus, in den zwei Weltkriegen und in der Schoa. Der Gründungsimpuls des 20. Jahrhunderts war daher das kollektive „Nie wieder“. Doch dieses „Nie wieder“ hatte zwei Ausprägungen: ein jüdisches, das auf die Notwendigkeit eines starken Nationalstaats verwies und ein westliches, das sich in drei Projekten manifestierte: Der Dekonstruktion kultureller Normen und nationaler Grenzen sowie Identitäten, der Etablierung eines technokratischen Verwaltungsstaates und der Hegemonie einer liberalen internationalen Ordnung.
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Bei der Lektüre des Beitrags wird sehr deutlich, wie weit die aktuelle deutsche politische Diskussion von der Wirklichkeit entfernt ist. Die Gegenbewegung in den USA ist bereits weit fortgeschritten, doch Deutschland befindet sich immer noch im Schlafwagen der Merkel-Jahre. Sichtbarstes Zeichen ist das Ergebnis des Klima-Bürgerentscheids in Hamburg, maßgebend initiiert von der früheren passionierten Langstreckenfliegerin Luisa Neubauer. Blankenese-Traumwelt der höheren Töchter, weitab von der deutschen Wirklichkeit an Bahnhöfen und in Drogenszene-Parks.
Dem kann ich zustimmen Herr Weiß. Für mich ist erkennbar, dass sich die woken Spinner inzwischen mehr und mehr selber bekämpfen und beginnen ihre eigene pervertierte Ideologie aufzufressen. Grundsätzlich erfreulich, nur was kommt dann?
Ja, viele Gedanken dieses Artikels sind für mich zutreffend. Ich glaube aber nicht an DAS EINE Erklärungsmodell für Menschen und Gesellschaften. Ich denke, es gibt keine vollständige Theorie, die man in endlich viele Sätze packen kann.
Gerade weil Mensch und Gesellschaft auch offen sind, man sich für etwas oder das Gegenteil entscheiden muss, und dabei immer nur einen Teil versteht. Der Rest kommt eben, wie es kommt. Gerade deswegen stehe ich allen religiös-absolut-universellen Systemen kritisch gegenüber. Auch das ist nicht absolut: Gesellschaften brauchen glaube ich auch immer diese Komponente.
Ich glaube daher nicht an die EINE Menschheitsgesellschaft: weder an die Machbarkeit, noch dass es gut wäre. Bei uns sehe ich Demokratie, Verfassung und Menschenrechte kritisch. Die sind superwichtig, aber wir haben uns zu sehr verrannt zu glauben, das definiere die Menschheit und wir könnten daraus universelle Lösungen und Gesellschaften ableiten.
Ein hervorragender - gründlich zu lesender Artikel - liebes Trio - er verlangt viel Zeit.
Ist das bereits Liberalismus, den ich über alles stelle?
Ist das bereits die Grundprämisse, die Freiheit des Individualismus zur obersten Norm zu erheben?
Rousseau empfindet gute Menschen durch die Gesellschaft verdorben. Völlig richtig empfunden. Das erleben wir sekündlich durch unsere derzeitige Politik bestätigt. Das spüre ich immer intensiver. Denn Demokratie ist die Herrschaft des Volkes durch das Volk und für das Volk.
... miteinander" nachdenken!
Das find' ich Klasse, und das würde ich gerne öfters erleben.
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Ob die Argumentation gut ist, das lässt sich weniger schnell sagen.
Da die soziologische/politische Fachsprache selbst schon viel zu oft auf unscharfen Begrifflichkeiten, auf sophistisch-populistischen Nebelkerzen beruht (wie z. B. auf den "Post-" Begriffen), ist es nachvollziehbar, dass auch junge Menschen, die wirklich denken können, dennoch in den flink-geschwätzigen Ton der Politik- und Sozialwissenschaften und der Journalisten verfallen.
Aber das werden sie schon noch von selbst merken, wenn sie weiterhin im Medizin-Studium bleiben und von da aus weiterhin selbstbewusst in den politischen Bereich blicken.
Viel Glück dabei!
„Wokeness“ als letztes Abfallprodukt einer gescheiterten Ideologie, die darauf beruht, dass diejenigen, die nichts können und die größte Klappe haben, den anderen, den Leistungsträgern den Erfolg ihrer Leistung wegnehmen.
Das mit erschreckender Geschwindigkeit zunehmende Zerbröseln unseres Landes unter der Flagge der Wokeness sollte die Menschen so langsam wachrütteln, tut es aber nicht.
V.a. weil der Tross derjenigen, die sich an der Leistung anderer vollsaugen, zunimmt und viele derjenigen, die die fatale Entwicklung sehen, noch immer zu satt und faul in ihren Sesseln sitzen.
In den USA ist man viel weiter. Trump und v.a. Vance verkörpern den Typ 2 und haben eine Gegenbewegung in Gang gesetzt. Man kann nur hoffen, dass Vance Trump nachfolgt.
In D verkörpert nur die AfD Typ 2, die CDU vergammelt im Nichts und lebt nur deshalb, weil die Linksgrünwoken noch immer die bedeutendsten Teile der Medien beherrschen und die Deutschen – das ist ihr größtes Manko – extrem leicht zu steuern sind.
Aber sie ist nicht links, nicht rechts, nicht grün. In diesem Land gibt es den Anspruch auf eine linke oder rechte oder grüne Vernunft, die die jeweils anderen ausschließt. Das ist der Sargdeckel für Vernunft und Realpolitik. Das ist ein teurer Sargdeckel, bezahlt mit Steuern und Schulden.
linkes Phänomen, es gründet in der grenzenlosen Intoleranz linker Ideologien. Die Grünen stehen weit links, ihre Ideologie verbietet es Ihnen Fragen zu stellen, sie müssen folgen, das erwarten sie auch von der restlichen Menschheit. Darum können sie niemals demokratisch sein, sie funktionieren nur mittels Zwangs und Unfreiheit des Individuums.
Ich sehe nicht, daß es seitens des rechten/liberalen Spektrums einen Anspruch auf den Besitz der einzigen Wahrheit gibt. Vielmehr gründet das Liberalkonservative auf einem mündigen und vor allem freien Individuum. Das ist das Gegenteil von dem, was linke Ideologien voraussetzen, sie verlangen blinden Gehorsam, wer nicht folgt, wird vernichtet.
Ansonsten stimme ich zu, wer keine Kompromisse eingehen kann, muß/wird scheitern. Kompromißunfähigkeit ist dabei eine typisch linke Eigenschaft.
Die wirklich sehr klaren, erhellenden Überlegungen der drei Autoren lassen sich vielleicht wie folgt zusammenfassen:
Der Mensch ist ein Zwitterwesen aus Verstand (Vernunft) und Natur (Tier). Die Linke steht für die Vernunft, für das denkbar Gute. Die Rechte steht für den natürlichen Menschen mit seinem Hunger, seiner Sexualität, seinem Behauptungswillen, seinem Wunsch nach dem Rudel. Wer der einen oder anderen Seite des Menschen zu viel Gewicht gibt, wird scheitern. Individuell und als Gesellschaft. Die Konservativen haben die Aufgabe, das Vernünftige zu tun, ohne den Menschen mit seinen Trieben und ureigensten auch zerstörerischen Kräften aus dem Blick zu verlieren. Das betrifft die Geschlechterrollen und das Stammes(Nationen)denken insbesondere.
Ich ahne, was Sie meinen, Herr Wedekind, aber es fällt mir schwer, die Vernunft (oder den Verstand) den Linken zu überlassen.
Es sei denn, "Vernunft" wäre der richtige Begriff für jene Schlauheit, mit der sich der Baron von Münchhausen samt seinem Pferd aus dem Sumpf gezogen hat.
Das ist nämlich ähnlich der mystischen Erschaffung von Geld als Sondervermögen.
Tut mir leid: darin kann ich nicht keine Vernunft erkennen.
nicht den Schimmer von Vernunft, im Gegenteil, die Vernunft widerspricht jeder linken und linksextremen Ideologie!
Auch teile ich nicht Ihre herabwürdigende Auffassung zum Konservativen. Es verhält sich vielmehr genau andersrum, das Konservative steht für die Vernunft. Was könnte vernünftiger sein, als Dinge erhalten zu wollen, die sich über die Jahrhunderte bis Jahrtausende bewährt haben? Linke zerstören das Bewährte, das nennt sich „Fortschritt“, soll das Vernunft sein?
Vernunft ist es ergebnisoffen und frei nach Lösungen zu suchen, idealerweise basierend auf dem konservierten Erfahrungsschatz des Wissens unserer Vorfahren. All das kann der Linke nicht, er läßt sich „emotional“ blind von seiner Ideologie leiten, ist das Vernunft?
Das offene Zeigen und Leben von Trieben ist eine linke Paradedisziplin, Chaos das linke Markenzeichen. Was nicht paßt wird niedergebrüllt und wenn das nichts hilft, niedergedroschen!
Ich bitte darüber einmal nachzudenken.
Ich stimme Ihnen zu, Wokeness ist das Ende der westlichen Zivilisation, denn definiert alles Nichtwestliche, als dem Westlichen überlegen. Das ist grundfalsch und nichts anderes als die Abschaffung des Westlichen.
Alle Menschen sollten die selben Rechte/Pflichten haben, der Linke verwechselt das aber mit der Gleichheit des Menschen. Auch das grundfalsch und es widerspricht dem Wesen des Menschen, denn dieser sieht sich nicht als mit allen Menschen gleich, auch der Linke nicht, er sieht sich als „besseren Menschen“. Weil das so ist, setzen linke Ideologien IMMER Zwang voraus!
Wo ich nicht zustimme, ist das Wokeness ein Ergebnis des Liberalismus (im klassischen Sinne) ist, im Gegenteil, beide Strömungen widersprechen sich diametral.
Auch beim Kollektivismus teile ich die Auffassung nicht, der Linke kennt nur das Kollektiv, das ist der wesentliche Unterschiede zum Liberalismus, denn dieser basiert auf dem mündigen und freien Individuum.
Vernachlässigt wird bei der Entwicklung in Deutschland der Merkel-Faktor. Sie war nie konservativ, ihr ist es zu verdanken, daß die Union und die „Mitte“ so weit nach links verschoben wurden.
Merkel hat die CDU systematisch vom konservativen Kern befreit, ihr ist es zu verdanken, daß Linke wie Wüst einen Platz in der CDU haben.
Linke Ideologien gingen IMMER mit der Zerstörung des Bewährten einher, sie hinterließen IMMER Chaos, Tod, Unfreiheit, Armut. Es gibt in der Geschichte kein Beispiel eines erfolgreichen Linkssystems, es gibt keinen gesellschaftlichen Bereich, in dem Linke Positives geleistet hätten.
Das wesentliche Problem der Konservativen und Liberalen, ist das sie von den Linken getrieben, ihre jeweilige Seele verloren haben. Wie Sie richtigerweise schreiben, sie stehen für nichts!
Erst wenn Konservative & Liberale ihre Werte wieder in den Vordergrund stellen und als Korrektiv zur linken Zerstörung wirken, kann es für sie und unsere Gesellschaft wieder aufwärts gehen!
Merkel konnte ihr sozialistisches Programm nur umsetzen, weil es der von linksextremen unterwanderte ÖRR so wollte. Gäbe es eine funktionierende Medienlandschaft in Deutschland wäre Merkel nie Kanzlerin geworden. Nicht anders die faschistischen Grünen, in keiner anderen Demokratie hätte eine antinationale Partei Wahlchancen.
Das "Versagen" der vierten Gewallt hat es der Kommunistin Merkel ermöglicht Kanzler zu werden und 16 Jahre lang zu bleiben. Die herausragende Stellung der Grünen, geht auch auf das Konto des ÖRR.
Der von 68ern und ihren Erben unterwanderte ÖRR ist ein Phänomen, das ist in keinem anderen westlichen Land gibt. Anfangs gut gemeint, ist der Schuß massiv nach hinten losgegangen, der sich selbst kontrollierende ÖRR ist zur bestimmenden Instanz geworden!
Die 68er entstammen im Wesentlichen den Nationalsozialisten, als Gegenpol entstanden, entwickeln sie sich immer mehr zu deren Nachfolgern.
Das Versagen des Konservativ-Liberalen ist daher nur ein Faktor von vielen.
