Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellt in der Bertelsmann Hauptstadtrepräsentanz sein neues Buch "Wir werden einander viel verzeihen müssen" vor.
Vergeben, vergessen, verzeihen? Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Vorstellung seines Buches „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ / picture alliance/dpa | Paul Zinken

Aufarbeitung der Corona-Pandemie - „Der Untersuchungsausschuss ist alternativlos“

Als CDU-Landtagsabgeordnete trieb Saskia Ludwig die Aufarbeitung der Corona-Politik in Brandenburg voran. Seit Ende Februar sitzt sie im Bundestag – und trommelt auch nach dem jüngsten Regierungsbeschluss für eine Enquete-Kommission weiter für einen Corona-Untersuchungsausschuss.

Autoreninfo

Volker Rekittke ist Journalist in Tübingen und schreibt u.a. über Wirtschafts- und Gesundheitspolitik. Ab Ende 2021 hat er intensiv zu Corona und speziell Impfnebenwirkungen gearbeitet. Zuletzt hat er sich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter einer BSW-Abgeordneten unter anderem mit der Aufarbeitung der Pandemiepolitik beschäftigt. 2022/23 hat er an der Universität Tübingen promoviert.

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Saskia Ludwig (CDU) wurde 1968 in Potsdam geboren. Von 2010–2012 war sie Landevorsitzende der CDU in Brandenburg. Über viele Jahre hinweg war sie Mitglied des Brandenburger Landtags. Von 2019–2021 war sie Abgeordnete des Deutschen Bundestags, dem sie seit 2025 erneut angehört. 

Frau Ludwig, nach der Bundestagswahl haben Sie als frisch gewählte Abgeordnete in einem Interview gesagt: „Mein volles Engagement wird auch weiterhin die Aufarbeitung des Versagens fast aller demokratischer Institutionen in der Corona-Zeit sein“ – und vehement einen Corona-Untersuchungsausschuss auf Bundesebene gefordert. In einigen Bundesländern, etwa in Brandenburg, gab es ja bereits Untersuchungsausschüsse, die auch die Möglichkeit haben, Zeugen zu laden und vereidigen zu lassen. Einen Untersuchungsausschuss im Bund soll es nun nicht geben, stattdessen hat sich die CDU/SPD-Koalition auf eine Enquete-Kommission verständigt. Reicht Ihnen das?

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Hans Jürgen Wienroth | Mi., 25. Juni 2025 - 08:33

Es gibt mehr offene Fragen zum Thema Corona, als hier beschrieben.

Ich habe bereits während der mRNA-Impfstoffentwicklung in einem Artikel über die gravierenden Nebenwirkungen bei der mRNA-Krebs-Medikamentenentwicklung gelesen. Diese wurden deswegen als Medikament für schwer Erkrankte nicht zugelassen. Beim Impfstoff für Alle, also auch Gesunde, war das nie ein Thema. Es wurde gar eine Impfpflicht für Teile der Bevölkerung eingeführt und für alle diskutiert.

Jens Spahn wird für den „Masken-Deal“ angegriffen, Heiko Maas‘ „Geschenk“ (2 Flieger mit Schutzmaterial, auch Masken) findet nirgends Erwähnung. Sind Politik und Medien so vergesslich?

Gehören zur Corona-Aufarbeitung nicht auch die Medien, die auf breiter Front den kritischen Journalismus haben vermissen lassen?

Man darf bei der Aufarbeitung auch nicht vergessen, dass der Bundespräsident viele der „Beteiligten“ für ihre Arbeit in der Pandemie ausgezeichnet hat, also auch für die Einschränkungen und Diffamierungen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 25. Juni 2025 - 10:29

Es mag ja sein, dass Sie ganz persönlich eine ehrliche und umfangreiche Aufarbeitung im Bundestag wollen, aber das wollen die anderen nicht. Die haben doch fast alle mitgemacht, waren Teil des Corona Regimes, haben Kritiker bis heute beschimpft, ausgegrenzt, ihnen die Polizei geschickt, sozial und existenziell zugrunde gerichtet, sie zu Unpersonen erklärt. Neben seltsamen ganz eigenen Entscheidung zur Beschaffung von Masken, Impfstoffen usw. Da trägt sowohl die Groko unter Merkel als auch anschließend die Ampel volle Verantwortung. Da wurde gelogen, verzerrt, unterdrückt, verfälscht, getäuscht, bewusst falsch ausgelegt und vor allem gelenkt, um diesen Corona Lüge am Laufen zu halten. Neben den vielen Grundrechtseingriffen, teilweise von Gerichten, ohne konkrete Prüfungen der tatsächlichen Corona Sachlage, auf Zuruf von regierungsamtlichen Stellen und auf Druck des Msm und des ÖRR, Bürger strafrechtlich verfolgt, eingesperrt, bis abgeurteilt. Und sie glauben wirklich, die wollen das?

Urban Will | Mi., 25. Juni 2025 - 10:58

aufbringen, ist äußerst gering. Frau Ludwig scheint zu dieser Minderheit zu gehören. Sie wird natürlich kläglich scheitern, bzw. man sie am langen Arm verhungern lassen und wie weit ihr Mut dann reicht, wird sich noch zeigen.
Mutig wäre es, über einen U-Ausschuss einfach mal abstimmen zu lassen und zu schauen, wie viele ernsthafte Demokraten in diesem Haus überhaupt noch sitzen. Denn was in der Corona-Zeit ablief, war eine Sauerei höchsten Grades.
20% von Seiten der AfD wären sicher. Die fehlenden 5% könnten ja vielleicht doch aus den Reihen der Altparteiler zusammenkommen.
Tun sie es nicht, dann weiß man zumindest, was für linke, verlogene, scheinheilige Gesellen da im Parlament hocken.
Es wäre in den Protokollen und für die Nachwelt dauerhaft dokumentiert.
Also nur Mut, Frau Ludwig. Außer ihrer Partei-Karriere haben Sie nichts zu verlieren. Aber außerhalb dieses schmierigen Terrains viel zu gewinnen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 25. Juni 2025 - 15:00

Ich glaube nicht, dass die Untersuchungen schnell gehen werden.
Das tut mir leid für evtl. Betroffene und bedarf m.E. wirklich guter Gründe für so eine Politik auf Seiten der Regierenden.
Ich weiss immer noch nicht, ob wir es mit einer "Erkältungs"pandemie zutun hatten, die im Unterschied zu früher evtl. nur besser aufzuspüren war?
So schnelle Verschlimmerungen, wenn es die denn im Unterschied zu früher gab, würde ich als Laie eher einer" Gain-of-Function"-Forschung zutrauen, als der Natur.
Vielleicht möglich, dass viele Menschen nicht schwer an Corona erkrankt wären, da es evtl. verschiedene Abwehrmechanismen des Körpers gibt, eine zu "starke" Impfung aber Schäden verursacht haben könnte?
Ich bleibe einstweilen bei dem Medikament - in geringer Dosis - das vlt. gut gegen Erkältungen hilft, Ibuprofen.
Gegen Ausbrüche im Rahmen einer "Gain-of-Function-Forschung" könnte es die Antwort sein, generell?
Diese 2/3 Jahre Pandemie möchte ich nicht nocheinmal erleben.
Bitte genau untersuchen...

Thomas Hechinger | Mi., 25. Juni 2025 - 20:03

Frau Ludwig ist mir immer wieder mal aufgefallen, durch Stellungnahmen oder in Interviews. Sie ist eine sehr ehrenwerte Person. Aber sie ist einsam. Ganz ganz einsam.

K. Vetter | Mi., 25. Juni 2025 - 20:14

die Anständigen in der Union. Eine Mehrheit für einen neutralen Untersuchungsausschuss wäre nur mit der AfD gegeben. Das wird dabei die Krux sein. Bloß nicht über den Schatten springen!