
- Solidarität ist alternativlos
Gerade auch prekär lebende Minijobber und Solo-Selbstständige leiden unter der Corona-Krise. Jetzt auf Reichensteuern und Vermögensabgaben zu pochen, ist dennoch unrealistisch. Es braucht eine ganz neue Qualität gesamtgesellschaftlicher Solidarität.
Einer jener Begriffe, die in Zeiten der Corona-Pandemie eine ebenfalls pandemische Verbreitung erleben, ist der „Rettungsschirm“. Abgesehen von jenen abhängig Beschäftigten, die sich in krisenunabhängigen Arbeitsverhältnissen befinden, fordert derzeit so ziemlich jeder eine staatliche Absicherung gegen mehr oder weniger existenzbedrohende Einbußen in Folge der Krise. Dabei werden längst vergessen geglaubte Ladenhüter wie die Mehrwertsteuersenkung für die Hotellerie ebenso aufs Tapet gebracht wie erhöhtes Kurzarbeitergeld oder die Absicherung freier Kulturschaffender und Gastronomen auf der Basis zuvor erzielter Umsätze.
Einigen eloquenten und gut vernetzten Gruppen, wie z.B. Zahnärzten, ist es bereits gelungen, entsprechende Zusagen zu erhalten, andere pochen bislang vergeblich auf ihre „Systemrelevanz“. Armen Menschen, die nunmehr kaum noch noch ihre Miete zahlen können, hat man hingegen lediglich eine Stundung und einen erleichterten Zugang zu Hartz IV-Leistungen eingeräumt, wohl wissend, dass das Problem damit nur aufgeschoben ist.