
- Ein Käfig voller Narren
In der CDU scheinen viele der Meinung zu sein, man sollte jetzt besser ohne Armin Laschet weitermachen. Doch damit wäre dann auch die allerletzte Chance auf eine Jamaika-Koalition vertan. Typisch für den dysfunktionalen Zustand der Christdemokraten war am Sonntag der Auftritt Norbert Röttgens bei Anne Will.
Norbert Röttgen ist ein versierter Außenpolitiker. Vor allem ist er zurzeit als Mitglied des CDU-Präsidiums gefragt, wenn es um die Rundum-Vor-Sondierungen zur Bildung einer neuen Regierung geht. In dieser Funktion kann er auf die Frage, ob er einen Kanzler Armin Laschet wolle, eigentlich nur mit einem klaren Ja antworten. Was denn sonst?
Norbert Röttgen ist zugleich auch ein Ex-Kandidat für den CDU-Vorsitz. In diesem Wettbewerb hat er bekanntlich gegen jenen Armin Laschet verloren. Zudem ist der gerne distinguiert-staatsmännisch auftretende Röttgen dem jovialen Rheinländer Laschet nach manchen Scharmützeln in der NRW-CDU keineswegs zugetan. Mit anderen Worten: Wenn einer Laschet nicht im Kanzleramt sehen will, dann Röttgen – von CSU-Chef Markus Söder mal abgesehen.