Ein Fernsehteam nutzt die CDU-Regionalkonferenz in Lübeck für eine Umfrage über Jens Spahn, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz
Ein Fernsehteam macht eine Umfrage über Jens Spahn, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz / Maurice Weiss

CDU-Regionalkonferenzen - Das Wagnis

Am 8. Dezember 2018 wird feststehen, wer die CDU in die Nach-Merkel-Ära führt: Jens Spahn, Friedrich Merz oder Annegret Kramp-Karrenbauer? Wer auch gewinnt, die Herausforderungen, vor denen die Partei steht, sind gewaltig. Ein Scheitern ist nicht ausgeschlossen

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Das Wagnis, mit dem die CDU hofft, einen Weg aus der Krise zu finden, beginnt Punkt 18 Uhr mit einem Gongschlag und dem Einmarsch der Kandidaten. Musik gibt es keine. Also dauert es einen Moment, bis die 800 Christdemokraten in der Lübecker Kulturwerft ihre Matadore entdecken. Der Beifall ist höflich. Entsprechend artig werden die Besucher an diesem Novemberabend später ihre Fragen stellen. Vielleicht liegt es an der Unsicherheit, die die Partei erfasst hat, denn eine Veranstaltung wie diese hat es in der 73-jährigen Geschichte der CDU noch nicht gegeben. Die Spannung ist also groß und auch die Anspannung.

Es ist die erste von acht Regionalkonferenzen, bei denen sich die drei Bewerber für den CDU-Vorsitz der Parteibasis stellen, ihr Programm präsentieren, Fragen beantworten. „Demokratie erleben – Zukunft gestalten“ steht als Motto über der Bühne. Doch das Ambiente passt besser zum Zustand der Partei. Die ehemalige Fabrikhalle ist eine Baustelle, provisorisch für Veranstaltungen hergerichtet. Die Wände sind kahl, Putz bröselt von den Backsteinwänden. Die Scheinwerfer sind an der rostigen Kranbrücke montiert.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 28. November 2018 - 15:07

der/m neuen Parteivorsitzenden/m aber so Einiges mit auf den Weg gegeben.
Ich bin sehr sicher, dass zu der neuen Führungsperönlichkeit der CDU sich viele CDU´ler aus Wissenschaft, Verbänden etc. gesellen werden und solche, die sich schon lange abgewandt hatten.
Politisch gesellig wirken alle drei Bewerber , "politisches Kaffeekränzchen" oder "Dinner zu zweit" war hoffentlich gestern.
Nida-Rümelin hat im Neuen Cicero-Heft 12/2018 für die SPD einen Schritt ins Freie beschrieben und irgendwie auch für die CDU.
Erstaunlich und so wichtig.

Elisabeth Ellermann | Mi., 28. November 2018 - 15:27

Alles gar nicht so schwer. Unter Merz wird sich die CDU erholen, zu wieviel Prozent auch immer. Solange Merkel das Kanzleramt hält, können Prognosen zur Europawahl kein Indiz für eine Erholung der CDU sein.

Thomas Schneider | Fr., 30. November 2018 - 19:53

Antwort auf von Elisabeth Ellermann

Unter Merz wird sich die CDU nicht erholen, weil die Menschen heutzutage schneller auf Blendung reagieren als das früher der Fall war. Der Hang zu den Rändern wird noch weiter zunehmen. Viele Menschen haben längst begriffen, was sie von Anwälten mit überhöhtem Selbstversorgungsdrang zu halten haben. Das würde eine Aufholjagd der CDU in Richtung SPD...auf dem Weg in die Einstelligkeit.

Michaela Diederichs | Mi., 28. November 2018 - 16:03

Wir werden sehen, wie viele Säulen der EU den Migrationspakt denn letztlich unterschreiben werden. Schon jetzt löst der in Teilen der Bevölkerung Empörung und Entsetzen aus. Das kann zu einer schweren Bürde werden - egal unter welchem Vorsitzenden. Mit diesem Mühlstein um den Hals geht es dann in die Europawahl. Hier könnte denn der endgültige (Denkzettel-)Absturz folgen.
https://www.welt.de/politik/ausland/article184610316/UN-Migrationspakt-…

Man muss ja nicht die Vorgehensweise von Trump lieben, aber
auch wir dürfen nicht die Möglichkeit der Kündigung oder des Rückzugs aus solchem auferlegten UN-Migrationspakt aus den Augen verlieren!
So wie es bis jetzt verfolgt wird, soll mit dem deutschen "Zusatz" zu diesem Migrationspakt zwar eine r e c h t l i c h e Verpflichtung ausgeschlossen werden, aber es ist zu erwarten, dass die Unterschrift als eine m o r a l i s c h e Verpflichtung / Keule verwendet wird!

Deutsche Gründlichkeit, moralische Überlegenheit bei gleichzeitiger Untertanenmentalität sind inzwischen in allen gesellschaftlichen Bereichen festzustellen. Ob nun "der Verdacht auf völkisches Verhalten von Kindern" unter Beobachtung gestellt wird, Islamkritiker durch die Deutsche Journalitstenschule ausgegrenzt und gemobbt werden, die Deutschlandfahne von der Kanzlerin in die Ecke geworfen und jeder konservative Mensch in die rechte Ecke gestellt wird, Diskussionen im Keim erstickt werden - man kann das noch endlos fortführen - die deutschen Politiker in Regierungsverantwortung orientieren sich ausschließlich an Vorgaben der Vereinten Nationen und die sind so ziemlich rein grüner Natur. Deutschland wird diesen Pakt in allen Punkten mit deutscher Gründlichkeit und egal mit welchem Vorsitzenden umsetzen. Worauf wir uns verlassen können.

Michael von Grotthuss | Mi., 28. November 2018 - 17:35

Obwohl selbst nur Rentner, kann ich an Friedrich Merz selbst offen gelegtem Einkommen keinen Makel finden. Es wurde nicht aus staatlichen Zahlungen erwirtschaftet, sondern auf Grund von Leistung, so anrüchig die zugrunde liegende Tätigkeit auch anmuten mag.
Verglichen mit den Mitgliedern von Länderparlamenten und des Bundesparlaments, die von Herbert von Arnim schon sehr früh als Selbstbedienungsvereine beschrieben wurden, ist Merz der vertrauenswerteste unter den drei Bewerbern für den Parteivorsitz.
Außenstehende, also das "Wahlvolk", können nicht feststellen, wie die Bewerbungen zustande kamen. Wenn jedoch eine zehnjährige Abstinenz von politischer Tätigkeit die Verwurzelung in dieser CDU nicht zerstört hat, so dürfte Merz am besten geeignet sein, die schädlichen grün-linken Tendenzen der Merkel-Regierung schwinden zu lassen. Ihm und meinem Land wäre es zu gönnen.

gabriele bondzio | Mi., 28. November 2018 - 17:45

ist genau wie sie sagen, Herr Seils, das sie Merkel weiter hofieren. Ob sie nun ihre Wahlchancen breit aufstellen wollen, oder es genau so meinen, wie sie reden. Da kann man wohl kaum vom Ende einer „Bleierne Zeit“ reden. Ich stehe da vollkommen hinter ihren Satz:“ So begeistert sich die CDU plötzlich in programmatische Debatten stürzt, die in der Ära Merkel nicht möglich schienen, so groß ist auch die Gefahr, das Erbe der Volkspartei endgültig zu verspielen.“ Denn wenn kein Bruch mit der Merkelschen Einwanderungspolitik (genannt Asylpolitik) kommt, wird es weitergehen, wie gehabt. Vielleicht liebäugelt deshalb Herr Merz schon vorsorglich mit den Grünen.Und einige Grünen-Wähler daraus mit ihm. Aber die AfD kann sich in dem Fall, weiter zurücklehnen. AKK oder „Mini-Merkel“ wird mit dem Satz: „Was 2015 passiert ist, ist ein Fakt – und wird nicht rückabgewickelt.“ - kaum Wähler aus der AfD ansprechen. Es muss Einiges, in Form von Abschiebungen/Rückkehr passieren.

wird wohl nichts werden. Selbst Schwerkriminelle Wiederholungstäter können nicht abgeschoben werden, weil ihnen in ihrer Heimat vielleicht ein Leid zugefügt werden oder sie Opfer eines Terroranschlages werden könnten. Die Sicherheit unserer jungen Mädchen und der Kinder ist dabei zweitrangig und die Tatsache, dass man auch in Deutschland Terroranschlägen zum Opfer fallen kann bleibt unberücksichtigt. Alle drei Anwärter auf den CDU-Vorsitz weisen in dieser Hinsicht keine großen Unterschiede auf.

"Die Deutschen haben das politische Argumentieren durch emotionales Moralisieren ersetzt, wobei dies wie gesagt Tradition hat. Schauen Sie auf den Wahlkampf um die Nachfolge von Angela Merkel im CDU-Vorsitz: Auf der einen Seite findet tatsächlich eine Belebung der politischen Debatte statt. Auf der anderen Seite steht eine regelrechte Kampagne gegen Friedrich Merz. Sie zeigt, wie stark ein moralisierender Mainstream in Politik, Journalismus und Demoskopie durch Empörung ausgrenzt. Die Argumente, die gegen ihn vorgebracht werden, alleine die Frage, ob der Mann Millionär ist oder nicht, auch die Verkürzungen seiner Aussagen sind geradezu grotesk." Das ganze Fundstück finden sie hier:

https://www.nzz.ch/feuilleton/andreas-roedder-angst-vor-deutschland-ld…

in Deutschland viel weniger stark als in Frankreich, Polen oder Ungarn."...nehme ich mir dankend aus ihren Link mit, werte Frau Diederichs! Aber er ist eben Teil einer staatlich, gelenkten Kampagne gegen noch größere Verluste der Volkspartein.
Und das was Frau Zeitz über die Zweitrangigkeit sagt, ist genau das, was die Hauptrolle spielt. In den Überlegungen der Wähler nicht mehr CDU zu wählen.

Wolfgang Werner | Mi., 28. November 2018 - 19:07

Wenn die Abgeordneten der CDU sich nicht für Friedrich Merz entscheiden, der als einziger Kandidat durch seine Sach-und Fachkompetenz in der Lage ist die Erneuerung zu stemmen, dann wird die CDU analog der SPD in Richtung 15% abrutschen.

Holger Stockinger | Mi., 28. November 2018 - 23:17

CDU/CSU wie die Arbeiter-Genossen der SPD leben in einer Nichtreal-Welt. Abgehoben vom Alltag und GEZ-geschützt vermeinen die GROKOS "am Volk vorbei weiter regieren" zu können.

Ohne Hellseherei wird das ungut ausgehen. - Ob Spahns Ärztespechstundenzwang oder Karrenbauers Merkel-Schwur (Frauen sind in Deutschland auch nachts sicher auf der Straße) bleibt irrelevant. Und ob Merz Kanzler wird, passt auch auf keinen Bierdeckel, den die SPD mit den GRÜNEN erst noch aushecken muss.

Tomas Poth | Mi., 28. November 2018 - 23:22

Merkel und ihre Seilschaften dabei sind wird sich nichts bewegen.
Komplett ausmisten!

Bernd Eifländer | Do., 29. November 2018 - 08:45

Wenn Merz gewinnt wird sich die CDU , in den Umfragen, etwas erholen. Langfristig : Alle Parteien werden sich im Bereich von 0-20 % wieder finden und zwar auf Dauer ! "Volksparteien" wird es nicht mehr geben. Wie ist eigentlich der Begriff, Volksparteien entstanden - hört sich an wie Volkswagen und irgendwie völkisch ;-)

Ohne Volk keine Volksparteien. CDU und SPD werden komplett zerrieben werden zwischen Grünen und AfD. Da die CDU nicht weiß, wo sie eigentlich steht und eine Koalition mit der AfD ausschließt, ist sie auf die Grünen auf Gedeih und Verderb angewiesen, um regieren zu können. Und das will sie um jeden Preis. Dieser könnte diesmal zu hoch ausfallen. Die Grünen werden ihnen diktieren, wohin die Reise geht. Die letzten Konservativen in der Partei könnten sich möglicherweise verabschieden in Richtung AfD. Die CDU wird sich pulverisieren wie die SPD. Übrig bleiben Grüne und AfD - zwei scheinbar unversöhnliche Lager. Cem Özdemir umwirbt bereits die AfD-Wähler. Die CDU kommt da nicht mit. Die ist im Hintertreffen. Die Grünen treiben die CDU schon jetzt vor sich her.

Birgit Fischer | Do., 29. November 2018 - 09:48

Es kann nur um die Abwicklung der unsäglichen Ära Merkel gehen. Deren Hinterlassenschaft wird uns noch Jahrzehnte schaden. Die CDU wird sich häuten müssen, die Merkel-Fraktion kann geschlossen abtreten. Laschet, Kauder, Altmeier, AKK, vonderLeien, die können alle ihre Koffer packen. Da bleibt nix übrig oder die CDU geht kaputt. In meinem ganzen Umfeld wählt keiner mehr CDU solange diese Merkel-Gestalten dort bestimmen.

Ich stimme ihnen voll zu liebe Frau Fischer. Alle diese Ja-Sager sollten/müssen von alleine einsehen das die CDU an dieser bisherigen POLITIK kaputt gehen werden wird, dass ist jedenfalls meine Meinung (aber nicht nur MEINE) Glaube aber auch, die CDU Leute mit "klarem Menschenverstand " wissen das es bereits 12 Uhr ist..... und das Angela Merkel nicht mehr lange weitermachen sollte. VIELLEICHT kann es Friedrich Merz richten? - zu wünschen wäre es uns und unserem schönen Land!

Michaela Diederichs | Fr., 30. November 2018 - 23:50

Antwort auf von Therese Weps

Es ist nach 12 Uhr, liebe Frau Weps. Frau Merkel hat die Weichen gestellt. Die CDU/CSU geht komplett mit. Die kehren nicht mehr um, mit keinem der Kandidaten für den Vorsitz. Die suchen ihr Heil bei den Grünen. Diese geben den Takt vor und liegen aus gutem Grund immer häufiger vorne. Und sie wissen es. Die CDU/CSU ist am Ende wie die SPD. Sie wollen es nur nicht wahrhaben. Die AfD spielt im Grunde keine Rolle. Das ist ein Nebenkriegsschauplatz, eine Nebelkerze, die die Parteien werfen. Noch scheint es, als könne sich die CDU erholen. Aber das scheint nur so.

Volkmar du Puits | Do., 29. November 2018 - 13:48

... einem "abtrünnigen" Seehofer, jetzt "Spannung" in der CDU - für wie blöde haltet Ihr uns eigentlich? Worin genau unterscheiden sich die Kandidaten denn, worauf soll die "Spannung" beruhen, was wird mit dieser oder jenem anders im Januar 2019 - unter Kanzlerin Merkel? Und warum sollte sich die Politik ändern, bei über 80% Zustimmung?

Ronald Lehmann | Fr., 30. November 2018 - 01:50

Weiter so - Cicero - & DANKE!
Sorry, habe gerade idiotischer Weise im Fernsehen die Bundestagsdebatte angeschaut (was es seit Jahren vermeide) und mir kam die Galle hoch (Entschuldigung, als an Jesus Christus glaubend fehlt mir oft die Kraft, dieses Kasperle-Theater zu verstehen & zu verarbeiten. Eigentlich soll man seine Feinde lieben - aber wie - wenn Sie einen um den Schlaf bringen);
Ich wette mit jedem, dass der Migrationspakt von Deutschland unterschrieben wird.
Egal, wer .....
Ja, Herr V. Du Puits, 80% sind
DIETERICH HEßLING S
und Deutschland ist verloren.
Wenn man sich bei YouTube die Rede von Herrn Michael Klonovsky anhört, dann weiß ich, dass ich und ein paar wenige Leser mit unseren Gedanken & Wünschen doch nicht so alleine sind.
ANFRAGE:
UNTERSCHREIBT EIGENTLICH JAPAN ?

Warum funktioniert die japanische Wirtschaft so gut, obwohl ihre Alterspyramide noch wesentlich schlechter als unsere ist & dies bei fast keiner Zuwanderung.