
- Brinkhaus macht den Weg frei, Merz ist am Ziel
Der bisherige Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, verzichtet zugunsten von Friedrich Merz auf eine erneute Kandidatur. Damit sind nun Partei- und Fraktionsvorsitz in einer Hand. Das könnte der CDU guttun, doch dafür muss Merz zeigen, dass er die am Boden liegende Partei wieder aufrichten kann.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber bei der CDU doch ein bisschen. Vor ziemlich genau 20 Jahren hat die CDU-Vorsitzende Angela Merkel den damaligen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz eiskalt abserviert. Jetzt hat Merz, von den Mitgliedern wie den Parteitagsdelegierten mit einem überragenden Ergebnis zum neuen CDU-Vorsitzenden bestimmt, ebenfalls nach dem Fraktionsvorsitz gegriffen. Ralph Brinkhaus blieb gar keine andere Wahl als der unfreiwillige Rückzug.
Merz folgt demselben Kalkül wie Merkel vor zwei Jahrzehnten: Partei- und Fraktionsvorsitz gehören in eine Hand. Nach diesem ehernen Gesetz der Opposition handeln fast alle Vorsitzenden von oppositionellen Parteien. Nur wer Partei und Fraktion gleichzeitig führt, kann nach dieser Lesart dem amtierenden Kanzler kraftvoll Paroli bieten.