Verena Hubertz
Verena Hubertz ist die neue Bundesbauministerin / Foto: Jens Gyarmaty/Laif

Bundesbauministerin Verena Hubertz - Die Baggerführerin

Verena Hubertz ist Sozialdemokratin und Unternehmerin. Nun soll sie als neue Bundesbauministerin Schwung in die Immobilienwirtschaft bringen. Mit dem im Juni verabschiedeten Bau-Turbo soll es der Wohnungsnot in Deutschland an den Kragen gehen. Aber kann das klappen?

Autoreninfo

Michael Merten ist politischer Journalist in der Grenzregion Trier/Luxemburg.

So erreichen Sie Michael Merten:

Auf den ersten Blick war der 23. Februar kein guter Abend für Verena Hubertz. Bis in die Nacht der Bundestagswahl musste die 37-Jährige mit ihrem Unterstützerteam bangen, ob ihr erneut so ein Coup wie 2021 gelingen würde. Damals hatte die Polit-­Einsteigerin eine kleine Sensation geschafft und dem CDU-Konkurrenten den sicher geglaubten, strukturkonservativen Wahlkreis Trier entrissen. Als die damals 33-Jährige dann auch noch in ihrer ersten Legislaturperiode stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD wurde, dämmerte den letzten Zweiflern, dass die junge Frau am Beginn einer außergewöhnlichen Karriere stand.

Für ihre Partei ist Verena Ute Hubertz, die 1987 als Tochter einer Gemeindereferentin und eines Schlossers in Trier geboren wurde, ein Glücksfall. Sie ist in einem kleinen Dorf und einer Kleinstadt bei Trier aufgewachsen, in lokalen Vereinen verankert und hat in ihrer Studienzeit bei einer Burgerkette gejobbt. Fairer Mindestlohn war ihr erstes politisches Thema. So etwas zieht bei sozialdemokratischen Stammwählern. Doch Hubertz bietet noch mehr. Sie hat Betriebswirtschaft studiert, zog 2013 nach Berlin, entwickelte mit einer Freundin zusammen die Koch-App „Kitchen Stories“. Damit greift sie deutlich über das sozialdemokratische Milieu hinaus.

Cicero Plus

Ohne Abo Lesen

Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Urban Will | Do., 4. September 2025 - 13:17

möglich, die tatsächlichen Baukosten um rund 50% zu senken.
Da sie eh nur für die anfallen, die Geld verdienen oder sonstwie erworben haben: macht jegliche Baumaßnahmen, auch die selbst genutzten, steuerlich absetzbar!
Das wäre genau der Turbo, den es braucht.
Ich habe gerade sehr aufwendig umgebaut/renoviert. Alles mit bereits versteuertem Geld bezahlt und obendrauf noch zig Tausende an MWSt, Umsatzsteuer, etc. hingelegt. Alleine letzteres hat d Staat doch schon viel eingebracht! Der deutsche Steuerwahn tötet den Bau, weil d Kosten explodiert sind.
Kein Normalverdienefr kann sich das noch leisten, aber wenn d Steuerersparnis gegen gerechnet werden kann, lohnt es sich.
Geht aber nicht in Dummland wg d Neiddebatte.
Und d irrsinnigen Gesetzen, die Mieter mächtiger machen als Vermieter.
Weg damit.
Da Hubertz aber nun mal meint, bei den Neo-Sozialisten ihre polit. Heimat finden zu müssen, wird sie scheitern.
Aber sie soll ja klug sein, ließt man. Mal schauen, ob sie es wirklich ist.

Ernst-Günther Konrad | Do., 4. September 2025 - 13:49

Diese junge Frau hat das Fach gewechselt. Jo, sie mag Erfahrungen im Start UP haben, aber was versteht sie von der Bauwirtschaft? Und selbst wenn sie einen Turbo-Bauboom ankündigt alles schneller, einfacher und effizienter machen zu wollen. Was heißt das konkret? Kann sie das alles allein bewältigen oder müssen wieder andere Ministerien mitbestimmen. Und wird sie auch von anderen SPDlern unterstützt? Eine Sozialdemokratin will unsere Bauwirtschaft retten? Sich ggfls. gegen die UNION und andere aus der eigenen Partei durchsetzen? Und was will sie genau konkret nachvollziehbar verbessern? Das lese ich wo? Im Ankündigung und in allgemeinen Phrasendreschen haben gerade auch Sozialdemokraten Erfahrung. Und selbst wenn diese Frau es ehrlich meint. Wird man sie lassen und bringt das unter dem Strich einen wirklichen Anschub? Was sagt Frau Reiche dazu? Deren Ministerium ist ja mittelbar auch betroffen? Und dann habe ich ein grundsätzliches Problem. Ich glaube der SPD nichts, gar nichts mehr.

Thomas Veit | Do., 4. September 2025 - 19:08

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

"Und dann habe ich ein grundsätzliches Problem. Ich glaube der SPD nichts, gar nichts mehr."

... ...

Oh, da fielen mir noch einige andere Kandidaten ein …..Der CDU glaube ich schon seit 10 Jahren nicht mehr und Söder? Als der Bäume umarmte war der Bart ab!
Der Grünen Sekte mit ihrer Weltuntergangsmasche in Sachen Klima habe ich noch nie geglaubt ! !
Von den SED Erben vor allem den „Rammel o“ in Thüringen mal ganz zu schweigen.
Da bleibt ja nun nicht mehr viel übrig wenn man dann noch FDP & BSW als außerparlamentarische Opposition außen vor lässt …. Wobei denen es ach an Glaubwürdigkeit fehlt, zumal Wagenknecht eine Kommunistin war & ist !
Schönes WE mit besten Gruß nach Weimar

Dass es sich um einen reinen SPD Artikel handelte, habe ich natürlich mich nur auf die bezogen. Das ich den meisten anderen - mit einigen Ausnahmen- auch nichts mehr glaube dürfte ich hier schon in anderen Artikeln klar zum Ausdruck gebracht haben. Es gibt ja durchaus noch den ein oder anderen in den anderen Parteien, dem ich das ein oder andere durchaus abnehme, wie z.B. Kubicki, Teuteberg, begrenzt Palmer usw. Die mag ich nicht unbedingt, wie Merz zu Lügner stempeln, nur weil sie andere Positionen bei einigen Themen vertreten.

Thomas Veit | Do., 4. September 2025 - 15:20

insbesondere wenn die restliche linkswoke-klimarettende Bubble am liebsten garnicht mehr konventionell Bauen möchte..., um das Welt-Klima zu retten.

M.E. kann nur eine groß angelegte staatliche Bauinitiative für direkten sozialen Wohnungsbau, wie es in dem 80er und 90ern noch üblich war, das Problem nachhaltig lösen. Einfache Wohnungen mit 10 Jahren Sozialbindung und vereinfachtem Genehmigungsverfahren und steuerlicher Förderung/Sonderabschreibunfgen, bundesweit.

Alles schon mal da gewesen... ... 🤔