
- Was wir alles nicht wissen wollen
Wenn heute neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen beschlossen werden, kann es nicht schaden, sich noch einmal die Folgen der bisherigen Pandemie-Politik ins Gedächtnis zu rufen: wirtschaftlichen Abstieg, psychische Probleme bei Kindern und vermehrte Armut im globalen Süden.
Was wir alles wissen. Wir wissen, dass am 3. Dezember noch keine Spuren der erstmals in Afrika aufgetretenen Omikron-Variante in Abwasserproben der bayerischen Landeshauptstadt München nachgewiesen wurden, und wir wissen, dass das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, von Bahnmitarbeitern mit Kundenkontakt genauso hoch ist wie das von Bahnmitarbeitern ohne Kundenkontakt. Ferner wissen wir aber auch, dass im Mai 2020 insgesamt 33 Doppeldecker-Busfahrer in London im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind, dass eine Kombination von Moderna und Astrazeneca den größten Schutz beim Boostern liefert und das sich Katzen eher mit Coronaviren infizieren als Hunde.
Vor dem Hintergrund, dass uns das Sars-Cov-2-Virus gerade einmal zwei Jahre beschäftigt, ist das eigentlich eine immense Fülle an Wissen. Bis in die kleinsten Verästelungen hinein haben wir das neuartige Virus beobachtet, vermessen und ausspioniert. Mit jedem neuen Tag, den Gott werden ließ, wussten wir mehr über den kleinen Erreger mit seiner Genomgröße zwischen 29.825 und 29.903 nt. Bis heute füllen wir täglich ganze Zeitungsseiten mit neuen Studien, und politische Debatten heizen wir mit aktualisierten Handlungsanweisungen an.