Willy Weyhrauch von den Füchsen Berlin unterstützt beim Sportunterricht einer Willkommensklasse an der Grundschule am Fließtal am 17.02.2016 in Berlin. Die Berliner Profivereine 1. FC Union, ALBA, BR Volleys, Eisbären, Füchse und Hertha BSC unterstützen die Integration von Willkommensklassen im Schulsport. Die Clubs bieten seit Herbst 2015 feste, wöchentliche Sportangebote für Willkommensklassen an, mittlerweile werden darüber ca. 500 Flüchtlingskinder in 39 Willkommensklassen erreicht.
Obwohl Integration groß geschrieben wird, haben es Flüchtlingskinder in Berlin schwer / picture alliance

Bildungsmonitor 2019 - Berlin dilettiert sogar bei der Integration

Der neue Bildungsmonitor stellt linker Bildungspolitik ein miserables Zeugnis aus. Berlin hat von Bremen die Rote Laterne übernommen, Sachsen und Bayern thronen über dem Rest der Republik

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Bildung und Beton haben vieles gemeinsam. Der alte Werbeslogan für das Zementgemisch – „Es kommt drauf an, was man draus macht“ – gilt für die Bildung erst recht. Der Wert guter Bildung erweist sich im Leben, wenn das geistige Fundament gegossen ist. Bildung sollte eine stabile Basis sein, haltbar für Jahrzehnte.

Deshalb kommt es wie beim Beton auf die Zutaten an, aus denen sie gemacht ist. Insofern kann man am „Bildungsmonitor 2019“, erstellt vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“, manches kritisieren. Das Ergebnis aber ist von höchster politischer Relevanz: Sachsen liegt an der Spitze, Berlin bildet das Schlusslicht auch hier.

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Ernst-Günther Konrad | Fr., 16. August 2019 - 17:21

wie immer klar und eutlich, unmissverständlich auf den Punkt gebracht. Hoffentlich behauptet nicht irgendwer, das wären Fake News, der Bildungsmonitor wäre "rechts" unterwandert, die Studio würde die Berliner Bildungspolitik moppen.
Schon komisch, Sachsen hat durchaus braune Idioten im Land, die haben andere aber auch.
Die Sachsen seien doch lt. der Politik "Dunkeldeutschland" und "braun" verseucht und damit dumm oder?
Jetzt diese Studie mit einem solchen erwartbaren Ergebnis und es wird festgestellt, in Sachsen ist Licht, da wird auf Bildung Wert gelegt und die setzen das auch um.
Das ist bestimmt nur Zufall, dass in grün/rot regierten Ländern nichts läuft. Das liegt bestimmt an der AFD, dürfte unser Analyst demnächst posten.
Ach ne, hohe Zahl an Schulabbrecher in Berlin?
Machts nichts, holen wir Fachkräfte aus Syrien und anderswo, die werden den Arbeitsmarkt schon mit Wissen und Können auffüllen.
Wen wundert diese Studie noch? Nur diejenigen, die noch nicht aufgewacht sind.

Die Wahrheit ist, dass in Ländern wie Berlin, nicht Fachkräfte aus anderen Ländern den Standard erhöhen werden, sondern kontinuierlich weiter senken werden. "Bunt" fängt zwar wie Bildung mit "B" an hat aber sonst keinerlei Bezug zueinander.

Christa Wallau | Fr., 16. August 2019 - 17:55

N I C H T S !

Jahrzehntelang (70er, 80er, 90er-Jahre und darüberhinaus) hatten in der Bildung Bayern und Baden-Württemberg die Nasen weit vorn. Aber dies hat die sog. Bildungs-Experten (fast alle Alt-68er bzw. deren Abkömmlinge) nicht im geringsten dazu bewegt, deren Schulsystem als das bessere anzuerkennen.
Nein, ganz im Gegenteil!
Das dreigliedrige Schulsystem und die verbindliche Empfehlung durch die Grundschule für den Besuch des Gymnasiums /der Realschule (beides gab es dort noch lange, nachdem z. B. in NRW schon die Gesamtschulen als Non-Plus-Ultra eingeführt wurden u. die Eltern bestimmten, welche Schule ihr Kind besucht) wurden systematisch weiter diffamiert und bekämpft.

Wen FAKTEN nicht beeindrucken, dem ist einfach nicht zu helfen und mit dem kann man sich auch nicht argumentativ auseinandersetzen.

IDEOLOGEN bestimmen eben in Deutschland inzwischen alles: von der "Bildung" bis zur Energieversorgung, von der Verteidigung bis zur Einwanderung.

Ich stimme Ihnen zu!.. Und beobachten Sie am Wochenende im ÖR Fernsehen, wie träumerisch und positiv die 68er Generation im Zusammenhang mit dem Woodstock Jahrestag dargestellt wird! Drogen, freie Liebe, Sex mit Kindern.... "Alles herrlich und wunderbar!". Sehen Sie sich mal eine der Sendungen unter diesem Aspekt an...

Einen Nutzen sehe ich, liebe Frau Wallau. Es dokumentiert die Verlogenheit der Bildungsminister in den Ländern, die alle für sich reglementieren, dass sie das richtige tun. Es macht den bildungspolitischen Offenbahrungseid deutlich, den unsere Politiker seit Jahren bei jeder Wahl schwören. Es hilft vielleicht den Nichtwählern und den Unentschlossenen endlich ihren A... hoch zu bekommen und sich dagegen zu stemmen.
Sie haben natürlich recht, in der praktischen Umsetzung hat keine Partei begriffen bislang begriffen, das gerade die Bildung ein Volk aufleben und stärken kann. Die aber denken, Einbildung ist auch eine Bildung und zeigen damit, wie wenig einsichtig und fähig sie sind, endlich eine deutsche Bildungspolitik zu formulieren und nicht jedem Land sein Versuchsfeld zu lassen.
Alles Gute an alle und schönes Wochenende.

Klaus Peitzmeier | Fr., 16. August 2019 - 18:44

Berliner, Bremer u NRWler dürfen uns jetzt aber nicht leid tun. Sie haben ihre faire Chance gehabt auch etwas anderes zu wählen. NRW macht schon leichte Fortschritte. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, daß GRÜNE u SPD Erziehung u Bildung antiautoritär, quasi ohne persönliche Anstrengung in Selbsterfahrungskursen anstreben. Eben cool u ohne Leistungsdruck. Kann nicht funktionieren. Weiß jeder aus eigener Erfahrung. Ohne ein Mindestmaß an Disziplin u Paukerei, läßt sich das Gehirn nicht füllen. Ist die permanente Realitätsverweigerung nun ein Ausfluß mangelnder Fantasie oder schon ein Ergebnis dieser Bildungspolitik? Durch Inklusionsexperimente u das Auffüllen der Klassen mit nicht Deutsch sprechenden Kindern, läßt sich selbst dieses Niveau noch runterziehen. Bremen u Berlin werden den Beweis antreten. Die Wähler haben GRÜN/ROT/ROT ermöglicht. Niemand hat sie dazu gezwungen.

Lisa Werle | Fr., 16. August 2019 - 20:17

.... "aber kein Friede je in Stein gemeißelt" - und deshalb wird nun auch ein Burggraben und eine Mauer um die Regierungszentrale in Berlin gebaut. Damit die Regierenden den berechtigten Zorn der Bürger nicht tatsächlich irgendwann einmal zu spüren bekommen. Statt die Politik zu ändern, mauern sie sich ein. Und nicht gewählte Parteien wie in Bremen schwindeln sich an die Regierung, um das Ganze noch stärker in die Grütze zu reiten. Es ist zum Verzweifeln.

Rob Schuberth | Fr., 16. August 2019 - 21:15

Sehr guter Artikel Herr Kissler, wie so oft.

Am besten gefällt mir Ihr Satz:"Berlin ist die Metropole des guten Redens, nicht des richtigen Handelns."

Dem ist eigtl. nichts mehr hinzuzufügen.

Es steht m. E. zu befürchten, dass sich das Berliner Drama wie ein Krebsgeschwür über das ganz Land legen wird, wenn nicht bald im Bund diese GroKo (die ja kein ist) beendet wird.

Lukas Stahl | Sa., 17. August 2019 - 07:55

Ich bin in vielfacher Hinsicht Sachsen-Fan, aber was die Bildungserfolge angeht, muss unbedingt berücksichtigt werden, dass der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund in Sachsen viel geringer ist als etwa in Baden-Württemberg. Vergleicht man nur die nicht-migrierte Teilgruppe, sind Ba-Wü und Bayern nach wie vor unangefochten an der Spitze.

Dieter Erkelenz | Sa., 17. August 2019 - 08:16

"In schwärmerischen Zeiten wie diesen ist es gut, daran zu erinnern, dass ein Staat keine Gelder erwirtschaftet. Er ist auf ökonomisch erfolgreiche Menschen angewiesen, um Daseinsvorsorge für alle leisten zu können." Ja, in der Tat! Nur, etliche dumben Zeitgenossen haben damit nichts im Sinn.
Von wegen "guten Redens". Da gibt es ein treffendes italienisches Sprichwort:"
E se non e vero e ben trovato!
(wenn es schon nicht wahr ist, so ist es wenigstens gut erfunden!)

gabriele bondzio | Sa., 17. August 2019 - 09:50

in die Tasche!...dieses Sprichwort sollte man solchen Ideologen (Rot-Rot-Grün) auf die Fahne schreiben. Welche vergessen, das ökonomische Leistungskraft, Voraussetzung für die Ausgaben eines Staates bildet. Wozu auch das Bildungswesen zählt.
Im Bildungswesen (klammert man den ideol. Überbau aus) war ja sogar die ehemalige DDR noch weiter wie die BR heute.
Im Punkt "Schulqualität" haben ja auch die neuen BL die Nase vorn. Auch beim Punkt "Blldungsarmut" sieht man ein starkes Ost-West-Gefälle. Was wohl auch aus einer stärkeren Migration in die westl. BL resultiert.
https://www.insm-bildungsmonitor.de/2019_best_i_gesamtranking.html

Gisela Fimiani | Sa., 17. August 2019 - 12:52

Alles kein Problem, Herr Kissler, der Länderfinanzausgleich läßt die Versager nicht im Stich. In Berlin gibt es offenbar ausreichend Lehrer (Anzahl der Unterrichtsstunden, Lehrer/Schüler Verhältnis) , die Kitas werden gebührenfrei und dennoch ist man Schlusslicht? Offenbar löst Geld nicht jedes Problem, vor allem nicht in inkompetenten Händen. Gefördert wird zuvorderst die staatliche Abhängigkeit aller Orten und Ebenen. Profiteur ist der paternalistische Staat, dessen „Lenkungsbefugnisse“ sich immer mehr ausweiten. Abhängigkeit schafft Kontrolle. Das Ziel rückt beharrlich näher: Die Despotie der gelenkten „Demokratie“.

dieter schimanek | Mo., 19. August 2019 - 10:47

.....war schon immer die Methode Kirche - Politik. Die Schulpolitik macht also durchaus Sinn. Die Internate und Privatschulen stellen später die Elite, der verdummte Rest geht heute demonstrieren und später malochen. Je dümmer das Volk, umso leichter kann man es mit willfähigen Medien abzocken. Die Schere arm - reich geht nicht zufällig immer weiter auseinander. Der Billiglohn auf der einen Seite, schafft Vermögen auf der Anderen. Also immer schön demonstrieren, am besten gegen sich selbst.