
- Ihr Völker der Welt, schaut lieber nicht auf diese Stadt!
Obwohl es in Berlin an allen Ecken und Enden brennt, gibt es wenige Wochen vor der Wahlwiederholung keinerlei Anzeichen für eine Wechselstimmung. Hat sich der linksgeneigte Berliner endgültig mit seinem „Failed State“ abgefunden?
In knapp zwei Wochen dürfen die Berliner nochmals wählen. Ob die vom Gericht verfügte Wiederholung der Pannenwahl im Ausland – von den OECD-Wahlbeobachtern einmal abgesehen – auf großes Interesse stößt? Vorsorglich möchte man schon mal rufen: „Ihr Völker der Welt, schaut lieber nicht auf diese Stadt!“ Denn es ist zu peinlich, was sich der rot-grün-rote Senat bisher geleistet hat.
Gleichwohl: Der Berliner an sich scheint sich derart an eine dysfunktionale Verwaltung, an eklatanten Wohnungsmangel, an eine „Fahrad, Fahrrad, über alles“-Verkehrspolitik und an marode Schulen gewöhnt zu haben, dass er zu einem „Weiter so“ entschlossen zu sein scheint. Das ist der spezielle Berliner Humor: Zwei Drittel der Bürger wollen einen anderen Senat, aber mehr als die Hälfte will Umfragen zufolge Rot-Grün-Rot abermals eine klare Mehrheit bescheren. Berliner Mengenlehre eben.