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Markus Söder vor dem Reichstagsgebäude: Soll er oder soll er nicht? / dpa

Bayern oder Berlin? - Die nervige Koketterie des Markus Söder 

Wenn Markus Söder es ernst damit meint, dass sein Platz in Bayern sei, sollte er sich auch so verhalten. Er hat aber längst die politische Bühne Berlins zu seinem Balzplatz gemacht und präsentiert sich kanzleresk. Das wirkt kokett und am Ende verlogen.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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In fast 30 Jahren der politischen Berichterstattung bin ich mit einem Prinzip ganz gut gefahren und würde es jederzeit gegen Anfeindungen verteidigen. Das Prinzip lautet: Nimm Politik ernst und also auch diejenigen, die sie machen, und nimm ihnen auch ab, dass sie diesen nicht einfachen Beruf im Sinne des Allgemeinwohls ausüben, auch wenn das aus individueller Perspektive manchmal anders ausschauen mag. Nimm außerdem ernst, was sie sagen, gehe erst einmal davon aus, dass das was sie sagen, so gemeint ist, wie sie es sagen. Es ist, das kann ich nach den bald 30 Jahren sagen, meistens auch der Fall. Jedenfalls viel öfter, als gemeinhin vermutet wird.

Dieses Prinzip wende ich auch bei Markus Söder an. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef sagt im Zusammenhang mit einer etwaigen Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl 2021: „Mein Platz ist in Bayern.“ Er freue sich darüber, dass ihm Aufgaben darüber hinaus zugetraut würden, fühle sich aber in erster Linie seinen bayerischen Wählerinnen und Wählern verpflichtet. So gleich doppelt und beinahe wortgleich wiederholte er das dieses Wochenende in zwei Interviews. 

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Klaus Funke | Mo., 3. August 2020 - 14:44

Wie einst Caligula dem Tiberius gegenüber, so gibt sich Markus der Merkel als treuer Kronprinz. Er redet ihr nach dem Munde, dass es schon peinlich wirkt. Aber wehe, wenn sie Schwäche zeigt, dann wird er ihren Abgang beschleunigen, zur Not sogar mit abrupten Mitteln. Er ist der typische Karrierist. Auch wenn er so tut, als liebe er sein Bayern, so liebt er doch die Macht in Berlin noch mehr. Ohne in die Glaskugel zu schauen, sage ich, wir werden den Markus recht bald auf dem Thronsessel sehen. Was er macht, wenn er die Macht hat, werden wir sehen: Gutes wird es nicht sein. Er ist brutal und rücksichtslos wie Caligula und er könnte Leute in seine Nähe holen, gegen die das Pferd des Caligula, welches er zum Senator machte, wie ein schlechter Witz erscheint. Mehr Demokratie oder gar ihre Wiederherstellung ist von einem Markus Söder nicht zu erwarten. Der gute, alte Drehhofer wusste schon, warum er seinen ehemaligen General vom Zentrum der Macht fernhielt...

Markus Söder dürfte bewusst sein, dass er das neu gewonnene Vertrauen vieler seiner zahlreichen Anhänger in Bayern enttäuschen würde, sollte er im kommenden Jahr als Kapitän des bayerischen Flaggschiffes vorzeitig von Bord gehen. Denn wer außer ihm sollte in Bayern in der Lage sein, diese Jahrhundertkrise nachhaltig zu meistern? Söders Hauptkonkurrent im Rennen um die Kanzlerkandidatur, Armin Laschet, hat die Gunst vieler seiner Wähler aufgrund seines unprofessionellen Agierens in den vergangenen Monaten vorerst verspielt. Markus Söder käme eine fünfte Amtszeit Merkels sehr entgegen. Söder ist politisch ehrgeizig genug, um mittelfristig die Kanzlerschaft anzustreben. Für ihn, der seine aktuell hohe Popularität bei vielen Bürgern erst noch stabilisieren muss, käme eine Kandidatur bei der nächsten BT-Wahl wohl noch zu früh.

Dr. Stockinger | Di., 4. August 2020 - 13:05

Antwort auf von Alfred Kastner

Wenn zwei sich streiten, freut sich der DRITTE.

Und "unser" Gesundheitsminister Jens Spahn erfreut sich in der Journaille hoher Beliebtheit.

Die "digitale Industrie" bläst ihm einen Hauch Rückenwind zu und Söder (hin oder her) wird bestimmt nicht "Kanzlerkandidat".

Hingegen "SPAHN mit Grünen" könnte das Bedürfnis etlicher "Wählerschichten" etc. pp. vielleicht sozusagen "befriedigen" ...

Im Falle der Wahl einer seiner unionsinternen Konkurrenten im kommenden Jahr besteht für Söder die Gefahr, dass dieser mit einem Amtsbonus versehen auch für eine zweite Legislaturperiode erfolgreich kandidieren könnte. Für Söder könnte der Zug nach Berlin ins Kanzleramt danach abgefahren sein. Merkel wäre für ihn daher die ideale Übergangslösung auf dem Weg zur eigenen Kanzlerschaft. Söder wird in den kommenden Monaten daher nicht müde werden, die "große Krisenkanzlerin" Merkel mit Lob zu überschütten. Merkel wird in dieser Krise von den meinungsbeeinflussenden MSM hofiert wie selten zuvor. Und dass, obwohl sie vor wenigen Monaten, nahezu auf dem Höhepunkt der Krise, ihrem Kabinettskollegen Seehofer vor laufenden Kameras die Hand schütteln wollte. Händeschütteln war bereits damals längst tabu. In welchem Paralleluniversum lebt diese Dame eigentlich? Im Jahre 2025 ist Merkel 71 Jahre alt und wird das „Zepter“ an ihren „Kronprinzen“ Söder übergeben.

Günter Johannsen | Mo., 3. August 2020 - 19:00

Antwort auf von Alfred Kastner

er wäre ja dumm, wenn … ! "... Söder wird in den kommenden Monaten daher nicht müde werden, die "große Krisenkanzlerin" Merkel mit Lob zu überschütten." Er wäre blöd, sich den Ast abzusägen, auf dem man sitzt. Söder kann von Merkel eines lernen: wie man eine ungeliebte Machtmaschine endgültig in die Wüste schickt! Dann hätte er mehr als gewonnen. Wen hätte denn die CDU sonst: Taschenträger und Buchhalter ohne Vision und Format … ! Noch schlimmer nur noch bei den grün-roten Parteien ... von den SED-Erben ganz zu schweigen, die "Reiche erschießen" wollen: blass ... blasser ... knallrot!

Und der Herr Laschet übt inzwischen staatstragende Rollen und besucht das Flüchtlingslager Moria. Warum? Das ist scheinbar unbekannt oder unwichtig.
(Spiegel) Fakt ist, er musste den Besuch abbrechen, weil es zu gefährlich wurde.
Nur bei uns in D sind die Leute dann Lammfromm? Oder halt nur einfach nicht mehr für Politiker gefährlich?

Klaus Funke | Mo., 3. August 2020 - 14:44

Wie einst Caligula dem Tiberius gegenüber, so gibt sich Markus der Merkel als treuer Kronprinz. Er redet ihr nach dem Munde, dass es schon peinlich wirkt. Aber wehe, wenn sie Schwäche zeigt, dann wird er ihren Abgang beschleunigen, zur Not sogar mit abrupten Mitteln. Er ist der typische Karrierist. Auch wenn er so tut, als liebe er sein Bayern, so liebt er doch die Macht in Berlin noch mehr. Ohne in die Glaskugel zu schauen, sage ich, wir werden den Markus recht bald auf dem Thronsessel sehen. Was er macht, wenn er die Macht hat, werden wir sehen: Gutes wird es nicht sein. Er ist brutal und rücksichtslos wie Caligula und er könnte Leute in seine Nähe holen, gegen die das Pferd des Caligula, welches er zum Senator machte, wie ein schlechter Witz erscheint. Mehr Demokratie oder gar ihre Wiederherstellung ist von einem Markus Söder nicht zu erwarten. Der gute, alte Drehhofer wusste schon, warum er seinen ehemaligen General vom Zentrum der Macht fernhielt...

Urban Will | Mo., 3. August 2020 - 14:51

aber ich habe zunächst ungläubig den Kopf geschüttelt beim lesen.

Sie sind Profi und somit steht es mir kaum zu, Ihre Aussagen anzuzweifeln, Sie haben ja selbst geschrieben, dass diese öfters als gedacht zutreffen.

Aber der Söder ist wohl die viel beschriebene Ausnahme, die die Regeln bestätigt.

Zum Oberkämpfer gg. Corona wurde er stilisiert.
Was macht er denn, außer dem mainstream gerecht zu werden, Hysterie zu schüren und überall auf die Bremse zu treten?
Er wird, wenn der Wind sich dreht – dafür scheint er ein Näschen zu haben – als erster die Richtung ändern und sich zum Vorkämpfer des wirtschaftlichen Aufschwungs stilisieren lassen.

Aber im einem bin ich mir sicher: Da es nie so leicht war für die Schwarzen, eine BT – Wahl zu gewinnen, wird es sich der Hans Dampf nie und nimmer nehmen lassen, das zu schaffen, was Stoiber und vor allem seinem Ziehvater Strauß nicht gelungen ist.

„Kanzler aus Bayern für Deutschland“ oder so ähnlichen Blödsinn werden wir dann lesen müssen.

Und er kann sich trotzdem beherrschen.
Wenn einer sämtliche Tricks und Fallstricke in der Politik kennt, dann er.
Vor allem aber hat er den Riecher für die jeweilige Windrichtung in der Bevölkerung u.kann sich in Windeseile drehen, ohne dabei so tollpatschig dazustehen wie sein abgehalfteter Erzrivale Seehofer.
Was er auch gut einschätzen kann, das ist die Reaktion der Medien, mit denen er
inzwischen unfallfrei umzugehen weiß - sei es in Presse- oder in Fernsehinterviews.
Auf mich wirkt er wie ein deutscher Trump mit Manieren.
Im Grunde seines Herzens -davon bin ich überzeugt- ist er ein knallharter CSU-Mann wie FJS. Aber er weiß: Das zieht bei vielen Leuten nicht mehr, da muß "Modernität" rein!
Daher umarmt er Bäume, so wie er als Kanzlerkandidat die Grünen umgarnen
wird, weil er es m u ß. Mir wäre er auf jeden Fall lieber als Laschet/Spahn.
Merz käme als zweiter.
Ich hoffe nur eines von ganzem Herzen: In gut einem Jahr von Merkel nichts mehr sehen und hören zu müssen!

"Ich hoffe nur eines von ganzem Herzen: In gut einem Jahr von Merkel nichts mehr sehen und hören zu müssen!"
Sie sprechen mir aus dem Herzen!

Ich denke aber, sie wird sich in irgendein internationales Amt verziehen, denn ohne Macht hat sie ja nichts mehr. Also wird man weiter von ihr hören und sehen.

Hauptsache, sie ist als Kanzlerin weg, aber auch daran glaube ich erst, wenn ein anderer den Eid geschworen hat.

Apropos Eid.

Söder, der es mit ziemlicher Sicherheit probieren und mit noch größerer Sicherheit auch gewinnen wird – nicht weil er so gut, sondern weil die anderen, vor allem die Roten, so dämlich sind – hat hoffentlich noch soviel Ehrgefühl, sich gelegentlich dieses Eides zu erinnern.

Unter der Dame ist er zur Floskel verkommen.

Söders Zahlen zu Corona waren und sind immer an der Spitze der drei Länder Bayern, NRW und B-W zu finden. Absolut und relativ zur Bevölkerungszahl. Bei den Sterberaten doppelt soviele pro 100000. Das ist mir ein Rätsel.

Rainer Mrochen | Mo., 3. August 2020 - 14:57

...tanzen auf zwei Hochzeiten. Das ist dem Mann doch gar nicht vorzuwerfen, ja sogar legitim, denn er ist ja nicht der Einzige der das tut. Frau Merkel tanzt zu jedem Zeitpunkt auf jeder Hochzeit, sofern sie daraus politisches Kapital schlagen kann. Aber es ist eben auch, für politisch Interessierte, leicht durchschaubar und insofern Politspektakel.

Joachim Kopic | Mo., 3. August 2020 - 15:23

... charakterlichen Eigenheiten - wobei diese Koketterie haben sie doch nahezu alle ... das gehört mit zum Spielchen.
Ärgern wird es mehr Laschet & Co, weil sie ihre "Felle davon schwimmen sehen" und auf ein kleines Wunder hoffen. Ich würd mich freuen, wenn er es würde - gerade DrSeehofers wegen :)

Norbert Heyer | Mo., 3. August 2020 - 15:28

Grundsätzlich ist Herr Söder unter den gehandelten Kandidaten für das Kanzleramt einer der fähigsten Bewerber. Herr Merz ist fachlich auf gleicher Höhe, jedoch aufgrund seiner langen politischen Abstinenz chancenlos. Herr Laschet und Herr Spahn sind nur die Zweitbesetzung mit Aussicht auf den Trostpreis des Parteivorsitzenden. Der Bayer hat sich ziemlich schnell der veränderten politischen Landschaft
angepasst, er umarmt inzwischen Bäume und hat
die AfD als undemokratische Partei diffamiert. Statt fester Standpunkte bevorzugt er die Geschmeidigkeit einer angepassten Haltung im Rahmen der vorgegebenen politischen Korrektheit. Das kann gutgehen, die Union hat hohe Zustimmungswerte, so könnte tatsächlich erstmals ein Bayer Kanzler werden. Aber ... bis dahin ist es noch ein weiter Weg und wenn die Proteste gegen den Corona-Kurs zunehmen, die Wirtschaft weiterhin schwächelt, Entlassungen und Konkurse in die Höhe schießen, dann kann auch ein sehr schöner Traum ziemlich schnell
platzen.

Charlotte Basler | Mo., 3. August 2020 - 15:36

Sie haben natürlich recht mit Ihrer Beobachtung Herr Schwennicke, aber evtl. möchte Herr Söder ja nur den Bayern zeigen, was sie an ihm haben?

Vielen Dank für die gelungene Beschreibung.

Kai-Oliver Hügle | Mo., 3. August 2020 - 15:36

Ihrer Kernaussage ist zuzustimmen. Aber mit "Mein Platz ist in Bayern" hat Söder seine Kanzlerkandidatur doch eigentlich schon erklärt.
Interessanter fände ich die Frage, warum jemand wie er überhaupt als für diese Position gehandelt werden kann und was das über den Zustand der Union aussagt.
Vorzuweisen hat Söder bisher sehr dürftige Bilanzen auf verschiedenen Ministerposten, das schlechteste CSU-Landtagswahlergebnis aller Zeiten sowie deutlich mehr Corona-Tote als Laschet, dem in NRW ein sehr schwaches Krisenmanagement bescheinigt wird.
Mir scheint, Söder versteht sich mittlerweile hervorragend auf die Inszenierung des Machers, und damit erfüllt er möglicherweise eine Sehnsucht, die die "Moderatorin" Merkel erzeugt hat.
Was Söder, gestern "Asyl-Tourismus beenden", heute tolerant und morgen Bäume umarmend, an Substanz zu bieten hat, ich weiß es nicht?
Sein Aufstieg hängt wohl mehr mit der Schwäche der "Konkurrenz" zusammen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 3. August 2020 - 18:57

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

bin geplättet Herr Hügle. Das ich Ihnen mal vollends zustimmen würde habe ich nicht gedacht. Dennoch, was Sie da schreiben hat für mich Hand und Fuß, ist gut argumentiert und bekommt deshalb von mir auch ein "Fleißbienchen" für gutes, offenbar eigenständiges nachdenken. Weiter so, dieser Kommentar war jedenfalls mal gut.

Werner Peters | Mo., 3. August 2020 - 16:00

Söders Problem ist sein überbordender Opportunismus und sein Geltungsdrang. Es ist so offensichtlich, dass er von der Schwesterpartei CDU "gerufen" werden will, um als K-Kandidat für die Union Stimmen zu holen. Laut gegenwärtigen Umfragen mag das funktionieren, aber ob das noch in einigen Monaten gilt, sei dahingestellt. Zudem hat er seinen eigenen Laden ja gar nicht im Griff: sein Fall Tönnies in Niederbayern bringt jeden Tag neue Schreckensmeldungen. Warum hat er vorher nicht kontrolliert ? Zudem lässt er immer dann seine liebe Ministerin Hummel ran, wenn es negative Nachrichten zu vermelden gibt, er selbst taucht dann lieber ab.

Heidemarie Heim | Mo., 3. August 2020 - 16:03

Das damals führende Vereinsmitglied FJS müsste Herrn Söder eigentlich noch geläufig sein. Denn es gibt unzählige und an Deutlichkeit nicht zu überbietende Zitate, mit denen er Freund wie Feind bedachte;). Aus Adenauers Freund-Feind-Parteifreund machte er Feind-Todfeind-Parteifreund! Die Schwesterpartei CDU nannte er
bei Gelegenheit Polit-Pygmäen;). Was angesichts Söders 1,90m-Statur rein im Längenvergleich mit etwaigen Mitbewerbern zutreffen könnte? Seine jetzige Taktik erinnert mich irgendwie auch an die
"Plakat-Fotosession for MP" zu seiner Zeit als Bayerns Kronprinz wo er sich ähnlich zierte.
Und ich muss Ihnen recht geben lieber Herr Schwennicke was Ihren Vergleich mit dem wohltuend zurückgenommenen Hanseaten Dr. Tschentscher betrifft! Leider ist dieser in der für mich nicht mehr erkennbaren SPD! Jedenfalls was die Gesamtpartei und Führung betrifft.Da rebelliert inzwischen sogar meine gemäßigt linke politische Hälfte, die sich öfter mal von Frau Wagenknecht angesprochen fühlt;).

Klaus Funke | Mo., 3. August 2020 - 17:12

Ja, auch der Söder nutzt das scharfe Corona-Schwert. Und es ist ja auch ein herrliches Machtinstrument. Nach Belieben kann man verbannen und bestrafen, erlauben und das ungeliebte Volk in die Ecke treiben. Corona macht´s möglich. Keine echte Diskussion um die wirkliche Gefährlichkeit eines Virus, das sich nun eingereiht hat in die Geisel der Viren, von denen es zahllose gibt. Kein Konzept wird sichtbar. Es wird, wie Merkel es gerne tut und vormacht, auf Sicht gefahren. Wer nicht pariert - die Liste wird immer länger - ist entweder Nazi oder Leugner oder Regelmissachter, je nachdem. Auf alle Fälle erweist sich das Virus als Peitsche fürs Volk. Alles Missliebige lässt sich bequem jetzt dort unterbringen. Die Abschaffung der Demokratie macht große Fortschritte. Wahrscheinlich wird auch das Volk bald abgeschafft. Es stört ja nur. Doch wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Noch nie ist ein Volk auf längerte Sicht derart geknebelt worden. Und es wird auch diesmal nicht gelingen...

Welches. Die Fakekeule mit vorgegaukelter Entschlossenheit mit den schlechtesten Zahlen in Deutschland absolut und relativ, bis auf ganz wenige Ausnahmen bei NRW.Unerkärliche Umfrageergebnisse.

Franz Gailer | Mo., 3. August 2020 - 18:00

Klar dass Söder auf das Kanzleramt schielt. Warum auch nicht. Und warum sollte er das jetzt schon zugeben? Blöd müsste er sein. Erst mal muss er genügend Befürworter hinter sich versammeln

Günter Johannsen | Mo., 3. August 2020 - 18:49

aber das nervige Spiel betreiben doch die Medien … besonders die Gleichgeschalteten. Wie man leicht sieht, treiben die jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf: zuerst Greta und Luisa (die Reemstma-Enkelin!) mit Fridays for Future, dann menschengemachte Klimakatastrophe, zuletzt Rassismus … aber Linkspopulismus wird leider nicht angeprangert, obwohl der viel intensiver betrieben wird von den linksgrünen Vereinen und Stiftungen!
Markus Söder ist neuerlich dran, weil er sich aus der "Masse" des linken Einheits-Journalismus (der den Namen Journalismus nicht verdient) heraushebt. Der Cicero muss da bitte nicht unbedingt auch in das rotgrüne Horn stoßen!

Markus Michaelis | Mo., 3. August 2020 - 20:06

Ich stimme dem Artikel zu, mit folgender Ergänzung:

"dass sie diesen nicht einfachen Beruf im Sinne des Allgemeinwohls ausüben"

Das stimmt so natürlich nicht - es ist vollkommen ok, wenn ein Politiker für Hoteliers, Naturfreunde oder andere Gruppen kämpft. Das sollte auch vom Wähler wieder mehr erwartet und gewürdigt werden. Wenn alle nur für alle kämpfen, wird das auch nichts.

Aber, wie der Artikel richtig sagt: man sollte als Politiker schon klar sagen für was oder wen man kämpft - und damit auotmatisch für was oder wen nicht.

Söder schwimmt noch auf der Politwelle der letzten 20 Jahre oder so, dass er eigentlich für alles und jeden da ist, nur alles etwas besser macht als seine Politiker-Konkurrenten.

Vielleicht trägt das noch, aber es kann sein, dass die Gesellschaft ohnehin zu orientierungslos geworden ist für diesen Ansatz. Dann braucht es Leute, die klare Richtungen vertreten - und weil nur eine Richtung gewinnt, wird es die meisten "wegpfeifen". So ist Politik.

Alfred Simon | Mo., 3. August 2020 - 21:32

Anno 2021
Inthronisation Markus Söder
Seine Majestät Kaiser Markus I König von Bayern

wird als erster Bayer den Thron besteigen. umju-
belt vom Volk
Seine Höflinge,Laschet, Merz, Spahn und Röttgen
erkennen ihn neidvoll an.
Herr Schwennicke, warum soll selbst der Kanzler-
kandidat schlechthin, seinen Anspruch ein Jahr vor der Wahl, vorzeitig hinausposaunen?
Das ist der guten Ordnung halber nicht angebra-
cht, da die größere Schwesterpartei CDU das er-
ste Zugriffsrecht hat.
Lassen wir bis dahin die Kirche im Dorf!

Gustav Ehlert | Mo., 3. August 2020 - 22:44

Sie haben Recht, Herr Schwennicke: Söder hat unter allen aktuellen deutschen "Spitzenpolitikern" als einziger diesen unbedingten MachtWILLE, den es für das Kanzleramt braucht.
Seine "Konkurrenten" haben dagegen nur den WUNSCH, dieses Amt gerne erreichen zu wollen, weil sie sich ähnlich geil finden wie Söder sich und denken, dass sie es könnten. Was sie aber im Gegensatz zu ihm nicht können ist, ihren Anspruch mit aller Kraft durchzusetzen.
Und deshalb ist Söder in der Tat der einzig echte Spitzenpolitiker momentan und deshalb wird er auch auf jeden Fall Kanzler werden - die Frage ist nur, WANN. Das kann schon bei der kommenden oder auch erst bei der übernächsten Bundestagswahl sein. Wie er gerade dafür gelaunt ist. Streitig machen können wird ihm das Amt niemand, wenn er letztendlich danach greift. Söder könnte sich höchstens noch selbst zu Fall bringen.

helmut armbruster | Di., 4. August 2020 - 07:41

ein Satz, der die Kunst der Verschleierung der eigentlichen Absichten perfektioniert.
Denn der Satz strotzt vor Unverbindlichkeit, lässt sich interpretieren, und verpflichtet zu gar nichts. Und das obwohl er auf den ersten Blick ganz verbindlich klingt.
- wie lange ist sein Platz in Bayern? Für immer? Nur bis morgen?
Es ist wie bei Norbert Blüm's Versprechen "die Renten sind sicher".
Verbindlichkeit vortäuschen, wo keine ist.
- sicher für wen? in welcher Höhe und für wie lange?
Wir, die Wähler, sollten den Politikern derartig unverbindliches Geschwätz nicht durchgehen lassen. Wir sollten sie umgehend auspfeifen wenn sie uns auf diese Tour kommen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 4. August 2020 - 07:49

Wir waren dieser Tage für vier Übernachtungen in Bamberg. Wer sich mit Hotelpersonal unterhielt, mit Angestellten in der Gastronomie und den Biertischgesprächen auf den Kellern aufmerksam lauschte, der konnte dort deutlich weniger Zuspruch für den "Maggus" hören, so wie es uns durch die "Umfragen" und "wohlwollenden" Medien versucht wird zu suggerieren. Die Menschen haben die Maskenpflicht und die Einschränkungen satt. Selbst zu Anfang der Corona Hysterie zustimmende Menschen, sind inzwischen, auch von dem Corona Söder nur noch genervt. Manchen Orts war zu hören, der Söder sei ein "Hund", ein "Bazi" also ein Schlitzohr.
Die Bayern denken viel differenzierter über ihren MP, als uns dies weiß gemacht wird. Und ja, er ist auch ein Taktiker und versucht natürlich allen und jedem vorzutäuschen, er könne, wenn er wolle auch Kanzler werden. Vielleicht mach ich es oder auch nicht? Alles für die Galerie. Insbesondere sein Umarmung der Grünen, wird ihm sehr übel genommen. Warten wir es ab.

ich komme aus Oberbayern und kann daher bestätigen, was Sie geschrieben haben.
Dr. Markus hätte eine Zustimmung in der Bevölkerung von 90%.
Auch ohne Studium wüsste ich, dass somit 9 von 10 den Markus gut fänden.
9 v. 10!
Meiner Erfahrung nach wäre es eher 1 v. 10.
Über den Markus kann man gut lästern.
Nur selten erhebt jemand die Stimme für ihn.
Ich gebe zu, bei uns gibt es schon sehr viele eingefleischte CSU-Wähler. Diese würden aber auch Frau Aigner wählen.
Erschreckend ist jedoch, dass gerade die "Bauern-Partei" ihre Landwirte vergrault.
Vor zehn Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass ein Landwirt nicht schwarz wählt.
Heute geht es tatsächlich eher in Richtung Freie Wähler oder AfD.
Dies erklärt auch das schlechte Abschneiden der CSU in 2018.
Deshalb fischt Herr Söder heute auch lieber im grünen Becken und bezirzt die Jungwähler.

Urban Will | Di., 4. August 2020 - 08:27

plant und noch weniger, dass der den charismatischen Daniel Günther ins Spiel bringen möchte, verlässt Söder nun sein Weißwurst – Reich und reist nächste Woche nach Schleswig Holstein.
Kennenlerntour für seine künftigen „außerbayrischen“ Untertanen.

Schön im einzigartigen Naturschutzgebiet Wattenmeer herumwandern, mit Maske natürlich.
Man möchte ja die armen Seehunde nicht anstecken.
Ein paar Umweltsprüche. Ohne Grün wird es nicht reichen.

Vielleicht holen sie ihn dort ja auch mit der Kutsche ab. Aber eher nicht, das hebt er sich für später auf, denn gewinnen wird er sowieso.

Nun denn, ihm eine gute Reise.

Und danach ist Schluss mit „mein Platz ist in Bayern“.
Er hat das ja eh nie politisch gemeint, das wissen wir doch alle.

Und das Land, ach die ganze Welt, braucht in dieser harten Zeit Männer mit Charakter und Entschlossenheit.

Also her mit ihm!

Hanno Woitek | Di., 4. August 2020 - 09:41

Sehr geehrter Herr Schwennicke,

alle klugen Journalisten, natürlich auch Sie, wissen, dass die CSU eine Regionalpartei ist, allerdings mit dem berühmten bayrischen Großmaul. Warum nur, verdammt noch einmal, schreibt Ihr die Kerle dieser Partei nur immer wieder mit ihren kleinlichen bayrischen Großmaul- Anliegen, so lautstark in die nationalen Medien. Außerhalb Bayerns interessiert das eigentlich keinen, es sei, ein dümmlicher CSU Bundesminister richtermal wieder verbalen Unsinn an. Aber immer wieder rein mit ihnen in die FAZ, Welt, Spiegel, Bild und natürlich Cicero.Ach und Tagesschau und Heute. Macht das doch mal mit Tschenscher. dieselben Sätze nur das andere Bild und der andere Name. Dann wär der ganz plötzlich be geeignetste Kanzlerkandidat in der Bundesrepublik. Ihr, Herr Schwennicke, macht die Kerle oder -innen mit Eurem Geschreibe. So inhaltslos das auch manchmal in dieser Sache ist.

...suche ich vergeblich in Herrn Schwennickes Artikel "Die nervige Koketterie
des Markus Söder". Diese fehlende Objektivität setzt sich in den meisten Kommentaren fort. Nach der Devise: "Ich habe eine vorgefaßte Meinung und lasse mich durch nichts irritieren"

Ablehnen geht leicht. Doch kann ich ein reales zukunftsfähiges Alternativprogramm für Deutschland, für seine ihm anvertraute
Bevölkerung vorweisen? Auch mit einer Europa/Weltumspannender
Politik?

Bayern ist ist das Vorzeigeland Deutschlands. Wirtschaft, Kultur, Natur, der biolo
gische Erhalt unserer lebenswichtigen Umwelt ist eine der Prämissen des
MP Markus Söder.

Wie es auch anders sein könnte nenne ich ein Beispiel NRW Ministerpräsident Laschet. Er befürwortete und stimmte der teilweisen Rodung des naturgeschützten Hambacher Forstes zu. Das gegebene Nein wird zur Farce.

Wir benötigen Söder nicht nur als Kanzler.Denn seine 1 Meter und 90 Zentimeter Größe machen ihn bereits im Vorfeld unübersehbar. Das ist Ironie.

In der Tat liebe Frau Simon sind wohl auch wir hier Gefangene unserer vorgefassten Meinungen/Ansichten! Sie haben zudem das Glück tatsächlich in dem neben BW entwicklungsgeschichtlich besten Teil der BRD zu leben. Zu verdanken haben das diese beiden Bundesländer mit Sicherheit auch der Mehrzahl ihrer regionalen Politiker. Und man darf darauf auch mit Stolz verweisen! Nur kommt dies im Rest der Republik nicht immer so gut an;). Nur Berlin ist mit seinem "Arm aber sexy" scheinbar selbstbewusst genug das Selbstlob von Bayern und Schwaben zu ertragen;-). Das mag durchaus Neid-und- kleingeistig sein, aber um auf die Objektivität zurück zu kommen denke ich , haben wir es egal aus welchem Lager kommend bis oben SATT, die immer gleichen Phrasen und Ausweich-Dreh-Manöver unserer Politiker anzuhören und mit anzusehen. Von einem Spitzenpolitiker wie Söder und anderen Kandidaten auf dieses Amt erwarte ich m.E. deshalb zu Recht mehr als taktische Machtspielchen auf diesem Level. Alles Gute! LG

...es lockt für sie der höchste Anteil des Länderfinanzausgleichs. Mehrheitlich erwirtschaftet in BW und Bayern.
Söder strahlt Optimismus und Tatendrang aus.
Zu Söder paßt auch das Geständnis des ehemaligen BP Rau. Er offenbarte
sich den Journalisten und verriet: "Sie wissen nicht, wie viel Lob ich vertragen kann".
Söders Selbstbewußtsein wird es auch ertragen, nur aus dem mittelfränkischen Nürnberg zu kommen und nicht wie ich aus Bayreuth, der Regierungsstadt Ober-
frankens.
Einen schönen Abend,
mfG

Sorry liebe Frau Simon, ich vergaß die Feinheiten bezüglich regionaler Herkünfte;)!
So lange wie es her ist mit unserem Wohn-Aufenthalt damals in München, so dachte ich hat sich hinsichtlich dessen bestimmt einiges geändert. Als einfache "Pfälzerin mit Dialekt" wurde sogar ich damals gut gelitten im größten Dorf Bayerns;)
Was CSU und allgemein alle Politiker betrifft, deshalb auch meine Erinnerung an FJS, so schätze ich von ihrer Partei, Umfragen und Presse unabhängige politische Geister, die ihren Standpunkt offensiv aber dabei immer authentisch vertreten. Nur so kann ich als Bürgerin und mögliche Wählerin die Sicherheit haben, für wen und welche Politik ich mich entscheiden möchte. Dazu gehört für mich auch die ein oder andere Fehlleistung der Politik-Arbeit zu tolerieren, nicht jedoch die Unterstützung eines schon arrogant anmutenden aussitzens oder beharrens wie z.B. im Fall unseres Verkehrsbeauftragten im Bund. Da habe ich ganz allgemein noch reichlich Erklärungsbedarf. MfG

liebe Frau Heim. Ich bin nicht nachtragend. Auch wenn viele sagen: "Das vergesse ich ihm nie, daß er so nachtragend ist". Ich liebe Aphorismen. Sie sagen oft mehr aus, als viele Sätze ohne Gehalt.
Ihre Kommentare sind für mich immer ein Gewinn. Wie auch dieser. Allerdings eine Korrektur: "Als einfache Pfälzerin...". Das Adjektiv "einfach" wurde von mir geschwärzt.
Nun zu unserem CICERO. Er ist noch besser als gedacht. Er vermag Deutschlands
attraktivste Lebensräume zusammenzuführen. Künftig: Oberpfalz- Oberfranken.
Danke Cicero!
Mein Mann und ich kennen in München ein ganz liebes Lokal. Häufig müssen wir
reservieren lassen. Ab sofort steht auf dem Tisch:
"Reservato al Cicero". Wir erkennen uns sofort!
Eine wunderschöne Zeit für Sie!
MfG