bayern-ballast-soeder-kanzler-csu-deutschland-kanzlerkandiat-union-nachfolge
Markus will mehr – Schafft Söder den Sprung von Bayern ins Kanzleramt? / dpa

Weiß-blauer Ballast - Kann Söder Kanzler?

Die K-Frage wird wieder gestellt: Wer wird das Rennen machen? Die aktuellen Umfragewerte sprechen für CSU-Mann Söder, doch seine Landesfarben scheinen ihm Steine in den Weg zu legen. Ist dies Grund genug, ihm den Einzug ins Kanzleramt zu verwehren?

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt weiß, was ein Kanzlerkandidat der Union mitbringen muss: „Kompetenz, Zustimmung und Chance.“ Soll heißen: Er muss regieren können, auf Zustimmung in der Partei wie in der Bevölkerung stoßen und eine realistische Chance haben, die CDU/CSU 2021 zu einem so guten Wahlergebnis zu führen, dass gegen sie nicht regiert werden kann. 

Obwohl Dobrindt es nicht offen ausspricht, dass sein Parteivorsitzender Markus Söder diese Kriterien seiner Meinung nach hundertprozentig erfüllt, ist seine Botschaft dennoch unmissverständlich: Der bayerische Ministerpräsident soll Kanzlerkandidat und Kanzler werden. Schließlich regiert Söder den Freistaat durchaus mit Erfolg, trifft als Corona-Krisenmanager innerhalb und außerhalb der weiß-blauen Grenzen auf mehr Zustimmung als die potentiellen Unions-Kandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz, Jens Spahn und Norbert Röttgen und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage gut zehn Prozentpunkte über den mageren 27 Prozent von Januar und Februar dieses Jahres liegt. Wäre da „Auf Markus Söder kommt es an“ nicht die naheliegende Parole?

Söder betont: Sein Platz ist in Bayern

So lässt sich argumentieren – und nicht wenige in der CSU tun das. Söder selbst betont ständig, sein Platz ist in Bayern. Doch er denkt nicht daran, alle Spekulationen mit einem klaren Statement zu beenden. Erstens schmeichelt es ihm, in den Umfragen besser dazustehen als die CDU-Bewerber. Und zweitens ist er ein gewiefter Machtpolitiker, der sich einen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur sicher teuer bezahlen ließe – mit Zugeständnissen der CDU im gemeinsamen Wahlprogramm und Zusagen für eine entsprechende Vertretung der CSU im neuen Kabinett.

Vielleicht erkennt Söder aber auch, dass ein CSU-Kandidat, wenn es erst einmal ernst wird, nördlich des Mains nicht mehr die besten Chancen hat. Auch wenn der Wahlkampf 2021 völlig anders verlaufen wird als die Wahlschlachten 1980 und 2002: Schon Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber mussten die bittere Erfahrung machen, dass man als Bayer außerhalb Bayerns keine „gmahde wiesn“ vorfindet, sondern sich politisch eher auf einem Stoppelacker bewegen muss. 

Bayern stößt im Rest des Landes auf Vorbehalte 

Die Deutschen lieben die bayerischen Berge und Seen, machen dort gerne Urlaub, wissen das kulturelle Angebot zu schätzen. Sie werfen sich inzwischen selbst im hohen Norden in Lederhose und Dirndl, wenn sie das Münchener Oktoberfest auf dem Dorfplatz zu imitieren versuchen. Schließlich zieht es nicht wenige „Nordlichter“ und „Ossis“ zu den in Bayern angesiedelten attraktiven Arbeitsplätzen. Bayern ist ein ausgewiesenes Einwanderungsland für Fachkräfte mit deutschem Pass.

Gleichwohl stoßen die Bayern im Allgemeinen und die CSU im Besonderen im Rest des Landes auf Vorbehalte. Die Bayern mit ihren Schützen- und Trachtenvereinen gelten irgendwie als exotisch, bisweilen sogar als hinterwäldlerisch. Insbesondere die CSU gilt als rückständig, obwohl sie in Bayern seit Jahrzehnten eine moderne Struktur- und Wirtschaftspolitik betreibt und den Wandel vom Agrar- zum Industrieland allemal besser bewerkstelligt hat als Nordrhein-Westfalen den Abschied von Kohle und Stahl.

Der Klassenprimus ist selten beliebt

Bayern braucht bei der Wirtschaftskraft, der Staatsverschuldung, der Beschäftigung oder der Bildung keinen Vergleich mit anderen Bundesländern zu scheuen. Doch es kommt außerhalb der eigenen Grenzen nicht gut an, wenn CSU-Politiker immer gerne darauf verweisen, dass ihr Land ungleich besser dastehe als die anderen Länder und obendrein über den Länderfinanzausgleich noch die sozialdemokratisch, also schlecht regierten Ländern finanziell unterstützen müsse. Das wirkt jenseits des Weißwurst-Äquators oft überheblich und schafft keine Sympathien. Der Klassenprimus ist selten beliebt.

Jeder Kanzlerkandidat von der CSU hatte und hat noch mit einem anderen Malus zu kämpfen: Die Leitmedien karikieren die CSU meist als erzkonservative, völlig aus der Zeit gefallene Partei, die Deutschland am liebsten zurück in die 1950er-Jahre führen würde.

Schlechte Karten für Umfragekönig Söder

Das sehen die von der CSU seit Jahrzehnten insgesamt sehr gut regierten bayerischen Wählerinnen und Wähler sicher nicht so, das glauben sogar die meisten Medien- und Meinungsmacher wohl selbst nicht mehr. Aber das Klischee von der rückständigen, aus der Zeit gefallenen bayerischen Union hat sich so verfestigt und verselbständigt, dass es auch für den Kanzlerkandidaten Söder zum Ballast würde. Dagegen helfen kein Bäume-Umarmen und keine Bienen-Rettung. 

Alexander Dobrindt, Söders Statthalter im fernen Berlin, hat völlig Recht: Jeder Kanzlerkandidat braucht „Kompetenz, Zustimmung und Chance.“ Und bei den Wahlchancen hat jeder CSU-Kandidat schlechte Karten – selbst der aktuelle Umfragekönig Söder.  

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Jürgen Keil | So., 12. Juli 2020 - 16:46

Söder erscheint mir als intelligenter, pragmatischer, machtbewußter und geschmeidiger Politiker. Das sind schon erst einmal keine schlechten Eigenschaften für einen Kanzlerkandidaten, und außerdem wächst man mit seinen Aufgaben. Manche nehmen ihm übel, dass er so schnell den grünen Zeitgeist pflegte. Er wäre aber dumm, wenn er mit Kenntnis der Stärke der Grünen in den bayrischen Großstädten, diese ignorierte und nicht reagierte. Besser mit Vernunft grün, als grüne Unvernunft. Aber er wird nicht Kanzler. Da gebe ich Herrn Müller- Vogg recht. Im moralisierenden, grün, roten Norden wird er keine Mehrheit finden und die CDU wird ihn wegbeißen. Eigentlich schade, ein Versuch wäre es wert gewesen.

Brigitte Simon | Mo., 13. Juli 2020 - 10:23

Antwort auf von Jürgen Keil

Danke Herr Keil für Ihren fairen Kommentar. Jeder Mensch, in diesem Fall Söder, hat das Recht, aus seinen "begangenen Fehlern" zu lernen. Seine realistische
Parteiführung, seine hoffnungsvolle,gute Politik braucht Deutschland, um Mer-kels unheilvolle Politik für Deutschland zu minimieren.

Doch vorab ein Geständnis: Ich bin gebürtige Bayreutherin, mein Mann verteidigt die "Rasse" einer Minderheit, eingefleischter echter Münchner zu sein. Eine schöne Allianz. Mit diesem Geständnis möchte ich, poetisch angehaucht, den
Zauber der Objektivität nicht zerstören.

Unser oberfänkischer Kontakt zeigt die wachsende Sympathie für Söder. Eine hoffnungsvolle 180 Grad Wendung. Ein vielversprechendes Kreuz für die im Oktober 2023 anstehende Wahl. Grün wird immer schwärzer.

Bis dahin erleben wir eine vernichtende schwarz/grüne Regierung.Söder kann
dem stagnierenden Deutschland eine Zukunft bieten.
Welche Alternativen haben Söders Nihilisten im Angebot?

Klaus Funke | So., 12. Juli 2020 - 16:53

Warum nicht der Söder?! Er hat zwar jetzt immer so "pro Merkel" getan, aber sollte er drankommen, wird es sicherlich "a weng" anders werden. Hoffentlich. Weniger Grün und weniger Rot. Andererseits: Bis jetzt hat er auch nur "gebellt" und "nicht gebissen". Hauptsache nicht der Laschet oder gar der ... na wie heißt der noch? Der grauhaarige Blender. Schade, um den Merz. Aber der taugt eben nur was für die Reservebank. Also Mutti, nimm deine Handtasche und geh...

Sehr geehrter Herr Funke,
ich fürchte nur, dass wenn der Söder noch öfter "anders wird" er sich vom
"Drehhofer" nicht mehr viel unterscheidet. Für mich zählt bei einem Politiker hauptsächlich eine Geradlinige Politik - nur von solchen Politikern gibt es nicht mehr viele.

Bernd Muhlack | So., 12. Juli 2020 - 17:18

Einfache Warp-Geschwindigkeit, Kurs auf Herbst 2021.
"Dieser Corona-Nebel ist irgendwie auch sehr hilfreich, oder Käptn Kirk?"
"Spock, wie immer haben Sie Recht!"

Die Berichterstattung in 2021 kann nur grausam, weit unter der Gürtellinie, bar jedweder Objektivität, Rücksichtnahme werden.
Kein Denkmal, Buch, Film wird standhalten können.
Wehe wenn sie losgelassen!

Die Offenbarung (sinngemäß):
Und dann kam das 4., das fahle Pferd.
Und der auf ihm saß, hieß der Tod.
Und er raffte dahin den 3. Teil allen Lebens.
Ihm folgten Heulen und Zähneklappern.

Es wird der "brutalstmögliche" Wahlkampf aller Zeiten werden!

Wen soll die Union denn als Kandidat durch die Lande schicken?
Kanzlerin Merkel hinterlässt doch personell nur verbrannte Erde!
Söder spricht in HH!
Laschet spricht in Leipzig!
Finde den Fehler!

Die Kanzlerin?
Sie wird sich wohl nicht am Wahlkampf beteiligen.

Es sei denn, der Ruf nach ZUGABE! wird brechend laut dargestellt, projiziert.

"Sie kennen mich, ich kann nicht anders"

Gunther Freiherr von Künsberg | So., 12. Juli 2020 - 17:50

Bekanntlich gilt überall auf der Welt der Spruch “ Einigkeit macht stark“.
Wenn es den Protagonisten Merz, Röttgen und Söder und möglicherweise noch Spahn (Reihenfolge beliebig) gelänge als Kompetenzteam für die Besetzung der nächsten Bundesregierung aufzutreten wären sie wahrscheinlich unschlagbar, und schon gar nicht gegen ein Team, in dem die beiden SPD-Vorsitzenden eine Rolle spielen.

Joachim Kopic | So., 12. Juli 2020 - 18:24

... der "Kleine" aus NRW ... aber ob er als Bayer/Franke ne wirkliche Chance in Deutschland hätte?
Außerdem würde er wahrscheinlich mit Grün paktieren und das ist das Letzte, was ich mir wünsche!

...auch mit den Grünen können. Ob das klappt, ist eine andere Frage.

Erstaunlich, weil für einen Spitzenpolitiker ungewöhnlich, ist jedoch seine Distanzierung vom eigenen Auftreten vor der letzten Bayernwahl.

Wie er zugibt, habe man sich - fälschlicherweise - zu sehr der AfD angenähert. Das Ergebnis - eher schwach für die CSU, gut für Grün, mies für die AfD - dürfte Herrn Söder ernüchtert haben. Ob er das jetzt wirklich so glaubt, oder lediglich kluge Abgrenzung zu den Rechtsextremisten betreibt, aus wahltechnische Gründen, bleibt abzuwarten.

Auf jeden Fall scheint eine Zusammenarbeit von CSU/CDU und Grünen auch unter einem Kanzler Söder möglich.

Christa Wallau | So., 12. Juli 2020 - 18:49

Sie haben die Hauptgründe benannt, deretwegen Markus Söder wohl - trotz seiner Umfragen- Beliebtheit in Bayern und allgemein - keine Chance bekommen wird, deutscher Bundeskanzler zu werden.
Zu viele Klischees über unser südlichstes Bundesland (Richtig: Sie werden von den Medien gefördert!) beherrschen noch immer die Köpfe vieler Deutschen außerhalb Bayerns u n d der Neid auf die erfolgreichen u. selbstbewußten Bajuwaren
u. Franken spielt eine große Rolle.
Das bedeutet praktisch, daß es unwahrscheinlich ist, jemals einen Bayern an der Spitze der Regierung unseres Staates zu sehen, zumindest dann, wenn es einen ähnlich durchsetzungsfähigen Kandidaten auch bei der CDU gibt. Ich sehe diesen zur Zeit in Friedrich Merz.
Allerdings ist es gut möglich, daß die CDU-Deligierten in ihrer Mehrheit doch lieber wieder den Weg des MIttelmaßes gehen und Laschet auf den Schild heben.
Von dem halte ich gar nichts.

Klaus Peitzmeier | So., 12. Juli 2020 - 20:50

Das wird für keinen der vier CDU Musketiere ein leichter Weg. Ich vermag die Großartigkeit Söders bei der Coronakrise nicht zu erkennen.
Bayerns Einwohnerzahl beträgt 16 % der gesamtdeutschen Einwohnerzahl. Sowohl bei den Infizierten als auch bei den Todeszahlen liegt Bayern bei 25 %. Söder hat die Restaurants, Möbel- u Baumärkte u andere Einzelhandelsgeschäfte früher geschlossen u später geöffnet. Zum Schaden der Bayerischen Wirtschaft. Wo liegt darin die Großartigkeit? Er hat sich unflexibel u auf Kosten anderer hart u durchsetzungsfähig gezeigt. Auch die anderen 3 haben für mich einen wichtigen Makel. Bei Merz habe ich die Befürchtung, daß er uns an Black Rock u Konsorten verscherbelt. Laschet kuschelt mit den Islamisten, weshalb er auch "Türken Armin" genannt wird u Rüttgers hat schon in NRW ein lächerliches Bild abgegeben. Wieso sollte ihn das für den Bund oder den Parteivorsitz qualifizieren?

Dito. Nicht zu vergessen die bayerischen Kommunalwahlen, die einen (!) Tag vor der Erklärung des Katastrophen-Falls stationär durchgeführt wurden. Vielerorts wurden die miserablen Hygiene- und Abstandsregelungen beanstandet, was ich für den Einzelfall bestätigen kann. Mir scheint, da war die Sorge vor Stimmverlust doch größer als vor Ansteckung. Bedauerlich, wie schnell sowas aus dem Fokus gerät - oder gar nicht erst hinein.

Christoph Adler | So., 12. Juli 2020 - 21:18

... Stoiber hat 2002 kandidiert, nicht 1998 wie im Artikel geschrieben.

Simone Büchl | So., 12. Juli 2020 - 21:37

Historisch betrachtet hatte Herr Söder der CSU 2018 ein grausames Wahlergebnis eingehandelt.
Lediglich 1950 war es noch schlechter!
Er trat jedoch nicht zurück!
Ich komme aus einer tief schwarzen Gemeinde in Bayern und kenne niemanden, der seine Arbeit schätzt.
Wirtschaftlich hat die CSU seit Strauß einen starken Aufschwang.
Das hat nichts mit Dr. Markus zu tun.
Bisher kann er nichts nachweisen.
Er schmeißt Steuergelder zum Fenster raus und angelt im grünen Becken nach Wählerstimmen.
Das Bürgerbegehren "rettet die Bienen" ist eine Farce.
Bzgl. der landwirtschaftlich genutzten Flächen hat sich nichts geändert. Lediglich öffentliche Einrichtungen lassen ihre Grünflächen bepflanzen.
Dies hätte jedoch schon immer so gehandhabt werden können...
Herr Söder schwimmt derzeit auf der Corona-Welle.
Für mich ist es fraglich, ob er sich bis zu den Wahlen 2021 darauf halten kann.

Söder wird für mich, unterstützt durch die Mainstream Medien, völlig überschätzt. Er hat als Corona Maßnahmen "Einpeitscher" Großteils dafür gesorgt, dass die Wirtschaft schwer am Boden liegt, viele Kleinbetriebe schließen mussten, die Arbeitslosenzahlen stark angestiegen sind, viele schwer erkrankte Menschen vor lauter Angst/Panik nicht mehr den Arzt oder die Klinik aufgesucht haben (gestorben sind) und aufgrund des shutdowns für viele familiäre Probleme gesorgt hat. Diese Aufzählung ließe sich beliebig erweitern. Söder hat dem eigenen Land Bayern immensen Schaden zugefügt. Warum sollte er jetzt noch Kanzler werden?

Urban Will | So., 12. Juli 2020 - 22:02

heben, er/sie muss sich schon arg dämlich anstellen, damit sie die Wahl noch verlieren.
Verlieren in dem Sinn, dass sie nicht die meisten Prozente holen. Und damit auch den Kanzler stellen.
Noch nie war es so leicht für die Schwarzen, diesen Posten zu „gewinnen“.
Koalieren können sie ja mittlerweile eh mit jedem außer den Blauen und somit ist die Regierungsfortsetzung gesichert.

Ich verstehe den ganzen Aufwasch nicht.

Es wird dem Dampfplauderer aus Franken als erstem Bayern – MP das gelingen, was Strauß und Stoiber nicht gelang.
Wenn er denn kandidiert.
Und das wird er, wenn er merkt, dass ihn die Christdemokraten gewähren lassen.

Und die werden schwer um ihn herum kommen.
Schließlich hat er es ja geschafft, in der Corona – Krise mit seinem Erzähl – Onkel – Stil den Eindruck von Kompetenz zu erwecken.

Norbert Heyer | Mo., 13. Juli 2020 - 06:27

Im Fußball ist Bayern absolut Spitze, ein weiß-blauer Kanzlerkandidat ist bundesweit schwer vermittelbar. Diese Tatsache mussten schon Strauß und Stoiber akzeptieren. Der jetzige Kandidat hat sich dem Zeitgeist angepasst und sich und seiner Partei einen grünen Anstrich gegeben. Andererseits hat die CDU - außer Merz - keinen wählbaren Kandidaten anzubieten. Spekulativ kann man sagen: Sollten sich die guten Umfragewerte für die Union konservieren lassen, könnte selbst ein Bayer Kanzler werden, aber bis dahin fließt noch viel Wasser durch den Rhein. Warten wir erst einmal die weitere Entwicklung in der Corona-Krise ab, sollte Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen zunehmen, werden die Karten komplett neu gemischt. Ansonsten läuft es wohl auf schwarz-grün hinaus, die Wunschkoalition von Frau Merkel und die werden sich sehr, sehr teuer verkaufen. Ob Herr Söder so grün werden kann - oder will - ist auch noch nicht entschieden. Überraschungen sind da nicht völlig ausgeschlossen.

Achim Koester | Mo., 13. Juli 2020 - 09:27

Hat die Kandidatur zu beispiellosen Hass- und Schmutzkampagnen der vereinigten Linken geführt, Anti-Parolen wurden auf Wände und U-Bahnen geschmiert und Krawall-Demos abgehalten. Das würde bei Söder nicht anders, eher noch schlimmer, weil jetzt das Internet hinzukommt. Warum sollte Markus Söder sich das antun, in Bayern macht er gute Arbeit, das Land steht wirtschaftlich, bildungsmäßig wie auch in puncto Sicherheit an der Spitze aller Bundesländer (also am Berlin gegenüber liegenden Tabellenplatz), das sollte auch so bleiben.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 13. Juli 2020 - 10:57

Prima Analyse Herr Dr. M.-V. Nur eines haben Sie aus meiner Sicht vergessen. Der politisch bewanderte Wähler wird nicht vergessen, dass den letzten bayrischen Spitzenpolitikern inzwischen ein zusätzliches Gen eingepflanzt wurde. Es ist das Wendehals-Gen. Stoiber, Seehofer und jetzt Söder mögen in Bayern punkten, das spreche ich ihnen nicht ab, nur, die Wähler erleben täglich die Wendehalspolitik der Horst Seehofer und auch Herr Söder, mag er persönlich mir unsympathisch sein, fachlich und im Auftreten sicher kompetent wirken, so hat auch er mehrfach erst AFD-Themen besetzt, sich dann wieder distanziert, gegen grün gewettert und sich dann schmeichelnd an sie gelehnt. Mögen deutschen Wähler wirklich diesen Söder so sehr, dass sie ihn sich als Kanzler wünschen? Will Söder das Risoko eingehen, als Kanzlerkandidat für die Union eine BT-Wahl gewinnen? Kann er das? Ich denke, wie Sie Herr Dr. M.-V. es schreiben, am Ende kann er es nicht. Ohne Corona war Söder was? Genau. Mittelmäßig.

hier bzw. auch schon mal im Hessischen?

Zur Aufklärung empfehle ich die freitäglichen Veröffenungen über die Beliebtheitsgrade deutscher Politiker.

Ganz vorne: Frau Merkel, dahinter Steinmeier und...Söder...

Von den doch so "fähigen" AfDlern weit und breit keine Spur.

Kurz und simpel: Der deutsche Wähler pfeifft im Grossen und Ganzen auf die AfD, scheint aber einem Kanzler Söder nicht abgeneigt zu sein.