AfD im Bundestag - Rechts außen ist es einsam

Nach der Bundestagswahl trat das Parlament nun zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Mit 709 Abgeordneten ist der Bundestag so groß wie nie, 92 davon entsendet die AfD. Die konnte ihren Antrag zwar nicht durchsetzen, wird diese Sitzung aber dennoch als Erfolg verbuchen

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Lena Guntenhöner ist freie Journalistin in Berlin.

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Für die AfD-Abgeordneten ist das heute so etwas wie der erste Schultag. Wer sitzt neben wem? Sind die anderen nett? Wie wird man sich in dem neuen System zurechtfinden? Eigentlich hätte die Fraktion noch größer sein sollen, die 12,6 Prozent der Stimmen bei der Bundestagswahl bedeuteten 94 Sitze. Doch nur Stunden danach kam es zum ersten öffentlichen Eklat, als Parteichefin Frauke Petry in der Bundespressekonferenz ihren Austritt aus der Fraktion erklärte. Der über die nordrhein-westfälische Landesliste eingezogene Mario Mieruch schloss sich ihr an. Da waren es nur noch 92 AfDler, die sich zugleich der Anführerin ihres moderaten Flügels beraubt sahen.

Die 92 stehen zu Beginn der konstituierenden Sitzung am 24. Oktober abseits, rechts außen, wie es die Sitzordnung vorsieht. Doch nicht nur das lässt sie isoliert wirken. Gespräche mit Abgeordneten anderer Parteien gibt es so gut wie keine. Während die Vertreter der anderen Parteien sich fraktionsübergreifend begrüßen, stehen die AfDler in zersprenkelten Grüppchen da. Nur Katja Suding von der FDP wechselt dann doch ein paar Worte mit den unfreiwilligen Sitznachbarn.

Eine neue Zeitenwende?

Beatrix von Storch nutzt die Zeit vor der Eröffnung der Sitzung, um Selfies zu machen. Dann nehmen alle hinter den Fraktionsspitzen Alexander Gauland und Alice Weidel Platz. Der FDP-Politiker Hermann-Otto Solms eröffnet als Alterspräsident die erste Sitzung der 19. Wahlperiode. Heute sind alle gleich, die Regierungsbank bleibt leer, weil mit der konstituierenden Sitzung auch die Amtszeit der Regierung offiziell endet. Angela Merkel und ihre Minister sitzen in ihren jeweiligen Fraktionen.

Viel war spekuliert worden, ob mit dem Einzug der AfD eine neue Zeitwende beginnt, ein Rechtsruck durchs Parlament gehen oder ein neuer Ton vorherrschen wird. Zunächst einmal wird die neue Fraktion in ihre Schranken verwiesen: Abgeordnete von CDU/CSU, Grünen und Linken lehnen den AfD-Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung zum Alterspräsidenten ab. Erstaunlich jedoch die Zustimmung der SPD.

Erster Schlagabtausch

CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte sich zuvor dagegen ausgesprochen, den Rechtspopulisten „zu viel Aufmerksamkeit“ zu schenken. Heute will das aber nicht klappen. Auch wenn sie nicht namentlich erwähnt wird, ist die AfD schon in Solms Rede nur allzu präsent. Denn bei Worten wie „populistisch“, „Hetze und Parolen“, und Forderungen wie „weniger ideologische Grabenkämpfe als problemorientierte Lösungen“ ist jedem klar, wer gemeint ist. Die AfDler aber lassen ihn gewähren. Gegrummel und höhnisches Gelächter gibt es erst beim SPD-Erstredner, dem Parlamentarischen Geschäftsführer Carsten Schneider. Er bläst zum Angriff, während sich Britta Haßelmann von den Grünen danach selbstkritisch zeigt: „Die letzten vier Jahre waren kein Glanzstück parlamentarischer Demokratie.“

Dann ist zum ersten Mal ein AfDler an der Reihe, deren Parlamentarischer Geschäftsführer Bernd Baumann. Er rekapituliert die „Trickserei“ um den Alterspräsidenten, die er als „durchsichtiges Manöver“ bezeichnet. Zuletzt sei die 150-jährige Parlamentstradition, den ältesten Abgeordneten zum Alterspräsidenten zu machen, 1933 ausgesetzt worden, bei der sozialistischen Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Der FDP-Abgeordnete Marco Buschmann wird später einwerfen, die AfD habe sich, indem sie sich mit den Opfern Hermann Görings vergleiche, „an Geschmacklosigkeit wieder selbst übertroffen“. Bemerkenswert auch, dass sich Baumann in seiner Rede explizit auf den Tagesspiegel und den Focus bezieht, also gerade die von der AfD so oft verschmähte „Lügenpresse“. Dann geht es aber im gewohnten AfD-Sound weiter. Die AfD habe eine „Triumphserie bei Landtagswahlen“ hingelegt, nun habe „ das Volk entschieden, nun beginnt eine neue Epoche“. Zum Schluss kündigt Baumann mehr parlamentarischen Widerspruch bei den Themen Eurorettung, offene Grenzen und Kriminalität an.

Absehbare Niederlage Glasers

Als wie erwartet Wolfgang Schäuble zum Bundestagspräsidenten gewählt wird, mischen sich auch Weidel und Gauland unter die Gratulanten. In seiner Ansprache gibt sich Schäuble gelassen, „Erregung gab es schon immer“ und „vieles sieht in der Rückschau anders aus“. Er schränkt jedoch ein: „Streit müssen wir führen und aushalten, aber es ist Streit nach Regeln.“ Und so zustande gekommene Entscheidungen dürften nicht als illegitim oder verschwörerisch denunziert werden – die AfD applaudiert nicht.

Bei der Wahl zu den Bundestagsvizepräsidenten, fällt der AfD-Kandidat Albrecht Glaser im ersten, zweiten und dritten Wahlgang durch. Das war nach seinen viel kritisierten Äußerungen zum Islam abzusehen und wohl auch so kalkuliert. Jetzt muss der Ältestenrat entscheiden, wie es weitergeht.

Auf den ersten Blick fällt die Bilanz des ersten Schultags für die AfD also bescheiden aus. Weder mit ihrem Antrag noch mit ihrem Kandidaten zum Bundestagsvizepräsident konnte sie sich durchsetzen. Dennoch ist anzunehmen, dass die Partei den Tag als Erfolg verbuchen wird. Denn sie dominierte die Diskussionen, durch Provokationen ihrerseits, aber auch durch Zurückweisungen von der anderen Seite. Dass sich die Debattenkultur im Deutschen Bundestag ändern wird, wurde heute offensichtlich. Ob zum Guten oder Schlechten, das mag jeder selbst entscheiden.

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Kostas Aslanidis | Di., 24. Oktober 2017 - 18:46

ist der beste Flankengeber. Der Mittelstürmer braucht nur einzinicken. Die Fußballer wissen von was ich rede.

Günter Johannsen | Mo., 5. Februar 2018 - 10:45

Antwort auf von Kostas Aslanidis

Wie viel denkende Menschen sind wegen dieser unakzeptablen Parteiführung schon ausgetreten? Das verrät uns wohl keiner. Ich bin es vor drei Jahren. Und mit mir viele andere Leute, die ihren guten Namen und ihr Geld für ein Am-Volk-Vorbei-Regieren aus Gewissensgründen nicht mehr hergeben können.
Wer Andersdenkende als Pack beschimpft und sich selbst für den Mittelpunkt der Erde hält, hat den Boden der Demokratie längst verlassen! Eine DDR 2.0 braucht kein Mensch. Ein "Betreutes Denken" a la Stasi erst recht nicht!
Die Quittung dafür gibt´s zur nächsten Wahl: 8 % ...... 7 % ..... 6 % ?
Die Genossen haben immer noch nicht verstanden, dass durch ihre propagandistische Hetze die AfD nur weiter gestärkt wird!

Bernd Fischer | Di., 24. Oktober 2017 - 19:00

wenn im Zusammenhang der ersten Plenarsitzung festgestellt wird das die schläfrigen und peinlichen Debatten der letzten vier Jahre der Demokratie nicht dienlich waren.

Aber nun können die "Grünen" ( die brauchen nicht mehr zu üben) , was "Unterwerfungsgesten" der letzten vier Jahre bei relavanten Themen betraf.

Die Unterwerfungsgesten der FDP sind ja wohl noch alleseits bekannt.

Guido Schilling | Di., 24. Oktober 2017 - 19:29

Statt sich als Hüter der politischen Kultur aufzuspielen hätten die etablierten Parteien doch einfach Herrn Glaser durchwinken können (wird sonst ja auch häufig praktiziert)und dann gäbe es auch keinen Eklat. Das Theater wird von den Alten gebraucht und aufgeführt um ihre Daseins-berechtigung nachzuweisen. Nicht mehr und nicht weniger.

Sie haben Recht mit der Aussage dass wirkliche Demokratie anders aussieht. Was ist es für ein trauriges Bild dieser „Demokratie“, wenn die künftigen Koalitionäre bereits jetzt dem Parlament die Kontrolle der Regierung verweigern? Ist bereits beschlossen, dass Politik für weitere 4 Jahre im „stillen Kämmerchen“ stattfindet?
Dann sollte unser Parlament vielleicht abgeschafft werden. Hoffentlich werden diese (Koalitions-)Parteien bei den nächsten (Landtags-)Wahlen für dieses Vorgehen deutlich abgestraft.

"Demokratie sieht anders aus!"
Es ging einzig und allein darum, den "Schmuddelkindern" zu zeigen, dass man nicht mit ihnen spielen will!
Es war aber kein Problem, mit fast 500 von 709 Stimmen eine Vize-Präsidentin zu wählen, die sich weigert, sich zu distanzieren von "Deutschland-Du-mieses-Stück-Scheiße"-Plakaten, hinter denen sie her demonstriert ist.
Reines Affentheater!!! Das hat mit Demokratie mal rein gar nix zu tun!!!
Den Publikumserfolg wird man dann nächstes Jahr am CSU-Ergebnis in Bayern z.B. ablesen können! Und die SPD wird kein bisschen davon profitieren. Da gehe ich eine Wette drauf ein!

Tim Cramer | Di., 24. Oktober 2017 - 19:29

Das Hickhack, das hier auf sehr niedrigem Niveau aufgeführt wird, spricht nicht für den Bundestag als solchen. Die Änderung der Geschäftsordnung kurz vor der Wahl, das etwas lächerliche Gezanke, wer neben der AfD sitzen muß und jetzt das Gezerre um den Vizeposten - keiner der Beteiligten macht dabei eine gute Figur.
Anstatt sich mit den Äußerungen von Herrn Glaser auseinanderzusetzen, werden sie gleich als demokratiefeindlich oder grundgesetzwidrig abgetan. Hat sich eigentlich irgendjemand mal die Mühe gemacht, nachzuforschen, was er eigentlich gesagt hat?
Ich hoffe, in Zukunft kommen alle Abgeordneten ein wenig mehr zur Gelassenheit zurück und beginnen ernsthaft zu debattieren - ansonsten ist es eher ein Fall von "Fremdschämen".

müssten sich alle, die einerseits den AfD-Mann Glaser wegen seiner islamkritischen Äußerungen ablehnen, denn: Andererseits haben sie die Grüne Claudia Roth wieder gewählt, die während der letzten Legislaturperiode an Demonstrationen unter Transparenten wie “Deutschland verrecke“ und “Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ teilgenommen hatte. Wenn Meinungsäußerungen die Wählbarkeit für diesen Posten einschränken oder verhindern können, dann muss nach dem Grundsatz: “Gleiches Recht für Alle“ verfahren werden.

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 24. Oktober 2017 - 19:36

ich würde lieber die Einsamkeit bevorzugen oder die Flucht antreten bevor ich mit C. Roth oder KGE, Özdemir und anderen in irgendeiner Form kohabieren würde.

Hans Reitz | Mi., 25. Oktober 2017 - 15:20

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Ich stimme Ihnen voll zu. Für mich sind es Marktschreier ohne intelligente,
umsetzbare Inhalte.

Christa Wallau | Di., 24. Oktober 2017 - 19:48

"Bilanz des ersten Schultags für die AfD ... bescheiden" ???
Welcher Veranstaltung hat die Autorin (Lena Guntenhöner) beigewohnt?
Ich habe diesen ersten Tag des neuen deutschen
Bundestages genossen!

Christa Wallau | Di., 24. Oktober 2017 - 20:02

Die Debattenkultur wird sich keineswegs ändern, sondern es gibt sie jetzt überhaupt erst wieder!

Die AfD hat m. E. einen dicken Punkt allein dadurch gemacht, daß sie klipp und klar nachweisen konnte, wie total undemokratisch und unfair die Änderung der Geschäftsordnung war, als die Altparteien vom Recht des ältesten Abgeordneten, das Parlament zu eröffnen mit einem Eilgesetz Abschied nahmen - nur um der AfD dieses Privileg nicht zuzugestehen.
Niemand regt sich darüber auf, daß es bisher nur
Göring gewagt hat, mit der alten Tradition zu
brechen. Oh, nein!
Nicht derjenige, der sich wie
Göring verhält, wird getadelt, sondern derjenige,
der das Faktum beim Namen nennt!
Tolle Logik!

Allmählich werden es mehr Menschen merken, wer hier Tacheles redet und wer nicht.
Gut so.

Dennis Staudmann | Di., 24. Oktober 2017 - 20:55

was Sie mit dem Begriff "Demokratie" verbinden, etwas anderes als ich darunter verstehe. Selbstverständlich kann man den Äusserungen Glasers zum Islam kritisch gegenüberstehen. Wenn das so ist, sollte man die Aussagen, die er gemacht hat, widerlegen. Das tun man aber nicht. Die Thematik spielt keine Rolle. Es geht nur darum, dass man sich darüber echauffiert, dass Glaser diese Meinung öffentlich äusserte. Die Vermutung liegt nun nahe, dass man nicht in der Lage ist, mit Argumenten zu reagieren, weil man offenbar keine hat. Und eine Sache ist doch wohl klar. Hätte Glaser sich in ähnlicher Weise über das Christentum geäussert, gäbe es keinerlei Aufregung. Das, was "political correctness" mit den Diktaturen, die wir in Deutschland im 20. Jahrhundert erlebt haben, teilt, ist die Bevormundung und die Vorgabe einer einzigen Meinung, die nicht zur Debatte steht. Das hat mit Demokratie nichts zu tun.

<<Die Vermutung liegt nun nahe, dass man nicht in der Lage ist, mit Argumenten zu reagieren, weil man offenbar keine hat.>>

Richtig, sie können der Äußerung Glasers argumentativ nix entgegensetzen. Ergo bleibt nur, ihm in die rechte Ecke zu stellen. Schade ist nur, dass eine Vielzahl der Bürger dieses durchsichtige Manöver nicht erkennen.

Gerd Runge | Di., 24. Oktober 2017 - 21:14

nicht in der Situation, meine Stimme der AfD zu geben. Ich sehe aber Parallelen zu Trump. Je mehr man darauf einprügelt, z. B. durch Ausgrenzungen, umso mehr fördert man die Inbrunst der Wähler. Es handelt sich immerhin um die dritte Kraft der "kleinen Parteien". Ein doch erhebliches Potenzial.
Und zu Herrn Glaser. Ich kenne seine sonstigen geistigen Ergüsse nicht. Aber alles an seiner Islamkritik als Begründung fest zu machen, ist doch schwach. Religionsverbot "Islam" ist sicher sehr fragwürdig. Aber ist die Frage, ob der Islam noch eine Religion, oder bereits eine Ideologie ist, ist die erlaubt. Wenn nicht, bin ich dann ein Nazi. Habe diesbezüglich eine Identitätskrise.

und ich hoffe Herr Runge, daß selbst Sie das wissen und empfinden.

Nur einen oder auch zwei Sätze. Verfolgen Sie die weltweite Christen-
verfolgung. Die täglichen Ermordungen?! Herr Kauder gibt dieser Ver-
folgung nicht viel Aufmerksamkeit: Lapidar und christenveranchtend seine
Stellungnahme: "In vielen Ländern werden Gläubige verfolgt." Aus! Amen!
Ein kleiner Denkanstoß! Gruß Brigitte Simon

und ich hoffe Herr Runge, daß selbst Sie das wissen und empfinden.

Nur einen oder auch zwei Sätze. Verfolgen Sie die weltweite Christen-
verfolgung. Die täglichen Ermordungen?! Herr Kauder gibt dieser Ver-
folgung nicht viel Aufmerksamkeit: Lapidar und christenveranchtend seine
Stellungnahme: "In vielen Ländern werden Gläubige verfolgt." Aus! Amen!
Ein kleiner Denkanstoß! Gruß Brigitte Simon

Karsten Paulsen | Di., 24. Oktober 2017 - 21:32

Wenn die etablierten Parteien nicht langsam die Kurve kriegen wird das ein voller Erfolg für die AfD. Ich stimme übrigens mit Herrn Glasers Ansichten bezügl des Islam zum größten Teil überein. Wenn das nicht mehr diskutiert werden darf und wir stattdessen eine einheitliche "Zentralmeinung" installieren, brauchen wir auch kein Parlament und Wahlen mehr, oder?

Kai Buchmüller | Di., 24. Oktober 2017 - 21:59

Man könnte meinen, die Politiker von CDU\CSU,
FDP und Grünen sind sauer darüber, sich im neuen
Bundestag mit anderen Meinungen auseinander-
setzen zu müssen. Im Falle der SPD zur Profilierung,
im Falle der AFD aufgrund ihre Überzeugung.
Die Zeiten der Kuscheldebatten sind vorbei. Und
das ist gut so.

Robert Müller | Di., 24. Oktober 2017 - 22:15

Wie viele Artikel zur konstituierenden Sitzung gibt es jetzt? Vier, würde ich sagen. Vielleicht ist das für das Heft OK, aber im Ergebnis rauschen die Artikel immer schneller durchs online-Portal. Mir ist das jetzt nicht zum ersten mal aufgefallen und ich sehe langsam keinen Sinn mehr hier etwas zu kommentieren. Heute geschrieben, morgen schon ganz weit hinten und übermorgen schon weg. Mir wäre ein thematisch breiteres Angebot im übrigen lieber. Es ist doch einiges passiert, worüber auch hätte geschrieben werden können: Wenn man in DE bleiben will, dann z.B. die Personalprobleme der SPD oder die neue Youtube-Serie "Mali" der Bundeswehr. Bei Themen außerhalb Deutschlands, wären da z.B. die Wahl in Tschechien, die Einigung der EU und was das für Macron bedeutet, Brexit. Das sind die EU-Themen, darüber hinaus wären da Themen, wie z.B.: #MeToo, Bundeswehr im Irak, wie weiter in Syrien, Trump geht auch immer.

Guten Tag Herr Müller, 

schade, dass wir Sie diesmal mit unserer Themen-Auswahl nicht erfreuen konnten. Wir sind eine kleine Redaktion und müssen uns deshalb auf wenige Themen konzentrieren. Dass wir es mit unserer Auswahl nicht immer allen Lesern Recht machen können, müssen wir dabei in Kauf nehmen. Über die Wahl in Tschechien haben wir aber gerade erst berichtet https://cicero.de/aussenpolitik/wahlen-in-tschechien-seine-firmen-sein-staat , über die EU ebenfalls https://cicero.de/aussenpolitik/eu-gipfel-fuehrungslos-planlos-machtlos und zu dem Brexit http://cicero.de/node/16440 und Frankreich http://cicero.de/node/16452 gibt es sogar ganze Dossiers. Vielleicht finden Sie ja doch noch etwas, was sie interessiert. 

Beste Grüße 

CW

Reiner Kraa | Di., 24. Oktober 2017 - 23:13

Wofür die alle das viele Geld bekommen, das es da gibt, ohne irgend etwas verantworten zu müssen, bleibt weiterhin schleierhaft.

Volker Leyendecker | Di., 24. Oktober 2017 - 23:14

Frage: Ist das aussprechen von Wahrheiten eine andere Debattenkultur ? Die Altparteien sind es nicht gewohnt das kritische Fragen und Anträge gestellt werden. Wenn Sie das als schlechte Debattenkultur bezeichnen dann haben Sie eine sehr merkwürdige Meinung von Demokratie ! Warten wir doch erstmal ab wie sich das Parlamentarische Leben weiter entwickelt. Die sogenannten Eliten können jetzt nicht mehr alles unter den Teppich kehren. Die Medien werden wohl oder übel auch über die Anträge der AFD berichten müssen. Erst dann wird sich zeigen wie die Arbeit der AFD Fraktion aussieht.

Gundi Vabra | Di., 24. Oktober 2017 - 23:25

Dass sich die Debattenkultur im Deutschen Bundestag ändern wird, wurde heute offensichtlich.

Und das ist gut so!

Raus aus den TV-Talkshows und rein ins Parlament.

Wer in der Vergangenheit leere Stühle bei Debatten im Bundestag erleben musste, einsame Entscheidungen mit Fraktionszwang die Regel waren, fragt sich schon, warum es überhaupt Abgeordnete in dieser Zahl geben soll. Ich hoffe, dass sich das ändert. Zum Wohle unseres Landes und Volkes.

auch hier die Hoffnung zuletzt. Ich denke aber, bevor es hierzu eine gravierende Änderung zum Positiven gibt, sind die Leser dieser Seite Geschichte.

Wolfgang Schuckmann | Mi., 25. Oktober 2017 - 00:06

Seltsam, ich habe mir den Wortlaut des ehemaligen CDU-Stadtkämmeres Frankfurt angesehen.
Wie unehrlich muss man sein, um aus dieser Äußerung eine negative Relevanz zu unserem Grundgesetz zu konstruieren. Die Aussage dieser Erklärung trifft den Kern des Problemes.
Sind wir nicht mehr in der Lage zu erkennen, wer unsere freiheitliche Ordnung bedroht. Ja, es ist die Intoleranz, die bedauerlicher Weise im Anspruch auf die allein seligmachende Religion in ihrem extremistischen Kern so erschreckend ist. Niemand, der bei Verstand ist, wird den Muslimen, die im friedlichen Kontext zu der christlich-humanitären Identität steht, jemals ihren Glauben verbieten. Jedoch Menschen die anderen Glaubens sind einen Kopf kürzer machen zu wollen, ist, glaube ich zumindest, nicht vertrauensbildend. Nur das Bekenntnis zu unserer Verfassung kann diese Menschen aus dem Focus unseres Staates entlassen. Wer hier bleiben will, muss sich dem humanistischen Menschenbild verpflichtet fühlen.
W.Schuckmann

Peter Hanser | Mi., 25. Oktober 2017 - 00:49

Ja, es gibt nun auch eine patriotische Fundamentalopposition - und das war höchste Zeit.
Der Stuhl des der AfD zustehenden Bundestagspräsidenten sollte leer bleiben. Das wäre das angemessene Symbol der Nichtzusammenarbeit mit den Parteien der Förderung der illegalen Einwanderung, die den islamistischen Terror nach Deutschland eingelassen haben.
Es ist nicht die AfD, die die Probleme in unserem Land verursacht hat. Das sind die anderen.

Ursula Schneider | Mi., 25. Oktober 2017 - 16:47

Antwort auf von Peter Hanser

er wäre ein sichtbares Zeichen dafür, dass es für die Ablehnung von Glaser keinerlei stichhaltige Begründung gibt und sich die anderen Parteien trotz der Unruhe in der Bevölkerung jeder Diskussion über die Grenzen der Religionsfreiheit verweigern.

Hans Lutz Oppermann | Mi., 25. Oktober 2017 - 07:05

Da haben sie sich nun, wie abgesprochen die Posten zugeschoben - Die CDU Herrn Schäuble zum BT-Präsidenten erhoben, die Linke und die Grünen Frau Pau und Frau Roth mit den zweitbesten Ergebnissen, wobei Frau Pau weniger Gegenstimmen erhält. EIn Achtungserfolg für die Abgeordnet, die sich in den Jahren viel Anwrkennung parteiübergreifend erworben hat. Die neue FDP hat ein Personalproblem, sie schickt den altgedienten Herrn Kubicki ins Präsidium des Bundestages, als ob sie niemanden jüngeres den Job zutraut - ers auslichten, worauf wartet die Partei bei der Postenvergabe? Und die SPD - ihr Kandidat hat das schlechteste Ergebnis - Thomas Oppermann hat ein Imageproblem, mit seiner Wahl hat sich die SPD keinen Gefallen getan. Ulla Schmidt wäre eine bessere Wahl gewesen und hätte sicher mehr Rückhalt Fraktionsführung ergreifend bekommen - aber T.O. Braucht einen vorzeigbaren Job, wenn es schon in seinem Leben zu keinem Ministeramt gereicht hat.

Martin Weismann | Mi., 25. Oktober 2017 - 07:34

Es ist gut, wenn die AfD einsam ist in diesem Parlament. es wäre schlecht, wenn sie etwas gemeinsam hätte in diesem Parlament: Die Probleme warum die AfD überhaupt existiert, hat dieses Parlament verursacht. Die erste Rede von Baumann war ein Volltreffer. Ob man will oder nicht: Man hat die gleiche Methode, wie die Nazis angewandt, um die AfD auszugrenzen durch Abschaffung der Eröffnung durch den Ältesten Abgeordneten. Das ist eine Tatsache. Ich hoffe, dass die AfD noch lange einsam bleibt und sich nicht korrumpieren läßt: Nur so kann es endlich den Mut zu Wahrheit geben, der die ganze Zeit fehlte in diesem Parlament. Den Mut, einen versuch des wertfreien Befundes des gesellschaftlichen Ist-Zustandes in diesem Land zur Grundlage von rationalen Entscheidungsprozessen zu machen, ganz demokratisch. Lobbyherrschaft im demokratischen Gewand ist keine Demokratie.

Thomas Schmid | Mi., 25. Oktober 2017 - 08:00

ein Erfolg. Sowohl inhaltlich als auch in der medialen Betrachtung ihrer ersten Gehversuche. Die Nichtwahl von Herrn Glaser war eingepreist und der Vergleich mit Herrn Göring in der Sache richtig.
Alles drehte sich um die AfD , die Kaninchenmeute erzitterte vor dem Anblick der Schlange und der hier vorliegende Kommentat ist hierfür nur ein weiterer Beleg.
Die jetzt mögliche und nicht mehr zu verhinderte Wahrnehmung der neuen Opposition wird ihre Wirkung nicht verfehlen, wenn diese seriös und in Geschlossenheit vorgetragen wird.
Die AfD ist gut beraten, dass hingehaltene Stöckchen, eine personelle Alternative zu Herrn Glaser zu benennen, NICHT zu überspringen.
Was ist schon ein Bundestagsvizepräsident?
Diese schwärende Wunde, die undemokratische Änderung traditioneller Vorgehensweisen aus machttaktischen Erwägungen heraus, kann ruhig weiter eitern. Der politische Islam und seine grundgesetzwidrige Haltung ist und bleibt ein zukunftsfähiges Thema. Weiter so.

Heramnn Neumann | Mi., 25. Oktober 2017 - 08:45

Die Farce mit Glaser beweist einmal mehr warum 6 Mio Bürger die Nase voll haben von den selbsternannten "Demokraten" und"Saubermännern" im deutschen Reichstag. Glaser war der Wunschkandidat der Fraktion und die Postenbesetzung, ist Sache der AFD und sollte von den anderen Parteien akzeptiert werden. In der Sache hat Glaser seine durchaus nachvollziehbare Meinung geäußert und diese ist auch durch die freie Meinungsäußerung legitimiert.
Auch die kurzfristige Änderung der Geschäftsordnung in Sachen Alterspräsident ist ein Armutszeugnis für die so hoch gepriesene deutsche Demokratie. So werden aus Protestwählern, Stammwähler!

Hans Schäfer | Do., 26. Oktober 2017 - 17:30

Antwort auf von Heramnn Neumann

Die freie Meinungsäußerung ist nur dann legitimiert, wenn sie sich auf der Linie des Mainstreams befindet.

Peter Lieser | Mi., 25. Oktober 2017 - 08:46

Nach der Vorwahlberichterstattung der Medien und Einstimmung auf den Einzug der AFD in den Bundestag war ich doch sehr erstaunt. Alles ordentlich und seriös gekleidet, kultivierte Aussprache. Keine Marschgesänge beim Einzug, keine Bomberjacken und Fallschirmjägerstiefel, keine WK 2 Stahlhelme, keine tätowierten Glatzen und keiner hatte "Mein Kampf" unterm Arm geklemmt, auch der rechte Arm blieb unten - ausser beim Nase putzen. Quasi Menschen wie du und ich - das könnten sogar meine Nachbarn sein, UNGLAUBLICH ! ( Ironie aus )

Udo Dreisörner | Mi., 25. Oktober 2017 - 09:30

..ist immer für so ziemlich jeden komisch. Nun, die AfD ist im Bundestag angekommen und braucht Orientierung. Alle die dort sitzen hatten irgendwann ihren ersten tag im Bundestag. Da ist es etwas einfach die AfD'ler wie kleine Schulkinder darzustellen. Ich glaube es war um 1983 als die Grünen in den Bundestag einzogen. Hallelujah war das eine empörte Stimmung Zuhause. Ich war 16 und fand es komisch das diese Grünen dort saßen und strickten. Schon befremdlich wenn man eher solche Typen wie Wehner oder Strauß vor Augen hatte. Es ist von keiner Seite angebracht die AfD'ler als I-Dötze hinzustellen. Alle waren es mal. Also schauen wir nach vorne und warten mal ab wie sich das Ganze entwickelt. Mir persönlich gefällt es das die etablierten Parteien Gegenwind bekommen.

Peter Huber | Mi., 25. Oktober 2017 - 09:50

Ich habe mir gestern den Klüngel- Merkelgedächtis-
und Abnickerclub im TV angeschaut, den man umgangssprachlich Bundestag nennt. Von einer Demokratie und den Umgang mit anderen Meinungen, seit ihr noch weit entfernt. Okay,okay in der Schweiz ist auch nicht alles Gold was glänzt. Mein Beileid zu Jamaika, wenn es denn kommt. Die Jamaikaner können übrigens nichts dafür, man kann dort trotzdem Urlaub machen ;-)

Franziska Schmitt | Mi., 25. Oktober 2017 - 09:52

Die Medien und ihre jakobinischen Gedankenwächter konnten die AfD nicht nur Nicht verhindern, sondern haben sie durch ihre immer hysterische, teils falsche, teils völlig verzerrte Berichterstattung noch unfreiwillig unterstützt.
Solche Berichte wie hier lassen beim gebildeten Leser nur noch ein genervtes Kopfschütteln zurück. Die AfD ist drittstärkste Fraktion im Bundestag und wird daher sicher nicht am ersten Tag die zukünftigen Weichen stellen können. Ob dies allerdings der Regierungskoalition gelingen wird, ist genauso fraglich und das ist zweifellos bedeutender.

Eberhard Scholz | Mi., 25. Oktober 2017 - 10:14

Ich weiß nicht, wie man die Rede von Baumann als Provokation bezeichnen kann. Er hat die Geschichte der Wahl der Alterspräsidenten sachlich wiedergegeben, so wie es war. Mehr nicht. Im Übrigen hat er nachher im Interview betont, daß sich seine Partei in diesem Zusammenhang nicht als Opfer in einer Reihe mit der damaligen SPD/KPD sieht.
Aggressionen sehe ich eher in den Reaktionen der Altparteien.

Barbara Kröger | Mi., 25. Oktober 2017 - 10:18

Liebe Frau Guntenhöner, der Bundestag ist kein Kaffeekränzchen, wo man zusammen kommt, um nett miteinander zu plaudern. Wer neben wem sitzt und wer sich mit wem nett unterhält, ist daher ziemlich unerheblich.
Wenn sich im Bundestag nur überhaupt wieder eine ernsthafte Debattenkultur etablieren würde, in der die tatsächlichen Probleme des Landes kontrovers diskutiert werden und um deren Lösungen gestritten wird. Das ist die Aufgabe des Deutschen Bundestages!

Bernhard K. Kopp | Mi., 25. Oktober 2017 - 10:30

Die Ablehnung von Glaser ist natürlich kein ideologischer Grabenkampf. Die Mehrheit derjenigen, die ihm die Zustimmung verweigert haben, wissen überhaupt nicht so genau was er jemals, und in welchem Sinnzusammenhang, zum Islam gesagt hat. In den Parteien und in den Medien wird gleichzeitig die Anklage gegen Menschenrechtler in der Türkei beklagt. Ganz so als ob es nicht im grössten Teil der islamischen Welt alltäglich und die Pflicht jedes 'guten Moslem' wäre, Menschenrechtler und eigene und westliche Liberale als Bedrohung der islamischen Ordnung zu sehen und zu verfolgen.

Andreas Kriszeleit | Mi., 25. Oktober 2017 - 10:38

Zitat: Der FDP-Abgeordnete Marco Buschmann wird später einwerfen, die AfD habe sich, indem sie sich mit den Opfern Hermann Görings vergleiche, „an Geschmacklosigkeit wieder selbst übertroffen“.
Da möchte man dem Herrn Buschmann doch zurufen: Nein, die AfD vergleicht sich nicht mit den Opfern, sondern Sie und die anderen Parteien, die diesem Winkelzug zugestimmt haben, mit den TÄTERN!

Ursula Schneider | Mi., 25. Oktober 2017 - 12:03

Ich glaube, Lena Guntenhöner unterschätzt die Intelligenz und Offenheit unserer Erstklässler. Das Ganze erinnert eher an Kindergarten.

"Katja Suding (FDP) wechselte ein paar Worte mit den unfreiwilligen Sitznachbarn." Werden das künftig die großen Meldungen aus unserem Parlament? Und die AfD wird "in ihre Schranken verwiesen", wenn sie auf einer 150-jährigen Tradition besteht?

Leider ein sehr schwacher und einseitiger Beitrag.

Gernot Ballauf | Mi., 25. Oktober 2017 - 12:25

Rechtsaußen ist es mitnichten einsam. 92 Abgeordnete der AfD haben genügend Möglichkeiten, sich bestens zu verständigen.
Die feinen Demokraten der Systemparteien beweisen durch ihr ignorantes Verhalten, wie wenig sie von Demokratie und Pluralismus halten, nämlich nichts und wie wenig sie aus der Wahl gelernt haben. AfD sitzt nicht im Bundestag weil sie sich dorthin geputscht hat sondern weil 12 Prozent des Wahlvolks das so gewollt hat. Die Systemlinge haben die Pflicht, die AfD wie alle anderen zu behandeln. Wenn nicht, dann verdoppeln wir die AfD zur nächten Wahl. Getreu dem Motto: Wir holen unser Land zurück und unser Volk! Und zwar zu jedem Preis.

Wolfgang Tröbner | Mi., 25. Oktober 2017 - 12:46

Ist das so? Einsamkeit habe ich im Bundestag nur zweimal gesehen. Im Januar 2017 trat Erika Steinbach aus der CDU und deren Bundestagsfraktion aus. Als fraktionslose Abgeordnete war sie plötzlich Persona non grata für die Abgeordneten ihrer ehemaligen Partei und wahrscheinlich auch für alle anderen Abgeordneten. Nicht besser erging es in den 1990iger Jahren den Abgeordneten der damals als PDS angetretenen Linken, die von allen Abgeordneten des Bundestages ebenfalls als Aussätzige behandelt wurden. Und heute? Heute gelten die Linken als Verteidiger der Demokratie, insbesondere gegen die bösen, bösen AfD-Abgeordneten. Und stellen in Thüringen den Ministerpräsidenten.

Was sagt uns das?
1. Die Bundestagsabgeordneten verfügen offensichtlich nicht über ein Normalmaß an Anstand.
2. Wer heute Paria ist, kann morgen der Chef sein.

sind heute nicht zu Chefs, sondern zu nützlichen Idioten mutiert, die man gegen die AfD hetzen kann, ohne sich selber die Hände schmutzig machen zu müssen. Eigentlich bedauere ich nur Sarah Wagenknecht, wenn sie sich im Interesse ihrer Partei auf dieses blöde Spiel einlassen sollte.

Svenja Gerwing | Mi., 25. Oktober 2017 - 13:34

Liebe Frau Guntenhöner, es ist löblich, Ihre Kollegen vom Focus und Tagesspiegel mit Mutti-Instinkten in Schutz zu nehmen. Dass zum Beispiel, die geschäftsführende Regierungscheffin in dieser BT-Sitzung vom Noch-Koalitionspartner für den AfD-Einzug in das Hohe Haus verantwortlich gemacht hat, ist Ihnen keine Silbe wert?! Wer wann klatscht und wer wen oder was "geschmacklos" findet ist doch eher für Bravo-Leser relevant. Sie interpretieren für Ihren mündigen Cicero-Leser lieber, wen Solms mit den Zitaten "populistisch" und "Hetze und Parolen" exklusiv gemeint hat... Soso! Es ist dabei sehr bezeichnend für einen Journalisten, Zitate populistischer Art ALLER Parteien im zurückliegenden Wahlkampf einfach zu ignorieren!
Jedoch beweist dieser Artikel: Die AfD hat in dieser ersten BT-Sitzung trotz der zu erwartenden Niederlagen alle ihre Ziele medial erreicht.

Wolfgang Henning | Mi., 25. Oktober 2017 - 13:59

Die Bilanz der AfD zur konstituierenden Sitzung des Bundestags fällt durchaus nicht bescheiden aus. Angesichts der angekündigten Ausgrenzung durch die anderen Parteien, war leider abzusehen, dass die Anträge zur veränderten Geschäftsführung des Bundestags und die Wahl des Bundestagsvizepräsidenten negativ beantwortet wurden. Die Parteien hätten gut daran getan, auf die Worte des Alterspräsidenten Otto Solms zu hören. Er warnte davor "Sonderregelungen zu schaffen, auszugrenzen oder gar zu stigmatisieren".
Auch Wolfgang Schäuble sieht in den jetzt sieben Parteien im Bundestag die "Widerspiegelung unserer Gesellschaft". Er stellt fest: "Wie alles ist auch Freiheit durch Übermaß gefährdet". Seine Mahnung, dass es "in den vergangenen Monaten in unserem Land Töne der Verächtlichmachung und Erniedrigung" gab, trifft auch auf den Umgang mit der AfD und anderer Bürgerbewegungen zu. Das gilt auch für die Versuche, alle Vertreter der AfD in die Nähe von "Nazis" zu rücken.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 25. Oktober 2017 - 14:00

Wieso ist rechts außen einsam? Lieber einen flinken, geschmeidigen rechten Außenstürmer als einen behäbigen, bräsigen linken Verteidiger und eine Towärtin, die gemeinsam ALLES reinlassen...bis die eigene Mannschaft nur "FC Sonstwer" heißt.

Ingo Kampf | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:04

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Mein Kompliment zu diesem kurzen, treffendem Vergleich! Den CICERO liest ja nicht "sonstwer" - insofern haben viele Kommentare hier Leitlinienfunktion. Ich glaube, dass die CDU noch gar nicht recht verstanden, bzw. verarbeitetet hat, was ihr in der BTW widerfahren ist!

helmut armbruster | Mi., 25. Oktober 2017 - 14:06

und wo viel geredet wird, wird in der Regel wenig gehandelt.
Die ideale Bühne für Wichtigtuer, Wortakrobaten Maulhelden in der Rolle der Wortführer und einer schweigenden Mehrheit, die nie was sagt und der es nur um die Diäten geht.

Wolfgang Henning | Mi., 25. Oktober 2017 - 14:07

Wenn der AfD-Abgeordnete Bernd Baumann die Trickserei um den Alterspräsidenten als "durchsichtiges Manöver" bezeichnet und rekapituliert, dass dies zuletzt 1933 zum Nachteil der sozialistischen Frauenrechtlerin Clara Zetkin geschehen sei, dann ist dies eine historische Tatsache.
Die "Geschmacklosigkeit" ist dem FDP-Abgeordneten Marco Buschmann anzulasten. Er unterstellt der AfD, "sich mit den Opfern Hermann Görings" zu vergleichen. Andererseits wird die AfD in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt. Das wiederum könnte man wirklich als Verharmlosung und Verhöhnung der Opfer des Nazi-Regimes bezeichnen.
Die Worte von Schäuble, dass man "ein offenes Ohr für die Argumente des Anderen" haben und Fairness walten lassen sollte, gilt für alle Parteien.

Thomas Radl | Mi., 25. Oktober 2017 - 15:21

Dass die AfD-Abgeordneten bei SPD-Schneider lachen, ist doch vollkommen logisch. Was glaubt der Kasper denn? Dass mit dem neuen Vorsitzenden der Partei die Regierungsjahre in der GroKo auf der Stelle vergessen sind? Bei den SPD-Clowns vielleicht, aber doch nicht beim Wähler! Die Kanzlerin mit harten Attacken (muss mir beim Schreiben das Lachen verkneifen!!!) anzugehen, ist, wie sich selber mit dem Hammer auf den Fuß zu schlagen!
Was hat die SPD eigentlich vor? Nachdem schon mal die 20%-Marke angekratzt ist, jetzt das "Projekt 15 %"?
In diesem Bundestag wird NICHTS, aber auch GAR NICHTS besser! Die Deppen machen da weiter, wo sie vor der Wahl aufgehört hatten und werden nach den nächsten Wahlen höchstens noch hysterisch in der Wählerbeschimpfung! Denn dass DAS keine negativen Folgen haben wird (und das war ja jetzt nur die allererste Sitzung des neuen Parlaments), was sich da so abzeichnet, daran kann man nur glauben, wenn man CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNEN/LINKEN-Abgeordneter ist!

Ulrich Bohl | Mi., 25. Oktober 2017 - 16:24

Das kindische Verhalten neben dir möchte ich nicht sitzen, erinnert eher an Einschulung als an den BT.
Dass Hr. Baumann auf das Verhalten Göhrings
der mit Unterstützung bürgerlicher Parteien
eine ähnliche Regelung durchsetzte hinweisen musste, sehe ich als Armutszeugnis unserer "Demokraten"an. Die anschließenden Reaktionen
bestätigen das. In Brandenburg hat Hr.Gauland
die Eröffnungsrede gehalten, alle haben überlebt.
So arbeitet man weiter an der Zerstörung der De-
mokratie. Wenn das Verhalten der "Demokraten"
Sinnbild für ihre immer wieder gemachte Aussage
"Wir müssen sie mit Argumenten bekämpfen" ist, scheint es damit nicht weither zu sein. Die
Opferrolle hat sich nicht die AfD zugeschrieben,
sie wurde ihr angedichtet.
Ist es nicht geschmacklos eine Partei die von
mehreren Millionen Bürgern gewählt wurde wie
Schulz als Haufen zu bezeichnen? Haufen sehe
häufig als Hinterlassenschaften von Hunden auf der Strasse." Ab jetzt gibts was auf die Fresse".
Vorsicht AfD!

Rüdiger Tatus | Mi., 25. Oktober 2017 - 16:37

dass die AFD im Bundestag sitzt - gleich einem Fuchs im Hühnerstall - und sie gackern und gackern.- Sie sollen nicht mehr ihre faulen EIER in ihren Nestern ausbrüten dürfen, die wir widerspruchslos auslöffeln sollen.
Es ist gut so, dass Glaser sich gerade jetzt den Argumenten und Fragen der so "von ihrem Gewissen freien" Abgeordneten stellen will. Síe reden doch immmer von "AFD mit Argumenten stellen" Könnt ihr haben: Fakten,Fakten,Fakten. - Sie sollten aber vorher gemeinsam die "Kairoer Menschenrechtserklärung" laut vorlesen und nachdenken "Über allem steht die Scharia".- Oder eine Debatte - "meetoo" muslimischer Frauen unter Kopftuch und Burka und deren täglich erlebte Unterdrückung der Frauen- dazu führen.
Auch ich würde empfehlen, wie hier Peter Hanser sagte, den nichtbesetzten Vizepräsidenten-Platz als Menetekel im Bundestag sichtbar bleiben zu lassen.- Ich würde mich auch nicht mit Claudia Roth, als Vertreterin der "Deutschland verrecke"- Fraktion auf eine Stufe stellen.

Brigitte Simon | Mi., 25. Oktober 2017 - 16:52

Sehr geehrte Frau Guntenhöfer,
Sie studierten u.a. Kulturjournalismus. Der Kultur-journalismus ist eine Subform des Journalismus, der sich mit Kulturthemen befaßt und oft mit kultur-wissentschaftlichen Methoden arbeitet. Er beschäftigt sich vor allem mit Literatur, Theater, Film, Musik, Kunst und Medienkritik. Aber nicht
mit Politik!. Sie schreiben immer vom AfDler aber
nicht vom SPDler, FDPler, Grünler, CDUler, CSUler,
Linkler. Ist das Kulturjournalismus? Nein. er bleibt auf der Strecke!
Vor nicht allzu langer Zeit wurde eine - nichtun-kannte Abgeordnete befragt, warum sie eben mit
"Ja" abgestimmt habe. Verlegenheit pur, nein sie
könne dies momentan nicht sagen. Diese Unwis-senheit ist sinnbildlich doch für etliche Bundes-tagsabgeordnete. Bezichtigt man Herrn Bau-manns geschichtlich berechtigte Kritik der unde-mokratischen Änderung der Geschäftsordnung zum Alterspräsident der NS-Hetze! Das Erschei-nungsbild der AfD war herevorragend.

Brigitte Simon | Mi., 25. Oktober 2017 - 17:09

Demokratisch, ein Vorbild für alle Parteien.
Folgendes wurde heute bekanntgegeben: Laut Herrn Gauland biete man an, daß Herr Glaser seine Position zum Islam in den anderen Fraktionen erkläre und das Gespräche suche, damit etwaige Missverständnisse oder Vourteile aufgeklärt werden können. Danach werde der Abgeordnete erneut für den Vizeposten vorgeschlagen.
Es wird spannend. Es wird eng für unsere Politiker.
Wer zeigt seine eigene Demokratie. Wer hat Mut
und Ehrgefühl?
Wie sagte von Weizsäcker:
"Die Parteien machen sich den Staat zur Beute"

Christine Sander | Mi., 25. Oktober 2017 - 19:52

„Die Rache der Journalisten an den Politikern ist das Archiv“, schrieb der österreichische TV-Moderator Robert Hochner der Gilde ins Stammbuch. Umgekehrt gilt für die berichtende Zunft: Das Archiv ist auch der Spiegel des Journalisten. Einen solchen Spiegel hielt der neue Abgeordnete Bernd Baumann dem Bundestag am gestrigen Tage vor. Mit dem Hohen Hause trifft es die versammelte Medienmeute ebenso.

Was war geschehen? Seit 1848 wird die konstituierende Sitzung des deutschen Parlaments immer vom ältesten Parlamentarier eröffnet. Ab 1932 hielt dieser dann aus diesem Anlass in der Folgezeit eine Rede. Nur Herrmann Göring (NSDAP) verhinderte diese Regelung 1933, indem er das Amt des Alterspräsidenten kurzerhand abschaffte. Auch der neue Bundestag hat diese Tradition plötzlich getilgt.

Viele Leser unter Ihnen werden sich noch erinnern, als im Frühsommer eine hektische Debatte im alten Bundestag begann. Man fürchtete, dass AfD-Vize Gauland den nächsten Bundestag eröffnen ...

Christine Sander | Mi., 25. Oktober 2017 - 19:54

könnte, da er der nach Lebensjahren älteste Parlamentarier sein würde.

Die AfD eröffnet die neue Legislaturperiode? Das durfte nicht passieren. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wurde nolens volens die mehr als 150-jährige Regel getilgt und ersetzt. Seit gestern ist der Dienstälteste Alterspräsident des Bundestages. Hermann Göring lässt grüßen.

Als Baumann diese Änderung in seiner Rede noch einmal kritisierte und der Name Görings fiel, war der Aufschrei plötzlich groß. Nach dem Motto: die Scheinheiligkeit kennt keine Grenzen, fiel die Meute über Baumann her. Nazivergleich? Ja, zu recht! Es war halt nur die schlichte Wahrheit, die die meisten so traf.

Sollte der erfrischende Auftritt Baumanns nun Nachahmer finden, so bitte noch viel mehr davon.

Mit dem Mut zur Wahrheit.

Ihr Kai Homilius

Petra Schaefer | Mi., 25. Oktober 2017 - 21:50

wenn die Argumentation des Herrn Glaser über den Islam endlich in den Medien diskutiert wird.

Dorothe Gaede | Do., 26. Oktober 2017 - 10:42

Jetzt schreibe ich mal etwas ganz verrücktes.
Ich wünsche mir im Bundestag Auseinandersetzungen auf der Sachebene.
Ausserdem wäre es schön,wenn die sog. Altparteien
akzeptieren würden, dass knapp 6 Millionen Bürger mit ihrer Stimme die AFD in's Parlament gewählt haben und auch noch erkennen würden warum dies geschehen ist! Noch besser wäre es, wenn CDUSPDFDPLINKEGRÜNE mit dem gleichen Enthusiasmus und Energie mit der sie die AFD angreifen, sich um das Wohl unseres Landes bemühen würden.

Esther Baum | Do., 26. Oktober 2017 - 12:29

Was eine aufregende Zeit, wenn die schreibende Zunft einträglich mit den lächerlichen Menschen im Parlament, die historischen Anspielungen zur Neubesetzung in der NS-Zeit nicht verstehen und stattdessen intellektuell wie Zombies durch die Gegend streifen, die Nazikeule hinter sich herschleifend.

Silas Loy | Do., 26. Oktober 2017 - 16:09

..., also von der AfD-light, wird erst noch beweisen müssen, daß er und seine Fraktion sich nicht wieder von einer hauseigenen Gurkentruppe und der Merkel aus dem Bundestag regieren lassen werden. Geschmacksfragen interessieren da niemanden und eine Schonfrist wird es für die FDP ganz sicher auch nicht mehr geben, die sind jetzt nur noch auf Bewährung im Bundestag.

helmut witter | Di., 31. Oktober 2017 - 14:01

Die Rede ist geschichtlich gesehen falsch, Erstens war der ,die Älteste im damaligen Reichstag nicht Clara Zetkin und zweitens ist die Regel geändert worden,
weil es Göring selbst werden wollte. Ansonsten ist es natürlich unmöglich diese Regel wegen der AfD geändert zu haben. Wobei ich es unmöglich finde wenn über 70-jährige über die Zukunft des Landes bestimmen. Egal welcher Partei diese angehören .