Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude.
Erstmals muss sich Angela Merkel im Bundestag den Fragen der Abgeordneten stellen / picture alliance

Befragung von Angela Merkel - 65 Minuten, 32 Fragesteller und Schluss

Erstmals in ihrer Zeit als Bundeskanzlerin musste sich Angela Merkel den Fragen der Abgeordneten im Bundestag stellen. Hier können Sie die Debatte in unserem Ticker nachlesen

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

13:35 Uhr – Das war's. Angela Merkel hat die erste offene Fragestunde an eine Kanzlerin im Bundestag überstanden. Gerne hätte der FDP-Abgeordnete Frank Buschmann wohl nochmal nachgehakt, wie Merkels Antwort auf Macron denn nun konkret aussieht. Aber Wolfgang Schäuble beendet die Regierungsbefragung nach etwas mehr als 60 Minuten. Schäuble zählte insgesamt 30 Fragende. Angela Merkel zuckt entschuldigend mit den Schultern, grinst und greift nochmal kurz zu ihrem Mikrofon: „So schade wie es ist, es ist halt zu Ende“. Und fügte hinzu: „Ich komm' ja wieder.“

13:31 Uhr – Jetzt geht es doch noch mal um den Bamf-Skandal. Stephan Thomae, FDP: „Wurden Sie von Herrn Weise in Kenntnis gesetzt über die Vorgänge im Bamf?“ Merkel: „Ich habe Herrn Weise unzählige Male gesprochen und ermuntert, uns alle Unzulänglichkeiten zu berichten. Nur deshalb haben wir geschafft, was wir geschafft haben“

13:27 Uhr – Leif-Erik Holm, AfD: Würden Sie auch in Italien auf die Bailout-Klausel verzichten, wenn das Land massiv Schulden macht? Merkels Antwort: „Ich gehe auf die neue italienische Regierung offen zu und fordere ein Handeln im Sinne Europas. Wenn ich eine Antwort erhalten habe, werde ich wieder berichten“

13:27 Uhr – Merkels Antwort: „Ich bin von der Plastiksteuer noch nicht überzeugt. Aber ich glaube, dass wir daran arbeiten sollten.“

13:26 Uhr – Steffi Lemke, Grüne: „Was wollen Sie gegen die Plastiklast in unseren Flüssen, Seen und Meeren tun? Werden Sie sich für eine Plastiksteuer einsetzen?“

13:24 Uhr – Merkels Antwort: „Leiharbeit ist als flexibles Element richtig und wichtig. Mit dem Mindestlohn wurde vielen geholfen. Auch die Hilfen für Kinder werden wir massiv erhöhen. Dafür werden wir keine neuen Schulden machen“

13:23 Uhr – Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der Linken wird grundsätzlich: „Glauben Sie, dass es diesen Menschen gut geht? Glauben Sie, dass das im Zusammenhang mit Ihrer Politik steht?“

13:18 Uhr – Während Merkel gegrillt wird, ist übrigens der deutsche Astronaut Alexander Gerst zur Raumstation ISS gestartet. Vielleicht wäre Merkel gerade auch lieber im All. 

13:17 Uhr – Fragen stellen und im nächsten Moment twittern? Für Christian Lindner kein Problem. 

13:17 Uhr – Jetzt geht es wieder um den Bamf-Skandal und die Flüchtlinge: Merkel verteidigt sich und auch den ehemaligen Chef des Bamf nach einer Frage von Katrin Göring-Eckardt, Grüne: „Ich mag mir gar nicht ausmalen, wenn Herr Weise nicht die Arbeit nicht auf neue Füße gestellt hätte, wie wir die Herausforderungen der vielen ankommenden Flüchtlingen hätten bewältigen können.“

13:14 Uhr – Merkel sagt, dass wir mehr Bauland, schnellere Verfahren und bessere Auskunftsrechte für Mieter bräuchten. „Wir wollen 1,5 Millionen bezahlbare Wohnungen schaffen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber wir werden alles tun, es zu erreichen.“

13:10 Uhr – Die Linken-Politikerin Caren Lay fragt: „Wann stoppen Sie den Mietenwahninn“ Es geht jetzt hin und her. Die Abgeordneten können Fragen zu allen Themen stellen.

13:04 Uhr – Merkel verteidigt ihre Flüchtlingspolitik im Jahr 2015. Diese sei rechtens gewesen. Zudem nimmt sie die Bamf-Mitarbeiter in Schutz. „In der humanitären Ausnahmesituation hat sich Deutschland sehr verantwortlich verhalten.“ Das sei eine große Leistung gewesen

13:00 Uhr – Jetzt der Angriff der AfD: „Islamisten, Messerstecher und Vergewaltiger müssen Sie verantworten. Wann ziehen Sie die Konsequenz aus ihrem Bruch des Amtseid? Wann treten sie zurück?“

12:59 Uhr – Für die FDP ergreift Michael Theurer das Wort: „Halten Sie einen Strategiewechsel gegenüber des sehr expansiven China erforderlich?“ Auch Roderich Kiesewetter bezieht sich auf China. 

Mützenich: „Nutzen Sie am Rande dieser Konferenz die Chance um über Grenell zu reden?“

Merkel: „Möchte Grenell nicht kommentieren. Versuche natürlich mit Trump über Iran und Zölle reden. Im Deutsch-Französischen Ministerrat gehen all diese Fragen ein.Die Gespräche müssen in Europa stattfinden und nicht nicht in der G7-Runde“

12:53 Uhr –  Rolf Mützenich, SPD: Er fragt unter anderem, ob Merkel mit US-Präsident Donald Trump über dessen Botschafter Richard Grenell sprechen werde. Die Kanzlerin entgegnet, sie wolle das „nicht kommentieren“.

12:50 Uhr – Jetzt ist die AfD wieder dran. Die AfD wirft der Kanzlerin einen „destruktiven, US-hörigen deutschen Sonderweg“ im Umgang mit Russland vor. Merkel geht auf den Vorwurf nicht direkt ein, verweist aber auf ein „langes, ausführliches, bilaterales Gespräch“ mit Russlands Präsident Wladimir Putin „zu allen anstehenden Fragen“ in Sotschi im Mai. „Ich bin für Gespräche mit Russland“, sagt Merkel. „Allerdings auch im Blick auf die Differenzen, die wir haben.“ Dialog sei immer wichtig.

12:49 Uhr – Merkels Antwort: Vor dem Hintergrund der drohenden Zölle sollten wir im deutschen Interesse nicht alles mit allem verknüpfen. Man müsse mit den USA im Kontakt bleiben und dabei auch für den Klimaschutz zu werben.

12:48 Uhr – Anton Hofreiter, Grüne: „Warum lehnen Sie ab, das Klimaabkommen in künftige Handelsverträge einarbeiten?“

12.45 Uhr – Anja Weisgerber, CSU: „Wie gehen die anderen G7-Saaten mit dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen um?“ Merkel antwortet, es sei eine riesige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieses Abkommen gerettet wird. „Es ist ein überlebenswichtiges Abkommen für unseren Planeten.„

12.36 Uhr – Merkels Antwort: „Ich bin für Gespräche mit Russland“- auch mit Blick auf die Differenzen. „Dialog ist wichtig.“

12.35 Uhr – Die erste Frage stellt Hansjörg Müller von der AfD: „Werden Sie den US-hörigen deutschen Sonderweg weitergehen?“

12.34 Uhr – Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble eröffnet die Sitzung. Die Bundeskanzlerin spricht. Die Kanzlerin erwartet einen schwierigen G7-Gipfel. Bei ihrem Vortrag wirkt sie etwas außer Atem. Womöglich ist Merkel bewusst, dass viele Abgeordnete darauf warten, ihr endlich Fragen zum Bamf-Skandal stellen zu können.

Gähnen, zusammengesackte Schultern, Scrollen auf dem Handy, gelegentlich sogar Sudoku auf dem I-Pad, diese Szenen spielen sich täglich bei Sitzungen im Bundestag ab. Jetzt soll Schwung in den traditionellen Ablauf kommen. Zum ersten Mal in ihrer Amtszeit muss sich Angela Merkel den Fragen der Abgeordneten im Bundestag stellen. Und das sogar eine Stunde lang. 

Anfangs hält Merkel fünf Minuten lang ein Statement zu dem bevorstehenden G7-Gipfel, dazu können dann Fragen gestellt werden. Danach kann zu den aktuellen Themen des Kabinetts vom Vormittag gefragt werden. Im Anschluss erfolgt dann die offizielle Fragerunde. Jede Frage und Antwort soll bei maximal einer Minute liegen. Wolfgang Schäuble, Bundestagspräsident moderiert die Fragen. Als größte Oppositionspartei darf die AfD die Fragerunde beginnen. Dann folgen die SPD, FDP, Union, Linke und Grüne.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Klaus Funke | Mi., 6. Juni 2018 - 12:54

Diese Fragestunde erweckt den Anschein von Demokratie und Volksnähe. Sie ist aber keineswegs. Komplizierte Fragen werden nicht gestellt, Fragen, die die Kanzlerin echte Erklärungsnot bringen könnte. Es ist eine Theateraufführung. Leider. Ich hab mir die Sache jetzt live angeschaut. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als wären die Fragen und die Fragenden vorher handverlesen worden. Sollte es anders sein, würde ich die mustergültige Disziplin bewundern, mit der alles ablief. Ganz im Sinne von Frau Merkel: emotionslos! Nee, Leute, da lass ich mich nicht veräppeln. Wenn man es als Theater begreift, dann war es mieses, vorhersehbares Theater.

Michaela Diederichs | Mi., 6. Juni 2018 - 15:14

Antwort auf von Klaus Funke

Ja, hatte was von Hart aber fair. So rechte Erkenntnisse habe nicht gewonnen. Wem hat diese Befragung jetzt geholfen?

Peter Reinike | Mi., 6. Juni 2018 - 19:12

Antwort auf von Klaus Funke

Da liegen Sie richtig. Fragen müssen vorher eingereicht werden, die Antworten werden von den Referenten vorbereitet und Nachfragen sind nicht erlaubt. Nach jeder Merkel Anwort gibt es Beifall vom Regierungslager, was auch von der Zeit abgeht. Man fragt sich selbst, was daran als Innovation vermarktet werden kann?

Inge Högerl | Mi., 6. Juni 2018 - 20:22

Antwort auf von Klaus Funke

mußten vorher eingereicht werden. Nachfragen waren nicht gestattet. Deshalb die übergroße "Souveränität" und "Schlagfertigkeit" Merkels, mit denen sie in den Gazetten hochgejubelt wird.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 6. Juni 2018 - 12:56

wenn Cicero sich das anschaut und kommentiert.

Bettina Diehl | Mi., 6. Juni 2018 - 13:05

Karten. Auf der einen Karte stand eine Frage und aus dem zweiten Stapel wurden die Antworten gezogen. Bis jetzt kommt mir das so vor, als seien die Antworten der Kanzlerin wieder universell anwendbar. "..Ist ein wichtiger Partner", "da muss man reden" etc. Nun vielleicht kommt ja später noch spannendes ....

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 6. Juni 2018 - 13:36

festhalten.
Die Fragen sind ja wohl nicht vorher bekannt, also kann Frau Merkel im Prinzip in einem Schlagabtausch agieren!
Ich habe es ehrlicher Weise nicht für möglich gehalten.
Solche Befragungen sollten einmal im Monat stattfinden und wir wüßten, wie Merkel zu was Stellung bezieht.
Weiter so bitte

Dimitri Gales | Mi., 6. Juni 2018 - 13:50

Objektiv gesehen, nicht viel, die Bilanz ist mager. Merkel ist lediglich eine Symbolfigur für ein Wirtschaftssystem, für ein Interessengeflecht, das die "Stützen" der Gesellschaft bildet. Ich bin nicht Mitglied der AfD, aber ich befürworte mit Überzeugung den Ausruf, Merkel soll endlich abtreten und ihren Platz einer kompetentere Regierungsspitze überlassen.

Genau, wir wurden fündig! Frau Dr. Alice Weidel!
Doch wann? Leider haben wir die Gewiß-
heit, spätestens seit gestern:

"Merkel for ever". Was haben wir verbrochen?

Scholz, Nahles....um Himmels Willen! Nein, die meine ich nicht. Ich persönlich kenne Leute, die für das Amt geeignet wären, aber die wollen nicht. Sie sagen, grosso modo, in einer solchen verkorksten Republik würde das keinen Spass machen.

Peter Huber | Mi., 6. Juni 2018 - 13:55

Das waren keine Antworten, sondern höchsten Absichtserklärungen...... wir bemühen uns, alles mögliche zu tun. Kann man sich sparen, Show für die Galerie.

Joachim Wittenbecher | Mi., 6. Juni 2018 - 13:56

Die Kanzlerin hat in ihren Antworten mehrfach betont, gerade weil das Bamf neu aufgestellt werden musste, habe Sie Herrn Weise beauftragt. Sie hat damit aber nicht die folgerichtige Frage beantwortet, warum sie in Kenntnis dieser Sachlage trotzdem innerhalb kurzer Zeit 1 Mio Menschen aufgenommen hat, obwohl wir nach Dublin III und GG Art. 16a dazu nicht verpflichtet gewesen wären. Sie ließ die Antwort offen, ob sie die daraus resultierenden negativen Folgen - Kontrollverlust, Staatsversagen - fahrlässig oder bewusst in Kauf genommen hat. So handelt kein Staatsmann und so antwortet kein Staatsmann.

bringen mit Ihrem Kommentar.
Es sind Antworten im Klein-Klein?
Ich bin froh, dass ich mir während der Befragung das von TE? hochgeladene Interview von Wolfgang Herles mit Monika Maron auf der Leipziger Buchmesse angeschaut habe.
Was für eine schöne und nachdenkliche Frau.
Das muss nicht die Welt der Politik sein, aber davon unberührt würde ich der Politik nicht raten.
Frau Maron stellt auch nur Fragen und "beantwortet" damit doch vieles.
Frau Merkel scheint vor allem Antworten zu kennen, die zu keiner Frage/auf alles passen?
Ich bin froh, dass Frau Maron sich zu Merkel als dem eigentlichen Problem äußert.
Und ich bin so unsicher wie sie, nicht so sehr was die Beurteilung von Merkel betrifft, aber die irgendwie doch allgegenwärtige Hilflosigkeit der Umgebung.
Ich sehe noch keine Antworten der umgebenden Politik. Jetzt sehr vorsichtig Lindner, hoffentlich Nahles...Söder?
Ohne Antworten Verantwortung übernehmender Politiker wird es keine Änderung geben.
Habt Mitleid mit uns

sie haben recht, wenn Sie feststellen, dass Frau Merkel nur so agieren kann, weil Ihre Umgebung es zulässt. Ihre Umgebung sind die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und SPD. Bei der SPD ist es klar, ihr kann nichts besseres passieren, wie eine solche CDU-Koalitionspartnerin ohne wirkliche eigene Werte. Bei CDU/CSU ist es überhaupt nicht klar, es gefährdet mittelfristig den Bestand als Volkspartei. Vielleicht liegt es an unserem Verhältniswahlrecht und der Listenwahl; dieses Wahlrecht sorgt zunächst für immer mehr Parteien, die sich auf Regierungsarbeit einigen müssen und zwangsläufig immer gleicher werden. Dies wird flankiert von Abgeordneten, die teilweise nur über Listenplätze in den Bundestag kommen und somit vom Wohlwollen der Partei existentiell abhängig sind - dies erzeugt den Zwang zur Konformität, die man ständig besichtigen kann - in belanglosen Reden und Fragen. Das Zusammenwirken von Parteienzersplitterung und Abgeordnetenkonformität ist eine Grundproblem.

welch ein Unterschied zwischen der nachdenklichen Frau Maron und der vollkommen unbedenklich und selbstherrlich handelnden Frau Merkel. Wenn es auch illusorisch wäre, sich Frau Maron als Kanzlerin zu wünschen, was sie wohl selbst nie in Erwägung gezogen hat, so könnte ich sie mir als Bundespräsidentin doch gut vorstellen – auch statt des politisch altgedienten und dabei doch nicht weise gewordenen Steinmeier, der einfach per Parteienabsprache (Klüngel) ins Schloss Bellevue gehievt wurde. Dann hätte man zumindest eine Person in den politischen Spitzenämtern, zu der man wieder hinaufschauen und von der man sich auch repräsentiert fühlen kann.

aber auch einigen konnte, weil weder Herr Schäuble, Herr Lammert oder Herr Bosbach zur Wahl antraten, wie ich vermute aus unterschiedlichen Gründen.
Ich kann gut mit Herrn Steinmeier leben, aber ja, mit Frau Maron könnte ich das auch.
Sie hat etwas ausgesprochen Literarisches an sich, keine schlechte Expertise für das Land der Dichter und Denker.

zu welchem Preis (Gegenleistung)? Hat natürlich hinter geschlossenen Türen stattgefunden. Einen Bosbach hätte seine eigene Partei gar nicht gewollt und noch weniger die SPD akzeptiert. Er war ja nach eigener Aussage „die Kuh, die quer im Stall steht“, ein Grund, sich schließlich aus der Parteipolitik zurückzuziehen. Und die, die stromlinienförmig im Stall stehen, mein Gott, sehen Sie sich doch diese profil-niveau- und rückgratlosen Personen doch mal genauer an!
Eine Denkerin und Literatin als Bundespräsidentin, wie Vaclav Havel in Tschechien, statt einem pathetischen Schmalspurdenker, wäre wirklich was Erfreuliches für unser Land!

Ja, Frau Sehrt-Irrek, Frau Monika Maronist eine schöne und nach-
denkliche Frau. Mit sehr viel Lebenserfahrung, die sie unaufdring-
lich weitergibt. Nicht so Merkel. Sie kokettiert damit, wenn ihr
es nützlich erscheint, wird sie dramatisch. Wie z.B. vor der UN.
Nach der Desive "Wahrheit ist, sofern sie mir nützt".
Bei einer Buchvorstellung Frau Marons in München hatte ich die Chance,
Frau Maron kennenzulernen. Sie stellt nicht nur Fragen, beantwortet diese,
es entsteht ein fruchtbarerer Dialog. Man sollte ihr die richtigen Fragen
stellen. Welch ein Genuß mit ihr.

Wer sollte mit uns Mitleid haben? Die erbärmliche Opposition bei der gestri-
gen "Fragestunde? Ausser der AfD mit ihren ausgezeichneten Fragen?
Frau Merkel lacht. Spätestens gestern die absolute Bestätigung:
"Die Oppostion, dein Freund und Helfer".

Richtig, Herr Wittenbecher!
Angela Merkels Antworten sind nur nichtssagende Floskeln.
Austauschbar. Abwiegelnd.
Alles bleibt vage, Konkretes erfährt man nicht von ihr.
Merkel versteht es, den Kern der Fragen überhaupt nicht ernst zu nehmen, sondern
ausweichend zu antworten, indem sie pauschal auf vorherige Bemühungen, laufende Vorgänge und zukünftig Geplantes hinweist.
Immer wieder täuscht sie Aktionismus vor.
Die scharfe Kritik, die in den Fragen steckt, ignoriert sie und geht lächelnd
darüber hinweg.
Die Frager müßten sie sehr viel schärfer angreifen, um sie überhaupt mal aus der Reserve zu locken.
Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!
In keinem anderen demokratischen Land der Welt käme ein Regierungschef mit
derart gravierenden Fehlleistungen so gnädig davon.
Kann das damit zusammenhängen, daß sie eine Frau ist, die immer die liebevoll sorgende Mutti mimt ???

sie haben völlig Recht, Merkel nimmt die Fragen gar nicht ernst. Ein Mittel dagegen wäre ein Rückfragerecht des Fragestellers. Im britischen Unterhaus wird dies praktiziert - und es wirkt nicht wie Klamauk, so wie neuerdings in Deutschland oft verkündet wird, z.B. bei Phoenix.

hat Merkel doch vollkommen Recht.
Was können ihr die Fragesteller?
Sie sitzt doch fest im Sattel.
Die SPD wird die Koalition nicht kündigen, da es sonst Neuwahlen gäbe, und dabei würden viele SPD-Abgeordneten ihren Job verlieren.
Die CDU hält aus demselben Grund an ihr fest und weil sie feige sind und weil niemand anderes da ist, der sie stürzen kann. Wer auf Spahn hoffte, sieht, daß der auch ein 08/15 Wasserkocher ist.

Nachdem sich Kanzlerin Merkel wieder mal jeder Verantwortung entzogen und die Schuld Anderen zugeschoben hat für das BAMF-Versagen, geht sie nun noch einen Schritt weiter. Das unter-den-Teppich-kehren wird nach einer Übertragung der Asyl-Misere auf die EU-Ebene nicht mehr nötig sein und man kann dann bei allen künftigen terroristischen Zwischen- bzw. Einzelfällen auf die EU-Kommission verweisen. Sehr "klug" eingefädelt, doch für den, der genauer hinschauen will, sehr durchsichtig.
Verantwortungslosigkeit wird hiermit zum hoffähigen System erhoben!

wolfgang spremberg | Mi., 6. Juni 2018 - 14:12

und für mich neues.
Verantwortung : der Bürgermeister von Duisburg wird für Fehler die zu zahlreichen Toten bei dem Unglück beider Loveparade geführt hat mehr in die Verantwortung genommen als unsere BK für ihre bewusste Entscheidung zur Öffnung der Grenzen mit den bekannten personalen und materiellen Folgen. Bemerkenswert.
Neues : Frau Merkel sprach von einem Einwanderungsgesetz, das es auch weniger qualifizierten ermöglichen soll einzuwandern.
"Erstaunlich" bei prekären Arbeitsverhältnissen, Niedriglohnsektor, Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa beginnender Digitalisierung usw. usw..
Wirklich "erstaunlich".

Michaela Diederichs | Mi., 6. Juni 2018 - 16:43

Antwort auf von wolfgang spremberg

"Frau Merkel sprach von einem Einwanderungsgesetz, das es auch weniger qualifizierten ermöglichen soll einzuwandern." Aber die sind doch alle eingewandert bzw. tun es immer noch. Die 25 %, die in sozial versicherungspflichtigen Jobs sind, sind ja nicht als Ingenieure oder Ärzte untergekommen, wenn ich es richtig gelesen haben. Sondern in eher prekären Jobs. Wenn die Konjunktur einbricht, werden die meisten Hartz IV. Sie kann offenbar gar nicht nicht genug davon bekommen.

Sozialdumping, zusätzliche Kosten für nicht benötigte/ nicht verfolgte, aber zu alimentierende Migranten, unterlassene Hilfe für Arbeitslose EU Bürger....klingt alles unglaublich überlegt was unsere "Elite" so betreibt....

Klaus Bendix | Do., 7. Juni 2018 - 12:38

Antwort auf von wolfgang spremberg

Vollkommen Richtig ! Mutti liest aus Grimms Märchen.Ich kanns nicht glauben.
Wie kann man ein Parlament und das ganze Volk so veralbern!

Heiner Hannappel | Mi., 6. Juni 2018 - 15:20

Was wurde diese Fragestunde aufgebauscht und zu einer Abrechnung mit der konzeptlosen, desaströsen Politik diese Kanzlerin hochstilisiert. Nichts dergleichen, denn alle in die Fehler der Euro- und Flüchtlingskrise involvierten Parteien hielten sich mit aggressiven oder hochnotpeinlichen Fragen zurück, da sich selbst nicht schaden wollten.Lediglich die AfD stellte die von ihr erwartbare Frage nach dem Rücktritt dieser unfähigen Kanzlerin.Der von Merkel angerichtete Schaden wurde wie schon in den letzten 13 Jahren unter den parlamentarischen Teppich gekehrt.Nur keinen Staub aufwirbeln scheint im Bundestag immer noch breiter Konsens zu sein.Doch es ist mittlerweile in 13 Jahren Merkel so viel Dreck unter diesen Teppich gekehrt worden, sodass kein Regierungsmitglied mehr hoch erhobenen Hauptes über diesen hinweg schreiten kann ohne zu Fall zu kommen und mit jedem Schritt quillt dieser an den Rändern wieder hervor. Ihre Majestät hielt ohne Nachfragen Hof und grinste belustigt zum Schluss.

Günter Hager | Mi., 6. Juni 2018 - 15:33

Hat CICERO die nichtssagende Fragestunde nicht gesehen, oder hat sich Frau Merkel für das Artikelfoto von Rot auf Blau umgezogen? Alle Fragen hat sie in ihrer Regierungserklärung eigentlich schon beantwortet, denn diese Antworten sind austauschbar und wenig
präzise.

Giesela Kramski | Mi., 6. Juni 2018 - 15:52

Das war enttäuschend. Eine erwartete Sternstunde der Demokratie stellte sich als heiße Luft in Dosen heraus. Kein Fragesteller hat etwas Neues erfahren. Wie die dummen Jungs/Mädels standen sie da, nach der (meist) nichtssagenden Antwort der Kanzlerin. Und ihr Micro war abgedreht. Eine empörte und gerechtfertigte Rückfrage wegen Nichtbeantwortung ("wann treten Sie zurück?") war nicht möglich. Und Schäuble sagte mit offensichtlicher Genugtuung "der Nächste bitte."
So kann das bei den nächsten Veranstaltungen nicht bleiben. Da muss sich was ändern. Es sollen ruhig die Fetzen fliegen.

Hubert Vogel | Mi., 6. Juni 2018 - 16:27

wo gibt es das denn ! Ein Parlament das der Gnade dem/der Regierungschef/in ausgeliefert ist !
Also Fragebeschränkungen in zeitlicher wie thematischer Hinsicht , ohne Nachfragemöglichkeit!
Das ist schlimmer als in einer Bananenrepublik.
WÄHLER WERDE ENDLICH WACH !!!!

Dieter Hegger | Mi., 6. Juni 2018 - 16:51

Vorbild könnten die Debatten und Fragestunden im englischen Parlament sein. Das war 5 Uhr Tanztee mit Merkel.

Arne Bruhn | Mi., 6. Juni 2018 - 16:56

Zu diesem "Parlament" und der Fragestunde fällt mir nu wirklich nichts mehr ein! Höchstens: Lachhaft - wenn es nicht so schrecklich traurig wäre!

Uwe Dippel | Mi., 6. Juni 2018 - 18:03

... und offenbar auch so geplant: Nachfragen ist überhaupt nicht möglich, weder vom Fragesteller noch seinem Nachfolger, weil die Parteien wechseln.
*Das* kann Angela Merkel wirklich: keine Antwort geben. "Nächste Frage".
Irgendwie kaum ergiebiger als früher in der Volkskammer. Damals dürfte man bestimmte Fragen nicht stellen. In der BRD des Jahres 2018 darf man sie stellen, bloss keine Antwort erwarten.

Heinz Meier | Mi., 6. Juni 2018 - 18:22

Ich übersetze mal. Fragestunde unter Erwachsenen:
Frage: Was essen wir denn heute? Merkel: Das richtige zu essen ist sehr wichtig. Wie arbeiten daran und haben schon viele Fortschritte gemacht. Natürlich kann man noch vieles verbessern und das schaffen wir.
Frage: Sollen wir jemand einladen? Merkel: Ich begrüße es sehr auch mit anderen Menschen darüber zu reden und ich bin jederzeit offen, wenn es darum geht auch weiter zu denken.

Juliana Keppelen | Do., 7. Juni 2018 - 13:57

Antwort auf von Heinz Meier

Gratulation, sie haben es getroffen so laufen die "Fragebeantwortungen" unserer Regentin. Ich nenne das Volksverdummung.

Christoph Rist | Mi., 6. Juni 2018 - 18:47

hat wohl beim genialen Facebook-Zucki gelernt...

Die Grün*Inen (oder heißt es Grünenden? Ich komme mit Neusprech grammatikalisch leider nicht so gut klar...) haben nun wohl all ihre Erhofften Antworten erhalten. U-Ausschuss braucht's nimmer.

Alexander Mazurek | Mi., 6. Juni 2018 - 23:52

… merkelize Deutschland oder gar Europa! So wahr mir POTUS Trump helfe.

Claudia Westphal | Do., 7. Juni 2018 - 07:01

Alles ist gut, allen geht's gut, an schwierigen Dingen wird gearbeitet. Ansonsten business as usual. Sonst noch was?

Dagegen ist die wöchentliche Question Time im House of Commons in Westminster ein regelrechter Hexenkessel.

Mirko Schwandt | Do., 7. Juni 2018 - 11:24

...ganz schlimm. Eine Minute pro Frage und Antwort... Politik muss so einfach geworden sein heutzutage. Ich weiß gar nicht, wo da der Unterschied ist zu der beliebten Methode, komplexe politische Zusammenhänge in (immerhin) 280 Zeichen über Twitter zu erklären. Hätte man doch auch über dieses Medium erledigen könne, hätten ja nicht alle extra persönlich erscheinen müssen...

Ich hab mir grad mal den Spaß gemacht, die Fragen und Frau Merkels Antworten einfach mal willkürlich durchzumischen. Bemerkenswert, wie das irgendwie doch oft zusammenpasst.

Nur Hamanda | Do., 7. Juni 2018 - 11:26

...da werden wir drüber nachdenken, erst Mal abwarten, was die wollen,
Ihr kennt mich, ihr kennt mich, ihr kennt mich, nun sind sie halt da.. das Ende ist dort, von woher ich denke..
Wer hat etwas anderes erwartet? Ich hab nach 5 Minuten abgeschaltet.

charlotte klaue | Do., 7. Juni 2018 - 11:31

mir läufts jetzt noch kalt den rücken runter ob der kaum verhohlenen nichtachtung, die merkel den fragenden entgegenbrachte, die sie mit ausweichenden, verschwurbelten sätzen mühsam kaschierte. eine circusvorstellung mit schlafenden tieren in der manege und einem publikum mit verklebten mündern und verklebten händen, gruselig.

Silas Loy | Do., 7. Juni 2018 - 18:50

... oder Willisierung oder Hasselisierung des Hohen Hauses. Fragen müssen vorher eingereicht werden, Nachfragen ist nicht gestattet, Zeitlimit. Aber der Bundestag ist schon so tief gesunken, da ist sowas nur folgerichtig. Die Erste Gewalt, die Repräsentantin des Souveräns, ist auf ihrer Schiefen Ebene mittlerweile tief gesunken. Eine einzige Frau hat das geschafft: Merkel.

Jürgen Sauer | Fr., 8. Juni 2018 - 11:05

ist das einzige was ich noch bereit bin zu akzeptieren in der Causa Merkel!