Ramsan Kadyrow und Wladimir Putin sitzen an einem Tisch
Ramsan Kadyrows wichtigster Trumpf ist die vollkommene Loyalität gegenüber Putin / picture alliance

Tschetschenien - Eine mörderische Ruhe

Beim Namen Tschetschenien denken viele an Krieg, Terror und Islamismus. Dabei zeigt sich die russische Teilrepublik als prosperierender Vorzeigestaat im Nordkaukasus. Aber auch dieser Eindruck trügt, unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Ein Besuch

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Letzter Aufruf für Flug Utair 792 nach Grosny“, hallt es durch das Terminal 1 des Flughafens München Franz Josef Strauß. Halt. Steht da zwischen Lissabon und Amsterdam wirklich Grosny auf der blau leuchtenden Anzeigetafel? 

Welche Bilder erscheinen vor dem inneren Auge eines Deutschen, der in den vergangenen 25 Jahren aufmerksam die „Tagesschau“ verfolgt hat? Russische Panzer auf zerstörten Straßen, Gerippe sowjetischer Plattenbauten, bärtige Bewaffnete, für die einen Terroristen, für die anderen Freiheitskämpfer. Und dorthin kann man seit diesem Sommer direkt von München fliegen. Flugzeit: vier Stunden, fünf Minuten. Wagen wir es.

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Reiner Kraa | Mi., 15. November 2017 - 23:21

Wer dort auch immer herrscht, der kann nur so herrschen, wie der gegenwärtige Machthaber es tut, sonst ist er mal gewesen. Wer an eine Demokratie in Tschetschenien und auch in anderen moslemischen Staaten, wie etwa Syrien, Irak u. a. m. glaubt, weiß nicht was läuft. Wenn z. B. Assad nicht das tut, was er tut, ist er schon morgen ein toter Mann. Das selbe trifft aber auch für alle anderen zu, die sich dort um die "Staatsführung bemühen".

Tonicek Schwamberger | Do., 23. November 2017 - 14:30

... hab' ich erst heute gelesen - vielen Dank!
Ich habe ihn in mich aufgesogen, da ich im März '18 mit dem Wohnmobil eine lange Reise in den Kaukasus unternehmen möchte. Georgien, Armenien, Berg Karabach, Vladikavkas u. eben auch Grosny stehen auf dem Programm.
Ob das nun alles nach dem Lesen dieses Artikels noch eine gute Idee ist - ich weiß es nicht.
Aber andere Informationen sind sehr schwer zu bekommen.

Juliana Keppelen | Do., 23. November 2017 - 16:14

Antwort auf von Tonicek Schwamberger

Aber ich denke sie sollten die Reise so durchführen wie sie sie geplant haben. Meine Erfahrung ist, dass diese Länder nicht mehr und nicht weniger gefährlich sind als in der EU. Im Gegenteil die Gastfreundschaft und die Freude dort über Menschen aus einem sonst fernen Kulturkreis besucht zu werden ist groß. Und so eine Reise kann einem auch den Blick erweitern und vielleicht ganz andere Eindrücke hinterlassen als das was man so aus den Zeitungen ließt.

... Sie haben recht, ich werde es auch durchziehen; geplant ist eine Dauer von 4- 6 Monaten. Habe schon nach dem Autor, Herrn Gathmann, gegoogelt, sicher hat er noch einige Insider-Info's in der Hand.-
Momentan befinde ich mich immer noch in der Rep. Komi, irgendwo am Polarcircle, in einem Ort, in dem Stalin 1933 eines der berüchtigsten GULAG's errichtet hat: Vorkuta, 4100 km von meiner Haustür entfernt. Nicht aus Spaß + Langeweile, nicht aus Jux + Dollerei habe ich mich hierher begeben, sondern aus geschichtl. Interesse.- Wenn es nur nicht so kalt wäre, Rekord waren bisher -27°C . . .