Christian Lindner verkündet den Abbruch der Jamaika-Sondierungen
Christian Lindner verkündet den Abbruch der Jamaika-Sondierungen: Held oder Buhmann? Nur Legendenbildung! / picture alliance

Nach dem Jamaika-Abbruch - Wider die Legendenbildung

Nach dem Jamaika-Abbruch kämpfen Union, Grüne und FDP um die Deutungshoheit darüber, wer der Held und wer der Buhmann ist. Dabei waren allen vier Parteien während der Verhandlungen egoistische Interessen wichtiger als das große Ganze

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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An Christian Lindner scheiden sich die Geister. Für die einen ist er ein Held, seit er am Sonntagabend die Jamaika-Gespräche hat platzen lassen. Für die anderen der Buhmann, der sich weigert, politische Verantwortung zu übernehmen und Deutschland ins politische Chaos gestürzt hat. Lindner polarisiert die Öffentlichkeit, ob der FDP das nutzt oder schadet, lässt sich gar nicht so einfach vorhersagen. Das wird auch davon abhängen, welche Interpretation der Ereignisse vom vergangenen Sonntag sich in der öffentlichen Meinung durchsetzt und wie vor allem potenzielle FDP-Wähler seinen Schritt beurteilen.

Kampf um die Deutungshoheit

Seit die FDP am Sonntag kurz vor Mitternacht den Verhandlungstisch verlassen hat, geht es in den öffentlichen Äußerungen der beteiligten Verhandler und ihrer PR-Bataillone in den Parteizentralen nicht mehr darum, was war, sondern wie es gedeutet wird. Wenn die Parteien nicht schon während der Jamaika-Verhandlungen ständig darauf geschielt haben, mit welcher Erzählung sie in mögliche Neuwahlen ziehen, dann tun sie das spätestens seit Sonntag kurz vor Mitternacht. Und dass bei der FDP die Kacheln mit dem passenden Twitter-Feed schon vorbereitet waren, lässt sich als Indiz dafür werten, dass die Liberalen gar nicht oder gar nicht mehr richtig verhandelt haben. Es ist aber vor allem ein Zeichen großer Professionalität in Zeiten von Echtzeit-Journalismus und Social Media.

In dem Moment, als Lindner vom Verhandlungstisch aufstand, begann der Kampf um die Deutungshoheit des Scheiterns der Jamaika-Sondierungen. Lindner hatte im nächtlichen Kameralicht den ersten Aufschlag, erklärte etwas unbeholfen, es sei besser, nicht zu regieren, als falsch. Die politische Konkurrenz, die sich düpiert fühlte, zog nach, warf dem FDP-Vorsitzenden wahlweise Panik, parteipolitischen Egoismus oder Flucht vor der Verantwortung vor. Dabei wird es es in den vergangenen vier Wochen vermutlich keinen Jamaika-Verhandler gegeben haben, der angesichts des Gewürges bei den Verhandlungen nicht selbst daran gedacht hat, die Reißleine zu ziehen.

Aber nun versuchte man gemeinsam, Lindner die Schuld am Scheitern in die Schuhe zu schieben. Dazu erklärten Politiker von CDU, CSU und Grünen quasi in einem schwarz-grünen Ad-hoc-Bündnis nun unisono, dass die Sondierungen zuletzt kurz vor einem Durchbruch gestanden hätten. Das kann man nun glauben oder auch nicht, den Beweis muss niemand mehr antreten. Man wird es aber in jedem Fall für jene Deutung der Ereignisse halten müssen, von der die drei Parteien hoffen, dass sie ihnen in den kommenden Wochen am meisten nutzt. Vor allem dann, wenn es Anfang kommenden Jahres Neuwahlen gibt und vor der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin am vergangenen Sonntag bereits der Wahlkampf begonnen hat.

Zum Scheitern verurteilt

Wer die vier Wochen des kurzen Jamaika-Herbstes noch einmal Revue passieren lässt, der braucht eine Menge Fantasie, um sich vorzustellen, dass Jamaika tatsächlich funktioniert hätte. Permanent hatten die Verhandler sich öffentlich gegenseitig das Misstrauen ausgesprochen: Da war von „Schwachsinnspositionen“ die Rede, von „roten Linien“ und „unerfüllbaren Forderungen“ sowie von „pauschalen Angriffen“. Vielfach wurden schon verkündete Einigungen wieder einkassiert. Noch am Sonntagmorgen hatte etwa Jürgen Trittin von den Grünen erklärt, selbst dann, wenn es eine Einigung in Sachen Migration gäbe, gäbe es noch weitere hohe Hürden für Jamaika. Die Differenzen seien fast größer geworden.

Kurzum: Je länger die Sondierungen dauerten, desto peinlicher wurde es und so schwerer konnte sich eine teils amüsierte, teils angewiderte Öffentlichkeit vorstellen, wie diese vier Parteien vier Jahre vertrauensvoll zusammenarbeiten und sich gegenseitig Erfolge gönnen wollen. Und man stelle sich nur mal einen Moment vor, die Jamaika-Parteien hätten Sonntagnacht ein Kompromisspapier präsentiert. Vermutlich hätte es schon am Montag vier verschiedene Interpretationen desselben gegeben. Ganz zu schweigen von der Frage, wie so ein Kindergarten die nächste internationale Krise hätte durchstehen wollen.

Merkel ohne Kompass

Es lag auch an der Verhandlungsführung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese war ineffektiv, die Koordination der vielen unterschiedlichen Verhandlungsgruppen chaotisch. Es fehlte ihr der Kompass. Es reicht eben nicht, solche Verhandlungen zu moderieren, sie brauchen auch Führung. Dass der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Angela Merkel für ihre Verhandlungsführung dankte, die sie mit höchstem Einsatz, höchster Konzentration, höchster Kompetenz durchgeführt habe, auch das lässt sich nur mit Blick auf die Deutungshoheit über die Jamaika-Sondierzungen erklären. Da Seehofer seit der Bundestagswahl selbst politisch extrem geschwächt ist, suchte er vor der Rückkehr nach Bayern in seiner Not nun offenbar den Schulterschluss mit der Kanzlerin.

Wenn auf der anderen Seite Christian Lindner nun erklärt, es habe sich gezeigt, „dass die vier Gesprächspartner keine gemeinsame Vorstellung von der Modernisierung unseres Landes entwickeln konnten“, dann muss er sich fragen lassen, warum er das nicht schon vor drei Tagen oder zwei Wochen erkannt hat. Stattdessen hat auch die FDP das, was sie nun Pseudokompromisse nennt, zuvor gefeiert. Noch am vergangenen Freitag sprach der FDP-Vorsitzende dazu von einem „historischen Projekt“.

Ein Aufbruch war nie zu spüren

Doch genau darum haben sich die Verhandlungspartner zu keinem Zeitpunkt bemüht. Immer ging es nur ums Klein-klein und nie ums große Ganze. Immer ging es um Kompromisse im Detail, nie um die großen Linien für die gemeinsame Politik in den kommenden vier Jahren. Nie gab es den Versuch, eine Idee davon zu entwickeln, wie eine Vierparteienkoalition mit völlig unterschiedlichen politischen Partnern im Alltag funktionieren kann. Vermutlich war dies sogar der Grundfehler der Verhandlungen. Vertrauen konnte so nie entstehen. Ein schwarz-gelb-grüner Aufbruch war nie zu spüren, sondern nur die Angst vor Kompromissen und vor der Wut der jeweiligen Basis. Oder anders gesagt: Egoistische parteipolitische Interessen standen bei allen vier Parteien im Vordergrund. Dass das Gemeinwohl vorginge, gehört zu den politischen Phrasen, die den Sonntagsreden vorbehalten sind.

Die Suche nach Helden und Buhmännern

Nicht erst am vergangenen Wochenende, sondern auch schon in den Wochen davor, sah es deshalb so aus, als würden die vier Parteien bei ihren Sondierungsgesprächen miteinander Schwarzer Peter spielen – frei nach dem Motto: Wir glauben alle nicht an den Erfolg, aber wer zuerst die Nerven verliert, ist der Dumme. Dem geben wir die Schuld am Scheitern. Und hätte es am Sonntag eher zufällig ein Sondierungsergebnis gegeben, wäre das Schwarze-Peter-Spiel schon am Tag danach weiter gegangen.

Es hätte Mut und Führung gebraucht, um aus diesem Spiel auszubrechen. Beides aufzubringen, dazu war keine der vier Parteien in den Sondierungsgesprächen bereit. Deshalb sind die Gespräche letztendlich gescheitert. Alles andere, vor allem die Suche nach Helden und Buhmännern, dient der Legendenbildung.

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André Oldenburg | Mi., 22. November 2017 - 09:07

Parteien werden gewählt, damit sie die Wahlversprechen umsetzen, wenn sie dieses nicht können, sollten sie nicht an einer Regierung teilnehmen.

Harro Meyer | Mi., 22. November 2017 - 12:35

Antwort auf von André Oldenburg

Und was ist, wenn man mit dem einzigen noch übrigen Partner wesentliche Wahlversprechen nicht einhalten kann? Die Abschaffung des Verbrennungsmotors war doch eine irre Prämisse.
Der Weg der SPD, der Journaille zu liebe zu Kreuze zu kriechen, war falsch. Der deutsche Wähler hat ein gutes Gespür dafür.
Ein Hoch auf den Deutschen Wähler!°

Petra Nitzsche | Mi., 22. November 2017 - 09:08

Bei so unterschiedlichen Parteien scheint es mir nicht möglich, einen Konsens zu finden. Sollte es Kompromisse geben, gibt es immer ein schlechtes Gefühl. Dieses wird sich steigern, je länger eine Legislaturperiode geht.

Wolfgang Schütz | Mi., 22. November 2017 - 09:11

Ich glaube, Herr Lindner will sich von dem ganzen politischen Muff trennen. Hat wohl keine Lust sich von den Strippenziehern von Grünen und der CDU ständig vorführen zu lassen. Er strebt wohl eine Machtbefugnis à la Macron an. Würde ich auch so machen

Dietmar Deibele | Mi., 22. November 2017 - 15:09

Antwort auf von Wolfgang Schütz

Hurra Simbabwe hat es geschafft! Das gibt uns Mut,dass auch wir es schaffen. Christian Lindner ist unser Held, das war ein großer Zacken, der da aus Merkels Krone fällt. Auch die Junge Union Düsseldorf hat schon verstanden und den Rücktritt gefordert. Die selbsternannte Spitzenkandidatin begreift wohl als Letzte, dass die Uhr 13 schlägt.

Ursula Schneider | Mi., 22. November 2017 - 16:49

Antwort auf von Dietmar Deibele

als Nachfolger vorgeschlagen, Herr Deibele? Merz hat ja jüngst - ebenfalls in Düsseldorf - mit der Politik unserer beliebten Kanzlerin gründlich abgerechnet. "Die Strategie, möglichst alle Wähler auf der anderen Straßenseite ins Koma zu versetzen, dürfte sich erledigt haben", meinte er u.a. Wir hoffen es!

Uwe Dippel | Mi., 22. November 2017 - 16:56

Antwort auf von Wolfgang Schütz

Kurz! - Leider hat Lindner nicht das Format von Kurz. Immerhin würden sie aus der gleichen Parteienrichtung stammen.

Kurz kommt aus der Regierung, Lindner kennt 'Regierung' nicht.

Kurz hat beinahe im Alleingang gegen die Mehrheit der europäischen Führer die Balkanroute geschlossen. Lindner hat ein Ruderboot nach Jamaika seeuntüchtig gemacht.

Kurz ist voll ergebnisorientiert, Lindner freut sich an Lindner.

Nein, leider nicht. Wenn Lindner einen grossen Bruder hätte, könnte er diesen gut stützen. Alleingang? Geht leider nicht.

Claus Bänsch | Mi., 22. November 2017 - 09:11

" ... warum er das nicht schon vor drei Tagen oder zwei Wochen erkannt hat. ..."
Wahrscheinlich haben Herr Lindner und Herr Kubicki das schon nach zwei Tagen oder so erkannt. Wenn sie aber zu so einem frühen Zeitpunkt die Sondierungen abgebrochen hätten, wären sie auf jeden Fall die Buhmänner gewesen. Jetzt ist das Echo zumindest geteilt. Immerhin kann die FDP mit voller Überzeugung behaupten, dass sie es versucht hat.
Was sie, Herr Seils, "parteipolitische Interessen" nennen, nenne ich politische Überzeugungen. Wenn ich - nur um zu regieren - alle meine Überzeugungen über Bord werfen muss, kann ich das der Basis (die mich wegen dieser Überzeugungen gewählt hat) kaum vermitteln. Von daher hat die FDP in meinen Augen alles richtig gemacht.

Bettina Diehl | Mi., 22. November 2017 - 11:53

Antwort auf von Claus Bänsch

Ich glaube wir können nur erahnen, wie anstrengend eine Verhandlung mit den Grünen sein muss. Wer solche Leute im Bekanntenkreis hat, weiß was ich meine.
Die FDP hat es versucht und erkannt, dass hier nicht der Wählerwille zur Diskussion steht, sondern ein weitermerkeln in den Abgrund. Ich persönlich hätte Herrn LIndner das nicht zugetraut, gleichwohl ich mir dies von Anfang an gewünscht hatte. Nach seinem Interview mit Herrn Steinhöfel (in dessen Auto), in dem es vor allem um das NetzDG ging, war Herr Lindner für mich "unten durch". Wenn Herr Lindner es nun fertig bringt, die Ära Merkel zu beenden, werde ich ihm meine Stimme geben.

Hallo Frau Diehl,
wir hatten in unserem Bekanntenkreis "Grüne" in grünen Kleidern und in grünen
Anzügen mit Sonnenblumen.
Sie wurden entsorgt. Wir mußten uns allerdings überlegen wohin. Restmüll oder Biotonne? Wir liesen sie einfach stehen. Es holte sie niemand ab. Unbrauchbar!
Freundliche Grüße, Brigitte Simon

wolfgang spremberg | Mi., 22. November 2017 - 14:57

Antwort auf von Claus Bänsch

Richtig. Ich brauche max. 1 Stunde um endgültig festzustellen, das meine Gesprächspartner die illegale Zuwanderung nicht komplett beenden wollen (wie in Österreich), sondern lediglich über den Umfang (Obergrenze) reden wollen.
Ich brauche max. 1 Stunde um festzustellen, das meine Gesprächspartner die Sicherheitsinteressen (Kriminalität, Terror, ethische, religiöse Konflikte) meiner Wähler nicht besonders interessieren und kein Interesse / keine Bereitschaft zeigen daran etwas zu ändern. Das sie im Gegenteil, ohne Not, weitere Probleme importieren wollen. Ist das eine Basis für eine Zusammenarbeit ? nöh
Ich brauche max. 1 Stunde um endgültig festzustellen, das meine Gesprächspartner die materiellen Interessen meiner Wähler nicht verbessern, im Gegenteil verschlechtern wollen.
Das reicht. Gespräch unterbrechen. 1 Nacht drüber schlafen. Gespräche beenden. Presse im Klartext informieren. Neuwahlen anstreben und mit obigen Themenschwerpunkten in den Wahlkampf ziehen.
Zu rigoros ?

Constantin Bögner | Do., 23. November 2017 - 10:45

Antwort auf von wolfgang spremberg

aber in weiten Teilen sind Ihre Feststellungen bereits niedergeschrieben: Als AfD-Parteiprogramm. Haben Sie daraus zitiert?

Gabriela Posluschny | Do., 23. November 2017 - 20:59

Antwort auf von wolfgang spremberg

Gar nicht zu rigoros, perfekt und mit Bedacht erfasst. Es gibt Probleme, es gibt Ursachen für die Probleme und es gibt Lösungen. Wer die drei Punkte nicht zusammen reift mit dem ist nicht zu diskutieren. So einfach ist das.

Walter Meiering | Mi., 22. November 2017 - 09:18

Ich habe die Verhandlungsstrategie der Protagonisten ohnehin nie verstanden. Wenn ich so unterschiedliche Parteien in eine Koalition bringen will. dann muss ich mich erstmal um die wirklichen Knackpunkte kümmern. Erst wenn ich sicher bin, dass ich mich grundsätzlich einigen kann, gehe ich ins Detail. Stattdessen haben sich die Beteiligten immer wieder im Klein-Klein verloren und darauf gesetzt, dass man sich in den grundsätzlichen Problemfeldern am Ende schon einigen wird. Das war ein Fehler, vor allem ein Fehler der Verhandlungsführerin Frau Merkel.

wenn man ein Haus bauen will, muss man erst einmal die (auch finanziellen) Ziele und die Rahmenbedingungen klären, danach auf die Suche nach geeigneten Objekten gehen und dann kann man die Details klären. Mir scheint, dass die Verhandlungspartner als erstes die Gardinen aussuchen wollten.

"Gardinen aussuchen" bringt es auf den Punkt. Diese Sondierungsgespräche über Blümchentapeten und Gardinen mit unglaublich vielen Menschen über Wochen ließ Durchstechereien und Intrigen ohne Ende zu. Als Bürger schaut man diesem Treiben nur noch fassungslos zu.

da sie keine Vision hat, keinen Führungsstil, konnte sie auch nicht lenken. Allein die unterschiedlichen Positionen zu moderieren reicht dann nicht. Die großen Themen hätten an den Anfang gehört und nicht das Klein Klein.

Jetzt hat sie die Wahl verloren, JAmaika in NOmaika überführt und hat dabei nichts falsch gemacht, würde alles nochmal so tun. WEITER SO, Fr. Kandidatin auf dem Weg zu den 20%.
Ohne Merkel gibt es viele Optionen, mit ihr keine.

sich alle ewig um Kopf und Kragen sondieren, verhalndeln lassen und wenn alle fix und foxy sind , irgendwas anderes unterjubeln. Genau so solls ja gelaufen sein. Am Ende wurde der FDP das CDUGRÜNE Parteiprogramm zur Abnickung vorgelegt.

Claudia Martin | Mi., 22. November 2017 - 14:51

Antwort auf von Bernd Lehmann

Als Merkel die FDP beim Soli über den Tisch ziehen wollte, hat Lindner die Notbremse gezogen. Für Merkel stand von Beginn an ein schwarz-grünes Kernbündnis fest mit einer Duldung durch die FDP. Die CDU wollte das nie so deutlich machen. Aber diese Erkenntnis wird nun nach und nach bei den CDU-Wählern einsickern. Mit welchen Konsequenzen?? Man darf gespannt sein.

Auch ich habe mich über die Moderation und Taktik der Verhandlungen gewundert. Nachdem ich das Sondierungspapier studiert hatte, dämmerte es. Die Taktik der Kanzlerin besteht offenbar darin, in eckigen Klammern die gegensätzliche Positionen möglichst auch für weniger wichtige Themen zu sammeln und so zu tun, als wenn die Unterschiede gar nicht so groß sind. Deshalb brauchen diese Klammern auch gar nicht im Konsens aufgelöst zu werden. Das macht sie dann später mit der Richtlinienkompetenz im Regierungshandeln. Wenn man diesen Weg mitgeht, ist man erst einmal nur ein Mehrheitsbeschaffer. Ich bin froh, dass Herr Lindner damit nicht einverstanden ist.

Richti, es war Merkels Fehler. Die Knackpunkte hätten im Kreis der Parteivorsitzenden behandelt werden müssen und mitn genauen Vorgaben zur weiteren Bearbeitung an die Experten gegebenb werden müssen. VIELE KÖCHE VERDERBEN DEN BREI!

Marie Werner | Mi., 22. November 2017 - 09:21

Es geht hier nicht um den Buhmann, das bringt Deutschland nach wie vor nicht weiter.
Mich würde folgendes interessieren: Zu Steinmeier: Spricht er wirklich mit a l l e n demokratisch gewählten Parteien??? Nämlich auch mit der AFD? Es muss Schluss sein, Wahrheiten permanent auszugrenzen.
Die Regierungsbildung ist kein "wünsch-dir-was-Konzert". Die Parteien haben den Wählerwillen zu respektieren, egal wie sie persönlich dazu stehen.
Es gibt durchaus Mehrheiten:
Koalition aus CDU/CSU, FDP und AFD. Vorausgesetzt Frau Merkel räumt ihren Posten.
Koalition aus CDU/CSU und SPD. Vorausgesetzt Merkel & Schulz räumen auch hier ihre Posten.
Minderheitsregierung aus CDU/CSU und FDP. Hier hat die AFD betont, dies zu unterstützen, vorausgesetzt Frau Merkel räumt ihren Posten.

Ich halte fest: Bevor schon wieder das Geld von uns Steuerzahlern großzügig vergeudet wird, müssen o.g. Szenarien geschehen.
Frau Merkel muss den Weg frei machen. Im Berufsleben ist kein Mensch alternativlos.

Edgar Timm | Mi., 22. November 2017 - 12:31

Antwort auf von Marie Werner

die genau so weiter merkelt wie bisher und dazu auch Zustimmung von Rot/Rot erhält. Da können dann FDP & AfD Purzelbäume schlagen - Millionen von "Goldstücken" werden auf uns herniederprasseln bis uns Hören & Sehen vergehen. Bei der nächsten BTW bekommen die "bösen" Rechten die Mehrheit und alle reiben sich wieder (wie nach 1933) die Augen.

Christa Wallau | Mi., 22. November 2017 - 14:13

Antwort auf von Marie Werner

Wenn es wirklich um den Wählerwillen ginge, m ü ß t e die CDU/CSU (ohne Merkel, die ja krachend verlor) mit der FDP eine Minderheitsregierung bilden, die - laut Frau Weidel - von der AfD toleriert würde.
Das entspräche g e n a u der konservativ-liberalen Mehrheit, die sich nach der
Bundestagswahl eindeutig ergeben hat!
D a s wäre echte Demokratie!
Aber was erleben wir?
A u s g r e n z u n g von 12,6% der Wähler als Unterstützer von "Unmenschen" (Rechtsradikale, Nazis), mit denen man nicht einmal reden darf. Dabei hat die Partei, die hier gemeint ist, die AfD, die dritthöchste Stimmenzahl erreicht!

Die FDP hat das einzig Richtige getan: Sie mußte die Sondierungsgespräche abbrechen, wenn sie sich nicht total unglaubwürdig machen wollte; denn mit den Grünen und den sie unterstützenden "Halbgrünen" (Merkel u. ihre Entourage) ist keine vernünftige, bezahlbare Politik zu gestalten.

Wie es jetzt weitergeht, werden wir sehen ...
Dem "Wählerwillen" dürfe es in keinem Falle entsprechen.

…die ja krachend verlor) mit der FDP eine Minderheitsregierung bilden, die - laut Frau Weidel - von der AfD toleriert würde…..,,Das entspräche g e n a u der konservativ-liberalen Mehrheit, die sich nach der Bundestagswahl eindeutig ergeben hat!
D a s wäre echte Demokratie!........

Die Stimmenmehrheit lag bei der Union. Der Auftrag es Wähler lautete: Die Union stellt die Regierung, Keine Minderheitsregierung, sondern die Regierung!
Es bedarf m. E. dazu auch keiner weiteren Partei, noch eine Tolerierung durch eine andere. Abgeordnete haben im Sinne des Art. 38 GG zu entscheiden. Mehrheiten benötigt man, wenn Neue Gesetze erlassen werden sollen. Innerhalb der bestehenden Gesetze kann die Regierung schalten und walten. Hier setzt nur die Kontrolle des BT ein, ob die Gesetze eingehalten wurden. Koalitionen sollen doch nur der Reg. ein einfacheres regieren ermöglichen, in dem man Gesetze mit Fraktionszwang durch den BT bringt. Das alles setzt natürlich verantwortungsbewusste Abgeordnete

Gottfried Meier | Do., 23. November 2017 - 09:02

Antwort auf von Marie Werner

Sehr geehrte Frau Werner, ich gebe Ihnen völlig Recht. Merkel sollte den weg frei machen für einen Neuanfang. Aber auch Schulz, Seehofer, von der Leyen und einige andere der alten Garde stehen einem Neuanfang im Weg. Wenn Frau Merkel zurücktritt, käme Vieles im positiven Sinne in Bewegung. Sie ist also der Schlüssel zu einer Lösung.

wolfgang spremberg | Mi., 22. November 2017 - 09:30

sollte Lindner / die FDP Verantwortung übernehmen ? Und warum wollten sie nicht ? Das interessiert mich. Darum geht es doch, z.B. bei der Wahlentscheidung bei Neuwahlen. Oder sollten mich in einigen Monaten taktische Spielchen aus dem November interessieren ? Nöh....mich interessieren die Inhalte / Gründe.

Peter Lieser | Mi., 22. November 2017 - 09:33

.....erkannt hat. Die Antwort ist einfach, er ist kein Hellseher, liest auch nicht im Kaffeesatz, er hat es aber versucht ! Er hält was er im Wahlkampf seinen Wählern versprochen hat !!! Das ist in der Bundesrepublik schon fast exotisch. Aktuell ist die FDP Spitze vorzeigbar, wählbar und unterhalb des Renteneintrittsalters !

Claudia Westphal | Mi., 22. November 2017 - 09:42

fordert ihren Tribut. Jeder Koalitionspartner Merkel's ging am Ende der Legislaturperiode pulverisiert aus dem Rennen, einschließlich der CDU. Das legt die Vermutung nahe, dass es an der Führung liegt.

Auf den Seiten der FDP findet man ein 30-minütiges Statement von C Lindner und W Kubicki, das einen ziemlich guten Einblick in die Situation gibt.

Ich kann die FDP verstehen. Nachdem sie sich mühevoll aus dem letzten Wahldesaster wieder aufgerappelt haben, haben sie doch ein recht ansehnliches Wahlergebnis erzielt. Sicherlich hat das auch etwas mit A Merkel zu tun, denn viele sind aufgrund der Alternativlosigkeit von der CDU zur FDP gewechselt. Dass diese nun keine Lust hat, dass ihr dieser Vertrauens- und Gesichtsverlust gleich nochmal passiert, kann man verstehen.

Moralpächter und Oberlehrer Trittin und Göring-Eckardt haben noch das ihrige dazu beigetragen. Insbesondere Trittin. Der Mann sollte auch in Rente gehen.

Man darf gespannt sein.

Bernd Eifländer | Mi., 22. November 2017 - 09:56

Laut Umfragen hat die FDP nach Abbruch um ca. 2 % zugelegt. Viel können sie also nicht verkehrt gemacht haben. Bei Neuwählen denke ich werden sie das alte Projekt 18 wieder ausgraben, das sich Westerwelle in grauer Vorzeit auf die Schuhsohlen gepinselt hatte.

und Lindner - einmal gründätzlich gesagt lasse ich Herr und Frau obwohl immer respektvoll geboten, auch bei Merkel, weg um des Platzes Willen. Hier einmal meine grundsätzliche Anerkennung und meinen Respekt, auf denen meine Kritik sich aufbaut - hat das Potenzial dazu.
Ihm müssen auch Nachfolger von Schulz gewachsen sein.
Die FDP muss den ungeheuren Verlust von Möllemann und Westerwelle verkraften.
Es sind nicht nur diese beiden Persönlichkeiten für sich genommen, sondern auch die politischen Kreise, die sie als Kraftquelle gedeihen liessen.
Weil ich vor allem Möllemann `in alter NRW-Verbundenheit´ schätzte, gilt der FDP obwohl ich SPD bin auch meine Sorge.
Ich weiss aus Erfahrung, dass die FDP für etwas stand, sicher nicht immer wie es mir schmeckte, aber welche Bedeutung Standpunkte in der Politik haben konnte ich in den letzten 12 Jahren erleben.
Ohne diese Zeit hätte ich es nicht für möglich gehalten.
Ich wünsche der FDP aus SPD-Ferne eine Zukunft für die Menschheit...

da hat ein roesler so viel porzellan zerdeppert
und die movenpick-affaire als unterbau.
lindner, mit kubicki als mentor,
koennte eine reife-pruefung gelingen.
wird aber schwer, gg eine essig-saure gruene neid-partei.
sicht-und erinnerbar die haessliche aktion trittins gg, von guttenberg
mit niemandem, der eines aehnlichen fehlverhaltens beschuldigt wurde, ist
man so kleinbuergerlich und haesslich umgegangen.
sozialneid eines sozialen aufsteigers

Jürgen Streeb | Mi., 22. November 2017 - 10:01

"Immer ging es nur ums Klein-klein, nie ums große Ganze". Diesen Satz, Herr Seils, kann man meines Erachtens so nicht stehen lassen. Es ging in der Tat ums Ganze. Und die Gretchenfrage dabei lautet: wie hältst du es mit der Migrationspolitik? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Von der Lösung dieses Problems hängt die Zukunft dieses Landes ab. Wie die Grünen dazu in der Wirklichkeit stehen, hat ihre Vorsitzende bei Plasberg unfreiwillig preisgegeben. Verbale Verrenkungen wie auch bei CDU und CSU zu beobachten, sind als Täuschungsmanöver zu entlarven. Dies ist unter anderem Aufgabe seriöser Journalisten.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 22. November 2017 - 10:02

Nach Aussage der FDP hat Merkel sich so geriert als ob sie die 'FDP schon lange im Sack hätte'. Sie hatte im Kern ein Schwarz-Grün vor Augen und brauchte dazu die FDP und die CSU als 'Gepäckträger', um in das Schlafwagenabteil 'schwarzgrün' gehoben zu werden. Das schien ihr locker und bequem. Falsche Rechnung-nicht aufgegangen! Und genau das hatte Lindner erkannt. Es zeigt sich, dass die Methode Merkel nicht mehr funktioniert. Der Begriff 'moderieren' ist gänzlich ungeeignet, um dieses, ihr Verhalten zu beschreiben. Wer keinen eigenen Standpunkt, Standort hat, wer keine eigene Meinung, keine Vorstellung, über das, was, wie Deutschland in den nächsten vier Jahren aussehen soll, hat, der kann auch nicht führen. Das ist bei den Sondierungsgeprächen herausgekommen. Und das wird gar manchen 'Göttinbeschwörern' jetzt auch klar. Vor allen in den Medien! Diese verderbliche Methode lähmt seit langem D. und Europa.

Gerdi Franke | Mi., 22. November 2017 - 10:06

Für sie war das Ergebnis sonnenklar. Und sie hat die Gepräche laufen lassen. Die unkoordiniert im Chaos endeten. Ja, allen vier Parteien waren während der Verhandlungen egoistische Interessen wichtiger als das große Ganze. Dieses Männleinlaufen sobald es eine neue Erkenntnis gab zeugt nicht von irgendeiner Steuerung. Das Ergebnis war Merkel wohl auch egal. Sofern sie ihren Stuhl behielt.

Hendrik Tongers | Mi., 22. November 2017 - 10:16

Sondierungsgespräche sind Vorgespräche vor irgendwelchen verbindindlichen Koaliationsgesprächen. Es gab keinen Wählerauftrag , keine staatstragende Verpflichtung , eigentlich Null Potential für eine Dolchstoßlegende . Von einer "Staatskris" zu sprechen, zeugt von einer hohen Verantwortungslosigkeit um denunziatorisch die FDP und hier vor allen Hern Lindner verteufeln zu können. Die Hate Speech der Mainstreammedien in der Sache, sprechen Bände. Martin Schulz kann einem leid tun. Es sind zuviele in der SPD die fürchten müssen, bei Neuwahlen nicht mehr gewählt zu werden. Angela Merkel, deren Erhalt als Kanzlerin wohl der eigentliche Zweck der Veranstaltung ist, die saß diesmal nichts aus, die war blitzschnell mit der Eigen-Anmeldung als Spitzenkandidatin der CDU am Start, als von Neuwahlen die Sprache war. Ja, in solchen Dingen ist sie fix . Befragung der Mitglieder? Wäre ja noch schöner.

Und wenn die dann mit Mehrheit beschlössen, wir wollen sie nicht mehr, stellt sie sich, noch während im Hintergrund der Applaus rauscht, vor die Kameras und erklärt, dass sie der Mitgliederbeschluss nicht interessiert! Unwahrscheinlich? Nö, hat sie doch schon gemacht - z.B. gar nicht lange her, mit dem Doppelpassbeschluss!
Naja, was soll's! Das Wahlergebnis für die Union lässt sich mit einem wenig Kanzlerinnen-Eifer locker weiter in den Keller schrauben! Vorwärts! Die SPD muss eingeholt werden...

Gudrun Philipp | Mi., 22. November 2017 - 10:24

kann ich als zwar an Politik interessierter Bürgerin nichts beitragen, aber ich denke, daß die Kanzlerin ein gerüttelt Maß am Versagen der beabsichtigten Koalition zu verantworten hat. Möglicherweise hinkt mein Vergleich, doch es kommt ja letzten Endes auf das Geschick des Verhandlers an, die möglicherweise unterschiedlichen Haltungen und Überzeugungen "an den Enden zusammenzuführen". Das ist der Kanzlerin nicht gelungen. (Vielleicht hätte sie vor Beginn der Verhandlungen mal Jupp Heynckes zu Rate ziehen sollen, der nach mehreren Trainerwechseln in Bayern die Truppe der Fußballmillionäre wieder zu einer Einheit zusammenschweißen konnte.) Und diese Kanzlerin will ihr Versagen nicht zugeben, vielleicht erkennt sie es noch nicht einmal!? Man kann gespannt sein, was auf unser Land noch alles zukommt.

Gerdi Franke | Mi., 22. November 2017 - 10:45

So wie Hofreiter gestern bei Maischberger verkündete haben die Grünen wohl mit Merkel Kompromisse ausgehandelt die für die FDP galten. Das kann natürlich nicht sein. Zu Recht ist da die FDP ausgestiegen!

Rolf Lindner | Mi., 22. November 2017 - 10:46

Beinahe Mut und Stil wäre es gewesen, wenn unsere immer noch UHU-Kanzlerin am 24. September angesichts ihres Wahldebakels die eigentlich unbedingt notwendige Konsequenz des Rücktritts gezogen hätte. Das würde eine minimale Chance für sinnvolle Jamaika-Sondierungen ergeben haben. Die Frage, ob Lindner nun als Buhmann oder Held wahrgenommen wird, liegt tatsächlich an der Vermittlung durch die MSM, denen immer noch viel zu viele auf den Leim, pardon Schleim gehen.

martin falter | Mi., 22. November 2017 - 10:47

wie naiv ich bin. Ich dachte immer jeder der Sondierungsparteien kann nein sagen. Jetzt muss ich erkennen das alle in die Pflicht genommen werden um Merkel wieder auf`s Pferd zu setzen. Einfach nur lächerlich der Kanzlerinnenwahlverein.

Dr. Roland Mock | Mi., 22. November 2017 - 10:51

Leider falsch: Einerseits sagt Herr Seils, das „Große Ganze“ sei in den Verhandlungen nicht sichtbar gewesen, es hätte an einem Plan für die weitere Entwicklung der Gesellschaft gefehlt. Andererseits unterstellt er der FDP, die exakt mit dieser Begründung aus der Sondierung ausgestiegen ist, „egoistische parteipolitische Interessen“. Nach allem was man hört, stand zum Schluß die FDP gegen alle, inklusive Seehofer. Keinem der Verhandler außer Lindner und Kubicki war die schnelle steuerliche Entlastung der Menschen wichtig. Keiner Partei außer der FDP war wichtig, daß nicht weiterhin Milliarden für die „Klimawende“ und die Subventionierung der europäischen Südstaaten verballert werden. Der Zuwanderungs-Kompromiss: Offenbar windelweich und dehnbar. Seehofer z.B. wollte nur das Wort „ Obergrenze“ sehen. Nein: Die FDP war so konsequent wie nie in ihrer Geschichte und ist gerade dadurch, daß sie aus dem Kasperletheater ausgestiegen ist, ihrer Verantwortung für die Menschen gerecht geworden.

Michaela Diederichs | Mi., 22. November 2017 - 11:00

Eine Moderation "Vom Groben zum Detail" hätte vielleicht lange Sondierungsgespräche erspart. Wenn man sich im kleinsten Kreis bei den ganzen großen Themen einigen kann, findet man für alles weitere auch eine Lösung. Gibt es schon bei den großen Themen keine Einigung, muss man nicht mehr ins Detail gehen. Frau Merkel ist m. E. in Sachen Moderation und Führung überschätzt.

Georg Zeegers | Mi., 22. November 2017 - 11:03

Das hat Cristian Lindner vollkommen Richtig gemacht!.Mit Jamaika wäre es nichts Vernünftiges geworden.Mit solchen Verschiedenen Parteien kann man doch nicht vernünftig regieren!.Das sollte nur dazu Dienen um Merkel ihren Machtgierigen Arsch zu Retten!.Wen die Tante Weg ist mit Anhang klappt es auch wieder!.Die hat genug Unheil und Schaden angerichtet.Hoffentlich ist Die bald weg.Also Neuwahlen anders gehts nicht!.

Dr. Florian Bode | Mi., 22. November 2017 - 11:05

Wieso erzählen Medien und Politiker das Märchen, dass eine Partei die Pflicht habe, in eine Koalition einzutreten, in der sie ihr Programm nicht verwirklichen kann? Das ist genauso abstrus, wie der CDU vorzuwerfen, dass sie nicht mit der AfD koalieren will. Kanzlerschaft ist nicht Merkerls Menschenrecht.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 22. November 2017 - 11:59

Antwort auf von Dr. Florian Bode

...Doch, Merkel scheint das wohl so zu sehen. Die schafft das auch, die laviert sich da durch und tritt 2021 noch einmal an. Ich glaube, die jetzige Regierung bleibt im Amt, die SPD duldet es (ohne formelle Koalition), die Grünen stimme auch jeweils mit Merkel, so daß sich die Grünen weiterhin sexy für die nächste Hochzeitsnacht in 2021 halten können...so hat Merkel dann die nötige Mehrheit im Kreuz und Flüchtlinge dürfen sich auch weiterhin massenhaft(mehr als 500Tsd. p.a.) auch ohne Papiere/Ausweise bei uns breitmachen! Passt doch, mehr braucht Merkel nicht als Regierungsprogramm!

Gerhard Hellriegel | Mi., 22. November 2017 - 11:08

Ich bin mit allem einverstanden, bis auf eine Ausnahme. Das waren Sondierungsgespräche, keine Koalitionsverhandlungen. Sondierungsgespräche dienen dazu, zu ergründen, ob eine Koalition möglich sei. Und wenn dann einer nicht Nein sagen darf, wer immer es sei, dann sollte man sie auch nicht Sondierungsgespräche nennen. Nebenbei: auch ich bin der Meinung, dass eine Minderheitsregierung die Demokratie stärkt und nicht schwächt. Unter anderem würden damit einige Angstmacher- und Katastrophen-Mythen beerdigt. Von wegen: nur die AfD male Schreckensszenarien an die Wand.

Bernhard Jasper | Mi., 22. November 2017 - 11:15

Herr Seils, Widerspruch. Es ist kein Rückzug auf´s Fragment, als eine Absage an die Verantwortung im Großen und Ganzen zu interpretieren. Es ist die Enttäuschung über die Ergebnisse, die sich da in der Öffentlichkeit vollzieht. Und Aufklärung enttäuscht immer. Ja, dann werden immer Schuldige, Buhmänner oder „Helden“ gesucht. Das ist jedoch trivial und dient der Legendenbildung. Ich möchte ein anderes Fenster öffnen.

Die Deutschen werden ja gerne regiert. Es ist eine Orientierung an „stabile Verhältnisse“ in dynamischen Zeiten. „Vater Staat“ oder „Mutti“ wird es schon richten. Es ist auch eine Haltung und Denkweise, die dazu tendiert Ideologien zu folgen. Der Deutsche liebt die konforme Sicherheit vor der selbstverantwortlichen Freiheit.

Ralph Lewenhardt | Mi., 22. November 2017 - 11:16

Die Lösung der Krise des deutschen Demokratiesystems liegt nicht im akrobatischen Zusammenwürfeln rechnerischer Mehrheiten der Parteien.Im Gegenteil, das wird sie verstärken. Denn Ursache der Krise ist die grundgesetzwidrige Missachtung der mehrheitlichen Volksmeinung bei den wichtigen Gesellschaftsproblemen.

Bernhard Jasper | Mi., 22. November 2017 - 11:17

Jetzt tauchen plötzlich die Freien Demokraten wieder auf, die mit scheinbar verloren gegangenen Ideen in die Öffentlichkeit zurückkommen und einen kraftvollen Kontrapunkt zum Programm Merkel darstellen, aber auch gegen die „Grünen“ aufzeigen (die z.B. für die Stilllegung von Kohlekraftwerken, einen Dämm-Wahn am Bau und Förderprogramme für „grünen“ Verkehr fordern). Und ein Teil der Bürgerinnen und Bürger wissen inzwischen sehr genau, wer für diese Konzepte die Kosten tragen wird. Diese Allmachtsphantasien (dann hat man auch Opfer zu erbringen, ergo, der Deutsche zahlt immer) werden durchschaut.
Scheinbar haben nur die Freien Demokraten die Kraft sich das Ende dieser Politik in der Lebenswirklichkeit vorzustellen. Für diese Bewusstseinsbildung gebührt der Partei schon jetzt den allergrößten Respekt und Dankbarkeit.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 22. November 2017 - 11:17

Betrachtung Herr Seils.
Obwohl die Medien offenbar diesmal korrekt über die größten Schwierigkeiten und geringen Aussichten bei den Jamaika-Sondierungen berichteten - einmal mehr mein Dank an Cicero - war ich völlig ruhig und gelassen in meinem Glauben, dass es vielleicht nicht alle wirklich wollen, aber dass es schon klappen kann.
Es hat mich also kalt erwischt, wie das so passieren kann, wenn man sich derweil mit anderem befasst.
Die Gründe dafür würde ich aus der Erfahrung heraus aber einzig bei Merkel verorten, und da auch nur taktisch, denn Sie glauben doch nicht im Ernst, Herr Seils, dass es etwa Trittin, Lindner und Seehofer an klaren Linien für 4 Jahre gefehlt hätte?
Einzig Merkel gibt ungern Auskünfte über Linien, Vorhaben etc. und moderiert lieber, bis sie sich bei geeigneten Konstellationen sehr zur Überraschung ihrer ahnungslosen Partner (incl. CDU) "aus der Deckung wagt", vermute ich.
Was wird die nächste Apokalypse wäre die passende Frage zu Merkel, tippe ich mal.

Ursula Schneider | Mi., 22. November 2017 - 11:20

das Ganze kommt mir vor wie ein Wagen mit drei Anhaltern auf einer Kreuzung. Ein Fahrgast will nach rechts, ein anderer nach links, der dritte auf den Feldweg dazwischen - und der Fahrer, der eigentlich das Ziel vorgeben müsste, hält sich raus ...
Keine Führung, keine gemeinsame Richtungsvorstellung, wie hätte das funktionieren sollen?

Doch was heißt hier vernachlässigtes "Gemeinwohl" und "egoistische parteipolitischen Interessen"? In welche Richtung unser Land steuert, ist schließlich von existentieller Bedeutung.

Und das berührt auch den tiefsten Grund dieser peinlichen Posse "Jamaika". Er liegt in der Amputation des Parteienspektrums, indem man alles, was "rechts" ist, von der politischen Teilhabe ausschließt. Jamaika wäre das Ergebnis von Verlogenheit geworden, während sich Union, FDP und AfD wahrscheinlich in kurzer Zeit einigen könnten (siehe Österreich). Doch noch bekommt unser linker Mainstream allein bei dieser Vorstellung Schnappatmung ...

Dort haben sich ÖVP und FPÖ auf eine komplette Beendigung der illegalen Einwanderung geeinigt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
In Deutschland sondieren "seriöse" Parteien wochenlang ob die illegale Einwanderung in einem gewissen Rahmen (Obergrenze) oder unbegrenzt weiter gehen soll.
Ist das rechtsstaatlich ? Verhandelt man mit Parteien die nicht rechtsstaatlich handeln / handeln wollen ? Überlegt man, ob man da mitmacht ?
Lindner hätte das in einer Stunde kurz klären können, dann vor die Kameras, mit wenigen, klaren Worten klar machen, das man dafür nicht zur Verfügung steht.
Wer will widersprechen ? Diskutieren ? Bei Neuwahlen : perfektes Thema.

hatte Frau Slomka in ihrem Interview mit Lindner nach dem Ausstieg. Ich habe bewundert, wie gelassen Lindner auf die Pöbeleien dieser Frau reagiert hat, die an diesem Abend einen Journalismus der schlimmsten Sorte geboten hat.

Reinhard Czempik | Mi., 22. November 2017 - 11:28

Man findet kaum noch zusätzliche Argumente zu diesem rundum gelungenen Artikel. In den letzten Wochen haben sich Politiker aller Parteien unfreiwillig demaskiert, indem sie, neben verhaltener Schulhofschlägerrethorik, eine erschreckend egoistische, provinzielle Denk- und Arbeitsweise erkennen ließen. Es könnte einem himmelangst werden, unabhängig davon in welcher Koalition in Zukunft unser Land schlecht verwaltet wird.

Reinhard Benditte | Mi., 22. November 2017 - 11:43

Immer wieder wird die Mär verbreitet, daß Parteien in den Bundestag gewählt wurden. Soweit ich das GG Art 38 verstehe, werden nicht Parteien gewählt, sondern Abgeordnete. Wir müssen das GG wieder in den Vordergrund rücken, und die gewählten Abgeordneten in die Pflicht nehmen. Folgt man Art 38 dann dürfte es auch keine Landeslisten geben, denn damit wird das GG ausgehebelt, da Abgeordnete nicht unmittelbar durch die Bürger gewählt werden können, sondern dem Diktat der Parteien und ihrer Listenaufstellung unterliegen.

Unabhängig davon war der Sonntag ein guter Tag, denn die Rechnung von Frau Merkel ist nicht aufgegangen und die FDP ist nicht umgefallen!

Ich kann den Kommentaren auf NTV "Christian Lindner hat die Kanzlerin entlarvt" und in der Wirtschaftswoche "Merkels kommunikative Meisterschaft besteht darin, den politischen Diskurs nicht zu führen, sondern zu verhindern, ihn einzukleistern in einer Mischung aus Unverständlichkeit und Banalitat." nur zustimmen!

Arnold Bäring | Mi., 22. November 2017 - 11:47

als Kanzlerin im Amte halten. Deshalb wird nun versucht den schwarzen Peter Martin Schultz und Christian Lindner zuzuschieben. Diese Personalisierung der vermeintlichen Schuld soll offensichtlich einen Keil in FDP und SPD treiben mit dem Ziel die Stimmung zu drehen. Dabei liegt die Schuld für diese Situation doch eindeutig bei dieser Kanzlerin, denn sie hat mit ihrer chaotischen Politik über Jahre hinweg Land und Leute in diese Sackgasse hineinmanövriert.
Verantwortungsübernahme kann übrigens auch darin bestehen sich einem Bündnis zu verweigern das Land und Leute nicht Gutes bringen kann. Ch. Lindner ist jedenfalls in meiner Achtung gewaltig gestiegen.

Ein Beispiel noch wie agiert wird: Da meldet sich gestern ein Michael Frenzel - einst gefürchteter Kapitalvernichter als TUI-Vorstandschef, jetzt seltsamerweise Wirtschaftsforumschef - zu Wort und drängt die SPD in Richtung GroKo. Merkel und ihre Medienverbündete haben überall ihre Hände im Spiel – zum Nachteil der meisten Bürger!

Gerhard Weißenberger | Mi., 22. November 2017 - 11:53

Christian Lindner hat sich als Meistertaktiker erwiesen. Ob FDP oder CSU, sie hätten sich an der giftgrünen Politik von A. Merkel Siechtum oder Tod eingefangen, wenn sie sich - um die Metapher der NZZ zu gebrauchen - mit ihr ins Bett gelegt hätten. Das gleiche gilt für die nächste Wunschkandidatin, die SPD.
Die CDU ist schon lange in Lethargie verfallen und nicht in der Lage, sich zu erneuern. Einzig die Grünen schäumen vor Wut. Die lang ersehnten hochdotierten Posten und Pensionsansprüche haben sich in Luft aufgelöst.
Herrn Seils ins Stammbuch: die Parteien haben keine gesamtstaatliche Verantwortung. Diese hat die Regierung.
Die Parteien sind ihren Wählern verantwortlich.

Truiken Kardos | Mi., 22. November 2017 - 12:16

Eigentlich sollte man vorwärts schauen und es ist v on Bedeutung sowohl für Deutschland, als auch für die EU (und anderen Länder Europas) was jetzt passieren wird. Wie könnte es bei evt. Neuwahlen aussehen?
- kann sich Herr Seehofer im Amt behaupten, wenn Frau Merkel schon im voraus gesagt hat, sie wolle erneut als Kanzlerkandidatin antreten?
- wie wird sich die CSU in einem solchen Fall entscheiden? Darf Herr Seehofer es sich nach der katastrophalen Bundeswahl für CDU/CSU, wie auch bei den Sondierungsgesprächen ein drittes Mal erlauben "einzuknicken"?
- und wird die CDU weiterhin hinter A. Merkel stehen? D.h. wird die CDU es erlauben, dass eine möglich noch katastrophaler Ausgang dabei herauskommt?
Es wird doch wirklich Zeit, dass eines der wichtigsten Länder Europas sich zur Abwechslung mal in Richtung Realität bewegt, statt Träumereien nachzugehen. Mainstream dürfte inzwischen "post-faktisch" geworden sein.

Markus Michaelis | Mi., 22. November 2017 - 12:39

Ich denke der Grund ist nicht fehlende Verantwortung, sondern dass die bürgerliche Mitte kleiner wird. Was in den 90ern dominierend war ist jetzt noch die Mehrheit, aber geschrumpft. So sehr, dass es nicht mehr reicht, wohlbegründete und lange eingeübte gegensätzlichen Interessen auszutragen, weil man dann eben keine Mehrheit mehr hat. Würde die gesamte veränderte Gesellschaft vertreten sein, würde das besser klar. Dann säßen in den politischen und medialen Spitzen auch Vertreter neuer innerdeutscher Strömungen (AFD), und von außen kommender Strömungen (Ost-Europa, arabisch, Islam, Schwarzafrika).

Dann müsste das bürgerliche Lager wohl oder übel Konfliktlinien über Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft (von TTIP bis metoo) beilegen und sich mehr verständigen. Bzw. diese Themen abwägen gegen Forderungen der neuen Gruppen. Oder so ähnlich.

Kostas Aslanidis | Mi., 22. November 2017 - 12:43

werfen die anderen Parteien der FDP zu. Merkel CDU, Grüne und CSU handeln so Unverantwortlich für das Land, das es Urkomisch klingt. Diese Merkel wird nie kritisiert, immer wechseln die Sundenböcke. Wer ist denn in der Regierung! Die FDP wohl nicht. Merkel versucht ihre selbstgeschaffenen Probleme zu Verteilen. Das ist Populismus.

Sepp Kneip | Mi., 22. November 2017 - 12:45

Die FDP und Lindner haben es richtig gemacht. Die FDP wäre in einer Jamaika-Koalition von Schwarz/Grün zerdrückt worden und die unselige schwarz/grüne Politik, die schon die vorangegangene Legislaturperiode dominierte, wäre weiter gegangen.

Dass man Lindner und der FDP den Schwarzen Peter zuspielt, war vorauszusehen. Das hätte die CSU genau so getroffen, wenn diese ausgestiegen wäre. Lindner hatte einen Poliikwechsel versprochen. Der wäre in der Konstellation nicht möglich gewesen. Das hysterische Herumgeeiere über Verantwortungslosigkeit und Negierung des Wählerwillens ist Unsinn und soll die eigenen Fehler kaschieren.

Sollte es tatsächlich noch zu einer GroKo kommen, gibt es für die Opposition genug Munition, um dieser Regierung heftig einzuheizen. Vor allem, wenn hier wieder das gleiche Personal am Werk sein sollte. Es müsste doch mit dem "Sonstwem" zugehen, wenn FDP und AfD, trotz aller Anfeindungen im Wahlkampf, nicht eine konstruktive Oppositionsrolle übernehmen könnten.

Michael Murmurachi | Mi., 22. November 2017 - 12:57

Es ist wahrscheinlich nur ein Tippfehler, er beschreibt aber knapp und zutreffend, woran es bei den Sondierungen im Wesentlichen gefehlt hat und was der Autor ausführlich und hinreichend ausgeführt hat.

Jamaika hatte von Beginn an keine Chance. Die Unterschiede der Positionen und Ziele der potentiellen Koalitionspartner waren zu groß. Um diese Unterschiede zu überwinden hätte es der echten Integrations- und Führungsfigur bedurft, die es hätte ermöglichen können, Auswege aus dem Dilemma aufzuzeigen und für alle akzeptabel zu machen. Diese Figur hat es nicht gegeben. Daran ändern auch späte Lobhudeleien für Merkel nichts.

Dass die SPD sich jetzt immer noch ziert, kann ich nachvollziehen; dass die SPD sich davor scheut, den Verzicht der Kanzlerin einzufordern, nicht.

Thomas Radl | Mi., 22. November 2017 - 13:02

... um aus diesem Spiel auszubrechen". Oder anders gesagt: Sie kann es nicht! Die wahrscheinlich meist überschätzteste Frau weltweit! Und vermutlich wird sie immer noch nicht wissen, was sie hätte anders machen sollen! Seehofer wird für sein Geschleime mit ziemlicher Sicherheit in Bayern eine gewaltige Watsch'n bekommen, ob die Grünen mit ihrem hysterischen "der war's" irgendwelche Wähler abholen, halte ich für mehr als fraglich!
Eine Minderheitsregierung wird diese geschäftsführende Kanzlerin genauso wenig durch die Widerstände eines Parlaments mit richtiger Opposition steuern können, wie sie diese Verhandlungen erfolgreich führte (bzw. eben nicht - wie immer).
Die Einzigen, die meiner Meinung nach bei einer Neuwahl irgendwann davon profitieren werden, unabhängig davon, was jetzt in den Mainstream-Medien verbreitet wird, werden tatsächlich die FDP und die AfD sein.
Wer nach dieser Vorstellung noch Union wählt, die eine AM als Kanzlerkandidatin aufstellt, hat einen an der Waffel!

Jürgen Althoff | Mi., 22. November 2017 - 13:14

Was, Herr Seils, verstehen Sie denn unter dem bombastischen Begriff "das große Ganze", dem sich die Parteien hätten unterordnen sollen?
Was die Menschen im Lande bewegt ist die nach wie vor de facto unbegrenzte Zuwanderung und der Rattenschwanz ihrer Folgen, über die der "gemeine Bürger" tagtäglich stolpert.
Und die Konsequenzen der sogenannten Energiewende, von steigenden Strompreisen über die Zerstörung von Kulturlandschaften bis zur völligen physikalisch-technischen Sinnlosigkeit.
Die von Merkel gestützte Geldvernichtungspolitik der EZB mit ihren Folgen einer verhinderten Alterssicherung.
Die Bevorzugung illegal Zugereister vor der einheimischen Bevölkerung.
Hätte man die Gespräche mit diesen Themen begonnen, dann wäre schon nach wenigen Tagen klar geworden, dass man mit grünen Sektierern und einer auf ihrer Seite stehenden Frau Merkel nichts erreichen kann.
Insofern ist das "große Ganze" die Unfähigkeit von Sektenmitgliedern, ihre irrationalen Dogmen in Frage zu stellen.

Bernd Lehmann | Mi., 22. November 2017 - 13:19

wer die Auftritte bei Hart aber Fair und Maischberger gesehen hat, wundert sich nicht mehr, das Kubicki meist mit einem Weinglas am Hals zu sehen war. Selbst wenn es einen Koalitionsvertrag gegeben hätte, das sah man an Frau Peter genau, werden sich die Grünen nicht dran halten, sie würden in der Koalition wie in einer Opposition agieren, alles in der Verantwortung nochmal hinterfragen und umschmeißen nach ihrer verlendeten Ideologie. Und das in ruhigen Zeiten. Man stelle sich die nächste Krise vor! Unglaublich das besonders viele Beamte sowas wählen.

Willi Mathes | Mi., 22. November 2017 - 13:20

Danke Herr Seils,

die positive Resonanz, der Cicero-Leser, bestätigt nachdrücklich Ihre Beschreibung.
Somit werden in diesem " unseren " Lande, politische Deutungshoheit und alternativlose Selbstdarstellung, der Lächerlichkeit preisgegeben !
Danke und freundliche Grüsse

Edgar Thormeyer | Mi., 22. November 2017 - 14:49

Jamaika-Sondierzungen: was für ein lustiger Verschreiber, der doch so deutlich macht, dass mit eventuell gespaltenen, auf jeden Fall jedoch verschiedenen Zungen geredet wurde.

Dass es nie ums große Ganze gegangen sein soll, glaube ich nicht. Nur hat jeder eben für sich "das große Ganze" im Sinne seiner Partei und seines parteipolitischen Überlebens individuell definiert.

Peter Wagner | Mi., 22. November 2017 - 14:51

Wie kann es sein, dass Merkel, die für das Koalitions-Chaos hauptsächlich verantwortlich ist, immer noch Beliebtheitswerte von über 50% erreicht? Durch ihre, mit Hilfe der SPD, naive unverantwortliche Flüchtlingspolitik, hat sie wie wir alle wissen, die AFD gestärkt und der CDU/CSU großen Schaden zugefügt! Hier liegen die wahren Gründe für das Scheitern der Koalitionsgespräche! Der Stimmenverlust der großen Koalition, das äußerst gereizte Klima zwischen den Parteien und die Ankündigung der SPD in die Opposition zu gehen, haben dann zwangsläufig zu diesem wenig erfolgversprechenden, gescheiterten Versuch geführt, eine Jamaika-Koalition zu bilden. Nicht Lindner war Schuld, sondern die politischen Gegensätze. Sie waren zu groß! Eine Jamaika-Regierung hätte keine 12 Monate gehalten!

Susanne antalic | Mi., 22. November 2017 - 14:58

Die Schuldzuweissungen sind lächerlich, die FDP hat richtig gehandelt. Diese Diskusion ist Demokratie unwürdig. Sie haben es versucht und es hat nich geklappt, so what, deshalb geht die Welt nicht unter. Es ist halt ein Schlag ins Gesicht für die Grünen, die haben sich schon am Anfang der Sondierungen die Ministerposten zugeteilt, ob die das verkrafften werden. Ich würde mich für Neuwahlen, ohne Merkel und Schulz erwärmen können. Es ist Zeit für neue, junge Köpfe, den diese Alten mit ihren Seilschaften, die in 20-30 Jahren ausgestorben sind, denen ist das scheinbar wurscht, wie Deutschland dann ausschaut. Ich bin zwar auch alt, aber wurscht ist mir das nicht.

Lutz Schnelle | Mi., 22. November 2017 - 15:50

Das bringt Deutschland nicht weiter. Seit Maastricht geht es weiter, immer weiter nach unten.
Als die Römischen Verträge unterzeichnet worden sind, waren sich die Unterzeichner nach eigenen Worten darüber bewußt, daß die Verträge die Grundlage sind für die Neuauflage des Römischen Reichs. Hinter dem Wortgeklingel, daß der, der die Vergangenheit nicht kennt, gezwungen ist, sie zu wiederholen, steckt eben doch die geheime Absicht, genau dieses zu tun.
Und die Programme schauen so mager aus: Multikulti und Digitalisierung, und kein Wort über die drängenden Probleme.
Vom Wähler verlangt die Karibik-Bande, daß er Begeisterung für die Nabelschau zeigt. Die wartet doch nur auf eine Prise. Bloß der Meuterer Schulz darf nicht mitschnacken, er sitzt fest auf der toten Mannes Kiste mit ne Buddel voll Rum.
Wie wäre es, wenn die Parteien den Sozialdarwinismus verurteilen würden, den sie eingeführt haben, Menschhandel, Armut, Bettelei, Sklaverei in Spanien, Afrika, der Fleischindustrie?

Heinz Laube | Mi., 22. November 2017 - 16:01

Warum denkt niemand an eine Allparteienregierung - ohne den Rändern links und rechts -! Um endlich die anstehenden Herausforderungen dieser Welt kreativ anzupacken, OHNE DIE SICH SCHON SELBSTAUSGERUFENE Kanzlerin. Dann wäre dem Wählerwillen aller Parteien Rechnung getragen. Ohne selbstgerecht das "dumme Volk" solange wählen zu lassen, bis die braune Suppe die allseits ersehnte "stabile" Mehrheit hat und die Quasselbude abschafft". Geschichte wiederholt sich doch etwa nicht???!!

Achim Scharelmann | Mi., 22. November 2017 - 16:38

Das war der reine Selbsterhaltungstrieb, denn man ist in die Verhandlungen gegangen um möglichst viel von den eigenen Vorstellungen zu platzieren und als dann die Erkenntnis reifte, daß dies nicht möglich war hat man die Reißleine gezogen, denn mit den Grünen überhaupt zu verhandeln kostete schon Überwindung, aber dann noch mit miserablen Ergebnissen der eigenen Wählerschaft gegenübertreten zu müssen, war doch zu viel verlangt und deshalb muß man nicht nachtreten, der Entschluß war richtig und Parteierhaltend, ansonsten wären sie bei der nächsten Wahl entgültig im politischen Nirwana verschwunden. Im Gegenzug dazu Frau Merkel, sie hat nichts mehr zu verlieren, deshalb kann sie auch noch alles mögliche wagen bis sie entgültig die politische Bühne verläßt.

Ulrich Bohl | Mi., 22. November 2017 - 17:43

Betrachtet man auf ein Prisma einfallendes Licht so wird es in seine Bestandteile zerlegt, den Grundfarben rot, blau und gelb, sowie deren Mischtöne (= Grundfarben zweiter Ordnung) violett, grün und orange. Schwarz ist nicht dabei. Das hat offensichtlich Lindner bemerkt. schwarz ist seit Merkel nicht mehr dabei maximal orange bis rot und grün. Gelb als
Grundfarbe war nicht erkennbar. Damit kann keiner leben insofern erscheint sein Handeln
konsequent. Mit der Dominanz einer Farbe
die es gar nicht ( in der Politik nicht mehr)
und einer Grundfarbe zweiter Ordnung wird
die Physik auf den Kopf gestellt. Herr Lindner
scheint von den physikalischen Regeln mehr
zu verstehen als die Physikerin und die ver-
hinderte Theologien. Er hat verstanden, das
muss man auch als Nicht-FDP Anhänger
anerkennen.

Konrad Kugler | Mi., 22. November 2017 - 18:21

der OB von Augsburg sagte lt. Augsburger Allgemeine, daß CDU/CSU und Grüne fast einig waren. Lindner: Die kanzlerin ist nur auf die Grünen eingegangen.

Karin Zeitz | Mi., 22. November 2017 - 19:53

Antwort auf von Konrad Kugler

für Seehofer ist damit besiegelt. Auch der dümmste unter den CSU-Wählern dürfte jetzt erkannt haben, dass der Mann sein Mäntelchen immer nach dem Wind hängen und die Interessen seiner Wähler negieren wird.

Karin Zeitz | Mi., 22. November 2017 - 19:38

Lindner hat festgestellt, dass eine Koalition nicht funktionieren kann und die Gespräche zu Recht beendet. Jetzt wäre es an der Zeit, dass A.M. sich einen Partner für eine Minderheitsregierung wählt. Neuwahlen bringen nichts, weil vermutlich kein anderes Ergebnis zu erwarten ist. Sollen die Wahlen so oft wiederholt werden, bis das Ergebnis den/der Parteivorsitzenden gefällt? Das Votum der Wähler zeigt m. E., dass Alleingänge der Kanzlerin zukünftig verhindert, der Bundestag gestärkt und mehr direkte Demokratie in der Bundespolitik gewagt werden soll.