Twitter-Seite mit Meldungen von Donald Trump
Bei Twitter führt Donald Trump einen rhetorischen Kriegszug gegen Nordkorea: Impuls oder Kalkül? / picture alliance

Ein Jahr nach der US-Wahl - Verstehen Sie Trump?

Vor einem Jahr gewann Donald Trump die US-Wahl und wurde zum mächtigsten Mann der Welt. War das Glück oder ein Geniestreich? Darüber wird nach wie vor gestritten. Ein Blick auf seinen Twitteraccount liefert Antworten

Autoreninfo

David Holte studiert Politikwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und ist Mitglied der Sozialdemokraten. Er arbeitet als Junior Berater und Referent für die SQUIRREL & NUTS Gesellschaft für strategische Beratung mbH.

So erreichen Sie David Holte:

Ein Jahr Donald Trump – und die Welt weiß immer noch nicht recht, wie dieser Mann wirklich tickt. Die großen Medienhäuser mussten ihre Investigativtruppen aufrüsten und jeden Tag versuchen die klügsten Köpfe der USA, Trumps Tweets zu deuten. „Verrückt oder bösartig?“ fragte der Spiegel im Oktober und bescheinigte Trump auf Basis psychologischer Gutachten „charakteristische Züge eines Soziopathen“. Ob Trump ein dummer Tölpel ist, der lediglich viel Glück hatte, oder ein genialer Stratege, welcher die Propagandakunst des 21. Jahrhunderts beherrscht, daran scheiden sich die Geister.

Licht ins Dunkel kann der Twitteraccount des US-Präsidenten bringen. Seit acht Jahren schießt der 71-Jährige mehrmals täglich wahlweise harte Anschuldigungen, verherrlichende Erfolgsstories oder provokante Kommentare zum Weltgeschehen ins Netz. Seine Tweets sind sein Markenzeichen und bieten zugleich das größte Potenzial für einen Einblick in die Intentionen dieses kontroversen Mannes. Allein im Wahlkampf setzte Trump mehr als 8.000 davon ab. Auch aus dem Weißen Haus heraus veröffentlichte der disruptive Präsident bereits über 2.000 Kurznachrichten. Lässt sich aus diesem umfassenden Manuskript seiner Gedanken möglicherweise eine Kommunikationsstrategie herauslesen?

Die drei Elemente der Twitter-Propaganda

„Es ist, als besäße man seine eigene Nachrichtenagentur.“ – diese Aussage von Trump stammt aus dem Jahre 2012. Damals folgten seinem Account noch weniger als zwei Millionen Twitteruser. Während des Wahlkampfes wuchs die Anzahl seiner Follower von 3 auf 13 Millionen an. Damals kreierte er mit seiner speziellen Art zu twittern ein Instrument, mit dem er im direkten Austausch mit seinen Anhängern stand und gleichzeitig den Schlagabtausch mit seinen Gegnern suchte. Trump selbst gab in Interviews zu, dass er von der Macht dieser Kommunikationsform und dem Einfluss auf seinen Wahlsieg überzeugt sei.

Wer nach dem lauten Wahlkampf dachte, jetzt kehre wieder Normalität im Washingtoner Politikbetrieb ein, der irrte kräftig. Twitter bleibt auch für den mächtigsten Mann der Welt das zentrale Kommunikationsmerkmal. Sein Credo im Amt bleibt „Drain the Swamp“ – den korrupten Sumpf des Washingtoner Establishments austrocknen. Mittlerweile verfügt er auf seinem privaten Profil @realdonaldtrump rund 42,2 Millionen Follower, hinzu kommen 21 Millionen Follower auf dem offiziellen Präsidentenaccount @POTUS. Die drei strategischen Schlüsselelemente seiner Kommunikation sind weiterhin sichtbar und erklären die ungebrochene Resonanz seiner Amtsführung.

1. Agenda-Setting

Trump entwickelte bereits im Wahlkampf einen simplen, methodischen Trick: Er verbreitet als Erster am Tag – oft sogar mitten in der Nacht – seine Botschaften via Twitter. Diese Vorgehensweise strukturiert seitdem den Tagesablauf von US-Politikern und Journalisten. Sprichwörtlich fängt der frühe Vogel den Wurm. Das frühe Twittern machte Donald Trump zum Agenda-Setter. Die Medien können Trumps Beiträge aufgrund seiner enormen Gefolgschaft schlichtweg nicht ignorieren. Als Präsident übertrumpft Trump zahlenmäßig mittlerweile sogar die Follower des Twitteraccounts der New York Times.

Mr. President erweiterte seine Twitter-Methode um ein geniales Vorgehen: Ankündigungen. Er kündigt an, zu einem bestimmten Zeitpunkt, eine Entscheidung in einer aktuellen Frage zu treffen. Danach steht das mediale Thema der nächsten Wochen fest. Es wird öffentlich jede Eventualität so lange ausdiskutiert, bis Trump zum Zeitpunkt der tatsächlichen Entscheidungsverkündung lediglich noch den Ballon zum Platzen bringen muss. So beispielsweise geschehen bei der Nachbesetzung hoher Behördenposten, oder bei der Frage, ob Trump sich zum Pariser-Klimaabkommen bekenne:

2. Denunziation seiner Gegner

Lob für die Anhänger, Beschimpfungen für die Gegner – auch diese Vorgehensweise war bereits prägend, als er noch republikanischer Präsidentschaftskandidat war. Trump verknüpfte die Namen seiner politischen Gegner mit diskreditierenden Adjektiven. So schuff er„Lying Ted“ und Hillary Clinton wurde zu „Crooked Hillary“. Im Zusammenhang mit traditionellen Medienhäusern oder Reportern, die nicht im Sinne Trumps berichteten, machte er keinen Halt vor Zuschreibungen, wie „biased“ oder „dishonest“. Twitter war eindeutiger Indikator dafür, wer Freund und wer Feind ist. Viel wurde darüber spekuliert, ob er sein unethisches Verhalten auf Twitter als Präsident ablegen würde. Schnell zeigte sich: Die rhetorischen Attacken gegen Gegner aus der Politik und den Medien gehören in Washington nun zum politischen Alltag.

Im Zuge der Russland-Affäre schoss Trump per Twitter gegen den damaligen FBI-Chef James Comey, der im Anschluss gefeuert wurde. In diesen Tagen erfährt auch der eingesetzte Sonderermittler Robert Mueller viel Gegenwind aus dem Oval Office. Aktuell stehen mehrere Verhaftungen von getreuen Wahlkampfkollegen Trumps zur Debatte, was Trump nicht davon abhält, kräftig bei den Ermittlungen mitmischen zu wollen:

Interessant ist, dass Trump trotz seines Wahlsiegs weiterhin gegen seine ehemalige Rivalin Hillary Clinton wettert. Man könnte meinen, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hätte Wichtigeres zu tun, als sich öffentlich über alte Rivalen aufzuregen. Diese Art der kommunikativen Aufrechterhaltung eines Feindbildes scheint jedoch Trumps Politikverständnis wesentlich zu bestimmen.

3. Drohung statt Diplomatie

Trump belässt es als Präsident nicht bei der Denunziation seiner politischen Gegner, sondern führt die Dramaturgie innen- und außenpolitisch auf die Spitze. Die Steigerung der Beleidigungen sind seine Drohungen. Was einst als Wahlkampfgetöse abgetan werden konnte, wird im Amt zu furchteinflößender Realpolitik. Als Regierungschef und Oberbefehlshaber spielt er seine Machtposition auf drastische Weise aus und droht beispielsweise den Medien mit dem Entzug ihrer Lizenzen:

Existenziell wird es, wenn Außen- und Sicherheitspolitik auf 140 Zeichen reduziert werden. Allein die Vorstellung verursacht bei Diplomaten Schnappatmung. Dass Trump kein Fan der hohen Diplomatie ist, beweisen die leeren Korridore im US-Außenministerium, in dem ganze Abteilungen nach seinem Amtsantritt unbesetzt blieben. Im Konflikt mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un fuhr Trump via Twitter beispiellose Drohgebärden auf:

Über Nacht haben Trumps Tweets jahrzehntelange, hochkomplexe Diplomatenverhandlungen weggefegt, als hätten sie nie stattgefunden. Erstaunlich an Trumps Drohungen gegenüber Nordkorea ist, dass Trumps Rechnung vorerst aufging und Kim Jong-Un, der unberechenbare Diktator, die Lage deeskalierte. In diesem Fall lässt sich schwer einschätzen, ob das vorwiegend auf Glück oder auf Trumps Können zurückzuführen ist.

Das Ziel: der permanente Wahlkampf

Der Rückblick auf Trumps Nutzung des Kommunikationsinstruments Twitter wirft ein anderes Licht auf Trump. Er setzt auf harte und disruptive, aber durchaus strategisch-clevere Weise seine digitalen Propagandatechniken ein und schafft es, seine Wahlkampfkommunikation methodisch auszubauen und auf ein neues Level der disruptiven Politikausübung emporzuheben. Trumps Twitter-Methode ist in ihrer eigenen Logik nicht impulsiv, sondern taktisch und klug.

Alle drei Elemente seiner Kommunikationsstrategie verfolgen letztlich ein gemeinsames Ziel: den permanenten Wahlkampf. Sie sichern Trump die ungeteilte mediale Aufmerksamkeit und halten seine Show an Laufen. Nur die lautstarken Attacken gegen jeden seiner potenziellen Gegner können von seinen zahlreichen politischen Misserfolgen als Präsident ablenken. Trumps Anhängern scheint das Theater zu gefallen, sie strömen weiterhin in Scharen zu seinen öffentlichen Großauftritten, die er ungestört fortsetzt, als hätte der Wahlkampf niemals aufgehört.

So dumm, wie häufig dargestellt, kann Trump also nicht sein. Vielleicht muss man akzeptieren, dass der Tollpatsch im Weißen Haus ein solider Propagandist ist. Dies allein befähigt ihn zweifelsohne nicht dazu, ein guter Präsident zu sein. Dennoch sollte man seine Strategiefähigkeit – zumindest im Bereich der politischen Kommunikation – nicht unterschätzen. Ob seine Taktik langfristig funktioniert, werden wir spätestens zur Präsidentschaftswahl 2020 sehen.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Petra Wilhelmi | Mi., 8. November 2017 - 16:25

Was machen wir uns laufend Gedanken über Trump? Wir sollten viel besser vor der eigenen Haustür kehren, da liegt der Dreckhaufen meterhoch. WIR müssen Trump nicht verstehen, obwohl ich vieles von ihm verstehe und seine Ansichten vielfach teile. Nur, uns Deutschen wird ein Trump-Bild über unsere Medien vermittelt, was aller Beschreibungen spottet und was man nur ablehnen kann. Jeder könnte sich ein besseres Bild machen, wenn objektiv über diesen Mann berichtet werden würde. Nur das will man nicht. Immerzu wird die linksgrüne Establishmentbrille aufgesetzt. Ich schalte grundsätzlich ab, wenn in unseren Medien über Trump berichtet wird.

Frau Wilhelmi, da haben Sie sowas von recht, es ist nicht mehr auszuhalten. Die deutschen Medien führen sich auf, als hätten sie die Moral gepachtet. Das ist so wieso die größte deutsche Krankheit - von der Überlegenheit der Rasse zur Überlegenheit der Moral. Hauptsache überlegen. Und die Medienvertreter sind zu naiv, um sich und ihre ansichten einfach mal in Frage zu stellen.
Und dann kommen noch diese an Naivitöät nicht zu überbietende Küchenpsychologie hinzu. Man könnte glauben, hier wird, wie im Mittelalter der wahre Glauben verteidigt, sozusagen auf den Spuren der römischen Inquisition.
Als hätte Deutschland keine Probleme und kein Staatsversagen aufzuweisen.

Christoph Röttger | Mi., 8. November 2017 - 16:33

Er wurde von vielen Amerikanern gewählt, nicht weil sie ihm vertrauten, sondern weil er die einzige Möglichkeit war, der Agenda von 1. sichere Grenzen, 2. keine weiteren Kriege, 3. niedrige Steuern, Ausdruck zu verleihen.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 8. November 2017 - 18:06

Antwort auf von Christoph Röttger

er wurde von sehr vielen Amerikaner gewählt, weil er WEIß ist; diese Menschen, vor allem im mittleren Westen haben schlichtweg die Nase von einem von Obama geführten Amerika die Nase voll. Es sei nicht mehr das ihre Amerika...und ich frage, was wollen die Medien hier bei uns nun dagegen tun? Den Moralisch, politisch Reiferen geben? Mir kommt es so vor, als ob sich die bekannten Medien bei uns (die 2015 als Refugee welcome-Verstärker auftraten, die indirekten Merkel-PR-Agenten) so aufführen, als ob sie die Möglichkeit hätten, Trump abzuservieren...

Enrico Hirsch | Fr., 10. November 2017 - 15:26

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Und er wurde gewählt von vielen Schwarzen und sogar eingewanderten Mexikanern und jede Menge Frauen.
Sogar Florida hat ihn gewählt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 8. November 2017 - 16:40

Das könnte stimmen, aber eher als politischer Geschäftsmann denn als staatsorientierter Politiker.
Nur wo wäre da der Unterschied zu Hillary Clinton?
Die habe ich genauso empfunden aber "übermenschlich" bemüht dem Ganzen einen institutionellen Glanz zu geben, was auffiel.
Trump fasst sich kurz und von seiner Seite findet direkte Demokratie statt.
Zu jeder Zeit von seiner Seite möglich und angesichts des geringen Zeitaufwandes auch für einen älteren Herrn zu managen.
Er verdeutlicht, dass er Probleme im Visier hat und sie zu entscheiden gedenkt.
Nur wie, bleibt meine bange Frage.
Aber angesichts des evtl. Umstandes, dass Hillary Clinton mal eben die Demokraten "einkaufte" als Kampagnenteil und wenn ich richtig gelesen habe, man nur am Ringfinger erkennen kann, ob sie vor einem steht oder ihre Doppelgängerin, scheint Trump noch berechenbar, vor allem über seine tweets.
Entscheidend werden die Mittel sein, seine Politik durchzusetzen.
Nach seiner Ansage beginnt seine Arbeit

Bernhard Jasper | Mi., 8. November 2017 - 16:55

Ich habe mehrfach in meinen Kurz-Beiträgen auf einige Aspekte hingewiesen. Es gibt immer mehrere Ebenen der Betrachtung um ein Phänomen zu verstehen.

1. Die „Mitte“ differenziert sich immer weiter aus. Auf- und Abstieg können in der soziologischen Mitte nah beieinanderliegen (in den USA ähnlich)

2. Die neuen elektronischen Medien als Propagandainstrument (Gruppenbildungen, Blasen, Gleichgesinnte, Parteipropaganda, Empörungswellen (in den USA ähnlich)

3. Die eigene kulturelle Identität (ohne zu definieren was das ist) als unerbittliche Ausgrenzung, unverwechselbares Eigen-Leben, Ausschließung (in den USA ähnlich)

Diese Phänomene sollten Sie näher betrachten. Dann verstehen Sie auch den Erfolg von Populisten. Ich war mehrmals in den USA, auch im mittleren Westen dieses großen Landes.

Sie waren also öfters in den USA.

Was sagt uns das? Eigentlich nichts.
Ich sage es Ihnen , wenn Sie nicht mehrere Jahre in den USA gelebt haben sind Sie nicht persönlich in der Lage eine "objektive" sondern nur eine subjektive Wahrnehmung mit "Hilfe" unserer "Qualitätsjournalisten" an den Tag zu legen.

Im übrigen: Obama hat damals auch nur die Präsidentschaft gewonnen als er zu Recht ( oder schamlos ? ) die neuen elektronischen Medien als Propagandainstrument (Gruppenbildungen, Blasen, Gleichgesinnte, Parteipropaganda, Empörungswellen für sich ausgenutzt hat.

Also, wo ist jetzt Ihr Problem?

Sie sagen es: Ein großes ( stolzes) Land.
Aber ein mehrmaliger Besuch im mittleren Westen der USA , zugegeben das dort eine gewisse "Stimmung" „vorherrschend“ ist, sagt noch nicht absolut aus das dies die ganze Stimmung des ganzen amerikanischen Volk ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bundesstaaten_der_Vereinigten_S…

Aber das ist ja der permanemte ( tötliche ) Denkfehler der "Linken" in Europa ( und der Welt ) die ja schon fast tot sind , speziell in Deutschland, die denken sie könnten die Welt retten.
PS: Ich fahre seit weit über 25 Jahren regelmäßig für 3 Wochen nach Italien in den Urlaub, würde mich aber weigern „daraus resultierend“ mich als politischer "Kenner" der Stimmung des ganzen Landes mit "arrogannten Habitus" zu berichten.

Sie tun es aber.

Stimmt es oder stimmt es nicht?
Zudem haben vor allem die Amis jahrzehntelang Politik im besetzten Westdeutschland gemacht, machen es heute noch, ein nicht geringer Teil ist aus Europa ausgewandert.
Wir werden nach wie vor Zuschauer ihrer Selbstdarstellung, die vor allem ihre Idee von sich selbst, weniger sie selbst transportiert.
Ich sehe überhaupt keine Schwierigkeit Amis und sei es auch nur aufgrund von Daten zu beurteilen, dann aber mit Vorbehalt.
Es sollte eigentlich allen Beurteilungen anderer Personen zugrundeliegen, der Vorbehalt, denn wir stecken nur selten in deren Haut.

Romuald Veselic | Mi., 8. November 2017 - 18:44

Trump, einen gewählten Präsidenten, mit einem Verbrecher wie Kim Jong-un zu vergleichen, finde ich heavy. Kim Jong-un war nie gewählt, behandelt eigene Bevölkerung wie Sklaven und schießt seine Raketen über Japan Richtung USA.
Nur weil die dt. Politiker pausenlos über Diplomatie reden, bedeutet das nicht, dass sie dadurch klüger und erhabener sind. Verbrecher werden nicht durch Außenamt beschwichtigt, sondern im Strafprozess abgeurteilt. Die dt. Sichtweise der Weltgeschehnisse, hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Gut gemeinte dt. Diplomatie, ist das Gegenteil von Gut. Siehe Tributzahlung an Erdogan.

In der US Verfassung steht's, dass jeder US-Präsident seien kann/darf, also auch ein Bau/Immounternehmer oder auch ein Leiter der Irrenanstalt. Es sind keine Psychotest für den künftigen Präsidenten vorgesehen. Weder in den USA, noch hier in D. Politische Führung, ist keine exklusive Domäne nur für die etablierten Berufspolitiker.

Kommen überwiegend in Presse und TV nur aus Deutschland. Im Rest der Welt sieht man das differenzierter und objektiver. Und in vielen Dingen hat er zudem Recht, man braucht ausgeglichen Handelsbilanzen und nach Leuten wie Kim Jong wirft man nicht mit Wattebäuschchen. Oder stellt Schecks aus ! Er spricht Klartext und das gefällt mir !

Svenja Gerwing | Mi., 8. November 2017 - 19:51

...viele "Experten" erwartet und prognostiziert haben;
...so mancher CNN Journalist noch als Anchorman moderiert.
Auf sogenannte Expertenmeinungen und besonders tendenziöse ZDF-Dokus zum US-Präsidenten kann ich nur noch müde lächeln. Nein, jeder sollte sich viel lieber selbst über das informieren, WAS dieser Mann tatsächlich sagt und tuen wird:
http://www.achgut.com/artikel/lesen_und_staunen_donald_trumps_us_rede_a…
Niemand sollte sich heutzutage noch auf krude, teils bösartige Interpretationen eines Claus Klebers verlassen müssen!!!

Bernhard Jasper | Mi., 8. November 2017 - 19:55

Herr Fischer, „Feindbilder“ sind für Populisten in der Kommunikationsstrategie ebenso bedeutend. Siehe auch Antwort von Prof. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts im Cicero erschienen.

Was ist das Demokratie gefährdende am Populismus?

Prof. Voßkuhle: Populisten nehmen für sich in Anspruch zu wissen was das Volk will, und das diejenigen, die sich gegen diese Anmaßung von Wissen stellen, Volksverräter sind. Und das ist mit unserem Demokratiemodell nicht vereinbar. Es geht von einem homogenen Volk aus, das wir so nicht haben, es geht davon aus das ich etwas weiß, was ich nicht wissen kann, man geht davon aus, dass wir kein Repräsentationssystem haben, sondern sich mit einer Gruppe identifiziert, und es stellt unsere pluralistische Gesellschaft im Grundsatz infrage. Und dagegen müssen wir etwas tun.

Das Problem mit dem Populismus ist, wenn ich den Anderen nicht mehr als politischen Gegner, sondern als politischen Feind, als Vaterlandsverräter begreife.

Dimitri Gales | Mi., 8. November 2017 - 20:25

Was ist ein "guter" Präsident? Einer, der gefällige Sonntagsreden hält und sich konventioneller, aber nicht immer effizienter Mechanismen bedient? Trump verstört, weil er in keiner Weise dem Politestablishment Washingtons entspricht, auch nicht in Sachen Kommunikationsfreudigkeit und Extroversion. Er kommt aus dem Geschäftsleben, er weiss, was Management ist, verrrückt ist er nicht, auch nicht Soziopath. Nur eben ungewöhnlich, aber das genügt vielen, ihn zur Zielscheibe von Bullshit zu machen.
Man muss abwarten, was er konkret bringt. Es ist nicht sicher, dass er die zunehmende soziale Spaltung der USA wirksam bekämpfen kann, aus vielerlei Gründen. Aber auch daran wird man ihn messen.

Bernd Fischer | Mi., 8. November 2017 - 20:36

Als Bill Clinton 1993 den FBI-Chef
( als fast erste Amtshandlung ) William Sessions entlassen hatte , wegen Verstössen gegen ethische Richtlinien, regte sich kein ( West) ..Liberaler...Grüner...die PDS noch im "Wartestand" auf.
Nach dem die Aufarbeitung der "Mauerschützenpartei" kläglich und erbärmlich gescheitert ist, ist eine unheilvolle Symbiose entstanden die aus „spinnenden“ alt Westdeutschen "Linken" und angeblichen geläu­ternden "Postkommunisten" der Linkspartei entstanden ist.

Unwichtig: Man hat wieder einen gemeinsamen Feind, als erstes Trump...und so als Nebeneffekt die eigene Bevölkerung ins Visier zu nehmen die sich erlaubt eine eigene Meinung zu haben.

Schämt euch ihr Gutmenschen.

Harald Becker | Do., 9. November 2017 - 07:32

Schade, dass auch dieser Artikel nicht wirklich objektiv ist, auch wenn er trotzdem informativ ist. Von welchem Versagen ist die Rede? Obama hat als Präsident versagt, nicht Trump.

David Holte | Do., 9. November 2017 - 11:48

Antwort auf von Harald Becker

Lieber Herr Becker,

wenn Sie sich nach mehr Objektivität sehnen, dann wenden Sie sich besser der Wissenschaft zu - und nicht journalistischen Beiträgen. Das geht dann natürlich zu Lasten der Lesedauer. Ich würde mich über Ihre Einschätzung meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Trumps politischer Kommunikation freuen. Hier der Link: http://kups.ub.uni-koeln.de/7867/

Grüße

David Holte (der Autor)

Joachim Spät-Mendrik | Do., 9. November 2017 - 09:23

In früheren Zeiten gabe schon beim Volk beliebte Tyrannen. Aber das Format hat er doch nicht, oder? Vielleicht ist so ein Mann nötig zur Selbstreinigung, um alte demokratische Werte wieder lebendig zu machen. Auch hier in diesem Trump-Fall macht die Presse leider nicht die beste Figur.

Harald Heinze | Do., 9. November 2017 - 10:08

Wieso sollte man sich über die 140 Stellen in den Twitternachrichten des amerikanischen Präsidenten Gedanken machen. In Deutschland versteht ja man ja noch nicht einmal die medial aufgearbeiteten Ergüsse und Gedankengänge der Bundeskanzlerin.

Heinrich Niklaus | Do., 9. November 2017 - 10:51

Ich hoffte, wenigsten im CICERO könnte man auf dieses absurde, nicht endende Trump-Bashing („Tollpatsch“)mittlerweile verzichten.

Zuweilen entsteht der Eindruck, die deutschen Politiker und Medien glaubten, von hier aus ein Impeachment-Verfahren in Gang setzen zu können. Dieses absurde Verhalten ist nicht mehr nachvollziehbar.

Wann endlich begreifen die linken Politik-Fraktionen, dass nach der 68er-Ära nun ein konservativ-liberales Zeitalter anbricht.
Dieser Politikwechsel ist zutiefst demokratisch. Dass sich der demokratische Wunsch nach liberal-konservativer Veränderung auf demokratische und nicht auf gewaltsame Weise Bahn bricht, ist nur zu begrüßen.

Bernhard Jasper | Do., 9. November 2017 - 11:50

In dem Beitrag vom Autor David Holte geht es um die Kommunikationsstrategie. Für mich stellen viele Dinge inzwischen auch hier tatsächlich eine Rezeption us-amerikanischer Sicht was den Populismus betrifft dar (Neue Medien). Oder, wenn man so will ein Re-Import von in Europa entwickelten Vorstellungen (Volksempfänger)Auch deshalb bleibt Amerika mit Europa eng verknüpft. Und New York ist auch nicht Amerika. Wer sich immer mal wieder für einen längeren Zeitraum im mittleren Westen aufgehalten hat und nicht nur an der West- und Ostküste, der versteht auch was ich meine. Und natürlich gibt es auch in diesem vielfältigen und großen Land einen gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel. Das erzeugt auch Reaktionen. Die Identität der Amerikaner ist Amerikaner zu sein. Das bedeutet auch, im Alltag für sich selbst verantwortlich zu sein. Deshalb wird dieses Land auch nicht so schnell „untergehen“. Dafür sind die Menschen dort viel zu vital und aufgeschlossen gegenüber neuen Herausforderungen.

wolfgang spremberg | Do., 9. November 2017 - 12:33

und so agiert er auch. Die üblichen Kommunikationswege sind ihm verschlossen bzw. arbeiten gegen, ihn also sucht er sich andere. Ganz normal. Er diskreditiert Gegner ? Oh, das ist ja was neues. Macht ja sonst keiner. Er nutzt seine Macht ? Ja, wie die Einkaufsleiter von Aldi, Lidl, VW......schrecklich nicht wahr ?
Und der Inhalt seiner Kurzmitteilungen entspricht seinen Gedanken, Strategien ? Ah, ja...
Aber erfolgreich scheint sein Vorgehen in dieser Hinsicht ja zu sein.....also ich verstehe ihn.....

Rolf Pohl | Do., 9. November 2017 - 16:14

... auf dieser Seite, so scheint es, scharten sich noch einmal die letzten, doch immerhin so wacker wie bedingungslos jubelnde Verehrer um den präsidialen Immobilien und Mauererbauer aus den USA.
Schön anzusehn das ;-)
Na ja, die Sache mit der großen Mauer hat noch nicht so richtig geklappt.
Doch immerhin, ein ganzes Jahr Twitteraufregung, Mitarbeiterfeuern und einstellen, schicke Bilder mit Frau, Tochter, Schwiegersohn, ein paar Raketchen auf syrischen Flugplatz incl. Theaterdonner im TV sind doch auch schon mal was, nicht wahr?

In jedem Fall bietet Herr Trump den weitaus besten Spassfaktor incl. fast täglich erfolgendem Unterhaltungsprogramm. Von keinem Kabarett zu toppen, ährlisch.

Ralph Barthel | Do., 9. November 2017 - 17:20

Antwort auf von Rolf Pohl

Herr Pohl, mit verlaub, Ihr Kommentar topt den "Spassfaktor" von Trump.
Wie fühlt man sich als Verlierer der eigenen ideologischen Weltgeschichte.

Schauen wir mal ob Cicero den Mumm drauf hatt diesen Kommentar zu veröffentlichen oder Sie in "persöhnlicher Schutzhaft" nimmt, da andersdenkende "... die letzten, doch immerhin so wacker wie bedingungslos jubelnde Verehrer ..." sind.

... ideologischen Weltgeschichte."
Diese Ihre Frage kann ich Ihnen nicht beantworten Herr Barthel. Denn, ich zählte und zähle mich nicht zu irgendwelchen Verlierern dieser Art. Ich denk, Sie haben an der Stelle die größeren Erfahrungen.

Ihr Lob, "ich topte den Spassfaktor von Trump", nehm ich gern an.

Lieber Herr Barthel, anders denken, anderes Denken und Sehen per Argument stützen, ist eine Sache, die z.B. ich sehr schätze.
Bedingungsloses, ideologiegetriebenes Jubeln, egal für wen oder was, schätz ich nicht.

Verleben Sie ein schönes Wochenend Herr Barthel

Bernd Fischer | Do., 9. November 2017 - 17:27

Antwort auf von Rolf Pohl

werter Herr Rolf Pohl sollte man folgendes wissen, nicht Trump, sondern Bill Clinton begann mit dem den Mauerbau zu Mexiko.
Selbst ihr "Heiland" Obama hat zig Milliarden US-Dollar zur "festen" Grenzsicherung zu Mexiko ausgegeben.

Und noch ein kleines Detail für unseren "linken progressiven Mitstreiter" hier: Gerade unter Obama wurden so viele illegale Einwanderer ( nach Mexiko ) abgeschoben wie nie zuvor in der US-Geschichte.

Aber aus aus ideologischen Gründen blendet man dies aus, um sich am Trump abzuarbeiten.

Das nennt man dann wohl "linksgrüne" Kärrnerarbeit.

Schönen Abend noch.

Welche ideologischen Gründe mögen wohl dahinter stecken wenn sogenannte Linke eine Grenze für billige Arbeitskräfte, also Lohn und Sozialdumping, offen lassen möchten ? Ist das nicht eher Neoliberal in krassester Form ?

Wer erster Mauerbauer war stand doch nicht zur Debatte oder Herr Fischer?
Ist deren Komplettausbau, auf Kosten Mexikos, unter Trump nun angegangen oder wars nur Wahlplapperei?

"Obama=Heiland" ;-) Hups Herr Fischer, wer hat Ihnen das gesteckt? Sowas wussten bisher doch nur Eingeweihte.

"Aber aus aus ideologischen Gründen blendet man dies aus, um sich am Trump abzuarbeiten."
Nö Herr Fischer, das stand erstens nicht im Zweifel. Zweitens, wärs gut, wenn Trump endlich mal etwas von dem startetete was er als Sofortmaßnahme per fantasierender Kernerarbeit monatelang und großspurig ankündigte.
"linksgrün"? Viel Spass damit! ;-)

ist interessant, weil es den Blick erweitert.
"....Mauerbau angegangen...Wahlplapperei..." nun es gibt offensichtlich Kreise, die an der Zuwanderung billiger Arbeitskräfte interessiert sind. Im Senat ? Im Kongress ?
In den Bundesstaaten ? Wollten Obama und Bill eigentlich die Grenze schließen ? Wie ?
Haben sie ? Nöh ? Nur Wahlplapperei...oder wollten sie gar nicht...? Warum nicht ?
"...Obama ...Heiland..." Na ja, Friedensnobelpreisträger ist er schon sehr schnell geworden. Auf dem Sektor war er ja auch sehr erfolgreich, innenpolitisch auch, sonst hätten die Leute nicht Donald gewählt. Und er wusste was Merkel denkt, bzw. sagt, schreibt....ist sicher noch so, nur ...jetzt wird Donald gebrieft....

Dorothe Gaede | Do., 9. November 2017 - 16:27

Hier nun ein kl. Auszug aus dem interessanten Artikel der "WELT" vom 1.Mai dieses Jahres:
"Nirgends kommt Trump schlechter weg als im deutschen Fernsehen ( 98% der wertenden Berichte in den Hauptnachrichten im Ersten waren lt. Studie negativ).......
Gefühlt vergeht kein Tag ohne Trump Bashing der MSM . Unterdessen ruiniert Frau Merkel unser Land
( Energiewende, astronomische Kosten der "Einwanderung" um nur 2 Punkte heraus zu greifen) und die MSM, Kleber und Co. unterstützen dies bewaffnet mit der Moralkeule.
Um ein vielleicht etwas differenzierteres Bild zu bekommen habe ich mir angewöhnt zusätzlich auch Schweizer und österreichische Medien ( auch das neue Westfernsehen genannt! ) zu lesen und Trump im Originalton auf z.B. YouTube zu verfolgen.
Ausserdem wäre doch angebracht, wenn unsere "Qualitätsmedien" Angela Merkel auf die gleiche Weise kritisch bewerten würden. Anlass gäbe es zuhauf.......
Aber Trump ist eben eine willkommene Ablenkung von AM Wirken.

Ralph Barthel | Do., 9. November 2017 - 17:03

Das widerliche rumgeknutsche unserer Politiker nach dem Motto " Wir haben uns doch alle lieb" zeugt m.M.n. von geistiger "Inzucht".
Es läßt jeder gebotene und sachlich notwendige Distanz für politische Auseinandersetzungen vermissen.

Und nun ? Da kommt ein "Trammpeltier" und knutscht nicht mit. Noch schlimmer, Putin knutsch auch nicht jeden dahergelaufenden. Und wer hat schon mal Xi bussi bussi bussi ... gesehen? Ich nicht.

Mein Fazit in aller Bescheidenheit und unvollständig:
Wahre große Politiker knutschen nicht, sondern reden tacheless wenn es sein muß.

Man höre und staune.
(1) Der ehemalige US-Präsident Carter beklagte in einem Interview den Umgang der Presse mit Trump.

(2) Xi meinte zu Trump (ohne knutschen) " ... der Pacifik ist groß genug für uns beide ..."
Ist auch deshalb der Kim so ruhig geworden?

(3) Und Putin baut Sein Russland wieder auf (auch ohne knutscherei).

Und wir erfreuen uns bei jedem Genderwahn.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 9. November 2017 - 18:35

Antwort auf von Ralph Barthel

Herr Barthel, als ich zwar nicht glaube, dass Merkel wirklich mit ihrem politischen Stil auch ihre Politik verbindet, aber dass eine deutsche Kanzlerin für mich auf überspitzt gesagt "Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb" zurückgeführt werden kann, wohlgemerkt als geäußerte Re-Aktionen, das hat mich schon nachhältig erschüttert.
Ich schaue und höre mir keine offiziellen Verlautbarungen mehr an, sondern verlasse mich weitgehend auf den Cicero.
So ganz schnell wird die Erde nicht untergehen, auch wenn arg auf dieser Klaviatur gespielt wird - obwohl die Probleme wirklich nicht verniedlicht werden sollten!
Ich schaue also morgens auf online vorbei und habe sicherlich Zeit, das eine oder andere zu vertiefen, wenn nötig.
Leid tun mir nur die vielen Menschen, die von Berufs wegen politisch permanent wach sein müssen.

Kostas Aslanidis | Do., 9. November 2017 - 20:14

jeder Präsident, seit dem Irakkrieg. Absprache mit Putin, "IS" Terroristen in Syrien laufen ohne Bart, als " Flüchtlinge ". Frau Merkel ihre Leute kommen zu besuch. Bitte lächeln. Kein Kriegstreiber. Das ist ein Skandal, vor allem für die deutsche Presse

Sebastian Leibrecht | Fr., 10. November 2017 - 08:52

Sehr geehrter Cicero,
es ist schon erstaunlich wieviel Energie die Medien hierzulande verbrauchen,um den von der Mehrheit der Amerikaner gewählten Präsidenten Donald Trump zu diskreditieren.Objektive Berichterstattung gleich null.Mit welchem Ziel frage ich mich?Nützt dieses Verhalten Deutschland ökonomisch oder sicherheitspolitisch?Unberechenbar ist er wohl.Gegenfrage:Ist das Handeln unserer Regierung berechenbar?Energiewende,illegale Masseneinwanderung,Dieselskandal, Bildungsmisere,Verteidigungsnotstand,NoGoAreas...alles hausgemachte Probleme auf Grundlage einer rationalen Politik hierzulande?Bitte erstmal vor der eigenen Haustüre kehren und nicht immer reflexartig mit dem Finger auf andere zeigen.Wenn Trumps Vorgänger der vielbejubelte,mit Preisen überhäufte Herr Obama in seinen zwei Amtszeiten so hervorragend gewirtschaftet hat,wie ist es dann möglich,dass ein ALTER WEIßER MANN (ALLES BÖSE) zu seinem Nachfolger gewählt wurde?Kein negatives Wort über Obama?Wie durchsichtig!

Christoph Kuhlmann | Fr., 10. November 2017 - 23:31

Wenn an bedenkt,dass ein einzelnerMann mit einem Handy das komplexe System liberaler Universitäten und Medien in den USA aus den Angeln hebt, so könnte man Trump fast bewundern. Doch seine Stärke ist die Schwäche ideologisierter Wissenschaft und Medien, deren Blind Spots in einem Ausmaß zu Denk- und Kommunikationsblockaden führen, dass schon fast Mitleid erregen würde, beanspruchten sie nicht die Definitionsmacht bezüglich der Beschreibung der politischen und sozialen Realität der Gesellschaft. Es ist mal wieder Zeit für einen Paradigmenwechsel. Nur wie wechselt man die Paradigmata des Zeitgeistes von Gestern? Ihre Vertreter sind etabliert und dominieren nach wie vor die Institutionen bei den Medien und den Gesellschaftswissenschaften. Bei diesen wird es zu eklatanten Bedeutungsverlusten kommen und sie werden wieder überrascht sein, wenn Trump trotz aller Umfragen erneut gewählt wird. Die Lernfähigkeit der liberalen Institutionen tendiert gegen 0. Sie sind das eigentliche Phänomen.