Frank Otfried July, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, und Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, beim Gedenkgottesdient zum Reformationsjubiläum
Eine Wiedervereinigung beider Kirchen ist immer noch ausgeschlossen / picture alliance

Katholiken und Protestanten - Einheit aus Not

Kolumne: leicht gesagt. Die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum sollten die Verbundenheit von katholischer und evangelischer Kirche betonen. Doch die Differenzen sind nach wie vor groß

Autoreninfo

Wulf Schmiese leitet das „heute journal“ im ZDF. Zuvor hat er als Hauptstadtkorrespondent, jahrelang auch für die FAZ, über Parteien, Präsidenten, Kanzler und Minister berichtet.

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Jetzt ist die evangelische Konfession 500 Jahre alt. Der gestrige Geburtstag wurde groß gefeiert, von und in allen Landeskirchen. Vor allem jedoch am Wirkungsort Luthers von den Spitzen Deutschlands, den politischen wie denen der Religionen. Es sagt sich leicht, dass nun wieder großes Miteinander zwischen Katholiken und Protestanten herrscht. Tatsächlich ist das aber nur eine Einheit aus der Not heraus – äußerer wie innerer.

In der Wittenberger Schlosskirche, sozusagen dem Kreißsaal der Reformation, gedachten die Kirchenführer sowie Bundespräsident und Bundeskanzlerin mit Festgottesdienst und Staatsakt des vielleicht erfolgreichsten Deutschen. Am 31. Oktober 1517 hatte er, der damals 33 Jahre alte Martin Luther, seine 95 Thesen veröffentlicht. Er hatte sie an diesem Tag dem Erzbischof von Mainz geschickt.

Ob Luther sie auch „angeschlagen“ hat an die Wittenberger Kirchentür ist nicht bekundet. Keinesfalls aber sollte es ein „Anschlag“ gegen die bestehende Ordnung sein, sondern nur eine – vermutlich vom Hausmeister in Luthers Auftrag ausgehängte – Einladung zur theologischen Debatte.

Akt der Befreiung

Doch das wurde auf dem Fest verkürzt, der eigentliche Anschlag Luthers auf Rom verklärt: das Verbrennen der Bannbulle drei Jahre später. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, würdigte den Beginn der Reformation als „Akt der Befreiung“ – für Luther persönlich, für die Kirche und für die Welt.

Im Rückblick mag das tatsächlich so erscheinen, wenn auch dieser „Befreiung“ erst einmal ein mörderisches Jahrhundert folgte. Die Reformation und der 30-jährige Krieg rissen Wunden, die bis in unsere Lebenszeit hinein noch sichtbare Narben hinterließen. So konnte es bis vor wenigen Jahren ein Stigma für Kinder sein, wenn deren Eltern nicht dieselbe Konfession hatten.

Protestanten und Katholiken vereint

Am Reformationstag wurden die konfessionellen Differenzen feierlich verdeckt. Bedford-Strohm und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, übergaben gemeinsam ein Kreuz an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Sie werteten dies als „Versprechen der Christen“, für Friede, Versöhnung und Gerechtigkeit einzutreten. „Wir wollen kräftig Zeugen der Hoffnung sein“, sagte Marx.

Zuvor hatte Bedford-Strohm den Katholiken symbolisch die Hand ausgestreckt. Er wandte sich in seiner Rede direkt an Papst Franziskus: „Wann immer du einmal hierher nach Wittenberg kommst, dann werden wir dich ein halbes Jahrtausend nach der Verbrennung der Bannbulle von ganzem Herzen willkommen heißen!“

Luthers Bruch mit der katholischen Kirche

Was freundlich klingt, dürfte schwerlich in Luthers Sinne sein. Denn der verbrannte seinerzeit nicht nur die Bannbulle, sondern entzündete am 10. Dezember 1520 einen anti-päpstlichen Scheiterhaufen, der die totale Trennung von Rom markieren sollte. Anschaulich beschrieben und gedeutet hat das Luthers wohl wortmächtigster Biograf, Richard Friedenthal:

„Luther schritt zu der Aktion, die deutlicher als jedes gedruckte Wort seinen Bruch mit der Kirche aller Welt vor Augen stellte: Er verbrannte die Bannbulle. Er tat aber mehr, und das war die beispiellose Radikalität seines Vorgehens: Er verbrannte zuerst und vor allem die Dekretalen, das Haupt- und Grundbuch des Papsttums und der Kirche als Institution. Die Zeitgenossen haben das mit Recht als das Unerhörte des Vorgangs empfunden; die Bannbulle war nur eine Zugabe.“

Luther hatte es gewagt, das gesamte, in Jahrhunderten aufgebaute, Gesetzeswerk der Kirche symbolisch zu vernichten. Das markierte das Ende der mittelalterlichen Machtstellung der Kirche, das war die Scheidung von Rom – Luther wollte diesen tiefen Bruch.

Eine Wiedervereinigung ist ausgeschlossen

Nun kann man sagen, Zeit heilt alle Wunden – und 500 Jahre sind eine lange Zeit. Dennoch hat sich im Kern bis heute wenig geändert an den kirchlichen Rechtsauffassungen. Teils verschärfte Rom sogar noch seine Haltung. So ist die „Unfehlbarkeit des Papstes“ in Glaubensfragen  Jahrhunderte nach Luther, nämlich 1870, verbindlich festgelegt worden.

Es ist also absolut undenkbar, dass es zur Wiedervereinigung beider Kirchen kommt. Dazu fehlen trotz brüderlich wirkender Gesten und freundschaftlichem Händeschütteln die Grundlagen. Indirekt machte der Münchner Kardinal Marx sogar klar, wer – wenn überhaupt – die Regeln einer Wiedervereinigung bestimmen würde. Das jedenfalls kann man heraushören aus seinem Hinweis, die Kirche sei „älter und größer als die Zerstrittenheit der Konfessionen“.

Differenzen überwinden

Und dennoch betonen nun Katholiken und Protestanten ihre Gemeinsamkeit. Vatikan und die evangelisch-lutherische Kirche feiern das zu Ende gehende Reformationsgedenkjahr als Erfolg. In einer Stellungnahme des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Päpstlichem Ökumenerates äußern beide Kirchen „tiefe Dankbarkeit für die spirituellen und theologischen Gaben“ der Reformation. Gleichzeitig bitten sie um Vergebung für ihr „Versagen“ und die gegenseitigen Kränkungen der vergangenen 500 Jahre.

Beide Kirchen verpflichten sich, den „gemeinsamen Weg zur größeren Einheit fortzusetzen“. Um die verbleibenden Differenzen zu überwinden, wollen sie vor allem ihr Verständnis von Kirche, Eucharistie und kirchlichem Amt prüfen, um bei den theologisch besonders strittigen Themen einen Konsens zu erreichen. Wollen, prüfen, das sind Worte, mehr nicht.

Gemeinsamkeit wäre wichtig

Gewiss sind es keine Vorsätze, die die Reformation rückgängig machen und die einheitliche Kirche zur Folge haben werden. Es sind aber Zeichen der Not beider großen Kirchen. Die nämlich immer kleiner werden, jede für sich. Und die beide wahrnehmen, dass in einer Welt immer neuer, irrer, religiös verbrämter Anschläge „ein feste Burg“, wie Luther sie pries, besser gemeinsam gesichert werden sollte.

Darin aber, und hier sollte sich niemand von dem demonstrativen Miteinander dieses Jahres täuschen lassen, werden Protestanten wie Katholiken auch zukünftig ihren eigenen Haushalt führen – möglicherweise weitere 500 Jahre lang.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 1. November 2017 - 16:45

bei der katholischen Kirche?
Gestern konnte man Umberto Ecos "Der Name der Rose" sehen, Luther sagte sich los von der Exekutive der römisch-katholischen Kirche, vor der es zig andere gegeben hatte.
Er hatte keine Ansprüche auf ein Gesamterbe, obwohl ich es eben in ihm sehe.
Ich schätze Papst Benedikt sehr und die KULTUR der römisch-katholischen Kirche hoffentlich nicht zu gering, wie auch die der anderen - zur Zeit mit Ausnahme des Islam.
Ich habe zusehends Katholiken in der Familie, selbst leben möchte ich nach der evangelischen Theologie.
Oder wurde Nietzsche von Letzterer schon exkommuniziert?
Man steht doch nur dann plötzlich alleine da, wenn Vertraute nicht mehr mitkommen wollen, andere danach rufen und man für seine Überzeugungen einstehen kann.
Ich würde Luther gar nicht als neue Kirche bezeichnen, sondern als Weitergehen im Glauben.
Deshalb rufe ich nicht nach einer neuen Religion, sondern möchte mich in meinem Glauben entwickeln dürfen.
Friedensversprechen

Bernhard K. Kopp | Mi., 1. November 2017 - 16:58

Wahrscheinlich würde Rom nur eine 'Rückkehr in den Schoss der Mutter Kirche' verhandeln wollen. Konfessionspolitisch erscheint dies auf absehrbare Zeit nicht realistisch, weil die Protestanten keinen Grund haben, als 'Verlorene Söhne und Töchter' wieder heimzukehren, und dies so auch nicht sollten. Luther hat zwar die Bannbulle verbrannt, aber Rom hat sie, vorher, ausgestellt. Wir können nicht wissen, was in Jahrzehnten vielleicht möglich sein könnte. Ein zukünftiger Papst könnte ja die Idee haben, dass man die Lutheraner auch aus sehr unchristlichen Gründen vertrieben hat, und dass deshalb eine Ökumene 'auf Augenhöhe' möglich wäre.

Dr. Florian Bode | Mi., 1. November 2017 - 17:06

Das war doch gestern nur der Kulminationspunkt wohlfeiler Schleimereien von ev. und rk. Seite. Wenn auch die Mißverständnisse zwischen den christlichen Konfessionen weniger geworden sind, in der Sache trennen die beiden Kirchen die selben Dinge wie vor 500 Jahren. Und unsere geschäftsführende Kanzlerin durfte da auch nicht fehlen. Aus ihrer Absonderung schließe ich allerdings. dass alle Religionen im öffentlichen raum kritisch zu betrachten sind.

Ulrich Bohl | Mi., 1. November 2017 - 17:09

Man ist sich einiger als es von außen wahr-
genommen wird. Merkels unberechtigte
Grenzöffnung war für beide ein Segen.
Beide profitieren im großen Stil davon.
Wenn das nicht verbindet. was dann?
Ein glaubhafter Beitrag unter der
Überschrift "Die Flüchtlingsgewinnler: Caritas und Diakonie" dokumentiert
über was man nicht gern spricht. Der Bei-
tag ist im Netz nachzulesen.
"Ist die Münze in der Kasse drin, sind Gegen-
sätze schnell dahin".

der Kirchen profitieren von der Ausbeutung der Helfer.
Aber in welchen Säckeln landet das großzügig verteilte Geld für "Flüchtlinge".
Finanzieren Caritas und Diak. HW die Kirchen??

Christa Wallau | Mi., 1. November 2017 - 17:11

Ihrer Einschätzung stimme ich zu, Herr Schmiese.
Die Gesten des Aufeinander-Zugehens und sich Brüderlich-Begegnens dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß der jeweilige K e r n des katholischen u. des evanglischen Christentums
ein anderer ist:
Katholiken - so sie der Lehre folgen -,
glauben an die tatsächliche Präsenz Jesu Christi
im Brot der Kommunion (Transsubstantiation), während die meisten modernen Protestanten nur eine Erinnerung an das Abendmahl begehen.
Katholiken erkennen den Papst als höchste Instanz in Glaubensfragen an, Protestanten nicht.
Weitere Unterschiede gibt es, die unüberwindbar sind.
Dennoch: Es ist zu begrüßen, daß Gläubige und Repräsentanten sich in gegenseitiger Achtung
begegnen - anders früher.

Die Betonung eines innerweltlichen Moralismus u. das Zugehen auf die Muslime, was beide offenbar am meisten eint, führt m. E. jedoch weder Katholiken noch Protestanten neue Gläubige zu.
Transzendenz ist u. bleibt das Entscheidende beim
christl. Glauben.

Christus sagte in etwa, das ist mein Leib, der für Euch gegeben wird. Das ist mein Blut, das für Euch vergossen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Was an dem Wort Gedächtnis ist nicht zu verstehen?
Die Frage kann doch auch gar nicht sein, ob er dann da ist, sondern wieso Brot und Wein sein Körper und sein Blut sein sollen, die offensichtliche Lebensmittel sind...Bingo, es geht um Leben -> "Unser täglich Brot gib uns heute"
Und deswegen haben wir früher öfter zu Tische gesungen "Aller Augen warten auf Dich Herre", mehrstimmig, wie überhaupt vieles im Familienchor...
Ist es modern oder wahrscheinlich oder unbotmäßig?

Liebe Frau Sehrt-Irrek,
das "Gedächtnis", also das Denken an Jesus, ist natürlich nicht der "Knackpunkt"
bei Abendmahl bzw. Kommunion.
Es ist vielmehr die Anschauung davon, was beim Essen des Brotes u. dem Trinken des Weines geschieht. Nach katholischer Auffassung nehmen diese "Lebensmittel", wie
sie richtig sagen, n e b e n der profanen Bedeutung ein zweites Wesen an:
Sie sind im Akt der Wandlung in der hl. Messe "LEIB UND BLUT JESU CHRISTI" geworden, d. h. wer sie ißt und trinkt, der nimmt Jesus in sich auf. Er wird sozusagen zu einer Einheit mit Christus. Das ist ganz etwas anderes, als wenn sie lediglich ein gemeinsames Mahl feiern zur Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern.
Die Hostie bei der Kommunion dient den Katholiken als Nahrung für ihre Seele, während "normales" Brot nur den Körper nährt. Der Empfang der Kommunion ist daher auch an die Bedingung gebunden, daß der Mensch vorher schwere Schuld
bereut und gebeichtet hat.
Herzliche Grüße
C. W.

An dem Wort "Gedächtnis" ist sehr viel mißzuverstehen, wenn man - fälschlicherweise - glaubt, damit sei ein bloße Erinnerung gemeint. Im jüdisch-liturgischen Kontext ist eine "Gedächtnishandlung" eine reale Vergegenwärtigung ins aktuelle Jetzt.

Das jüdische Pessach vergegenwärtigt die Rettung Israels, die Juden des 21. Jh. nehmen an der einmaligen Rettung wieder teil.

Genauso ist die apostolische Lehre der Eucharistie gemeint (also katholisch wie orthodox und altorientalisch): in der Hl. Messe sind die Gläubigen selbst auf Golgatha und im Abendmahlssaal präsent(!) - eben im Präsens.

Das kann man natürlich absurd finden und ablehnen, aber das ist der katholische Glaube - und expressis verbis nicht der der EKD (bei Lutheranern ist es so lala, die Reformierten lehnen das explizit ab).

Theologisch kommen Katholiken und Protestanten nicht zueinander. Können es nicht. Und die Verwässerung in einem gemeinsamen, multikulturellen Gutmenschentum des Diesseits führt sie zwar zusammen, unterspült aber ihre religiösen Grundlagen. Das Ende ist dann absehbar.

Wolfgang Lang | Fr., 3. November 2017 - 13:21

Antwort auf von Winfried Sautter

Das wachsweiche Gedöns von Ökumene ist doch nur Nebelkerze. Jeder, der sich mit der Sache beschäftigt, weiß doch, dass Wiedervereinigung nur heißen kann, dass die Protestanten mit Haut und Haaren zur römisch-katholischen Kirche übertreten.
Die moderne Art der Ökumene wäre, beide Kirchen lösen sich auf, dann wären alle Gläubigen der beiden wenigstens vereint.

Yvonne Walden | Mi., 1. November 2017 - 17:25

So lange die Katholische Kirche allen Andersgläubigen ihre Gastfreundschaft verweigert und beispielsweise Christinnen und Christen protestantischer Konfession die offizielle Teilnahme am Abendmahl untersagt, so lange dürfte ein Zusammenkommen beider christlicher Konfessionen nicht erreichbar sein.
Der entpflichtete Papst Ratzinger (Pseudonym Benedikt XVI.) hatte noch vor Jahren die Höherrangigkeit seiner Catholica hervorgehoben und damit die Vertreterinnen und Vertreter der übrigen christlichen Konfessionen rüde brüskiert.
Erst wenn die Vertreter der Römischen Kirche zu einer echten Brüderlichkeit bereit sind, könnte es wirkliche Gemeinsamkeiten geben.

Verbohrteit der katholischen Kirche liegt. Arrogant wohl. Als Konstantinopel und Byzanz kurz vor der Eroberung durch die Osmanen lag,bat man um Hilfe, bei den christlichen " Brüdern ". Bedingung des Papstes war, die Orthodoxen sollen katholisch werden und den Papst als Oberhaupt anerkennen. Durch die Kreuzzüge und Plünderungen durch diese, Konstantinopels , waren die verhasster als die Osmanen. Dadurch ist ein bekanntes Zitat entstanden. " Lieber unter dem Turban der Sultan als die Tiara des Papstes. Ausschlaggebend war die grosse Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzritter 1204, die angeblich die Osmanen aus Jerusalem vertreiben wollten und stattdessen Konstantinopel plünderten. Zeitgenossen schreiben, das war die größte Plünderung der Geschichte. Es war 1204 die reichste und vielleicht schönste Stadt der Welt. Die 4 Pferde im Vatikan stammen auch aus dieser Plünderung. Christliche Liebe gibt es nur im Papier.

Sehr geehrte Frau Walden,
erlauben Sie mir die Replik, dass ausgerechnet Papst em. Benedikt XVI. es war, der eigenhändig dem Gründer der Communauté de Taizé und Protestanten Frère Roger Schutz die Hl. Eucharistie gereicht hat.
Es geht bei der Eucharistie nicht um die Gastfreundschaft der Menschen, sondern die Gastfreundschaft Jesu Christi. Wenn es wahr ist, dass der HErr in beiden Gestalten ganz gegenwärtig ist und bleibt, dann sollte jemand, der das nicht glaubt, schon aus Respekt und Anstand geistig kommunizieren.

Der Weg zu Gott kann über die christlichen Religionen führen, muss aber nicht. Demjenigen der Jesus kennenlernen möchte, empfehle ich das Thomas-Evangelium. Im Namen Gottes ist von beiden christlichen Konfessionen so viel Unrecht verübt worden. Davon muss man sich distanzieren. Eine blutige und grausame Geschichte.

wolfgang spremberg | Mi., 1. November 2017 - 17:50

Beide Konfessionen beten : Dein Wille geschehe.
Da braucht man nicht beten. Sein Wille geschieht.
Jedenfalls wenn man an einen allmächtigen, persönlichen (Vater im Himmel), mit menschlichen Eigenschaften ausgestatteten ( lieben) Gott glaubt.
Und so lange Gemeinschaften glauben, sie hätten die allein selig machende Version der Offenbarungen des Allmächtigen, wird es Probleme geben die wir sonst nicht hätten.

wolfgang spremberg | Mi., 1. November 2017 - 18:20

Antwort auf von wolfgang spremberg

wird es wenn sich die Kirchen, sich auf göttliche Offenbarungen berufend, in die Politik einmischen. Geradezu grotesk und anmaßend wird es wenn man sich die Geschichte der Kirchen ansieht ( Kriege, Verfolgung, Unterdrückung, Missbrauch etc.) und sich dann die Kirchen als moralische Instanzen vorstellt, die sich, einst reaktionär verkrustet, jetzt schnell und beliebig dem Zeitgeist anpassen. Wird / bleibt man so glaubwürdig ?

Daniel Sunnus | Do., 2. November 2017 - 09:23

Antwort auf von wolfgang spremberg

die nach Gottes Willen ist. Denn Liebe lässt sich nur freiwillig üben. Der Preis jener Freiheit ist die Möglichkeit, auch Böses zu tun.

Deshalb beten Christen, so wie es sie Christus gelehrt hat: "Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden."

Das sehe ich wie der Herr Sprember.

Woran sollten Christen glauben? Das Christentum ist eine Offenbarungsreligion, Zeugnis dafür sind die 3200 Prophezeiungen der Bibel. Die Bibel enthält wohl die größte Sammlung von Prophezeiungen der Welt. Daraus kann nur gefolgert werden: Jesus war ein Fatalist!
Zumal er selber geweissagt hat. Wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich - klare Worte. Sie besagen, der nehme das unabwendbare Schicksal an.
Bis in die frühe Neuzeit war der Schicksalglaube üblich. Da lese man Shakespeare, Schiller, alle die Dichter und Denker -
Denn mit den Geschickes Mächten
Ist kein ewiger Bund zu flechten
Und das Unglück schreitet schnell.

Stille, stille! Herr, dein Wille,
Der geschehe auch an mir!
Amen, Amen! Und dein Namen
Sei gepreisen dort und hier!
Wilhelmine Hensel

Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Friedrich Schiller

mag in aussichtlosen Momenten seine Berechtigung haben. Aber den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit sollte gerade der christliche Glaube nicht behindern.

Das Gebot der Selbst-, Nächsten- und Gottesliebe ist eine Aufforderung an das Individuum, sich selbst und seinen freien Willen (zur Liebe, aber auch zum Bösen) zu erkennen. Die Verheißung der Vergebung bereuter, gebeichteter und gebüßter Sünden ebenso.

Ich meine, weder die Evangelien (Fatalismus lässt sich mit den Bitten des Vater Unser nicht begründen), noch die von Ihnen zitierten Dichter haben ein Verharren des Menschen in Unmündigkeit im Sinn gehabt.

Es ist vielmehr Mündigkeit, welche William Shakespeare und Friedrich Schiller in die Lage versetzt hat, großartige Werke zu schaffen. "Sapere aude!" (Immanuel Kant)

"Es ist ganz wahr, was die Philosophie sagt, daß das Leben rückwärts verstanden werden muß. Aber darüber vergißt man den andern Satz, daß vorwärts gelebt werden muß." (Sören Kierkegaard)

wolfgang spremberg | Do., 2. November 2017 - 16:31

Antwort auf von Daniel Sunnus

Werter Herr Sunnus,
glauben Sie an einen allmächtigen Gott ?
Wenn ja, dann entspricht alles was war, was ist und was seien wird dem Willen des Allmächtigen. Dann haben wir genau sowenig selbstverschuldet wie eine Rose, eine Ameise oder ein Schimpanse weil wir uns als Säugetiergattung so verhalten wie es für uns über viele Jahrtausende richtig und natürlich war. Auch mit Neid, Gier Mord und Totschlag, so sind wir und so waren wir und wenn es einen Allmächtigen gibt, dann hat er uns und das Universum so geschaffen wie es ist.
Rechte Backe, linke Backe hat sich in der Menschheitsgeschichte nicht durchgesetzt. Das mögen wir bedauern, ich bin aber kein Pazifist und agiere lieber aus einer Position der Stärke. Sie nicht Herr Sunnus ?

wolfgang spremberg | Do., 2. November 2017 - 16:58

Antwort auf von wolfgang spremberg

den hat uns doch der Allmächtige gegeben ? Hat er damit auch Verantwortung übernommen ? Auch für seinen Sohn ? Den ließ er, der Allmächtige, doch von uns zu Tode foltern ? Und warum ? Damit er, der Allmächtige, uns vergeben kann, das wir so sind wie wir sind ? Und die Milliarden Menschen, die gelebt haben ohne je etwas von der Bibel gehört zu haben ? Was ist mit denen ? Alle in der Hölle ?
Und, ohne uns Menschen wäre die Welt für alle anderen Lebewesen ein Paradies ? Wirklich ? Es gibt da auch andere Weltbilder die mir realistischer erscheinen. Was halten Sie von : Das Universum ist die Inkarnation Gottes (Hadschi Bektash). Klingt, als eine von vielen Möglichkeiten (Gott ist unbeschreiblich, nicht definierbar), realistischer als die Vorstellung von einem alten Mann, eine art Superkönig, der toll zaubern kann, und uns, nach mehreren gescheiterten Versuchen, nach seinem Ebenbild erschaffen hat. Finden Sie nicht ?

Zunächst einmal: Ich glaube an einen Allmächtigen, der uns in seiner freien Entscheidung einen freien Willen gegeben hat. Weil Liebe, auch zu ihm, nur freiwillig geübt werden kann.

Selbst, wenn wir in unserem Willen nur teilweise frei sollten, weil uns Genetik, Epigenetik, Sozialisation und Psychologie zu einem beträchtlichen Teil schon determiniert haben. Die Annahme eines freien Willens und die Annahme einer unverletzlichen Menschenwürde stehen in einem engen, inneren Zusammenhang.

Was die Heilserwartung Andersgläubiger betrifft: Man schlage nach im Neuen Testament bei Paulus, Römer 2, 10-16. Sie werden staunen.

wolfgang spremberg | Fr., 3. November 2017 - 10:51

Antwort auf von Daniel Sunnus

Glauben Sie auch das der Allmächtige durch Offenbarungen in unsere Welt eingreift ?
Das es richtig ist, wenn Vertreter von Religionen diese Offenbarungen nutzen um gesellschaftlichen / politischen Einfluss zu nehmen ? Wie widersprüchlich diese Offenbarungen waren und wie viel Elend sie und ihre Auslegung über die Menschheit gebracht haben brauche ich Ihnen nicht zu erläutern. Religion sit Privatsache und sollte es auch bleiben.

Lieber Herr Spremberg, bitte versuchen Sie es anders zu sehen:
Gott l i e ß nicht seinen Sohn von den Menschen foltern und töten,
sondern der Sohn tat dies f r e i w i l l i g, um den Menschen zu zeigen,
wie sehr Gott sie liebt - trotz ihrer Bosheit!
("Eine größere Liebe hat keiner, als wer sein Leben gibt für seine Freunde." Joh 15,13)

Die Möglichkeit, sich sowohl für das Gute wie für das Böse zu entscheiden (freier Wille) ist der Gott-Ähnlichkeit des Menschen zu verdanken, der ja bekanntlich als "Ebenbild" Gottes geschaffen wurde. Gott hat damit nicht sich selbst in seiner Macht beschnitten, sondern den Menschen ähnliche Macht gegeben, wie er selbst sie besitzt. Dabei hat er sie jedoch davor gewarnt, sich ihm jetzt in a l l e m gleich zu dünken. Sie haben seine Warnungen nicht befolgt u. gerieten in Not u. Unglück. Durch Jesus wurde die Unheilskette durchbrochen. Er baute die Erlösungsbrücke. Man muß sie nur noch beschreiten,aber dies kann man nur glaubenden Herzens tun. MfG C. W.

wolfgang spremberg | Fr., 3. November 2017 - 12:56

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau, es fällt mir schwer es anders zu sehen. Vor und nach Jesus sind zahllose Menschen auf grausamste Art gestorben. Gegen den Willen des Allmächtigen ? Wenn es ihn gibt hat er die Welt so geschaffen wie sie ist. Wer das bezweifelt, bezweifelt die Allmacht Gottes. Wie sehr der Allmächtige die Menschen liebt wissen wir, alle 10 Sekunden verhungert ein Kind. Es gibt auch andere Gottesbilder an die seit Jahrtausenden Millionen / Milliarden Menschen glauben. Was ist Tao ? Etwas was nicht erklärt werden kann, was ist Brahman ? Etwas was nicht erklärt werden kann. Ähnliche Vorstellungen finden Sie in der Philosophie und bei Mystikern. Die Einsicht das wir es nicht wissen und Gottes Willen nicht kennen.
Wenn Judentum, Christentum und Islam auf universell geltenden, ewigen göttlichen Wahrheiten beruhen, wie können Menschen es dann wagen, diese Wahrheiten zu verändern, zu reformieren , den Realitäten anzupassen ?

Christa Wallau | Fr., 3. November 2017 - 15:33

Antwort auf von wolfgang spremberg

Danke für Ihre Antwort, lieber Herr Spremberg.
Ich bin davon überzeugt, daß wir Menschen auf Erden nie in der Lage sein werden, Gott in seiner Ganzheit zu erahnen, geschweige denn zu erkennen. Die Religionen erfassen allenfalls einen Teil seines Wesens.
Jeder Mensch, dem es ein Anliegen ist, über sich hinaus zu denken und zu fühlen (Transzendenz), sollte sich jedoch ernsthaft darum bemühen, ein Gottesbild zu finden, das ihm plausibel erscheint. Für mich ist es eindeutig das christliche.
Alles Schlimme, Grausame und Ungerechte, das geschieht, ist nicht dem Willen Gottes, sondern allein der Hybris des Menschen geschuldet, der von Gott seine Freiheit und Gottähnlichkeit geschenkt bekam, sich damit aber nicht zufriedengeben wollte. NEIN: DER MENSCH WILL SELBER GOTT SEIN!
Er kann aber nicht - wie Gott - die Mächte des Bösen beherrschen, sondern
läßt sich immer wieder von ihnen verführen.
Letztlich wird dennoch das Gute siegen - das hat Jesu Auferstehung gezeigt.
Glauben wir ihm!

Daniel Sunnus | Do., 2. November 2017 - 19:20

Antwort auf von wolfgang spremberg

ist der Vorschlag Deeskalations-Stragie. Wie ich mit der Reaktion des Feindes auf das Hinhalten meiner linken Wange umzugehen habe, steht mir (wie jedem Christen) gemäß meinem Gewissen frei. Zu einer Deeskalation gehören (wie zum Streit) immer zwei. Der Dreiklang von Selbst- Nächsten, und Gottesliebe verlangt keine Selbstpreisgabe.

Jesus Christus hätte sich nach eigener (biblischer) Aussage gegen seine Verhaftung wehren können. Er unterwarf sich aber als Gottessohn dem Willen seines Vaters, als Beispiel für Gewaltfreiheit. Ohne Auferstehungsglaube hat diese Erzählung allerdings keinen Sinn.

ist der Vorschlag einer Deeskalationsstrategie ? Und daneben steht Auge um Auge, Zahn um Zahn als Vorschlag zu einer Abschreckungsstrategie ? Vorschläge des Allmächtigen, auf die die Menschheit sonst nirgendwo selbst gekommen ist ?
Und ich habe dazwischen die freie Wahl ? Mache was ich für angemessen halte ?
Und die Folgen meiner Entscheidung erlebe ich beim jüngsten Gericht ? Ich denke das ich die Folgen hier und jetzt erlebe. Meinen Sie nicht ?

Kostas Aslanidis | Mi., 1. November 2017 - 18:27

lesen aus dem gleichen Buch. ( Bibel ) und trotzdem gibt es wohl mehrdeutungen. Es sind politische Themen, Geld und Macht im Vordergrund, die zur Trennung führten. Wenigstens heiraten evangelische Pfarrer. Sind etwas Fortschrittlicher. Weltfremd sind sie trotzdem beide. Auch die Trennung der Orthodoxen, hat ausschließlich politische Themen. Die orthodoxe Kirche erkennt den Papst nicht als Oberhaupt der Kirchen. Er ist lediglich Papst von Rom. So wird er auch
aufgeführt. Die griechischen Pfarrer sind richtig Cool. Sie tanzen, trinken, rauchen, spielen Fussball, arbeiten in den Fekdern, debattieren wie Verrückt, (die meisten). Sind auch nur Menschen was sonst.

Ralph Lewenhardt | Mi., 1. November 2017 - 18:50

Behaltet die Gebote und schickt die Funktionäre nach Hause!

Bernhard Jasper | Mi., 1. November 2017 - 19:07

Religion will immer ein Erlösungsbedürfnis am Gläubigen auslösen. Was die Natur und der Geist dem Menschen nicht geben können, eine letzte Bindung und Einordnung, Geborgenheit, Versöhnung mit dem Schicksal, Deutung der Wirklichkeit, Heimat, etc. will Religion geben - eine Vorstellung vom Göttlichen. Atheismus ist auch leichter gesagt als getan. Wie können ihn jedoch denken, den Zweifel an der göttlichen Existenz.

Von Heilsbringern und Propheten
Die Medien sind die Kirchen der Gegenwart. Dafür haben wir noch keine philosophische Theorie. Ich würde das Thema gerne bearbeiten, jedoch ist das nicht mein Beruf.

Edgar Timm | Mi., 1. November 2017 - 20:04

Nachdem ich gestern das Luther-Musical gesehen habe, frage ich mich ob wir nicht einen neuen Martin Luther brauchen. Ich fand die gesungenen Thesen hochaktuell - und die Kritik an den Ablassbriefen scheinheilig - ist die Kirchensteuer etwas anderes als ein Ablasshandel? Aber auch Luthers Kampf gegen das "Establishment" kann man bedenkenlos auf die derzeitigen Verhältnisse übertragen. Passend waren m.E. die folgenden Verse:

"Die Wahrheit ist ein scharfes Schwert dass die mächtigen das Fürchten lehrt."

" Herz ist keinem Untertan"

"Recht hat wer auf sein Gewissen hört."

"Niemand steht zwischen Gott und dir" - Und dazu Hirschhausen: "Er wollte die Menschen befreien von dem Glauben dass sie zu Gott immer einen Mittler brauchen."

"Gegen Ablass-Schacherer, Lug und Trug und Gaunerei. Gegen Heuchelei und Ämtergier."

Der Inquisitor stellt fest: "Wir sind bedroht - in höchster Not - die Lösung heißt: Weg mit dem Mönch!"

Edgar Timm | Mi., 1. November 2017 - 20:09

Und noch ein paar Zitate:

"Regeln gibt es nicht im Machtspiel - Machtspiel kennt nur ein Ziel - die Macht - alles ist erlaubt im Machtspiel."

"Hier geht es um Einfluss und Geld und wer uns den Zugang verstellt geht dem eigenen Ende entgegen."

"Es geht um das heilige Geschäft und viel Geld - das Kreditsystem ist in Gefahr - die Deutschen sollen zahlen!"

"Ih der Kaiser bin informiert - ich weiß wie man Deutschland regiert."

"Feinde schwächen - jedes Wahlversprechen nach den Wahlen brechen - gut regieren!"

Am Ende habe ich mich gefragt, ob Bedford-Strohm überhaupt begriffen hat, was er so begeistert feierte und beklatschte.

Roland Hunecke | Mi., 1. November 2017 - 20:17

Die kath. und ev. Kirche einen die Pfründe, die sie sich in der Adenauerära entgegen dem Geist der Weimarer Verfassung in unserer Republik gemeinsam aufgebaut haben. Um ihren politischen Einfluß trotz schwindender Mitgliederzahlen aufrechterhalten zu können versuchen sie, die Moslems "mit ins Boot" zu holen. Ein eklatanter Verstoß gegen das verfassungsmäßige Gebot eines säkularen Staates! Religionsfreiheit wird auch von Politikern wie Merkel oder Göring-Eckardt wiederholt fehl interpretiert. Eine freiheitliche, demokratische Gesellschaft lebt auch von der Freiheit von Religion im politischen Bereich. Religion ist Privatsache, nur als solche verdient sie den Schutz des Staates. Aber nur, solange sie nicht dazu aufruft, andere Grundrechte zu verletzen. Diejenigen, die das trotzdem tun, verwirken ihr Recht auf Meinungsfreiheit. Hier müßte der säkulare Staat wirksamer eingreifen, genauso wie er es bei Holocaust-Leugnern oder Rassisten tut.

Renate Brunner | Mi., 1. November 2017 - 21:38

Lasst doch die Katholiken Katholiken sein und Protestanten (Evangelische) eben Protestanten.
Sie haben die gleichen Wurzeln, den gleichen Kern.
Unterschiedliche Auslegungen des Christentums dürfen und sollen sein, jede hat ihre Schwächen und Stärken. Sie sollen friedlich und brüderlich
miteinander umgehen, mehr ist nicht notwendig.
Eines ist völlig klar, Jesus Christus war weder Katholik, noch Protestant, beide sind Zeugnisse
menschlichen Denkens und Handelns mit jeweils ihren Auswirkungen. Und jeder kann sich schon lange entscheiden, welche Richtung ihm persönlich näher steht, evidenter erscheint. Damit ist doch schon viel gewonnen.
Wie sagte vor langer Zeit ein bekannter Jesuit:
Die Hölle gibt es, aber es ist keiner dort.
In diesem Sinne einen beschaulichen, nachdenklichen morgigen AllerSEELENtag!

.

Ich sehe das ähnlich wie Sie, Frau Brunner.
Es reicht, wenn sich die verschiedenen christlichen Konfessionen respektvoll begegnen. So unterschiedlich wie die Menschen nun mal sind,
ist auch ihre Anschauung vom wahren Christentum. Die Bibel läßt sich in manchen Punkten unterschiedlich auslegen, und erst recht kann man unterschiedlicher Auffassung sein, wenn es um das Verhältnis der Christen zur nicht-christlichen Welt bzw. zu rein weltlichen Fragen geht. Hier kommen Tradition und Glaubensgeschichte
ins Spiel, die oft nicht mehr viel bzw. gar nichts mehr mit Jesus Christus zu tun haben.
Entscheidend für j e d e n Christen ist m. E. der Glaube an das Erlösungswerk Jesu
und an seine Göttlichkeit (Auferstehung).
Wie in einer guten Ehe jeder der beiden die Andersartigkeit des Partners akzeptieren
lernen muß, so sollten es auch die Konfessionen halten: Gemeinsam den Weg
zum Gott aller Christen gehen, aber durchaus auf verschiedene Weise.
Und Gauben u. Politik unbedingt trennen!

Sepp Kneip | Mi., 1. November 2017 - 22:07

Die Eigendynamik, die Luthers Thesenanschlag auslöste, brachte die christliche Welt aus den Fugen. Und nicht nur die. Denn durch die Verwobenheit von Kirche und Politik, Papst und Kaisertum, trennte das Schisma nicht nur die Kirche.

Der Ablasshandel, so übel er auch war, diente Luther nur als moralischer Hebel gegen Rom. Er traf den Nerv der Zeit, da auch die profane Welt die Herrschaft der Päpste abschütteln wollte, zumal es in Rom drunter und drüber ging. Trotz dieser wirren Verhältnisse in Rom funktionierte die Katholische Kirche in der Fläche und in den Klöstern immer noch sehr gut. Nur so ist zu erklären, dass sie heute noch besteht und ihr Papsttum, ihre Glaubensgrundsätze sowie ihre Liturgie bewahrt hat.

Sicher wird sie diese so schnell nicht aufgeben. Ein Zusammengehen mit den Anglikanern oder der Orthodoxie wäre für die katholische Kirche von daher sicher einfacher, als mit dem Protestantismus. Derzeit reicht es nur zur gemeinsamen Kreuzverleugnung auf dem Tempelberg.

Claudia Martin | Do., 2. November 2017 - 02:24

nichts anderes als riesige bürokratische und korrupte Monster. Mit Religion hat das seit 2000 Jahren nichts zu tun. Recht schnell nach dem Tod Jesu haben sich erste Führungsstrukturen herausgebildet die sich verselbständigt haben. Die Geschichte der Kirchen besteht nur aus Horror und Blut. Eine Schande für die Menschheit. Aber offensichtlich ist das auch ein Grund zum feiern.

Peter Lieser | Do., 2. November 2017 - 08:13

Es ist doch noch alles beim Alten, nur das die Gelder für die Vergebung der Sünden vom Finanzamt eingezogen werden und die Gehälter der Repräsentanten vom Staat subventioniert werden. Beide sind Wirtschaftsunternehmen mit einer unschlagbaren Geschäftsidee ! Der Politiker nimmt den Bischof in den Arm, halt du sie dumm ich halt sie arm.....

Peter Huber | Do., 2. November 2017 - 09:36

Übereinstimmung zwischen den beiden Kirchen, gibt es nur in der Gewinnmaximierung ! Wenn sich die diese "Caritativen" zum Kassensturz ihrer Festgeld -
Spendenkonten in der Schweiz treffen, sind alle 5 Sterner Suiten ausgebucht. Und mit Parkplätzen für die Lear-Jets wird's eng. Mein Beitrag richtet sich nicht gegen die Gläubigen, dass ist jedem seine Sache.

Wolfgang Lang | Sa., 4. November 2017 - 18:35

Antwort auf von Peter Huber

"Eines aber fehlt dir noch: gib alles, was du besitzt den Armen!"
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Oder: Je moralischer sie daherkommen, desto unmoralischer sind sie.
Nietzsche hat treffendes dazu gesagt, leider wird er heute aber nicht mehr viel gelesen. Daher wenigstens ein Bonmot von ihm: "Man soll nicht in Kirchen gehen, wenn man reine Luft atmen will."

Hans Lutz Oppermann | Do., 2. November 2017 - 10:39

Wieso sollte man die beiden Kirchen wieder vereinigen? Wird die Welt dadurch besser? Die rk.Welt im Süden, mit Ausnahme Polens und dem luthr.calvin.Welt im Norden sind zo grundverschieden, da können einzelne ökomenische Feierlichkeiten nicht hinweg täuschen. Vielleicht gibt es gemeinsame Projekte in den Armenhäusern der Welt - vielleicht würde es Sinn machten, wenn Caritas und Diakonie ihre Kräfte bündeln, um die soziale Schieflage in unserer Gesellschaft abzupuffern. Ansonsten soll jeder nach seiner Facon glücklich werden in seinem katholischen bzw. reformatorischen Biotop.

Karsten Paulsen | Do., 2. November 2017 - 10:42

Kirche in Deutschland, ob evangelisch oder katholisch, ist vor allem erst einmal ein über alles erfolgreiches Geschäftsmodell. Die dauergrinsende Priester- und Pastorenstaffage, die ständig gleich klingende Litanai, im Moment das bunte Welt Gefasel, sind nur die Auslagen. Mit Glauben hat das nur insoweit zu tun, als die Gläubigen wohl daran Glauben.

helmut armbruster | Do., 2. November 2017 - 11:46

und den kann sie nicht aufgeben ohne sich selbst aufzugeben.
Da es sich um Glaubensinhalte handelt und nicht um philosophische Systeme, kann über den Wahrheitsgehalt gar nicht diskutiert werden.
Anders beim philosophischen System. Dieses muss in sich stimmig sein und darf sich nicht selbst irgendwo widersprechen.
Genau das kann man bei Religionen nicht behaupten. Sie sind nur über den Glauben zu verstehen. Und diesen Glauben kann man nicht herbei zwingen. Weder durch Logik noch durch Beweise und erst recht nicht durch Zwang.
Deshalb ist jede kirchliche Wiedervereinigung völlig illusorisch. Es wird nur darüber geredet, weil es der Zeitgeist gerade so will. Mehr nicht.

Lutz Schnelle | Do., 2. November 2017 - 12:27

Ein Kardinal in Deutschland verdient rund 12.000 Euro im Monat. Womit eigentlich? Und er wird aus dem allgemeinen Steueraufkommen bezahlt.
Kindergärten, Geistliche, Instandhaltung der Kirchen - der Staat bezahlt. Der Ablaß ist geblieben, nur wurde er gut versteckt.
Die Ökumene betrachte ich eher als Geschwür. Luther würde sich im Grabe umdrehen. Plötzlich ist die Reliquienverehrung wieder opportun.
Und als wenn der Staat ein geistliches Interesse hätte am gemeinsamen Abendmahl. Nichts ist dem egaler. Die Wiedervereinigung hat meiner bescheidenen Meinung nach nur den Zweck, die Schäfchen leichter überwachen zu können als in vielen kleinen Gemeinden. Der Konventionsdruck besorgt den Rest.

Luthers wirkliches Erbe ist die Befreiung aus dem Joch der Fremdherschaft und - der Protest. Von beidem ist nicht nicht viel übrig geblieben.

Ruth Müller | Do., 2. November 2017 - 12:37

... Menschen die keine vernünftigen Argumente für Ihre nichtlegitimierte Herrschaft haben - die unantastbare Machtstrukturen für ihre Agenda brauchen - können Gott nicht sterben lassen, denn sie wären sprichwörtlich nackt und lächerlich.

Brigitte Simon | Do., 2. November 2017 - 17:29

"Blutige Christenverfoklgung im Nahen Osten"
Auf der europäischen Bischofskonferenz im
Februar 2016 in Nancy, sprach Msgr. Jean-Cle-
ment Jeanbart aus Aleppo über die Lage der
blutigen Christenverfolgung im Nahen Osten.
Er warf den europäischen, den deutschen Bi-
schöfen ihr Schweigen vor mit der Frage: "Wa-
rum schweigen Sie, trotz einer Gefahr, die auch
Sie betrifft, um gleich sich selbst die Antwort
zu geben:: "Weil Sie die politisch Korrekten ma-
chen!" Er warf den westlichen Medien vor, dem
europäischen Publikum ausschließlich die Thesen
und die Angaben der syrischen Beobachtungs-
stelle für Menschenrechte zu servieren. Ein Skan-
dal ist das Desinteresse der europäischen Kirchen
an der derzeitigen Christenverfoklgung. Sein Ap-
pell, besonders an die deutschen Bischöfe endlich
ihren Einfluß zu nutzen, ihre Augen zu öffnen für
die tägliche Ermordung der Christen.

Brigitte Simon | Do., 2. November 2017 - 17:36

Was hört man dazu in Deutschland? Nichts!

Dennoch fordert de Maiziere einen muslimischen
Feiertag. Bischof Marx zeigt sich begeistert.
Verdacht auf Wohlfühl-Ökumene ist angebracht.

man nur auf die USA Waffenlobby. Was interessiert den Parteien mit dem C vorne Christenabschlachtung. Die Christen in Syrien verehren Assad, weil er Sie schützt. Es gibt 100e Videos wie bei Klöstern und Kirchen er empfangen wird, oder was Bischöfe vor Ort erzählen, wie sie richtig schreiben, Frau Simon, besucht sogar Liturgien. Deutschland unterstützt fanatisch die Terroristen, es wird nicht mal versucht das zu verschleiern. Dank Russland ist Syrien gerettet. Aus Deutschland kommt nur Obermoralgetue, totale Menschenverachtung. Der Islam gehört zu Deutschland das Christentum nicht, laut Politikern. Ich sage nur Pfui Teufel. Merkel weiß immer noch nicht, was sie anders hätte machen sollen. Leider hat die verfehlte Politik aus D, Europa viele Probleme bereitet und versucht krampfhaft es den anderen aufzuzwingen. Das wird grandios scheitern. Merkel ist unfähig. Punkt.

Linda Solvey | Do., 2. November 2017 - 17:45

die beiden Kirchen bei der Integrations-Willkommens-Wahn was sie mitgemacht haben einst vergessen und ich zitiere Dostojewski: Europa hat Christus verlassen, deshalb stirbt Europa....

Bernhard Jasper | Fr., 3. November 2017 - 11:11

Unsere europäische Glaubensgeschichte ist auch eine Weltaneignungsgeschichte. Das christlich theologische Konzept fand dann selbst in dem Bau der Kathedralen (das „himmlische Jerusalem“) technologisch eine Umsetzung. Und die Gelehrten waren zunächst die Mönche in den Klöstern.

Und heute hat unser Grundgesetz eine verstandesmäßige „Ewigkeitsgarantie“ dank unserer Glaubensgeschichte.

Marianne Bernstein | Fr., 3. November 2017 - 17:36

Der gravierende Unterschied zeigt sich eben in der nicht möglichen Abendmahlsgemeinschaft.
Hintergrund ist, dass die katholische Kirche daran festhält, dass die Apostel zum einen alle Männer waren und anderen nur die Nachfahren im Amt berechtigt sind die Sakramente auszuteilen.
Die Freiheit des Christenmenschen nach Luther stellt genaus das in Frage, in dem er darauf besteht, dass nicht die Kirchenhierachie den Unterschied macht sondern alleine der Glaube.
Das stellt aber heute wie vor 500 Jahren die Grundfesten der katholischen Kirche in Frage. Die katholische Kirche wird sich nie damit abfinden, dass der Pabst auch "nur ein Gläubiger" ist.

Volker Leyendecker | Fr., 3. November 2017 - 19:02

Meine Frage ist: Glauben die beiden Christlichen Kirchen eigentlich an das was von der Kanzel gepredigt wird ? Das Kuschen vor dem Kriegerischen Islam ist einfach nur Peinlich für eine angebliche Weltkirche. Hier in Deutschland werden Bürger die sagen das sie Deutsche sind und sich für Deutschland einsetzen von den Kirchen bekämpft , als Nazis und Fremdenfeindlich abgestempelt. Die Trennung von Staat und Kirche muss noch deutlicher sein. Als Moralische Instanz haben die Kirchen total versagt. Die angebliche Wohlfahrt im Namen der Kirchen ist ein sehr gutes Geschäftsmodell sogar bei den Flüchtlingen wird sehr gut Verdient. Die Mitarbeiter sollen wenn es geht für Gottes Lohn arbeiten das steigert den Gewinn. Die CDU und auch die CSU haben ja im Namen das Christliche warum eigentlich wo doch alle den Islam so toll finden ? Die Christlichen Kirchen lösen sich gerade selber auf.

Alexander Mazurek | So., 5. November 2017 - 00:51

... die Reformation hatte und hat keine Substanz. Das Christentum ist die Krönung des Judentums, wie ich las, immerhin sind mir die Evangelien auch Beweis dafür. Und im Judaismus, "ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu vollenden", geht's nicht um irgendeinen "Glauben", sondern um Taten, 365 Gebote und 248 Verbote, "an den Taten werdet ihr sie erkennen", der Glaube heißt Vertrauen gegenüber dem Wort Gottes. Das hat Luther mit seien drei "sola..." zunichte gemacht. Sein "Glaube" und die "Gnade" sind von der "Tat" losgelöst und damit Gott irrational, ähnlich wie Allah des "Propheten", der irreleitet, wen er will. Wahrlich kein zivilisatorischer Fortschritt.

Stellen Sie sich doch bitte mal vor, das die Menschen der Antike und auch Milliarden von anderen Menschen weltweit gut ohne das Judentum und seine Krönung ausgekommen sind.
Die Evangelien beweisen was ?
"Glaube heißt Vertrauen gegenüber dem Wort Gottes". Nöh. Sie meinen Vertrauen / glauben, heißt zu glauben, das das Überlieferte / die Offenbarungen das Wort Gottes sind. Daran darf man zweifeln.
" Sein "Glaube" und seine "Gnade" sind von der "Tat" losgelöst und machen damit Gott irrational." Ich denke die Vorstellung von einem lieben "Richtergott" ist irrational. Glauben Sie an einen allmächtigen Schöpfergott, der Milliarden von Galaxien geschaffen hat, und Sie in die Hölle verbannt, wenn sie nicht genug Geld gespendet haben ? Geklaut ? Die Ehe gebrochen ?
Schauen Sie sich mal um, was in der vom Allmächtigen geschaffenen Welt passiert.
Möglicherweise ist dies trotzdem die bestmögliche Welt und wir sind Bestandteil dieser Welt auch ohne einen selbstgemachten Gott.

... von Wirkungen und ihren Ursachen muss es doch wohl die erste Ursache aller Ursachen geben, oder nicht? Diese Frage stellte sich Aristoteles und fand darauf eine vernünftige Antwort, die erste Ursache aller Ursachen "ist" und sie ist "vernünftig", "wollend" und "gut", die Quelle des Seins. Dies fanden ein Maimonides und ein Thomas von Aquin stimmig mit ihrer Gottesvorstellung, "wie's in der Schrift geschrieben steht". Oder hat gar "nichts" alles bewirkt? Was ist nichts? Die Abwesenheit von etwas, wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht "ist"? Oder gar eine Existenz (des Nichts)? Pippi Langstrumpf lässt grüßen, 2x2=9!

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 6. November 2017 - 12:02

Durch die Reformation ist Gott nur noch ein Halbgott!

Alexander Mazurek | Do., 9. November 2017 - 01:41

... steht ganz in der Tradition der lutherischen, "je ne regrette rien", beide selbstgerecht und uneinsichtig. Ihre Opfer waren "der guten Sache" Wert. Yes, we can, wir schaffen das, en marche!