Thomas Winkelmann - Die scheinheilige Empörung über den Air-Berlin-Chef

Thomas Winkelmann verantwortet die Insolvenz von Air Berlin und kassiert dafür Millionen. Das empfinden viele als ungerecht. Dabei bringt Empörung wenig, wenn Politiker sich weigern, Wirtschaft zu gestalten

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

Tausenden Air-Berlin-Mitarbeitern drohen Entlassung oder neue schlechte Verträge bei Eurowings. Rund 200.000 bezahlte Flugtickets von Kunden werden voraussichtlich ersatzlos verfallen. Die Steuerzahler tragen die Risiken. Währenddessen stopfen sich verantwortliche Manager mit Millionen Euros die Taschen voll und es entsteht ein von der Politik unterstütztes Lufthansa-Monopol – so lautet in etwa die Kurzform der Empörungsgeschichte um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin und deren Chef Thomas Winkelmann.

Nicht nur Arbeitnehmervertreter, Verbraucherschützer, auch Politiker äußerten in den vergangenen Tagen ihren Unmut über diese Entwicklung. „Die Wirtschaft ist für die Menschen da – nicht umgekehrt“, empörte sich etwa SPD-Bundesvize Ralf Stegner. Auch sein Kollege vom Arbeitnehmerflügel der CDU, Karl-Josef Laumann, sagte: „Die einfachen Mitarbeiter bangen jetzt um ihre Arbeitsplätze, und gleichzeitig ist der Vorstand doppelt und dreifach abgesichert. Das geht so nicht.“

Starke Worte ohne Wert

Das geht so nicht? Offensichtlich schon. Was bringen solche starken Worte? Naturgemäß werden sie geäußert, wenn es ohnehin zu spät ist. Starke Worte kosten nichts. Keiner muss mehr für sie einstehen. Fordern kann jeder immer viel. Tatsächlich konnte bereits zu Beginn des Engagements vom ehemaligen Lufthansa- beziehungsweise Germanwings-Manager Winkelmann allen klar sein, was es damit auf sich hat. Schon aus dem Geschäftsbericht 2016 ging offensichtlich hervor, welche finanziellen Sicherheiten für Winkelmann ausbaldowert wurden, auch für den Fall einer Pleite:

„Um die Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft aus dem Dienstvertrag bis zum 31. Januar 2021 abzusichern, wurde eine unwiderrufliche Bankgarantie in Höhe von bis zu 4.500.000 Euro zugunsten von Herrn Winkelmann ausgestellt“, hieß es dort. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts sind keine empörten Äußerungen von Politikern bekannt, geschweige denn geplante Gesetzesänderungen, die solche Garantien verbieten könnten.

Air-Berlin-Geschäftsbericht von 2016
Auszug aus dem Air-Berlin-Geschäftsbericht von 2016

Ein Musterbeispiel für Vertrauensverlust

Der Fall Air Berlin ist ein Musterbeispiel dafür, wie Politiker im Gleichschritt mit der Wirtschaft das Vertrauen von Arbeitnehmern, Verbrauchern und Steuerzahlern verspielen. Es zeigt sich wie leichtfertig zugleich die Chance vertan wird, die Ängste und Sorgen der Bürger wirklich ernstzunehmen. Ganz gemäß jener bislang bloßen Floskel, die vor und erst recht seit der vergangenen Bundestagswahl zu hören ist. Wie steht es damit, wenn es mal konkret wird? Wurden viele nicht längst verschaukelt, als klar wurde, dass über das Schicksal der Air Berlin erst nach der Bundestagswahl entschieden wird? Wie ernst mögen sich Wähler da genommen fühlen?

Sicher, so eine Insolvenz ist hochkomplex, nicht einfach zu erklären und ob sie zu verhindern gewesen wäre, bleibt Spekulation. Doch gefährlich ist der Eindruck, den Manager, wie Politiker in diesem Fall hinterlassen. Wie konnte es soweit kommen?

Die Personalie Winkelmann war und bleibt anrüchig

Das Raunen in den Cockpits und auf den Fluren von Air Berlin begann schon zeitgleich mit der Verpflichtung von Thomas Winkelmann. Ausgerechnet jener Manager, der ganz im Sinne von Lufthansa-Chef Carsten Spohr den hauseigenen Billigflieger Germanwings aufbaute, wechselt also 2017 zum direkten deutschen Konkurrenten im Günstig-Flugsegment? Air Berlin war zu diesem Zeitpunkt schon so schwach, dass die Fluggesellschaft längst als sturmreif geschossen bezeichnet wurde. Schon damals war klar: Lufthansa hat größtes Interesse an den attraktiven Streckenrechten der Air Berlin.

„Warum lässt sich ein Thomas Winkelmann auf ein Unterfangen ein, mit dem er keinen Blumentopf gewinnen kann?“, fragten sich viele. Und die meisten waren sich einig: „Winkelmann ist der Vorbereiter”. So und ähnlich wurde er zumindest hinter vorgehaltener Hand von Beginn an genannt. „Der Gspusi vom Carsten Spohr”, der die Übernahme durch die Lufthansa vorbereiten soll. Der „Thomas“, wie Winkelmann seine Schreiben an die Mitarbeiter in Duz-Form unterschrieb, ließ sich nicht blicken bei der Belegschaft. Wozu auch auch Beziehungen zu Arbeitsabschnittgefährten aufbauen? Es ist natürlich schwer zu belegen, ob Thomas Winkelmann wirklich jenes trojanische Pferd mit Lufthansa-Kranich-Schwingen ist, welches zu Übernahmezwecken von langer Hand geplant eingeschleust wurde. Beweise dafür sind schwer zu bekommen. Nur der Eindruck ist derart eindrücklich, dass es einem schwerfällt, das Gegenteil behaupten zu wollen.

Alles für die Lufthansa

Denn es ist genau so gekommen, wie viele von Beginn an glaubten. Die Lufthansa pickte sich nach und nach die Filetstücke von Air Berlin heraus. Tausende Mitarbeiter verlieren entweder ihren Job oder dürfen Billigverträge bei der Lufthansa-Tochter Eurowings unterzeichnen –genaugenommen sogar nur mit der Untertochter Eurowings Europe in Österreich, die bis heute keinen eigenen Tarifvertrag hat. Selbst Piloten müssen hier zu einem Gehalt fliegen, das einem reichen Land unwürdig ist. Bis zu vierzig Prozent weniger als zuvor werden Angestellte voraussichtlich verdienen.

Schon Anfang 2017 hatte Air Berlin eine zweite Fluggesellschaft, die Air Berlin Aeronautics, gegründet. Hier konnten die 38 Flugzeuge unterkommen, welche die Lufthansa (Eurowings) schon vor der Pleite angemietet hatte. Das erkennbare Schutzprogramm zugunsten von Lufthansa galt Vielen als eines der zahlreichen Vorbereitungen zur angekündigten Übernahme. Jetzt soll Lufthansa ein Großteil von Air Berlin gehören. Um den Rest darf sich vielleicht noch Easyjet kümmern. Mit Folgen für die Kunden vor allem auf jenen Strecken, die bislang noch von zwei Wettbewerbern bedient wurden. Wie sehr sich die Flugpreise hier künftig verteuern werden, wird sich zeigen, aber es wäre erstaunlich, wenn es nicht so käme.

Die Regierung ließ die Warnungen verhallen

Kartellbehörden, Verbraucherschützer, Gewerkschaften und Mitarbeiter warnten schon lange vor diesem drohenden Szenario. Aber die Regierung hörte Ihnen nicht zu. Wegen der Insolvenz, die durch den Abfall von Ethihad als Hauptaktionär und Hauptgläubiger begründet wurde, muss sich die Lufthansa nun nicht um die bestehenden Arbeitsverträge scheren. Für jene, die arbeitslos werden, müssen vorerst alle Steuerzahler aufkommen. Steuerzahler, die zugleich teils schon als Kunden verfallener Tickets oder künftig höherer Preise geschröpft werden. Dabei waren sie ohnehin längst in der Pflicht. „Um nach dem Insolvenzantrag die Flugtätigkeit aufrechterhalten zu können, gewährt die Bundesregierung Air Berlin einen Übergangskredit in Höhe von 150 Millionen Euro“, war auf der Webseite der Regierung zu lesen. Die Bundesregierung gewährt? Gemeint ist der Steuerzahler.

Wer aber profitiert? Winkelmann und Lufthansa. Die verbliebene große deutsche Fluggesellschaft kann sich ganz im Sinne von CEO Carsten Spohr und Noch-Verkehrsminister Alexander Dobrindt zu einem „europäischen Champion” aufschwingen. Sicher, mit Weitblick mag das plausibel klingen. Im harten internationalen Airline-Wettbewerb ein starkes deutsches Unternehmen zu positionieren, ist nicht per se verwerflich. Im Gegenteil. Aber zu welchem Preis? Wie gerechtfertigt etwa sind die Winkelmann-Millionen? Prinzipiell ist das die Entscheidung eines jeden Unternehmens. Wenn aber eine Garantie ausgeprochen wird, für die, wie bereits absehbar war, der Steuerzahler einspringen muss, bekommt das Ganze ein Geschmäckle.

Verantwortliche ohne Verantwortung

Es geht nicht um Sozialneid. Es geht nicht darum, dass deutsche Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren sollen, weil sie ihren Managern keine international konkurrenzfähigen Gehälter mehr bieten können. Es geht nicht um Manager-Bashing. Aber darf es sein, dass sich am Ende alle, die für ihre Verantwortung sehr gut bezahlt werden, nicht mehr verantworten müssen? Zugleich sollen jene die Konsequenzen tragen, die eh gebeutelt sind? Viele würden diese Fragen deutlich verneinen.

Sicher, die Probleme und die Pleite Air Berlins lassen sich kaum Winkelmann alleine anlasten. Zu viel vermurksten bereits seine Vorgänger. Zu viele jener allwissenden Männer wechselte das Unternehmen innerhalb weniger Jahre ein und aus, als handele es sich um ein Freundschaftsspiel im Fußball. Auf Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold folgte 2011 Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn.

In seine Zeit fällt die folgenschwere Abhängigkeit von der arabischen Ethihad. Als plötzlicher Hauptaktionär konnte die Fluggesellschaft aus dem Nahen Osten direkten Einfluss nehmen. Offiziell hat das freilich nie ein Air-Berlin-Manager zugegeben. Aber gerade die plötzlich massiven Expansionen auf der Langstrecke, der Sprung nach Abu Dhabi, passten nur zu gut in die nun gescheiterte Drehkreuz-Strategie von Ethihad, die versuchte gegen die regionalen Konkurrenten Qatar Airways und Emirates internationalen Boden gut zu machen. Air Berlin aber schaffte den Spagat absehbar nicht: In Deutschland und Europa wuchs die Low-Cost-Carrier-Konkurrenz, nicht nur durch Ryanair und Easyjet, gerade auch durch Germanwings und später Eurowings.

Auf Hartmut Mehdorn folgte der Österreicher Wolfgang Prock als neuer CEO. Es folgten erneut Restrukturierungsmaßnahmen, Arbeitsplätze wurden abgebaut. 2014 trat Prock auch schon wieder zurück. Der nächste Manager, Stefan Pichler, blieb ebenfalls nur knapp zwei Jahre. Dann kam Winkelmann. Dass Ethihad nun irgendwann den Stecker zog, war absehbar. Dass dies kurz nach dem Besuch am Golf von Bundeskanzlerin Angela Merkel (im Schlepptau Lufthansa-Chef Carsten Spohr) geschah – auch hier bleibt ein Geschmäckle.

Politiker müssen Wirtschaft gestalten

Winkelmann hat sich geschickt finanziell absichern lassen. Das sollte ihm nicht vorgeworfen werden. Sollte er als Vorbereiter entlarvt werden, trifft ihn mindestens moralische Schuld. Air-Berlin-Mitarbeiter haben nun einen selbstgedichteten Cover-Song der Sängerin Pink ins Internet gestellt. Mit der Zeile „How do you sleep, while the rest of us cry“ klagen sie CEO Winkelmann persönlich an.

 

Welche Rolle die Bundesregierung bei dem Deal gespielt hat, wird vielleicht noch ans Licht kommen. Dass nun ausgerechnet die Bundeswehr am Flughafen Düsseldorf um ehemalige Air-Berlin-Flugbegleiter wirbt, kann einem im Lichte dessen, was bisher geschah, fast nur noch wie Hohn vorkommen.

Aktuelle Kampagne der Bundeswehr
Aktuelle Kampagne der Bundeswehr

Jene Politiker, die nun am lautesten schreien und erst recht jene, die sich jetzt lieber wegducken, sollten konkret überlegen, was sie künftig anders machen müssen. Wie bekommen Kunden mehr Rechte? Wie können Tarif-Tricksereien bei Übernahmen zulasten Tausender Arbeitnehmer verhindert werden? Wie können Steuerzahler vor unternehmerischen Fehlentscheidungen geschützt werden? Erst wenn solche Fragen mit Gesetzen ohne Schlupflöcher beantwortet und zudem gut erklärt werden, kann Politik Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Erst dann hätten markige Statements es wieder verdient, ernst genommen werden. Erst dann werden Bürger wirklich ernst genommen. Erst wer so handelt, darf erwarten, das auch weniger Protest gewählt wird.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Ulli Ramps | Fr., 20. Oktober 2017 - 17:54

Ein gewinnabhängiger Bonus - OK. Aber irrwitzig hohe Boni bei starken Verlusten, dafür bzw. dagegen sollte es eine sinnvolle gesetzliche Regelung geben.
Insbesondere für den Fall eines Konkurses. Als kleiner Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens ist man da schon allein durch den Konkurs selbst mit einem Bein in der Strafwürdigkeit - hier werden dagegen Millionen ausgeschüttet, die erst einmal zur Tilgung der Schulden herangezogen werden müssten.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 20. Oktober 2017 - 19:49

Warum lässt es die Politik zu, dass Ryan-Air zum Niedrigtarif in Frankfurt starten und landen darf; während andere hohe Gebühren zahlen müssen?
Ist es zu verantworten, wenn die Angestellten von Fluglinien als Selbstständige mit Niedriglöhnen abgespeist werden und durch diesen ruinösen Wettbewerb letztendlich die Sicherheit auf der Strecke bleibt?

So so, Herr Wienroth, bei Ryan Air „bleibt also die Sicherheit auf der Strecke“ ? Dann benennen Sie mir doch bitte einmal ein einziges Flugzeug dieser Airlines, welches abgestürzt ist.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 20. Oktober 2017 - 20:02

...wurde offenbar dafür fürstlich bezahlt, dass er die Drecksarbeit und den Prügelknaben macht.

Und die Wirtschaft schafft sich selbst ihr Umfeld: Spohr wird sich sagen: mir doch egal, wer unter mir Verkehrsminister oder Wirtschaftsminister ist. Herr Brauns hat ja recht, auch wenn er vorsichtig und genau formuliert.

Allerdings weiß die Politik nur zu genau, dass sie solche Machenschaften niemals zu verantworten haben wird, genau so wenig, wie Herr Winkelmann. Teile und herrsche: die Mehrzahl der Deutschen hat eben nie bei Air Berlin gearbeitet und genug eigene Sorgen.

Gundi Vabra | Fr., 20. Oktober 2017 - 20:21

Jegliche Einmischung des Staates hat im Freien Markt zu unterbleiben.
Betriebe die sich nicht am Markt orientiert verhalten, ihre Produkte unter Deckung der Unkosten verkaufen, haben keine Berechtigung am Markt, sie gehören weg.

Die Billigflieger die wirtschaftlich keine schwarzen Zahlen schreiben, drücken die Preise auch von sauber kalkulierenden Unternehmen. Das nenne ich unsozial, denn in diesen Firmen werden Lohnsteigerungen ausgesetzt, weil es das Unternehmenserfebnis nicht anders zulässt.

Branchen sind beliebig austauschbar.

Dr. Roland Mock | Fr., 20. Oktober 2017 - 22:35

Bei allem Respekt, aber ich möchte fast jeder Zeile dieses Artikels widersprechen. Winkelmann: Der ist mir wurscht; er kam ja erst, als Air Berlin schon faktisch insolvent war. Hat mit den Fehlentscheidungen seiner Vorgänger und des Aktionärs Ethihad nichts zu tun. Piloten: Deren neue Gehälter seien „eines reichen Landes unwürdig“. Schon die Formulierung: Könnte von einem Soziologie-Studenten stammen. Die ewig streikenden Piloten
mit Forderungen von bis zu 30(!) % Gehaltserhöhung pro Jahr verdienen auch noch n a c h Kürzung ihrer Gehälter deutlich im sechsstelligen Bereich. Und mehr als in den meisten angelsächsischen Airlines bei gleicher Leistung. Dann die Forderungen nach neuen Regeln für Arbeitnehmer nach Pleiten:Wer meint, der Staat, d.h. unser aller Steuergeld, könne die Unbilden allerPleiten in diesem Land auffangen, soll doch gleich die Verstaatlichung aller Unternehmen fordern.Der hier zitierte selten...begabte Riesenwirtschaftsfachmann Stegner hätte bestimmt nichts dagegen.

bbrauns | Sa., 21. Oktober 2017 - 14:02

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Sie finden es also völlig in Ordnung, dass sich Konzerne rechtlich ausgeklügelt internationalisieren, während das Sozialrecht national rückständig bleibt? Und für Sie arbeiten bei einer Fluggesellschaft ausschließlich reiche Piloten? Bei allem Respekt, mir scheint, Sie sollten sich mal in eine Sozialrechtsvorlesung setzen und ein weiteres BWL täte auch ganz gut. 

Wolfgang Raub | Sa., 21. Oktober 2017 - 19:58

Antwort auf von bbrauns

Internationalisierung: Entweder Globalisierung - oder keine. ein "wasch mir den Pelz, mach mich aber nicht naß" funktioniert nicht. Natürlich können sie beklagen, daß die Globalisierung nur die Wirtschaft betrifft, aber nicht die Sozialrechte. Aber ist dafür Hr.Winkelmann oder ein Unternehmen zuständig ?
Apropo Piloten: Die Schröderschen Sozialgesetzgebung fanden/finden alle gut; wenn Arbeiter auf die Straße geworfen werden, interessiert das kein Schwein - aber bei den Piloten wird ein medialer Aufstand gemacht, obwohl die (im Gegensatz vieler entlassener Arbeiter) zumindest gute Chancen auf einen (schlechter bezahlten) Nachfolgeanstellung überhaupt haben. Und ja, 6-stellige Gehälter kennzeichnen "reiche" Arbeitnehmer. Übrigens was das mit BWL- oder Sozialrechtsvorlesungen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Wenn Sie meinen Kommentar gelesen hätten, würden Sie auch wissen, dass ich nicht Herrn Winkelmann für die Pleite und schon gar nicht für die Globalisierung im Ganzen in irgendeiner Weise allein verantwortlich mache. Der Kommentar bezieht auf scheinheilige Politik, die nicht bereit zu sein scheint Wirtschaft für die Menschen zu gestalten. Lesen Sie einfach nochmal.

Dr. Roland Mock | Mo., 23. Oktober 2017 - 11:28

Antwort auf von bbrauns

Ich habe u.a. auf die Tatsache hingewiesen, daß Piloten 1. mit häufigen Streiks absurde Lohnsteigerungen von bis zu 30% im Jahr durchzusetzen versuchen und 2. in den europäischen Airlines überwiegend im sechsstelligen Bereich verdienen. Daraus machen Sie, verehrter Herr bbrauns, daß ich behauptet hätte, es würden „ausschließlich reiche Piloten“ bei Airlines arbeiten. Wenn einem in „Sozialrechtsvorlesungen“ beigebracht wird, solcherart Fakten zu interpretieren, kann ich auf diese Wissenschaftsdisziplin gern verzichten. Habe ich übrigens auch. Da kann ich mich auch gleich bei einer Gewerkschaftsdemo anmelden.

Mein Satz „ausschließlich reiche Piloten“ war eine Frage an Sie, die Ihnen aufzeigen sollte, dass Ihre geäußerte Kritik samt Argument "Piloten" außer Acht lässt, dass es auch um deutlich weniger gut verdienende Menschen in diesem Unternehmen geht. Wenn Ihnen die egal sein sollten, fair enough. Mein Kommentar schloss auch jene ein. Ihre Idee mit der Gewerkschaft ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Die Beschäftigten von AB, egal welcher Gehaltsklasse, sollten eines realisieren: Ihr Arbeitgeber ist pleite gegangen. Wahrscheinlich, weil er etwas falsch gemacht hat: zu hohe Löhne, vielleicht auch zu niedrige, dafür aber das falsche Personal, verfehltes Preis-und Streckenmanagement, zu ineffiziente Betriebsabläufe etc. etc. Warum sollte die Lufthansa jetzt genau diese Fehler wiederholen und z.B. Lohn- und Personalpolitik einer pleite gegangenen Airline übernehmen? Meinen Sie, die Mitbieter Wöhrl und Lauda hätten dies getan? Ein Konkurs ist Folge wirtschaftlichen Versagens, und wenn Mitarbeiter der Air Berlin sich jetzt in unsicherer Position befinden, sollen sie sich bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber, und genau dort, beschweren. Und wenn ich höre, daß schon jetzt Ex-AB-Mitarbeiter (nicht nur Piloten) ihren neuen Arbeitgeber verklagen wollen, wenn der sie einstellt: Wenn ich Personalchef der LH wäre, würde ich mir Mitarbeiter lieber vom Markt holen. Ist diese Ansage eindeutig genug?

Bernhard K. Kopp | Sa., 21. Oktober 2017 - 08:55

Es ist nicht plausibel, dass hochbezahlte Piloten, mit Gehältern zw. € 150 - 250 Tsd. pro Jahr, nicht auch sehr gut mit deutlich weniger leben könnten, wenn der internationale Markt für Piloten nicht mehr hergibt. Die Zeiten, in denen ein Pilot mindestens doppelt soviel verdient wie ein Klinikarzt scheinen eben vorbei zu sein. Willkommen in der Realität.

Christian Küpers | Sa., 21. Oktober 2017 - 08:56

Ich finde es bemerkenswert, wie auf Herrn Winkelmann herumgehackt wird. Was für eine Kultur!
Was erwartet MAN, wenn jemand als Chef bei einer Gesellschaft anfangen soll, die schon seit mehreren Jahren nahezu 1 Milliarde Schulden und KEIN eigenes Vermögen (außer den Landerechten) besitzt? Für mich war schon lange die Frage, warum dort eigentlich immer noch kein Insolvenzantrag gestellt werden MUSSTE.
In so einer Situation sein Gehalt absichern zu lassen (zumal, wenn man von einem sicheren Arbeitgeber kommt!), ist doch wohl familiäre Verpflichtung und gesunder Selbstschutz. Aus meiner Sicht nicht anrüchig; über die Gehaltshöhe kann sicher immer diskutiert werden. Aber das entscheiden dann die Geldgeber! Denn ohne deren Zuversicht in die Leistungen eines neuen CEOs wäre der Insolvenzantrag schon lange vorher überfällig gewesen.
Und bei aller „Trauer“: die gefühlten Leistungen im Kundenservice waren schon lange unterirdisch. Airberlin war in jeder Hinsicht ein Auslaufmodell.

So ist es, Herr Küpers. Zuviel Neid und zuwenig Wirtschaftskenntnis. Der Artikel atmet den Duktus „David gegen Goliath“. So war es aber nicht: Air Berlin war kein Underdog, der sich gegen übermächtige Airlines wie Lufthansa wehrte. Air Berlin hatte von Anfang an ein unklares Geschäftsmodell zwischen Billig- und Allcarrier. Und wurde jahrelang mit Subventionen durchgefüttert, deren Ursprung die Ölvorkommen eines reichen Emirats sind. Warum sollte jetzt ausgerechnet Konkurrent Lufthansa komplett (teilweise tut sie es ja)die Folgen einer verschleppten Insolvenz übernehmen? Lufthansa - wie auch andere Airlines- sah sich selbst immer wieder schwersten Herausforderungen gegenüber: Terroranschläge, Piloten- und Fluglotsenstreiks, Kerosinpreisexplosionen etc. Der Aktienkurs bewegte sich zeitweilig im Ramschbereich. Warum sollte LH, die ja offenbar einiges besser gemacht hat als AB, jetzt nicht die Chance nutzen, sich für den Wettbewerb mit teils hochsubventionierten Konkurrenten zu stärken?

Bernd Eifländer | Sa., 21. Oktober 2017 - 10:50

Gegen den goldenen Handschlag beim Airbus Manager mit ca. 80 Millionen, ein Trinkgeld ;-)
Alles unglaublich - da fehlen einem die Worte.

Daniela Eisenhut | Sa., 21. Oktober 2017 - 14:01

In Zeiten in denen sich der politische Demokratiezirkus der BRD 2.0 per Gesetz die jährliche Diätenerhöhung in die selbstlosen Bücher geschrieben hat, Intendanten von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit jährlich knapp einer halben Millionen ohne Nebeneinkünfte nach Hause hecheln und der gemeine "Pöbel" mit Begeisterung vor dem Flatscreen sitzt und seinen Gewerkschaftsfunktionären beim Teddybär werfen am Bahnhof oder der Gegendemo wegen geschlechtergetrennten Toilleten der örtlichen Dorfkneipe zuschaut, ist doch alles in Butter. Das deutsche Bildungsbürgertum kennt doch die Weisheiten aus Medien und Politik: nur kein Sozialneid; es ist genug für alle da; Neiddebatten führen nur Volksverräter und Nazis o.s.ä.. Zwar schaut er angesichts der "rechtmäßigen" Kündigung seines Bausparvertrages etwas dumm aus dem Niedrigzins-Sessel, weil er noch dachte dass der Grundsatz von Pacta sunt servanta auch gegenüber Banken gilt, aber egal...solange im Keller noch Bier steht. Weiter so.

wolfgang fubel | Fr., 3. November 2017 - 16:27

Antwort auf von Daniela Eisenhut

Ja Daniela
Besser kann man das nicht ausdrücken
Wir sind wirklich ein Volk völliger verblödeter Konsumzombies geworden
Die die absolute Unnormalität als völlig Normal betrachten und dabei
keinerlei Schmerzen empfinden.
Das Wissen DIE. Desshalb machen DIE immer weiter. Es besteht keinerlei
Gefahr für Sie. Die müssen Sich nie verantworten und vor Uns schon garnicht!

Klaus Klnig | Sa., 21. Oktober 2017 - 14:12

Politiker müssen Wirtschaft gestalten? Gott bewahre. Diese Dilettanten sind mit den bisherigen Aufgaben schon heillos überfordert und Versagen permanent auf voller Linie.
Da vertraue ich lieber den Anteilseignern bzw. den Gläubigern. Die dämliche Politik verschwendet ja jetzt bereits Steuermillionen, nur um ihre Amigos zu unterstützen. Welcher Depp glaubt tatsächlich, dass es bei den offensichtlichen Überkapazitäten von Flugdienstleistungen um den Erhalt von Arbeitsplätze gehen kann, der ja zwingend eine Perspektive braucht, die hier gerade fehlt. Was glauben Sie, was von Seiten der Arbeitnehmervertreter aus den Verhandlungen bekannt wird? Eben. Nichts. Und das sind die Konsorten, denen täglich die Gesellschaft, der Mensch und die Arbeitsplätze nach eigener Propaganda am Herzen liegen würden. Kriminell agieren dabei nur diejenigen, die mit dümmlicher Erklärung Steuergelder veruntreuen, weil die Nutzlosigkeit der propagierten Absichten evident ist.

Wilhelm Maier | Sa., 21. Oktober 2017 - 16:12

Vertrag ist Vertrag, und keine Bereicherung im sinne Untreue oder Unterschlagung.
4500 -mille, das sind doch Pinats im Vergleich zu Mannesmann -Affäre:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-242161.html
Warum sollte“man sich aufregen. Es gab doch noch viel schlimmeres, und ohne Ausgleich, ohne Strafe. Vom Gefängnis ganz zu schweigen.
„Verantwortliche ohne Verantwortung?“ auch bei Politik!.
Und das ist das! Herr Brauns, da haben Sie verdammt Recht!, weil „ein Geschmäckle“ auch zum Himmel stinken kann!.

Markus Michaelis | Sa., 21. Oktober 2017 - 16:31

Gefährlich könnte es auch sein den Eindruck zu erwecken, dass Politiker die Wirtschaft gestalten könnten. Dazu müsste man sie verstehen. Das tun Politiker sicher nicht. Zum einen, weil Wirtschaft so komplex ist (sie hängt mit allem zusammen), dass niemand sie langfristig stabil gestalten kann. Zum anderen Politiker schon gar nicht, weil sie den Großteil ihrer Kapazitäten für ganz andere Dinge einteilen müssen.

Am Ende weiß man ja nicht, ob eine "geplante" Übernahme durch die Lufthansa gut oder schlecht ist. Und auf welchen Zeitraum gesehen, auf welchen Bereich betrachtet? Unschön ist in jedem Fall, wenn es nicht mit offenen Karten geschieht.

Dinge laufen so vor sich hin. Irgendwann kracht es, oder die (etwas zufällig verteilte) Volksempörung wächst. Ich denke man muss genau dieses etwas Erratische versuchen soweit möglich zu optimieren und nicht von Politikern träumen, die wirklich wissen was sie tun. Es ist einfach zu komplex.

Emmanuel Hack | So., 22. Oktober 2017 - 07:48

Moment. Was hält Gewerkschaften davon ab für "ihre" Mitglieder ebenfalls Lohnfortzahlungs- Bürgschaften abzuschließen, abgesehen von der eigenen Daseinsberechtigung?
Wer ist denn Geschädigter durch diese zugunsten Winkelmanns getroffenen Vereinbarungen?
Doch der Eigentümer von Air Berlin, die Gläubiger von Air Berlin, die Insolvenzmasse vielleicht. Das wird der Insolvenzverwalter prüfen, wenn man einen solchen denn gewähren lässt und nicht zusammen mit der tatsächlich Steuergelder verschwendenden Politik die Prüfung von Anfechtungsmöglichkeiten und damit auch dieser Vereinbarungen bzgl. Winkelmann verhindern will.
Insolvenz ist ein ganz normaler Vorgang. Die Politiker die sich dazu äußern, stehen üblicherweise nur nicht auf dem Boden der verfassungsmäßigen Wirtschafts-und Rechtsordnung, sondern wollen sich in ganz primitiver und populistischer Weise vor dem Bürger profilieren, den man über weite Teile aber bewußt im Dunkeln lassen will.

Guido Schilling | So., 22. Oktober 2017 - 19:14

unabhängig von der Rolle Herrn Winkelmanns (Kopf leer, Taschen voll) ist es doch ein Skandal, dass der Steuerzahler wieder herhalten muss, damit sich ein Konzern (Lufthansa) das Filet schnappen kann. Schröder hat mit Steuern Arbeitsplätze bei Hochtief "gerettet", anschließend kam die Pleite. Wie sich die Fälle gleichen.

Brigitte Simon | So., 22. Oktober 2017 - 20:23

"Die scheinheilige Empörung über den Air-Berlin-Chef" ist Bestandteil einer bestens funktionie-
renden "Bananenrepublik." Ein wichtiges Beispiel
ist der unverzügliche Wechsel von abgetretenen Politikern in die Wirtschaft.
Er verdeutlicht, wie eng verzahnt
die Entscheidungsprozesse von Wirtschaft und
Politik mittlerweile sind. Große Konzerne kaufen
sich willfährige Politiker, damit diese ihren
Einfluß aus ihren ehemaligen politischen Wir-
kungskreisen auf künftige politische Ent-
scheidungen einbringen können. Das, was in
korrupten Ländern stets kritisiert wird, gehört
in der politischen Landschaft der Bundesrepublik
längst zum "guten Alltag."
Es kommt noch schlimmer. Frau Merkel und ihr
Kanzleramt machen sich nicht einmal mehr die
Mühe, diesen erneuten Deal vor uns, dem mitt-
lerweile zahnlosen Souverän, zu kaschieren.
Lapidar:
Die Entscheidung wird einen Tag nach der Bun-
destagswahl bekanntgegeben. B a s t a !
Wo bleiben die mutigen Medien außer Cicero?!

Cecilia Mohn | Mo., 23. Oktober 2017 - 11:20

Ich bedauere die Insolvenz der AIR BERLIN, bin gern mit dieser Fluggesellschaft geflogen. Piloten sind aus meiner Sicht Menschen mit hoher Verantwortung, die über ein enormes Können verfügen müssen und ihren Beruf auch nicht lange ausüben können - wenn ich richtig informiert bin, so ungefähr bis zum 45. Lebensjahr. Natürlich müssen sie in der kurzen Zeit dann sehr viel Geld verdienen können.
Ich gönne ihnen nicht nur 300 000,00 € im Jahr sondern weit mehr. Manager verdienen weit mehr für weniger Leistung.
Und im Übrigen: ja, ich bin auch der Meinung, dass die Wirtschaft - alle größeren Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern - verstaatlicht werden soll(en). Der freie Markt tötet die Umwelt und letztendlich den Menschen. Der freie Markt ist eine Todesmaschine.
AIR BERLIN hat ihre Mitarbeiter fair bezahlt. Das passte den "Piloten" der "Todesmaschine" sicher nicht - deshalb wurde AIR BERLIN in die Insolvenz getrieben.

Cecilia Mohn

Brigitte Simon | Mo., 23. Oktober 2017 - 12:10

Antwort auf von Cecilia Mohn

Sehr geehrte Frau Mohn,

ein Glück für jeden Bürger die Nichtverstaatlichung der Betriebe.
Negativbeispiele sind alle kommunistischen Staatsbetriebe der Welt.

Die freie Marktwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie.
Freundlicher Gruß Brigitte Simon

Cecilia Mohn | Mo., 23. Oktober 2017 - 13:26

Antwort auf von Brigitte Simon

Die DDR ist Geschichte und das ist gut so. Aber die freie Marktwirtschaft sollte auch bald Geschichte sein. Nur weil Kommunisten auch Brot essen, ist das Brot doch nicht zu verdammen. Also: um die Metapher klar zu machen. Nur weil die DDR Betriebe verstaatlicht hat, sollte man diese vernünftige Herangehensweise nicht gleich verdammen. Da macht man sich alles viel zu einfach.

Cecilia Mohn

Brigitte Simon | Mo., 23. Oktober 2017 - 15:05

Antwort auf von Cecilia Mohn

Sehr geehrte Frau Mohn,

daß die DDR Geschichte ist, da bin ich mir nicht so sicher. Auf keinem Fall in allen Köpfen, auch die Gedanken wurden nicht revidiert. Das zeigt uns häufig die Ge-
genwart.
Gruß an Sie Brigitte Simon

Danke für den Gedankenaustausch, liebe Frau Simon.

Cecilia Mohn

Brigitte Simon | Di., 24. Oktober 2017 - 11:05

Antwort auf von Cecilia Mohn

Liebe Frau Mohn,
gerne antworte ich Ihnen abschließend zu unserem Gedankenaus-
tausch. Schön Ihre Antwort, ein Beweis für unsere demokratische
Einstellung. Ein Gewinn!

Einen schönen Tag und Gruß an Sie, Brigitte Simon

Brigitte Simon | Di., 24. Oktober 2017 - 11:17

Antwort auf von Cecilia Mohn

Liebe Frau Mohn,
gerne antworte ich Ihnen abschließend zu unserem Gedankenaustausch.
Schön Ihre Antwort, ein Beweis unserer demokratischen Denkweise.

Einen schönen Tag und Gruß, Brigitte Simon

Torsten Knecht | Mi., 25. Oktober 2017 - 10:48

... so what!

Der Kapitalist kann sich seine Pfründe sichern indem er die Politik beeinflusst. Das ist doch die Daseinsberechtigung der Regierung: Die Reichen vor den Armen schützen. (Aussage eines Ex-Präsidenten der USA)

Logisch ist demnach, das es einen Minimallohn aber keinen Maximallohn gibt. Damit ist alles klar. Gier ist menschlich. Hungerlohn, Ausbeutung und ungleiche Machtverhältnisse führen zu solchen und noch ungleicheren Ergebnissen und Zuständen.

Solange es für die Volksdrogen Bier & Zucker vor der Glotze reicht, scheint kein Aufstand in Sicht. Jeder schaut wo er bleibt - Herr Winkelmann ebenso. That`s life.

Mary Stage | Mo., 13. November 2017 - 21:11

Ein First Officer hat bei Airberlin nach etwa 7 Jahren zwar ein gutes Gehalt, aber keine 100.000 p.a. Und es muss davon noch immer Ausbildungskredit von 100.000 EUR abgezahlt werden.
Sie arbeiten in unregelmäßig wechselndem Schichtdienst und übernehmen täglich mehrmals die Verantwortung für zig Menschenleben.
Eine Neiddebatte ist ohnehin nicht angebracht, denn was wäre unser Steuer- und Sozialsystem ohne Gutverdiener?
Welcher Altenpfleger erhält mehr, wenn Piloten nur noch halb so viel erhalten?
Wie kann sein, dass die Arbeit der AB-Mitarbeiter sowohl in Kabine als auch Cockpit plötzlich nicht mal mehr die Hälfte wert sein soll?
Das sinkende Lohnniveau bedroht alle, hier ist also Solidarität angbracht.

Zum Thema Streik: wann haben die Airberlin Piloten das letzte Mal gestreikt?