Das Cover der Juli-Ausgabe des Cicero zeigt Emmanuel Macron und Sebastian Kurz, die ein Selfie schießen
Die jungen Hoffnungsträger Europas: Der 39-jährige Emmanuel Macron und der 30-jährige Sebastian Kurz / Illustration: Birgit Schössow

Cicero im Juli - Generation Aufbruch

Mit Emmanuel Macron in Frankreich und Sebastian Kurz in Österreich betritt eine neue Generation pragmatischer Politiker die europäische Bühne. Sie wollen die EU aus der Schockstarre führen und den Kontinent krisenfest machen – und fordern Angela Merkel heraus

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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In Europa formieren sich neue Kräfte. Erst Emmanuel Macron, dann Sebastian Kurz. Nach dem doppelten Wahlsieg des einen Jungstars bei Präsidenten- und Parlamentswahl in Frankreich schickt sich der nächste junge Strahlemann in Österreich an, die politische Landschaft umzupflügen. Im Nachbarland wird aller Voraussicht nach der derzeitige Außenminister und neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz die Wahlen gewinnen und Bundeskanzler werden, das Land so aus der lähmenden Großen Koalition als Dauerzustand reißen.

Als „Metternich des 21. Jahrhunderts“ bezeichnen den 30-Jährigen bereits politische Beobachter in Wien, und in der Tat steht die Europäische Union vor einem historischen Einschnitt wie seinerzeit beim Wiener Kongress nach den Napoleonischen Kriegen, als der damalige österreichische Außenminister die europäische Landkarte maßgeblich neu zuschnitt.

Eine Chance für Europa

Und es sind möglicherweise nicht die Merkels und Junckers, die dabei Regie führen. Eine junge Generation von Politikern, undogmatisch, smart, weltgewandt, pragmatisch-proeuropäisch, könnte der Agonie von Europa nach Griechenlandkrise, Brexit und Spaltung in der Flüchtlingskrise ein Ende bereiten – und der deutschen Hegemonie der vergangenen Jahre ebenfalls. Gelingt es
Emmanuel Macron und dessen En‑Marche-Bewegung, die Grande Nation mit Reformen zu alter Größe zu führen, dann hat der französische Präsident die historische Chance, mit Kombattanten wie Sebastian Kurz in Österreich die Brüche wieder zu kitten, die die deutsche Regierung und deren Kanzlerin in den vergangenen Jahren herbeigeführt oder zugelassen haben. Der österreichische
Jungstar hat mit der Schließung der Balkanroute gegen den Willen der Kanzlerin sein Gesellenstück schon vollbracht.

Die Titelgeschichte dieser Juli-Ausgabe wirft einen Blick auf die beiden sich in vielem ähnelnden selbstbewussten Gegenspieler der Angela Merkel und zeichnet ein Bild davon, wie die Generation Aufbruch mit neuem Elan das Europa des 21. Jahrhunderts schafft. Das Momentum dafür ist da.

Cover Juli

 

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Robert Flag | Do., 22. Juni 2017 - 10:04

Man muß mit ihnen nicht übereinstimmen, auf jeden Fall aber bringen sie frischen Wind.
Deutschland ist mit seinen Politikern allerdings in einem beklagenswerten Zustand.

Michaela Diederichs | Do., 22. Juni 2017 - 12:53

Antwort auf von Robert Flag

Beklagenswert ist gut... Weit und breit keine Typen vom Schlage eines Kurz oder Macron. Man wird ganz flauschig bei dem Gedanken an die BTW. Aber wenigstens dürfen wir uns auf die Juli-Ausgabe des Cicero freuen. So klein Lichtblicke halt...

Torsten Knecht | Do., 22. Juni 2017 - 17:04

Antwort auf von Michaela Diederichs

... Honecker. Der konnte u. wollte auch nicht loslassen - wie Merkel heute. Der Unterschied zu damals ist, dass es viele gibt, die sehr gut im System leben ... mittlere bis höhere Beamten ... alle Berufspolitiker sowohl Bund/Land/Stadt ... Professoren als Beamte ... Leih/Zeitarbeitsfirmen als Appendix der AfA u. der Jobcenter ... Stiftungen ... Vermögende, weil Kapital weniger als Arbeit verzinst wird ... Flüchtlingsindustrie ...

Damals ging es der Mehrheit mindergut und von einer Minderheit (Bürgerrechtlern) ging der Prozess des Protestes los. Ein Politiker wird niemals derartige Umwälzungen vorhaben, es sei denn er o. sie will Diktatur.

Heute fehlt der gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt. Sowohl zwischen festen Ang. u. Leiharbeiter (= keine Solidarität) als auch zw. Bahnhofsklatscher u. Pegidaanhänger.

Eine Frischzellenkur muss die alten (starrsinnigen) Köpfe vom Sockel holen ... doch statt dessen ist Ducken u. Karriere angesagt.

Sie würde schon gern! Bloß dann gibt es einen Kassensturz.
Schuldenunion, Target-Salden, faule Anleihenkäufe per Gelddruckmaschine, Nullzinspolitik, Rücklagenverbrauch der Versicherungen und Banken.
Hunderte Milliarden an faulen Kreditforderungen in der Bilanz. Kein Cent wir zurück kommen.
Aber dafür kommt bald das EU-Finanzministerium mit Steuermacht und nimmt allen die Sorge ab. Frau Merkel hat hehre Visionen aber nur einen alternden Schäuble. Geldflüsse aus Deutschland haben dann endgültig nur noch eine Richtung: Nach Süden der Sonne entgegen, mitsamt den Renten, der Arbeitslosenversicherung und den Spareinlagen.

ingrid Dietz | So., 25. Juni 2017 - 02:07

Antwort auf von Robert Flag

würde dem Bundestag und einigen Landesparlamenten auch sehr sehr gut tun !
"Alte" Besen raus - "neue" Besen rein -
schlechter wie gehabt,kann es ja eigentlich nicht mehr werden - oder ?

Heidemarie Heim | Do., 22. Juni 2017 - 11:24

Hoffen darf man ja bekanntlich bis zum Schluss. Doch wer,wenn nicht unverbrauchte,mit jugendlicher Tatkraft ausgestattete Köpfe soll dieses Dickicht EU entflechten,radikal roden und einer grundlegenden Reform unterziehen? Doch bei aller Tatkraft ist es eine herkulische Aufgabe,die die Risiken des garantierten Widerstandes der Altbesetzer birgt.Und die wahrscheinlich mehr Zeit braucht,als die beiden Jungspunde;) alt sind, und die sie vielleicht nicht mehr haben bevor die Hütte zusammenbricht. Hoffen wir das Beste! MfG

Reiner Jornitz | Do., 22. Juni 2017 - 11:27

Und wann kommt eine dynamische Führungspersönlichkeit aus Deutschland , die diesen Zick-Zack Kurs der Kanzlerin beendet und endlich das Wort Kanzler/in verdient - dem Interesse des eigenen Volkes verpflichtet- mfg-

Uwe Dippel | Do., 22. Juni 2017 - 14:24

Antwort auf von Reiner Jornitz

Aber die Deutschen wollen das ja auch nicht. Seit 35 Jahren leisten sie sich irgendwelche bräsigen Leute als Kanzler, und verweigern sich der Einsicht in die Notwendigkeit, Staatsmänner mit Vision an die Spitze zu bringen.
De Gaulle, Brandt, und auch Schmidt - um ein paar zu nennen.

Quengeln tun sie danach gerne die Deutschen, machen sich über ihre eigene Wahl lustig, aber wählen dann mit voller Begeisterung wiederum eine blasse, luschige Person.
Nun hat 'Sie kennen mich!' schon einiges in den Wechselwind der Geschichte gesetzt, Energiewende nein-ja, 'Multikulti ist gescheitert', die Maut gab es nur über ihre Leiche (die aber noch sehr gesund lebt), 'wir schaffen das' noch nicht einmal mit der Kehrtwende der Abschiebungen, und vieles mehr.
Dennoch, der Deutsche ist stoisch, und will nach allen Umfragen weiterhin gerne GroKo und insbesondere Merkel.

Des Wählers Wille ist sein Himmelreich.

... dennoch ca. der Hälfte der Bevölkerung geht es gut bis hervorragend.

Nur die andere Hälfte, die lediglich 1 - 2,5 kleine Prozente vom Volksvermögen besitzt - geht irgendwie leer aus u. kommt nicht vom Fleck.

Und jetzt wird es spannend: Warum wählen die überhaupt noch?

Heidemarie Heim | Fr., 23. Juni 2017 - 12:03

Antwort auf von Torsten Knecht

Ihre Frage ist schwierig zu beantworten.Vielleicht aus der Hoffnung heraus,das irgendwann,irgendwie doch noch mehr als ein paar Krümel für sie abfallen? Eventuell dem Druck gebeugt,das man wählen muss und nicht hinter den "Gut-Hervorragenden" zurückstehen will? Persönlich beschäftigen mich in unserem demokratischen Wahlverfahren seit Jahren die "Auswirkungen" durch die Nichtwähler.Finden Sie dieses scheinbar stetig anwachsende "fehlende Potential" nicht auch kritisch? Ich ärgere mich, egal wer gewann,jedes Mal über die Eigenlegitimationshudeleien der jeweiligen Vertreter unter der üblichen,weil unangenehmen Vernachlässigung der Wahlbeteiligung oder äußerst knapper Ergebnisse.Oder outet mich dies als schlechter Verlierer:)? Schönen Tag noch! MfG

u. die Hintergründe der fehlenden Wahlbeteiligung, geehrte Frau Heim, wurde von Fr. Merkel im Armuts-Reichtums-Bericht 2017 sozusagen ausradiert.

Problematisch denn das zeigt, dass Frau Merkel (auch) keine Bundeskanzlerin für alle Bürger Deutschlands ist.

Mit Armutsthemen lassen sich keine Mehrheiten u. damit keine Wahlen gewinnen, das ist klar. Unsere BK Frau Merkel hat die Aufgabe dem (ganzen) Volk zum Wohle zu dienen u. Schaden abzuwenden. D. h. sie muss sehen, dass sie die ganze Gesellschaft zusammenhält u. die Ränder nicht durch die Fliehkraft Armut u. Reichtum (was eine Medaille mit zwei Seiten ist) auseinander bersten. Solange die Wirtschaft brummt ist aber keine o. kaum Gefahr in Verzug. : )

MfG TK

Danke für die Antwort Herr Knecht.Ich denke, das mit dem Ausradieren geht nicht mehr lange gut. Auch eine brummende Wirtschaft,in dem Fall die Bauwirtschaft
wird es nicht schaffen, die Versäumnisse was die berufsnahe Wohnraumbeschaffung betrifft zu kompensieren.Nur ein Konfliktfeld von vielen.Aber ich gebe Ihnen insofern recht was die Wahlkampfthemen betrifft.Mit einem "Uns geht`s so gut wie nie!" und einem "Sie kennen mich" vereinnahmt man letztendlich immer noch ein Guteil Wähler.Anders kann ich mir aktuelle Umfragewerte nicht erklären.Politiker wie Kurz aus Austria können da nur gut tun,in dem sie ab und an
wenigstens in der EU Gegenwind machen:) Schönes Wochende Ihnen und allen hier im Forum! MfG

Viele, die ich kenne, glauben das, was ihnen die Medien einblasen. Das wir gar keine Opposition mehr haben, wird gar nicht wahrgenommen.

Brigitte Simon | Do., 22. Juni 2017 - 18:07

Antwort auf von Reiner Jornitz

Lieber Herr Jornitz,

die dynamischen Gegenspieler wird es - solange Merkel Bundeskanzlerin
ist - nie geben.

Wir hatten bereits die erforderlichen Alternativen. Diese wurden sofort
ausgemustert. Spahn wurde auch als eventueller Nachfolger in Augen-
schein genommen. Doch das Kanzleramt schläft diesbezüglich nicht.
Herr Spahn drehte sich um 180 Grad. So schnell kann es auch in Deutsch-
land gehen.

Ich kann Ihnen keine Hoffnung geben. Sorry, sorry, sorry.

Ruth Falk | Fr., 23. Juni 2017 - 00:30

Antwort auf von Reiner Jornitz

bitte, bitte schicke dem verkalkten, altersstarren Deutschland - und noch ein paar anderen Ländern - so junge dynamische Köpfe, und einen riesengrossen Staubsauger dazu

Tonicek Schwamberger | Do., 22. Juni 2017 - 11:37

Sie haben Recht. Stimme Ihnen vollinhaltlich zu, und es ist auch richtig, daß mit der Hegemonie Deutschlands, aber auch der Hegemonie der Junkersund der Merkels Schluß sein muß.
Wann hat man in den letzten Jahrzehnten einen so pragmatischen, smarten und absolutes Charisma ausstrahlenden Politiker wie Sebastian Kurz erleben dürfen, ich kann mich nicht erinnern! Hoffen wir das Beste . . .

Silas Loy | Do., 22. Juni 2017 - 12:03

Was ist daran "undogmatisch"? "Undogmatisch" war das Verhalten von Merkel, sowohl beim Bruch der Nichtbeistandsklausel des Vertrags von Maastricht und bei der Hinnahme der Staatsfinanzierung durch die EZB als auch in der Migrationskrise, bei der es in der Tat eine willkürliche Hegemonie Merkels im Faktischen gab, die Deutschland isoliert und den Brexit befördert hat.

Und Macron wird sein Haushaltsdefizit in den Griff bekommen müssen, er folgt hier auch nur einem "Dogma". Dieses stammt aber nicht aus deutscher Hegemonie, sondern aus einer eigenen vertraglichen Verpflichtung an der Sarkozy und Hollande bisher gescheitert sind.

martin falter | Do., 22. Juni 2017 - 13:14

ich fürchte dazu haben die Parteien sich Deutschland schon zu sehr zu Eigen gemacht. Welcher junge Mensch will schon den Weg durch diese öden Instanzen gehen. Dazu kommt das Merkel und Co. alle Hoffnungsträger frühzeitig weg gebissen haben.
Ob Macron und Kurz erfolgreich sein werden oder nicht, sie haben jetzt schon ihre Gesellschaft verändert. Das alte Deutschland wird das Nachsehen haben.....

Dieter Freundlieb | Do., 22. Juni 2017 - 13:17

Ich kann trotz meines reichlich vorgerückten Alters nur hoffen, dass sich Herrn Schwennickes Erwartungen erfüllen. Bei Herrn Macron muss man noch abwarten, ob die Hoffnungen realistisch sind. Bei Herrn Kurz vertraue ich darauf, dass er einiges in Bewegung bringen könnte. Die Riege der Politiker, die bisher in Brüssel das Sagen hatte, und ihre nationalen Befürworter sind ein Augiasstall, der dringend ausgemistet werden muss.

Stefan Urban | Do., 22. Juni 2017 - 14:52

Das kommt mir sehr konstruiert vor. Auch politisch kann ich da noch keine gemeinsame Linie am Horizont erkennen. Aber wir werden sehen

Stimmt. Außer daß die beiden jung und auf ihre Art Strahlemänner sind, fallen auch mir keine politischen Parallelen zwischen ihnen ein. Dennoch: Ich wünsche b e i d e n Erfolg. F und Ö können es gebrauchen, und Deutschland braucht ein nachbarliches Vorbild.

Ja, ausser daß sie beide jünger sind als ihre im Schnitt sehr viel älteren Politkollegen, sehe ich auch keine Gemeinsamkeiten. EIn bißchen frischer Wind kann nicht schaden, aber ich vermute, der Hype um Macron wird bald vorbei sein, denn ob nun ein junger oder alter Politiker Visonen hat, ist letztendlich egal, solange er noch nichts davon umgesetzt hat (abgesehen davon, daß Macrons Visionen nicht meine sind). Kurz scheint mir überlegter und realistischer zu sein, und auch Vertreter eines anderen Politikstils. Mit sind Pragmatiker aber generell weitaus lieber als Leute mit (unrealistischen) Visionen.

Christiane Bohm | Sa., 1. Juli 2017 - 21:41

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Ohne eine politische Vision, eine Zielvorstellung, weiß man nicht , in welche Richtung man gehen soll, wird von jedem Wind in eine andere Richtung gedreht. Wie man bei unserer Kanzlerin studieren kann. Man sollte schon wissen, wo man hin will. Wenn das nicht zu erreichen ist, muss man sich ein neues Ziel stecken.

Heinz Pelzer | Do., 22. Juni 2017 - 14:56

Sie werden es nicht leicht haben. Denn sowohl die Wirtschaft Frankreichs als auch Österreichs müssen technologische Rückstände gegenüber Deutschland aufholen. Dies geht nur mit der Ausbildung technischer Intelligenz bei gleichmäßiger Verteilung.
Dazu kommt´: Es gibt keine schweigende Mehrheit mehr, die geduldig auf ein besseres Leben wartet. Alle wollen alles sofort.
Eine versöhnliche Schnittmenge für fraktionierte Interessen gibt es nicht mehr. Eher gibt es vermehrt weltweit eine Tendenz zu autokratischen Strukturen.

So verlernen die Bürger eigene Souveränitätsrechte an übergeordnete gemeinschaftliche Ziele abzugeben. Verlieren den Glauben daran, dass die Gemeinschaften und Bündnisse sie besser schützen können, als wenn sie den Weg alleine gehen.
So müssen Macron und Kurth Merkel davon überzeugen das Europa in diesem Spannungsfeld einen Motor braucht, dessen Differentialgetriebe sowohl eine Beschleunigung als auch den Bremsvorgang für alle Länder möglich macht.

Thomas Nichterlein | Do., 22. Juni 2017 - 15:19

Wir guten Deutschen VERDIENEN gerade am von uns zerrütteten Europa. Dazu machen wir noch massenhaft freundliche Gesichter und sind moralisch werweisswie überlegen. Wer will da einen Willen zum Wandel erwarten?

Gerhard Guldner | Do., 22. Juni 2017 - 15:51

Ein grauenvolles Werk...
beide "Hoffnungsträger" haben ihre Kandidatur nach dem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Prinzip des Bonapartismus, fernab jeder innerparteilichen Demokratie betrieben.
Im Ernst: Ein 30jähriger ohne Studienabschluss und ein Zögling der traditionellen Elite, dem die raue Luft eines Hafengeburtstags gewiss noch nie um die Nase geweht hat.
Das geht doch nur vor dem Hintergrund eines völlig abgewirtschafteten politischen Systems.
Sind wir schon wieder soweit?

Gottfried Meier | Do., 22. Juni 2017 - 16:11

Dass sich solche charismatischen Politiker bei uns erst gar nicht entwickeln können, dafür sorgen unsere Volksparteien schon.

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 22. Juni 2017 - 17:34

Merkel signalisiert diesen "Hoffnungsträgern" Entgegenkommen, wie jetzt bei einem europäischen Finanzminister; doch wenn es konkret wird...zerplatzen die Blasen...Merkel, Macron und alle anderen...auch der Teflon-Juncker werden sich ab 2018 nur noch mit dem Flüchtlingsproblem "rumplagen" müssen. Und hierbei hoffe ich auf Kurz, Orban und die Osteuropäer, daß eine rigorose Ablehnungspolitik betrieben wird...das wird alle auf das Normalmaß zurückbringen

Dimitri Gales | Do., 22. Juni 2017 - 20:12

sein Land in Ordnung bringen, für Wirtschaftsimpulse sorgen und das alte, teilweise anachronistische Staatswesen reformieren; ob die soziale Kluft beseitigt werden kann, ist jedoch zweifelhaft. Europa wird aus ökonomischen Gründen gebraucht, nicht nur zum Warenaustausch, sondern auch um gemeinsame Projekte zwecks Einsparungen zu entwickeln, etwa im militärischen Bereich.
Aber das utopische Projekt vom Vereinigten Europa können sich Europa-Romantiker abschminken. Macron wie auch der begabte Politiker Kurz werden vor allem nationale Interessen wahrnehmen müssen.
Europa bleibt, was es seit den Römischen Verträgen immer schon war: ein Wirtschaftsblock mit erweiterter Zusammenarbeit, mehr nicht. Und nur das interessiert den französischen Präsidenten.

Sepp Kneip | Do., 22. Juni 2017 - 22:32

Ob diese Gespann Macron/Kurz zusammen passt, muss sich erst noch zeigen. Kurz ist ein harter Realist. Macron neigt eher zu einer Denkweise, die der unseres jetzigen europäischen Establishments nicht unähnlich ist. Merkel kann bei der Umverteilungsorgie, die Macron vorschwebt, froh sein, einen Mann wie Kurz an ihrer Seite zu haben. Macron wird, wie alle seine Vorgänger auch, versuchen, Deutschland über den Tisch zu ziehen, um faule Kompromisse zu erreichen. Denn die Frage ist, ob Macron wirklich entschlossen ist, die französische Wirtschaft zu reformieren. Im Moment spuckt er große Töne. Wenn es hart auf hart kommt, und die Leute auf die Straße gehen, wird sich zeigen, ob er dann noch ernst macht. Auch mit Macron geht weiter ein Riss durch Europa, der ohne eine Reform der EU nicht zu kitten ist. Hier glaube ich, dass der realistische Sebastian Kurz dazu mehr beitragen kann, als der etwas abgehobene und sich selbst inszenierende Macron, der zur Zeit viel zu lasten anderer verspricht.

Ruth Falk | Do., 22. Juni 2017 - 23:57

lieber Gott, schicke Deutschland auch einen jungen dynamischen Kopf mit Riesenstaubsauger, damit er/sie die alte verkrustete Establishmentschicht wegräumt und den Jammerdeutschen zeigt, dass den Jungen zwar Erfahrung fehlt, sie aber Fehler mit Elan korrigieren können, statt sie wie Windeier zu bebrüten- Amen

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 23. Juni 2017 - 07:44

Da tituliert die "Welt"(Springers) von heute(23.6.), ..."wie Merkel und Macron die Front der Skeptiker aufbrechen..." ;ich habe schon lange nicht mehr so etwas "Verlogenes" gelesen. Es zeigt sich gerade jetzt Umgang mit Macron sehr deutlich, was Merkel für ein Wendehals ist, eine Frau ohne Eigenschaften, wie Glibber...man kann bei der keinen Standpunkt ausmachen. Mit einem mal wird Merkel plötzlich von der Springerpresse zu den jugendlich elanvollen Erneuerern der EU gemacht. Sie, so versucht man uns zu vermitteln, war schon immer für die EU-Erneuerung, jetzt ist sie voller Dynamik an der Seite Macrons..."gestern" war sie noch standhaft an der Seite Junckers, des EU-Bonzen, die nun die leise Furcht aufkommen sehen, daß ihre Jobs und Posten mittelfristig verloren gehen. Also, was wird geschehen?...Macron wird sich an den dicken EU-Brettern die Bohrer abstumpfen...und Merkel ist ganz plötzlich wieder an der Seite Junckers zu finden.

Heidemarie Heim | Fr., 23. Juni 2017 - 12:47

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Also wenn ich die Wahl hätte ...;) Herr Dr.Sukstorf. Wer möchte sich als Frau solch`Charme entziehen? Aber im Ernst,lohnt das aktuell inszenierte EU-Showprogramm diese Aufregung? Wir werden unsere Nerven noch brauchen,glauben Sie mir. Als EU-Kritiker mag das momentan schwerfallen,auch die tendenziösen Berichterstattungen oder sonstige Lancierungen.Ist der rote Teppich
erst einmal wieder eingerollt,kehrt die gewohnte,fast hätte ich gesagt Friedhofsruhe
ein. Zumindest bis zu unserer Wahl im September.Das GR-Problem hat man ja auch schon still,leise und bar jeder grossen "Medialität" beseitigt.Geht doch! Schönen Tag! MfG

Ich stelle mir gerade vor Angela Merkel moderierte Samstags Abends Kulenkampfs EWG-"Einer wird gewinnen"...unsere Rautenmutti als Showmasterin...Gott sei dank wird sie von der Springer-Presse als klügste, intelligenteste Frau, ever, "angepriesen". Selbst der Cicero schreckt nicht davor zurück, sie als Super-Kybernetikerin zu preisen. Wie doch die Medien auf einem Holzweg sein können... Merkelsche Biedermeier-Ruhe. Ihr Credo:
"Sie kennen mich....es ging uns noch nie so gut..." das übliche dämliche Lamento.

Christop Kuhlmann | Fr., 23. Juni 2017 - 08:16

Erstaunlich ist, wie das linksliberale Medienmileu immer wieder einzelnen Politikern eine Politik unterstellt, die sie gar nicht machen wollen. Erst wird berichtet, dass Macron Eurobonds fordern wird, eine glatte Zeitungsente, und nun ist er dafür die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU einzuschränken. Das hätte man Cameron zuliebe auch ein Jahr früher machen können, dann würde uns der Brexit erspart bleiben. Es wird immer deutlicher, wie schief Frau Merkel mit ihrer Zuwanderungspolitik liegt, von der sie immer noch keinen Abstand genommen hat. Allerdings fehlen in Deutschland einfach die personellen Alternativen, da die SPD sich auch in dieser Frage links von der CDU positionierte. Insofern haben wir der gegenwärtigen Regierung nicht nur erhebliche Sicherheitsdefizite, einen Ausbau des Überwachungsstaates und erhebliche Kosten, sondern auch einen signifikanten Verlust an Einfluss innerhalb der EU zu verdanken, da Deutschland nach wie vor keine rationale Migrationspolitik betreibt.

Rudolf Bosse | Fr., 23. Juni 2017 - 12:05

Wenn ich kein Atheist wäre würde ich sagen: "Möge Gott Ihre kluge Zukunfts-Vorschau erhören!"

Günther Heinz | Fr., 23. Juni 2017 - 13:03

Ich verstehe nicht, wie Politiker hochgejubelt werden, die noch nicht gewählt wurden und die auch wenig Einfluss besitzen. Ein Kurz muss sich mit einem Koalitionspartner arrangieren und dann auch sehen, dass Österreich allein wenig ausrichten kann. Die Realpolitik holt ihn dann auch wieder ein, und die ganzen schönen Aussagen vor der Wahl lassen sich nicht umsetzen. Macron wird es sicher ähnlich gehen.

jürgen waldmann | Sa., 24. Juni 2017 - 11:37

Bei mir ist ein ehemaliger BW Angehöriger seit 5 Jahren als Student zur Untermiete , der schwärmt immer noch von seinem verehrten Minister der Verteidigung :

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/kolumnen/mit-verlaub/meinun…

Er und seine BW Freunde halten den jungen Politiker K.T. zu Guttenberg immer noch die Treue !
Er hatte einst seine mündliche Prüfung mir sehr
guten Abschluss bestanden und daher das Recht erhalten den Doktor Titel sofort zu führen !
Als er nach einigen Jahren die schriftliche Arbeit ablieferte , da hatte er als Verteidigungsminister wenig sorgsam die fehlerhafte Kladde abgeliefert .
Der Mann begeistert heute noch viele junge Menschen , die in der Politik Änderungen wollen .

Katja Hirschbeck | Sa., 24. Juni 2017 - 20:40

Wenn die CDU sich aus Merkels
tödlicher Umklammerung gelöst hatte, hätte es durchaus
noch Fähige gegeben.
Ein Jens Span hätte prima in die Riege Macron, Kurz gepasst.
Aber wir bekommen ja nur Not und Elend als Kanzlerkandidaten.

ingrid Dietz | So., 25. Juni 2017 - 00:38

funktioniert nur OHNE Juncker, Tusk und Merkel !

Im Übrigen: Schließung der Balkanroute ging nicht von Hr. Kurz aus - er schmückt sich nur damit !

Olaf Voß | Mi., 28. Juni 2017 - 20:39

Sehr geehrter Herr Schwennicke, vergleichen Sie bitte nicht einen eigenständigen Politiker mit Format (Sebastian Kurz) mit einer Marionette der Hochfinanz (E. Macron). Kurz hat großen Rückhalt in seinem Land, Macron kaum. Die Wahl dieses "Kasperl" führt Frankreich endgültig in den Abgrund.

Rudolf PAUL | Mo., 3. Juli 2017 - 17:42

Dafür gibt es auch in D eine Möglichkeit. Einfach FDP wählen. Frau Merkel wird nicht Vizekanzlerin sein wollen. Und schon ist das Problem gelöst.

ingrid Dietz | Do., 6. Juli 2017 - 09:58

wie immer: genau auf den Punkt gebracht !
Übrigends : das neue Cicero-Heft ist ein einziger Lesegenuß !