Zwei als Ampelmännchen verkleidete Pantomimen sollen am 27.10.2015 an einer Kreuzung in Köln (Nordrhein-Westfalen) Fußgänger animieren auf die Signale der Ampel zu achten
Ob tiefrot oder gelb dazukommt, für rot-grüne Bündnisse ist es ein schwerer Weg / picture alliance

Streitgespräch - „Die nächste Regierung wird rot!“ – „Ein Albtraum!“

Kolumne: lechts und rinks. Vor dem Parteitag der Sozialdemokraten hofft die SPD-Politikerin Angela Marquardt weiter auf eine rot-rot-grüne Bundesregierung. Für den Publizisten Hugo Müller-Vogg wäre das eine schreckliche Vorstellung

Hugo Müller-Vogg

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Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Angela Marquardt saß von 1998 bis 2002 für die PDS im Bundestag. 2003 trat sie aus der Partei aus, und 2008 in die SPD ein. Sie ist Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Sozial- und Arbeitsministerin Andrea Nahles sowie Geschäftsführerin des Arbeitskreises „Denkfabrik“ der SPD.

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Marquardt: Wir werden auf unserem Parteitag am kommen Sonntag zeigen, dass wir Antworten diskutieren und haben. Wir werden ein Wahlprogramm verabschieden, das im intensiven parteiinternen Austausch in den letzten Monaten entstanden ist. Nicht alle werden alles gut darin finden, aber es ist ein Angebot für eine grundsätzliche Wahlentscheidung darüber, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Als Dortmund-Fan weiß ich natürlich, dass diese Stadt schwarz-gelb lebt. Aber am kommenden Wochenende ist Dortmund rot. So wie die nächste Bundesregierung.

Müller-Vogg: Was meinen Sie mit einer „roten“ Bundesregierung? Etwa Rot-Rot? Oder Rot-Rot-Grün? Beides ein Albtraum. Was mir auffällt: Martin Schulz redet viel und zu Vielem. Aber er schweigt beharrlich dazu, ob er mit einer Außenministerin Sahra Wagenknecht regieren möchte? Warum wohl?

Marquardt: Martin Schulz redet über unser Wahlprogramm, mit dem wir die Wahl gewinnen wollen. Nach der Wahl schauen wir, was auf dieser Grundlage mit wem geht. Dass ich eine rot-rot-grüne Bundesregierung, also Ihren Albtraum, bevorzuge, ist bekannt. Und da diskutiere ich heute nicht zuerst über die Besetzung von Ministerämtern, sondern schaue, dass man trotz etlicher schnittmengenfreien Überzeugungen verlässlich und mit realpolitischem Gestaltungsanspruch regieren kann. 

Müller-Vogg: Okay, dann werden wir mal realpolitisch. Die Linke will eine brutale Umverteilung. Dagegen sind die Steuererhöhungspläne der SPD ein neoliberales Säuseln. Die Linke lehnt Kampfeinsätze der Bundeswehr ab. Die Linke hält Putin für einen Friedensengel. Warum sagt Ihr Kanzlerkandidat nicht klipp und klar: „Ja, ich will es mit denen trotzdem versuchen. Schließlich haben SPD und Linke die größten Schnittmengen.“ Oder: „Nein, mit denen gibt es zu geringe Gemeinsamkeiten, um das Land vernünftig zu regieren.“ Es gibt keine halben Schwangerschaften und es gibt keine halben Koalitionen.

Marquardt: Ganz oder gar nicht – korrekt. Die Liste mit Unterschieden zur Linkspartei ist sicherlich vorhanden. Gleichfalls lang ist diese Liste mit unserem derzeitigen Koalitionspartner. Das hat uns aber noch nie von einem Koalitionsvertrag abgehalten. Sollte je eine rot-rot-grüne Koalition auf Bundesebene verhandelt werden, wird keine der drei Parteien ihre Positionen zu 100 Prozent in den Vertrag schreiben können. Koalitionsverträge sind Kompromisse, die es ermöglichen, dass jede Partei selbstständig bleibt. 

Müller-Vogg: Richtig, Koalitionen sind Kompromisse. Aber das Ehepaar Lafontaine ist alles andere als kompromissfähig. Und gegen den Widerstand von Herrn Lafontaine und Frau Wagenknecht wird die Linke keinen Koalitionsvertrag unterzeichnen. Aber meine Frage bleibt unbeantwortet. Warum sagt Herr Schulz nicht: Rot-Rot-Grün schließe ich nicht aus? Das sind nur sieben einfache Worte.

Marquardt: Wie die anderen Parteien auch machen wir keinen Koalitionswahlkampf. Wir wollen stärkste Partei werden und mit unserem Wahlprogramm machen wir deutlich, wohin die Reise gehen soll. Ich denke, dass ziemlich klar ist, mit wem wir wirklich mehr Gerechtigkeit erreichen können und mit wem nicht. Aber eigentlich müsste diese Frage Martin Schulz beantworten. Meine Präferenz, auch wenn die Umfragen diese gerade nicht hergeben, ist klar. Aber nicht ich bin die Kanzlerkandidatin.

Müller-Vogg: Eigentlich schade. Bei Ihnen wüssten die Bürger wenigstens, was auf sie zukommt. 

Dies ist der Auftakt einer Serie von Streitgesprächen zwischen der linken SPD-Politikerin Angela Marquardt und dem konservativen Publizisten Hugo Müller-Vogg. Trotz der politischen Unterschiede verbindet beide eine Freundschaft. Bis zur Bundestagswahl werden sie regelmäßig das Politgeschehen kommentieren.

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Winfried Klöcker | Fr., 23. Juni 2017 - 11:13

Jedes Jahr wandern 100.000 Hochqualifizierte aus und 100.000 Unqualifizierte ein. Ich hätte von den angeblich Roten gerne gewusst, was sie dagegen tun sollen.
In wenigen Jahren wird es in Amerika mehr Deutschstämmige als in Deutschland geben, weil wir die Familienorientierten, die Freiheitlichen und die Produktiven verscheucht haben.
Es bringt sehr wenig, ständig von "unserer Gesellschaft" zu reden, wenn man diese stetig zum schlechteren verändert.
Ich hätte gerne gewusst, wie "Rot" die Konservativen einbinden will.

Sabine Weber-Graeff | Fr., 23. Juni 2017 - 14:13

Antwort auf von Winfried Klöcker

Sie haben die Frage doch selber beantwortet:Rot wird die Leistungsstarken,Liberalen,Konservativen ähnlich gut einbinden,wie die rotgrüne Kanzlerin,nämlich überhaupt nicht.Der von Ihnen beschriebene Exodus nahm doch unter dieser anständig an Fahrt auf,oder wer hat die letzten Legislaturen regiert.

Lutz Schnelle | So., 25. Juni 2017 - 16:02

Antwort auf von Sabine Weber-Graeff

Trump hat regiert.

Heidemarie Heim | Fr., 23. Juni 2017 - 11:30

Die Forderung danach klingt so harmlos.Und dennoch beschreibt sie ein nicht unwesentliches Dilemma für den Wähler.Die als provokant
empfundene Frage/Aufforderung aus der
politischen Deckung zu kommen,hat auch im vorliegenden Zwiegespräch nur Ausweichmanöver zutage gebracht.Genau diese Sprachregelungen wie solch universale: "Wir können (mit Kompromissen) mit jeder demokratischen Partei,
außer der (undemokratisch zu wählenden??) AfD,
Koalitionen schließen um Mehrheiten zu bilden."
Wobei letzter Satzteil gerne verschluckt wird zugunsten der immer folgenden Versicherung,das
man dabei keinesfalls seine ureigene Programmatik dabei aufzugeben gedenke! Und da man dies oder ähnliches schon quer durch`s Parteienspektrum vernahm,wird das Dilemma unschwer weniger. Der dadurch vermittelte Eindruck "Egal wen ich wähle,heraus kommen kompromissgeschwängerte Koalitionen die meinen Vorstellungen mehr oder minder zuwiderlaufen" verfestigt sich mehr und mehr.
Kein guter Gedanke für Demokraten! MfG

Yvonne Walden | Fr., 23. Juni 2017 - 12:18

Dr. Müller-Vogg könnte aufgrund seiner Darlegungen als selbsternannter Statthalter des Kapitals schlechthin bezeichnet werden.
Er spricht von einer "brutalen Umverteilung", die eine SPD-GRÜNE-LINKE-Bundesregierung im Schilde führe.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Alle maßgeblichen Wirtschaftsexpertinnen und -experten haben in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, daß die Reichen und Superreichen immer noch reicher werden. Und wir Normalverdienerinnen und Normalverdiener?
Natürlich ärmer, allein schon wegen der Nicht-Verzinsung unserer Sparrücklagen.
Eine rot-grün-rote Bundesregierung will dies ändern. Es wird auch höchste Zeit, selbst wenn Herr Müller-Vogg dies anders sieht -
ganz im Sinne seiner Geldgeber und Förderer aus dem Kreis der Großvermögenden und des Geldadels.
CICERO sollte im Gegenzug einmal ein Inverview mit dem emeritierten Politikwissenschafler Professor Christoph Butterwegge veröffentlichen. Der sieht die Dinge sicherlich vollkommen anders.

Guten Tag Frau Walden, 

 

das haben wir schon getan http://cicero.de/wirtschaft/soziale-ungerechtigkeit-unser-reichtum-hat-auch-schattenseiten 
Beste Grüße

CW (Online-Redaktion)

Yvonne Walden | Mo., 26. Juni 2017 - 09:39

Antwort auf von Constantin Wissmann

Habe den Beitrag bzw. das Interview mit Christoph Butterwegge nochmals gelesen und halte die Art und Weise, wie der frühere Politikwissenschaftler (Uni Köln) argumentiert, für sehr überzeugend.
An unserem kapitalistisch-strukturierten Wirtschafts- und Gesellschaftssystem darf sich keinesfalls etwas grundlegendes ändern.
Das ist das Credo der sogenannten neoliberalen Politiker, die wiederum von vermögenden Kreisen "gesponsert" werden.
Ins gleiche Horn bläst auch Herr Müller-Vogg, aus welchen Gründen auch immer.
Die Schere zwischen arm und reich spreizt sich weiter. Dies könnte mittelfristig eine Gefahr für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sein.
Warum sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr einziges Kapital, ihre Arbeitskraft, weiterhin zur Verfügung stellen, wenn lediglich die Arbeitgeberseite, also die Eigentümer an den Produktionsmitteln, davon massiv profitieren?
In diesem Zusammenhang ist nach wie vor bedauerlich, daß Herr Butterwegge nicht Bundespräsident wurde.

wenn Sie angesichts 70% Steuern und 50% Staatsquote (die DDR fiel bei 70% zusammen) nicht wenigstens beginnen, eine aktive Umverteilungspolitik anzuerkennen, dann ist entweder Ihr ökonomisches Unwissen oder Ideologie das Problem.
Ja, manche Konzernbosse verdienen viel. Aber wenigstens bauen sie uns praktische Dinge. Unsere Bundeswehr hingegen baut in Afghanistan Schulen, während sie unsere Grenzen nicht verteidigt.
Ja, manche Konzernbosse profitieren vom System. Aber wenigstens liefern sie uns Medizin, während jeder vierte im Gesundheitssystem ein Bürokrat ist und fast nichts zur Heilung beiträgt.
Ja, manche Konzernbosse profitieren von Privatschulen aber hatten Sie auch nur einen einzigen guten Lehrer in unserem tollen staatlichen Bildungssystem, der Ihnen etwas Nützliches beigebracht hat?

... 50% Staatsquote ist Mist. Aber irgendwoher müssen die Jobcenter-Leute ja herkommen, die kontrollieren u. sanktionieren u. auch die zig Tausende Klagen gegen die Sanktionen müssen Beamte bewältigen ... da fragt man sich, wer dann überhaupt noch arbeitet, um das zu bezahlen.

Konzern-Manager sind auch nur Angestellte. Genau so wie die Putzfrau des Managers zu Hause. Wichtig ist doch, dass Arm u. Superreich nicht noch weiter auseinandergeht u. jeder von seinem Vollzeitjob leben kann. Mit Mindestlohn in München o. Hamburg eher fraglich?

Solange Kapital geringer als Arbeit besteuert wird, solange wird die Schere weiter aufgehen.

Die Menschen im größten Niedriglohnland Europas brauchen einen höheren Std- Lohn! Dann braucht es auch nicht soviel staatl. soziale Transfers von Schäuble. Mir scheint aber, das die Armut politisch gewollt ist.

Wenn Sie "keinen einzigen guten Lehrer" hatten, vermute ich, waren Sie in einer Baumschule im Bayrischen oder Pfälzer Wald.

"Natürlich ärmer, allein schon wegen der Nicht-Verzinsung unserer Sparrücklagen."

Korrekt beobachtet liebe Yvonne.
Doch sind Sie selbst schuld daran. Haben Sie etwa keine Konten, Einlagen auf z.B. einer schönen Karibik und/oder Kanalinsel, nicht im US-Staat Delaware etc.pp ?
Besitzen Sie keine einzige persönliche Niederlassung in/auf den genannten Örtlichkeiten an die Sie steuermindernd Lizenzgebühren zahlen müssen um Ihre Steuerschuld in Deutschland/Europa minimal zu gestalten?
Nein, ich auch nicht, danke das wars. ;-)

*Übrigens, selbst rot-rot-grün wäre nicht imstande den Zins der EZB für Spareinlagen nach oben zu ändern. Also, auch diese drei Parteien müssten dieses Versprechen sozusagen links liegenlassen.

Es ist für Einkommenschwache zum einen recht schwierig ein Vermögen aufzubauen und zum anderen völlig sinnlos, weil es einen Sozialstaat gibt. Am Ende oder in Krisen eines einkommsschwachen Lebens springt der Staat ein, wenn kein Vermögen da ist. Hat sich einer etwas vom Munde abgespart, muss er das ermal aufbrauchen, bevor der Staat hilft. Wozu also sparen, wenn Vermögen nicht verschleiert werden kann?

Dr. Roland Mock | Fr., 23. Juni 2017 - 12:25

Lassen wir Frau Marquadt doch träumen.

Rolf Pohl | Fr., 23. Juni 2017 - 17:44

Antwort auf von Dr. Roland Mock

ich z.B. konzentriere mich lieber auf meine Einlagen auf Karibik und Kanalinseln etc.pp und auf völlig, legale Steuerspar und/oder Steuervermeidungssysteme.

Dann grüßen Sie mal Herrn Gysi von mir. Genau dort wird nämlich ein großer Teil des abgängigen Parteivermögens der SED/heute LINKE vermutet.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 26. Juni 2017 - 19:23

Antwort auf von Dr. Roland Mock

aber dem Honecker Clan allemal.
Die SED`ler mußten vermutlich Berge von Akten schreddern als die Mauer fiel, Vermögen des im weitesten Sinne Honecker Clans könnte über die Jahrzehnte aufgebaut und hinausgeschafft worden sein.
Das gönne ich diesen Leuten nicht.
Verdient haben es sich die DDR-Bürger und -bürgerinnen oder sagen wir nach den Transfers die Bundesrepublik, aber mit Schwerpunkt Osten.
Ja wieso sucht man nicht danach?

Torsten Knecht | Fr., 23. Juni 2017 - 12:31

Mit MUTLOSIGKEIT, PHRASENDRESCHEREI u. ohne eine wirkliche ALTERNATIVE zu Frau Merkel hat die SPD fertig.

Besser wäre umbenennen u. ganz neu anfangen o. alle A2010 Geburtshelfer aus der Partei ausschließen u. dann neu anfangen o. dritte Option die Einparteienlandschaft mit der CDU/CSU begründen, denn Unterschiede sind kaum auszumachen.

Helmut Bachmann | Fr., 23. Juni 2017 - 13:46

Das würde mir gefallen: Streitgespräche statt Konsensschmonsens. Hoffentlich trauen sich die beiden das noch. Weg mit der Alternativlosigkeit, lasst es krachen. Irgendwann kommt man dann weiter, zu neuen Ideen und lebendigen Kompromissen.

Sabine Weber-Graeff | Fr., 23. Juni 2017 - 14:20

Butter bei die Fisch.Rotgüner und schrecklicher als unter dieser Frau geht es doch nicht mehr.Also links wählen,die bleiben höchstens 4 Jahre und Merkel entfernen,einzige Möglichkeit.

Es ist ja auch eine Gerechtigkeitsfrage. Deutschland würde eine rot-rot-grüne Regierung einfach verdienen. Das einzige, was Deutschland von politischen Systemen wie Griechenland oder Italien, die man als "failed" bezeichnen kann, noch unterscheidet, ist die noch gut laufende Wirtschaft. Ansonsten lässt man sich flächendeckend-total(itär) widerstandslos verlinksgrünen. Von der Pervertierung der Lehrpläne an den Schulen bis zu irren Gender Studies an den Unis bis zur Veränderung von Sprache und SchriftInnen bis zur Verbannung von Schweinefleisch in Kantinen und dem Verlust der Sicherheit in Schwimmbädern und Bahnhöfen. Rot-Rot-Grün wäre die logische Konsequenz aus dieser lemminghaften Duldsamkeitsmentalität. Wer partout gegen die Wand rennen will, dem steht die Beule am Hirn einfach zu.

Sascha Neuer | Fr., 23. Juni 2017 - 14:33

Meiner Meinung nach ist RotRotGrün genau das, was der tranige und selbstverliebte deutsche Michel zum Aufwachen braucht. Im übrigen würde sich das Ergebnis nicht wirklich von Merkels Politik entscheiden. Immerhin dürfte RRG zur Folge haben, dass der Wähler zukünftig politisch wieder Verantwortung übernehmen und nicht aus bloßer Bequemlichkeit an den kleinsten gemeinsamen Unfall Merkel seine Stimme vergeuden wird. Die CDU wird hier wegen Merkel nicht mehr gewählt werden. Die Opposition gegen LinksGrünVersifft wird sich zwischenzeitlich finden. Solange wird RRG das Land weiter kaputt regieren.

Karin Zeitz | Fr., 23. Juni 2017 - 15:55

führen immer dazu, dass der Wählerwille nie vollständig erfüllt werden kann, sondern immer durch den notwendigen kleinen Koalitionspartner kontakariert wird. Vielleicht wäre die Einführung des Mehrheitswahlrechts - bei allen Problemen, die auch damit verbunden sind - eine ehrliche Alternative.

Herbert Weidner | So., 25. Juni 2017 - 09:07

Antwort auf von Karin Zeitz

Einwohner anderer Nationen wären glücklich, wenn sie solch massive Probleme lösen müssten.

Heinrich Jäger | Fr., 23. Juni 2017 - 17:52

Rot Grün wird oder Schwarz Gelb oder Jamaika ist mir egal .Mir wird es in Deutschland auf jeden Fall zu bunt.

Miguel Bader | Fr., 23. Juni 2017 - 18:12

Ich bin kein Linker. Wenn aber die Möglichkeit besteht die Verräterin an der konservativen Sache politisch ein für alle mal los zu werden, wäre ich sogar bereit, die Linkspartei zu wählen. Schlimmer als eine temporär regierende rot-rot-gruene Koalition wäre es, wenn sich die CDU in einer neuen Merkelregierung weiter an Vernunft, Grundgesetz und Demokratie versündigen würde. Eine starke konservative Opposition aus CDU, CSU, FDP und AfD würdemehr bewirken, als eine 16 Jahre irrlichternde Angela Merkel.

Edgar Timm | Fr., 23. Juni 2017 - 18:34

die es ermöglichen, dass jede Partei selbstständig bleibt. Und deshalb sollten Koalitionen durch daß GG verboten werden. Ebenso wie der Fraktionszwang für direkt gewählte Abgeordnete. Dann müsste die jeweils stärkste regierende Partei sich von Fall zu Fall Mehrheiten suchen - meinetwegen auch gern bei den Linken oder der AfD. Dann hätten wir wenigstens ein Parlament,das diesen Namen verdient. Schließlich hat kein Wähler je eine Koalition gewählt.

Ursula Horvath | Fr., 23. Juni 2017 - 18:56

Herrn Müller-Vogg? Ja, ja, kennen wir von den Neoliberalen! Jedesmal wenn für die kleinen Leute eine Verbesserung kommen soll, dann geht die Welt bei den Neos unter. Was war das für ein Geheule bei der Einführung des Mindestlohnes? Tausende von Betrieben sollten in die Pleite gehen usw., Nein, Herr Müller Vogg, Leute wie Sie werden sich bald ein neues Weltbild zulegen müssen, denn inzwischen fällt es auch sehr gut betuchten Menschen auf, dass es nicht gerecht zu gehen kann, wenn alte Menschen und Mütter verarmt an Tafeln stehen, um ihre Almosen zu empfangen. Könnten Sie sich vorstellen, wenn es diese Tafeln nicht gäbe? Dann Herr Müller Vogg würden all diese Menschen vorm Kanzleramt stehen. Glauben Sie mir, ein hungriger Bauch nimmt Ungerechtigkeiten nicht stillschweigend hin. Die Politik kann froh sein, dass es diese Tarntafeln der Armut gibt, ansonsten könnte sich die Kanzlerin solche Sprüche wie: "Deutschland geht es gut" nicht wagen laut auszusprechen"!

Johannes Reusch | Sa., 24. Juni 2017 - 03:39

Schulz ist nun ganz offensichtlich ohne Chance, aber aus staatspolitischen Gründen muss noch drei Monate lang der Anschein von Aus(-)Wahl aufrechterhalten werden. Danach kann Mutti, von irgendwem unterstützt, uninspiriert und überzeugungsfrei weiterverwalten.
Diese Art von "Streitgesprächen" sollte Cicero vielleicht trotzdem Publikationen mit entsprechend aufnahmebereitem Publikum überlassen.

Manfred Steffan | Sa., 24. Juni 2017 - 09:34

Das "rechte" Lager (CDU/CSU, FDP, AfD) steuert auf 60 Prozent Wähleranteil zu, das "linke" (SPD, Grüne, Linke) auf 40 Prozent (wobei die AfD, mit der derzeit wie einstmals mit der Linken niemand koalieren will, gar nicht für Mehrheiten gebraucht wird). Kein Wunder: Die SPD ist jedenfalls nicht mehr die Partei, die an erster Stelle Arbeitnehmerinteressen vertritt. Prophezeiung: Das wird auch das Wahlprogramm nicht ändern - die Ausrichtung der Mitgliedermehrheit steht dem entgegen. Die SPD wird weiter oszillieren zwischen "Genosse der Bosse" und Minderheitenpolitik.

Andreas Müller | Sa., 24. Juni 2017 - 09:52

Die Realitätsblindheit linker Politiker verschlägt mir immer wieder den Atem. Es gab eine (völlig nutzlose) linke Mehrheit im laufenden Bundestag. Diese wurde aber genutzt, um ausgerechnet Angela Merkel bei einem Fehler zu stützen, der dieses Land noch auf Jahre hinaus prägen und belasten wird.
Wenig überraschend werden die drei linken Parteien u.a. deshalb bei den Bundestagswahlen in Summe massiv verlieren. NRW gibt die Richtung vor mit 18 Prozentpunkten Zugewinn für den entgegengesetzten Dreierblock aus FDP, CDU und AfD. Hauptleidtragende wird weiter die SPD sein, die an alle drei und zusätzlich an die Linkspartei verloren hat (und weiter verlieren wird). Politiker, die das nicht sehen und Wunschträumen von einer SPD-geführten Bundesregierung nachhängen, kann ich einfach nicht mehr ernst nehmen. Diese öffentlich vorgetragene Ignoranz von SPD-Politikern empfinde ich sogar als eine Zumutung und Beleidigung von Lesern und Zuhörern. Weg damit!

Dr. Lothar Sukstorf | Sa., 24. Juni 2017 - 10:13

Uanbhängig von allen Farbspielen; ich finde, den neuen Bundespräsidenten, Steinmeier, jetzt angenehm, im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem pastoralen Vielschwätzer! Er ist ruhig, sucht nicht auf Teufel komm raus die Öffentlichkeit, schwadroniert nicht von einer hochbezahlten Kanzel pastorales, wirklichkeitsfremdes Gutmenschen-Gesülze. Steinmeier hält sich zurück und, das ist exakt das, was man von einem Staatsoberhaupt erwarten darf.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 28. Juni 2017 - 12:29

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Ich finde medial ist nur Merkel präsent und hoffe sehr, dass dies nicht Teil des medialen Wahlkampfes für sie ist.
Bundespräsidenten müssen sehr wohl in der politischen Öffentlichkeit des Landes vorkommen.
Ich kann mich noch an die Wanderungen des Bundespräsidenten Carstens - auch an anderes - erinnern, für mich vor allem interessant seine Frau, die Naturheilkundlerin.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nun mal ausser dem Cicero keine dt. Medien mehr konsumiere.
Ich hoffe also sehr, dass Steinmeier ein beachteter Teil der politischen Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland ist oder es liegt wirklich etwas im Argen.
Die Merkelinszenierung entspricht evtl. nicht unserer parlamentarischen Demokratie als politischem Forum, eher Bühne?
Leider auch im Cicero.
Angenehm das Bild zur Hälfte auf SPON.
Nur weil Merkel vor allem Bilder liefert, kann man doch einmal berichten?
Merkel kennt unsere parlamentarische Demokratie evtl. nicht, die Medien sollten es aber.

Bernhard Kopp | Sa., 24. Juni 2017 - 15:22

Ich glaube nicht wirklich dass es passieren wird, aber es hätte Charme über eine RRG-Regierung die Bundeskanzlerin und die CDU endlich los zu werden. RRG würde sicher eine Katastrophe sein, aber D ist stark genug, um dies für eine Legislatur auszuhalten.

Lutz Schnelle | So., 25. Juni 2017 - 16:08

Ich glaube, da müssen wir uns jetzt keine Sorgen machen. Schulz macht keine Politik. Der macht Angst.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 26. Juni 2017 - 12:43

Halloooo....die meisten Wähler werden im September eh wieder farbenblind... Merkel wählen. Mir fällt dazu nur ein, in Anlehnung an "Dinner for One"... oh, must I, Miss Angie?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 26. Juni 2017 - 14:30

Das ist das Geheimnis von Gesellschaft, wir gehen auch auf etwas zu und geben uns.
Dies berührt etwas, das heute anlässlich des 70. Geburtstages des Philosophen und Lebensenthusiaten - es kann eigentlich nicht nur den Menschen umfassen - Peter Sloterdijk in einer Gratulation des Philosophen und "Bewegungsenthusiasten", geistig wie physisch, Herrn Zizek auf zeit-online dankenswerter Weise zu lesen ist:
Zu Gesellschaftlichkeit will der Mensch nicht nur gezwungen werden.
Herr Müller-Vogg streitet sicher um Steuern, aber er gibt sich in diese Diskussion. Wenn Freundschaft, dann bezweifle ich eine primäre politische Auseinandersetzung.
Davon kann der Cicero sich nähren.
Ich habe hier wenig Lust, mich knallhart politisch auseinanderzusetzen - ich kümmere mich derzeit eigentlich nur ums politische/religiöse Klima.

das umfasst für mich auch das familiäre Klima oder allgemeiner die sogenannte "zivile Gesellschaft".
Es tut mir leid, dass ich immer mal mein Bildungsniveau vergesse und einfach so drauflos schreibe...?
Räusper, eigentlich ist es ein Experiment in Richtung Bildung und Leben oder auch nicht?
Lebe und betrachte Dein Leben so, dass es wichtig gewesen sein könnte, Sinn machte und vielleicht findest Du Dich und Andere auf diesem Weg.