AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hält eine Rede
Es ist nicht immer leicht, den politischen Standort von Alice Weidel zu bestimmen / picture alliance

AfD-Spitzenkandidatin - Alice im Populistenland

Die AfD hat auf dem Parteitag in Köln Alice Weidel und Alexander Gauland zu ihrem Spitzenduo für die Bundestagswahl gekürt. Weidel gilt als liberale Hoffnungsträgerin. Die Volkswirtin versucht, seriös zu bleiben – und erliegt doch der politischen Versuchung am rechten Rand. Ein Porträt

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Man sieht es Alice Weidel an, dass ihr die Frage nach Goldman Sachs nicht gefällt. Während einige Zuhörer in der Bibliothek des Konservatismus in Berlin nicken, strafft die Referentin genervt ihre Gesichtszüge. Die AfD-Politikerin ahnt, die Frage nach der Investmentbank, „von der das ganze Finanzsystem beherrscht wird und auch die Bundeskanzlerin“, ist heikel. Will ihr ein antisemitischer Verschwörungstheoretiker eine Falle stellen? Hinter der Bank stünde „eine Organisation“, davon gibt sich der Fragesteller überzeugt. Deren Ziel sei die „ethnologische Vernichtung“ Deutschlands durch Migration, „man hat das mehrfach gelesen“.

So geht es in diesen Tagen zu auf AfD-Veranstaltungen. Als Alice Weidel 2013 in die AfD eintrat, galt diese als honorige Partei liberaler Professoren und enttäuschter Konservativer. Bernd Lucke kämpfte an vorderster Front für eine andere Eurorettungspolitik und für mehr direkte Demokratie. Alice Weidel kämpfte an seiner Seite. Im Sommer 2015 verließ der Parteigründer die AfD, gescheitert an seiner Führungsschwäche, geschlagen im innerparteilichen Machtkampf und verhöhnt von den Islamhassern und den Deutschnationalen, die die AfD unterwandert hatten. Weidel blieb.

Werben für den Dexit

Sie kämpft weiter mit schneidiger Stimme gegen den Euro, flucht über die „Rechtsbrecherei in der EU“. Dass der europäische Währungsraum scheitern wird, davon ist die Volkswirtin überzeugt; der Dexit, der Austritt Deutschlands aus der Eurozone, sei der einzige Ausweg.

Mittlerweile gilt die 37-Jährige in der AfD als Hoffnungsträgerin. Sie ist bemüht, der Partei der alten Männer und zornigen Frauen ein frisches, junges Aussehen zu geben, und sie präsentiert sich in der Partei standhaft als Konservative und Liberale. Weidel spricht unter anderem Chinesisch und Japanisch. Sie reist als Beraterin von Start-up-Unternehmen beruflich um die ganze Welt und lebt in Überlingen am Bodensee mit ihrer Freundin in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, gemeinsam mit zwei Kindern. Als Beisitzerin ist sie im AfD-Vorstand vertreten. „Wir verschieben die parteipolitische Tektonik in Deutschland“, tönt sie, und wenn die AfD im September kommenden Jahres in den Bundestag einzieht, könnte Weidel eines der Gesichter der Partei werden.

FDP-Positionen mit Populismuseinschlag

Noch ist es nicht so weit, die AfD ist ein Haifischbecken, in dem jeder gegen jeden kämpft. Innerparteilich profiliert sich Weidel dabei als Gegenspielerin von Parteichefin Frauke Petry. Deren Plädoyer, den Begriff „völkisch“ wieder positiv zu besetzen, hält Weidel für „enorm schädlich“. Und sie warnt ihre Parteifreunde, „wir dürfen den Arm nicht nach rechts raushalten“. Auch den thüringischen Landeschef Björn Höcke betrachtet sie deshalb mit Argwohn. Dessen Gerede über das Reproduktionsverhalten von Afrikanern oder das Tausendjährige Reich nennt sie „inakzeptabel“. Auch wenn sie zugleich betont, „ich schätze Björn Höcke persönlich sehr“. So viel innerparteiliche Solidarität muss sein, vor allem solange in der AfD das Motto gilt, der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Es ist allerdings nicht immer leicht, den Standort von Alice Weidel zu bestimmen. Mal klingt sie wie eine FDP-Politikerin. Etwa, wenn sie eine Rentenpolitik nach Schweizer Vorbild fordert, ein Einwanderungsgesetz und eine „drastische Absenkung der Einkommensteuer“. Aber gerne wechselt Weidel auch ins Populismusfach. Sie weiß das jubelnde Publikum auf ihrer Seite, wenn sie SPD-Chef Sigmar Gabriel vorwirft, er habe „nichts gelernt und nie gearbeitet“. Oder Politiker pauschal „unqualifizierte Leute“ nennt, die „über Dinge abstimmen, von denen sie keine Ahnung haben“.

Liebäugeln mit rechten Ideen

Zwar wird Weidel nicht müde, die bürgerlichen Wurzeln der AfD zu betonen. Aber dann erliegt sie doch der Versuchung, ihren eigenen Arm nach rechts rauszuhalten. In einem Zeitungskommentar nimmt sie Nicolaus Fest in Schutz. Der hatte kürzlich bei seinem Eintritt in die AfD die Schließung aller Moscheen in Deutschland gefordert. Nicht grundgesetzwidrig nennt sie den Vorschlag des Ex-Bild-Journalisten, sondern „zu kurz gedacht“. Die Religionsfreiheit sei ein „trojanisches Pferd“ und die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus eine „Scheindebatte“. Vermutlich ahnt Alice Weidel, dass eine fundamentale Eurokritik und eine liberale Steuerpolitik alleine nicht ausreichen werden, um die AfD in den Bundestag zu tragen.

Der Falle des Verschwörungstheoretikers geht Alice Weidel jedoch gekonnt aus dem Weg. Mit ein paar scharf formulierten Gegenfragen fordert sie den älteren Herrn stattdessen heraus. Warum solle gerade Goldman Sachs die Welt beherrschen? Welche Politiker kämen denn von der Bank? „Das interessiert mich einfach so“, sagt sie mit gespielter Naivität und bringt ihr Gegenüber ins Stottern. Um anschließend ganz allgemein über die Interessenkollision zwischen Staaten und Banken zu räsonieren. Dass sie selbst einmal in der Welt der Investmentbanken zu Hause war und für Goldman Sachs gearbeitet hat, verrät Weidel ihren Zuhörern allerdings nicht.

DezemberausgabeDieser Artikel stammt aus der Dezemberausgabe 2016 des Cicero, die Sie in unserem Shop nachbestellen können.

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Dr. Florian Bode | Mo., 24. April 2017 - 13:36

"...honorige Partei liberaler Professoren und enttäuschter Konservativer..."

Das habe ich anders in Erinnerung. Schon seit ihrer Gründung wird die AfD und ihr Personal medial von schrillen Tönen und hysterischem Geschrei begleitet.

Ralf Müller | Mo., 24. April 2017 - 13:44

Die Verwendung der Begriffe Populismus und rechter Rand steht auf einer Stufe mit Fake News. Zumindest alle Volksparteien betreiben Populismus. Streng betrachtet sogar jeder, der Politik anpreist bzw. politische Angebote bewirbt. "Wir schaffen das" ist plumper, dummer Populismus. Letzterer wird aber nur der AfD zugeschrieben. Das ist schlichte Lesertäuschung. Was soll das Geschreibe vom rechten Rand. AfD ist eine Rechtspartei, rechts im Vergleich zu den Systemparteien. Aber doch nicht am Rand. In der Mitte der gesellschaft ist die AfD, dort wo Gutverdiener ihre Heimat nicht im Stich lassen wollen. Genau dort ist die Sollbruchstelle. Auf der einen Seite die "Bionade-Bourgeoisie"- auf der Gegenseite die Patrioten der AfD. Dann nennt es endlich auch so! Statt von Rändern und Populus zu faseln. In der Gesinnung liegt der Unterschied. Die einen haben eine, die anderen nicht.

...lösen sich gerade auf - genauso wie die von Ihnen angeführten Begriffe Populismus, Fake News (und sogar Rassismus) werden sie nur noch als Kampfbegriffe eingesetzt. Immer geht es darum, den Gegner in eine Schublade zu stecken. Man kann heutzutage in einem Politikbereich durchaus links denken und in einem anderen rechts. Das ist aber nur eine Frage der Kategorisierung und kein Sachargument.

Ich gebe Ihnen recht und hatte mir von dem Artikel auch mehr versprochen. Und "Islamhasser" - das ist Beschönigung unter Niveau. Es geht auch der AfD nicht um Haß. Es geht um die Zurückdrängung des politischen Islam, so wie er u.a., wie wir spätestens seit Constantin Schreiber ("Inside Islam")wissen, von fremdfinanzierten Imamen in türkischer und arabischer Sprache in deutschen Moscheen gepredigt wird und beunruhigende Wirkung entfaltet. Nachzulesen auch bei dem libanesischstämmigrn Dokumentarfilmer und Autor Imad Karim im "Cicero".

Werner Ulbricht | Mo., 24. April 2017 - 14:09

Ich dachte dies wäre ein Demokratie.

Wenn Die FDP kein Problem mit 70% Steuern hat, aber diese verwendet werden, um den Mittelstand auszuquetschen, während die arme Hälft der Deutschen kaum Steuern zahlt, und sich Apple in luxemburgischen Steuerparadiesen mit 0,02 % Steuern begnüget, dann muss irgendwer Souveränität für uns Deutsche fordern.

Und wenn die FDP das Zweieinhalbfache des Bundeshaushaltes an Euro-Rettungspakete verschenkt, die zu 95% an Großbanken und nicht einmal an die Griechen gehen, dann muss irgendwer Souveränität für uns Deutsche fordern.

Es ist weniger relevant, welchen Verschwörungstheorien das AfD Personal anhängt, weil die AfD dem Verlangen der konservativen Deutschen entspringt, nicht andersherum. Aber wer kommt von Goldman Sachs? Wie wäre es mit UN-Sonderberichterstatter für Migranten, Peter Sutherland, der "ethnische Homogenität die EU-Staaten schwächen" will... Oder wie wäre es mit 6 zentralen Positionen der Trump-Regierung, die hier regiert...

helmut armbruster | Mo., 24. April 2017 - 14:09

macht sie auf mich den Eindruck als käme sie aus einer anderen Welt.
Der erste und impulsive Eindruck ist, dass sie einer schlagenden Studentenverbindung angehört. Sie ist jedoch eine Frau, also kann dieser Eindruck nur falsch sein. Aber Mädchenpensionat, Konservatorium, Grand Hotel, Bayreuther Festspiele und ähnliche Ideenverbindungen aus der bourgeoisen Welt drängen sich auf.
Das gilt jedoch nur für das Erscheinungsbild, denn was sie sagt, klingt meistens vernünftig.
Eine Erscheinung voller Widersprüche.

Christian Schuster | Mo., 24. April 2017 - 14:11

Erstaunlich mit welch unterschiedlichem Maß man hier "Populismus" erfassen will. Den Vorwurf hat man bzgl Macron und seiner "Bewegung" noch nicht gehört, obwohl dieser vor wenigen Tagen noch vollmundig ankündigte, jeden "Franzosen" vor Terrorismus schützen zu wollen.Die AfD wird es weder stören noch aufhalten. Peinlich wird es nur werden, wenn die deutsche Journaillie nach der Wahl zur Nationalversammlung wieder in rhetorischem Überlegenheitsgefasel gegenüber den französischen Wählern ergeht. Denn eines müsste mittlerweile jedem klar sein:politischer Journalismus wird derzeit ähnlich beliebt, wie islamistischer Terror, was der Grund dafür sein mag, das die einen den anderen in Schutz nehmen. Aber vielleicht stört man sich mancherorts auch einfach an der offenen Diskussionskultur in der AfD, während man gleichzeitig gerne die Zensur gegen unliebere Leserkommentare bemüht, aus Respekt vor der Meute, die mit "Toleranz und Vielfalt" selbst Attentätern eine Gesellschaftsfähigkeit attestiert

elke popken | Mo., 24. April 2017 - 14:12

Lücke und Petry haben etwas gemeinsam: ihre Selbstüberschätzung und persönliche Eitelkeit, verbunden mit krankhaften machtwillen. Beide fielen in Diskussionsrunden immer negativ auf. Kein bisschen souverän, Kritikunfaehig, dabei unsicher,infantil zickig! Auch der Kurswechsel hat Frau petry das Genick gebrochen und ihren politischen charakter blossgelegt. Frau Seidel bringt alles mit, was ihr eine Führungsrolle in ihrer Partei sichert und ist Petry in der Außenwahrnehmung weit ueberlegen. Was mich persönlich aergert, das über ihre vita immer ihre Homosexualität erwähnt wird, was soll das? Die Afd wird Oppositionspartei werden und hoffentlich eine rege Streitkultur entfachen.

Wie Sie richtig bemerkten, wird versucht wenigstens ein ganz klein wenig Anderes aufzuzeigen. Damit ist Sie doch zumindest in dieser Regierung in bester Gesellschaft, wo gefühlt mehr Schwule als Heteros die Stühle wärmen. Also bitte mehr Sachlichkeit als Süffisanz.

Helmut Bachmann | Mo., 24. April 2017 - 14:15

Die AfD galt niemals als honorige Partei, sie wurde von Anfang an als Nazipartei und Lucke mit erhobenem rechten Arm dargestellt. In ein paar Monaten wird dann gesagt werden, dass die Partei unter Petry ja noch ganz ok war, aber selbstverständlich jetzt nicht mehr wählbar. Gähn.

Thorsten Rosché | Mo., 24. April 2017 - 14:16

Den Einlassungen von Frau Dr. Weidel kann ich mich anschließen, dem Beitrag von dem seltsamen Herrn Seils nicht. Frau Dr. Weidel versucht seriös zu bleiben ? Frau Weidel ist seriös ! Sie ist jung, attraktiv, klug und formuliert druckreif. Sie ist in der farblosen Herde der Politikerinnen + Politiker fast exotisch.

Armin Latell | Mo., 24. April 2017 - 14:39

So wie es dieser Tage auf AfD Veranstaltungen zugeht, Herr Seils, geht es doch auf allen anderen Parteiveranstaltungen auch zu. Mit der Ausnahme, dass die der AfD wegen der gewalttätigen Gegendemos von der Polizei besonders geschützt werden müssen. Eine Ursache dafür halte ich Artikel wie diesen. Wo und wie identifizieren Sie die Islamhasser? Ist berechtigte Kritik schon Hass? Kann Ihr Artikel auch schon so bezeichnet werden? Warum sollen Politakteure nicht ihr Klientel bedienen? Ein Schulz macht es doch ganz genau so. Die AfD ist eine Schande und wir werden sie bekämpfen. Ist doch auch etwas wenig Programm.
Dass die AfD Wind in die verkrustete Parteienlandschaft bläst, hat doch dort schon zu
einiger Bewegung geführt. Hätten Sie den Parteitag verfolgt, würden Sie wissen, dass in der
Partei der alten Männer und zornigen Frauen sehr seriös über eine große Palette Themen entschieden wurde. Und Nikolaus Fest? Da sage ich nur: Constantin Schreiber-Inside Islam.

Bettina Diehl | Mo., 24. April 2017 - 14:50

Verehrter Herr Seils, ich empfinde die Ansichten von Frau Weidel sehr angenehme. In der Frage des Islam oder Islamismus ist sie beispielsweise mit Basam Tibi u.a., die darin eine Scheindebatte sehen, auf einer LInie. Wieso wird Kritik an dieser Pseudo-Religion stets als Rechts abgetan? Und warum sollte sie in anderen Dingen nicht die Ansichten von FDP aufgreifen? Hut ab vor dieser jungen, intelligenten und gebildeten Frau.

Tja, Frau Diehl, nur ist die Dame leider nicht repräsentativ. Wenn sie sich mal mit dem durchschnittlichen AfD Mitglied unterhalten werden sie schnell merken wessen Geistes Kind sich dort sammelt.

So ist es nun mal in einer Partei. Es können nicht alle das Format von Frau Dr. Weidel haben. Es gibt Mitglieder, die kein so gutes Bild abgeben, aber viel mehr sogenannte Gebildete. Waren Sie schon einmal auf einem AfD-Parteitag? Auch die Bilder aus Köln zeigen ein diszipliniertes und meist auch diszipliniert diskutierendes Publikum mit meist sehr gutem Fachwissen

Stefan Jess: Dann unterhalten Sie sich doch bitte inmal mit dem durchschnittlichen SPD- oder CDU-Mitglied. Da werden Sie auch schnell merken, was sich dort alles versammelt.

auf jede andere Partei projetzieren. Oder denken Sie vielleicht, SPD, CDU und Konsorten würden nur hochgeistige Wähler haben? Wie in jeder Partei sind selbstverständlich auch bei der AfD "geistige Blindgänger" zu finden. Ich denke eher, dass die geistige Blindheit innerhalb der AfD Sie persönlich abstößt. Ihr gutes Recht, dafür haben Sie ja alternative (!) Parteien im Herbst 2017 zur Auswahl. Die bisherigen Aussagen von Frau Weidel sind für mich jedenfalls seriöser als die Ansichten der Frauen Göring-Eckart, Roth, Kipping usw. Und bisher aus meiner Sicht im absolut demokratischen Konsens. Wenn neben den von Ihnen georteten geistigen Tieffliegern noch mehr AfD-Mitglieder vom Schlage einer Frau Weidel vorhanden sind, dann ist mir nicht Bange um die Partei.

...kenne ich keine, aber mehrere AfD-Wähler. Die haben bisher Linke oder CDU gewählt, haben bürgerliche Berufe oder sind Rentner. Sie neigen keinesfalls zu extremen Ansichten, sind allerdings mit Merkels Flüchtlingspolitik nicht einverstanden. Die Mehrzahl sind Akademiker.

Was also genau meinen Sie mit "wessen Geistes Kind"?

Hallo Herr Jess,
ich weiß nicht welche AfD Mitglieder sie kontaktiert haben und wie sie zu ihrem, der Systempresse abgeschauten Urteil kommen.
Ich hab mir mal eine Versammlung in meinem Umfeld angeschaut und war begeistert von der Vielfalt der Mitglieder in Beruf und Ausbildung und deren ursprünglicher Energie in diesem Land was zu tun.
Seitdem bin ich Anhänger dieser Partei und das obwohl eine 12 jährige Schulbildung und 5jähriges Studium, ihrer Meinung nach, das auszuschließen scheint.
Es gibt in dieser Partei genügend Bildung und vor allem eine VIELFALT, die von der rotgrünen "Elite" doch immer lauthals herumgebrüllt wird.
Der Vorwurf rechtspopulistisch und wes Geistes Kind sind die üblichen, inzwischen völlig abgelatschten, Worthülsen wenn Argumente fehlen.

Reiner Jornitz | Mo., 24. April 2017 - 15:04

Sie haben recht Herr Seils wenn sie behaupten" hinter Goldman Sachs steht eine Organisation die es sich zum Ziel gesetzt hat die ethnologische Vernichtung Deutschlands durch Migration- interessant das sie davon wissen- Alice Weidel habe ich gestern auf Phönix gesehen und muss sagen, ich war beeindruckt über die Stärke die diese Frau ausstrahlt . Noch ein paar Menschen mit diesem Charisma und für die Parteien wird es ernst!

Dr. Roland Mock | Mo., 24. April 2017 - 22:16

Antwort auf von Reiner Jornitz

@Herrn Jornitz: Diesen Schwachsinn über Goldman Sachs haben weder der Autor noch Frau Weidel behauptet. Und ein Mindestmaß an Rechtschreibung, zumindest aber vollständige Sätze, schaden auch nicht.

Reiner Jornitz | Di., 25. April 2017 - 15:53

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Oktober 2016 wurde mir Link von einer guten Freundin gesendet! Sie war Präsidentin des Rotary - Klubs Hessen in dem Georg Friedman, einem Berater der amerikanischen Regierung Think-Thank, jene Aussage die ich erwähnte aussprach! In Russia Today wurde diese Rede übertragen- im deutschen Fernsehen selbstverständlich nicht! Also kein Schwachsinn !!! Sie sollten sich einmal wirklich richtig von nicht staatlichen Medien informieren.

Wolfgang Lang | Mo., 24. April 2017 - 16:49

Sie macht mehr her als die desaströse Kanzlerin. Als die Spitzen in SPD und bei den Grünen, und bei der Linken ist sie auf Augenhöhe mit Sarah Wagenknecht. Die anderen in der Partei kann man vergessen. Die FDP unter Lindner? Schwer zu beurteilen. Aber wenn ich mir die Spitze unseres Staates aussuchen müsste, dann wären mir Weidel und Wagenknecht lieber, als das, was sich zur Zeit in der oberen Etage rumtreibt. Es ist ja doch so, ob es uns gefällt oder nicht: Die Qualität unseres politischen Personals ist dramatisch gefallen. Von der Kanzlerin bis in den Mittelbau hinab. Am ehesten findet man in der Kommunalpolitik noch ehrliche Häute, sofern sie nicht den Geschäftelhubern in den Bau- und Liegenschaftsämtern zum Opfer gefallen sind. Dort wo man mit ein paar feinen Tricks auf dem Papier, Grundstücke hoch und runterrechnen kann, gerade so wie es ins Kalkül passt, um sich unerkannt die Taschen zu füllen.

Tomas Poth | Mo., 24. April 2017 - 16:50

Man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen dass in Form eines solchen Artikels hingehalten wird. Die alternativen Gedanken wirken schon in das Etablierte hinein und kommen immer mehr in der bisher verweigerten Realität an. Das wird sich mit den nächsten Wahlen in Deutschland verstärken.

Marco Holter | Mo., 24. April 2017 - 17:08

Es ist schon sehr verwunderlich, dass in der in Deutschland veröffentlichten Meinung die AFD als homophob dargestellt wird. Sollte dies tatsächlich stimmen, stelle ich mir die Frage, warum Frau Weidel mit großer Mehrheit zur Spitzenkandidatin gewählt wurde. Es wäre entweder ein geniales Täuschungsmanöver der AFD, oder die Meinungsmacher der Nation haben hier ein verzerrtes Bild gezeichnet um möglichst viele Ressentimens zu schüren.

Michael Mechtel | Mo., 24. April 2017 - 21:57

Antwort auf von Marco Holter

Die Meinungsmacher der Nation zeichnen öfters mal ein verzerrtes Bild, und im Zusammenhang mit der AfD mit ganz besonderer Vorliebe!

Jürgen Dörschel | Mo., 24. April 2017 - 17:13

Ich habe am Wochenende mit großem Interesse im Fernsehen den AfD-Parteitag mitverfolgt. Meine Meinung ist, dass man der AfD ebenso wie allen anderen Parteien einen linken und einen rechten Flügel zugestehen muss. Am Schluss gab es ja dann doch noch eine respektable Versöhnung mit Frau Petry. Generell habe ich Respekt vor jeder Meinung jedes Anhängers jeder Partei. Aber ohne der CDU zu nahe treten zu wollen, möchte ich ihr doch mal den Tipp geben, sich über das Leben des Altkanzlers Kurt Georg Kiesinger Gedanken zu machen, denn da gibt es noch etwas aufzuarbeiten. Klar, dass nicht jeder Herrn Höcke mag, aber kann man dann Herrn Kiesinger mögen? Mit Konrad Adenauer hingegen stellte die CDU den besten Bundeskanzler aller Zeiten.

jürgen waldmann | Mo., 24. April 2017 - 17:35

Wir haben eine Kanzlerin , die am Anfang ihrer Regentschaft noch des öfteren BRUTTO und NETTO verwechselte .
Der Kabarettist Volker Pisper riet ihr daher : sprechen sie einfach von NUTTO , wenn sie es nicht verstanden haben .
Das kann uns mit Frau Weidel nicht passieren , egal welches Bundesamt sie einmal ausüben wird .
Mir ist nicht bange vor jungen neuen Politikern , die schon einmal einen Beruf ausgeübt haben , der ihnen Einblicke in das Thema Finanzen und Wirtschaft gegeben hat .

Hans Beyer | Mo., 24. April 2017 - 18:02

Da ich zum Volk gehöre (lat. populus), finde ich es gut, wenn Politiker sich an mich und meine Landsleute wenden. Populismus ist nichts anderes als Aufmerksamkeit für das Volk. Meinetwegen auch "nach dem Munde reden". Na und?
Wem sollten sie denn sonst nach dem Munde reden, in einer Demokratie?

Wer "Populismus" als Schimpfwort verwendet, hat ein Problem mit dem Volk.
Er sollte sich dann ehrlicherweise als Elitist oder Monarchist o.Ä. bekennen.

Nicolas Wolf | Mo., 24. April 2017 - 18:14

Wieso sollte sich liberal und rechts ausschließen, wie es im Artikel anklingt. Liberale Menschen wollen die Freiheiten anderer nicht einschränken, so wie sie ihre eigenen Freiheiten nicht durch andere beschränkt haben wollen. Das gilt in verschiedenen Bereichen, wie das Verlangen nach möglichst wenig staatliche Regulierung à la Maas oder eben möglichst wenig Steuern. Rechts ist heute ein Kampfbegriff gegen ziemlich viel, das Ablehnen der momentanen Flüchtlingspolitik fällt eben auch darunter. Nach dem der Bundesinnenminister heute die aktuelle PKS vorgestellt hat, sieht es wohl nach mehr Polizeistaat aus, einem Liberalen ein Graus. Die in diesem Magazin genannten 40 Milliarden Euro Kosten für die Illegalen bedeuten mehr Steuern, ebenfalls für Liberale eine Zumutung. Daher kann man heute eigentlich nur noch liberal sein, wenn man auch rechts ist, alles andere schließt sich aus (man kann aber sehr wohl rechts sein ohne liberal zu sein).

Felix Berthold | Mo., 24. April 2017 - 20:31

Es werden Frau Weidel und der AfD-Führung von Journalisten einige Fragen zu stellen sein: zu ihrem Frauenbild, zu Sexismus, zu Feminismus, zur Pinkifizierung, zu Geschlechterrollen, über Mütter- und Väterrollen, zu Schulbüchern, in denen ihre (Regenbogen-)Familie bis heute nicht als ein Teil gesellschaftlicher Realität widergespiegelt wird, zu Homophobie, die ihr Sohn (auch wenn hetero) stellvertretend für seine Mütter in der Schule wahrnehmen wird… - da kann die AfD nicht alles auf "Fremde" (Stichwort: Weidels Islamkritik) abwälzen.
Ich erwarte besonders gespannt die Interviews von Weidel, wenn ihr gemeinsam (sic!) mit Poggenburg und Gauland Fragen zu Mütter- und Väterrollen, Homophobie in der Schule gestellt werden – und dabei insbesondere den Antworten dieser beiden Herren in ihrem Beisein. Vielleicht wird das erhellend. Vielleicht.

Dieter W Kaiser | Mo., 24. April 2017 - 20:53

Es war abzusehen, dass sich außerhalb der sogenannten etablierten Volksparteien, die alle personell mehr oder weniger abgewirtschaftet haben, neue Kräfte formieren. Es war nur die Frage, wie und wann und mit welchem Erfolg?
Die ersten Versuche in Deutschland mit rechten Gruppierungen und den Piraten wurden zurecht nicht ernst genommen. In Frankreich kann man mit Erstaunen ein anderes Modell besichtigen: Hier steigt ein bestens (aus)gebildeter Neuling in den Ring und mischt die sogenannte politische Elite auf - und alles schaut verdutzt - einschließlich der Medien, auch Herr Schulz hat ganz schön nach Worten gerungen. Frau Weidel hat den sehr viel steinigeren Weg über die AfD gewählt, weil Sie sicher weiß, dass Deutschland für eine solche französische Lösung (noch) nicht reif ist. Ich wünsche Frau Weidel viel Erfolg, Deutschland sehr viel mehr Weidels und sehr viel mehr Journalisten, die mit dieser neuen politischen Kaste umgehen können.

Dr. Roland Mock | Mo., 24. April 2017 - 23:07

Zumindest sieht es so aus, als habe Frau Weidel Ahnung von Wirtschaft. Und das hat in der aktuellen Politikerszene absoluten Seltenheitswert. Auch daß sie den debilen Verschwörungstheorien von der "Herrschaft des Weltjudentums" entgegentritt, spricht für sie. Gerade in der Höcke-geplagten AfD. Und ihre Bewertung der politischen Klasse: Gabriel habe nix gelernt. Naja, er ist Lehrer. Daß Politiker häufig nicht wüßten, worüber sie abstimmen: Genau dies wird immer wieder von Insidern bestätigt. Auch daß Politiker lustig von einem Fach ins andere wechseln (z.B. mal eben vom Familien- ins Verteidigungsministerium)ist wohl auch nur dadurch zu rechtfertigen, daß sie von allem gleich wenig Ahnung haben. Dafür sind sie sich unsere Volksvertreter nahezu geschlossen im Bundestag einig, weitere Milliarden in Griechenland zu versenken. Aufgrund ihrer überbordenden Finanzexpertise. Nein, was immer das mit der guten Frau Weidel und Ihrer AfD werden wird: Wo sie recht hat hat sie recht.

Udo Dreisörner | Di., 25. April 2017 - 10:26

Immer wieder spannend mit welcher Energie über die AFD und deren Mitglieder/Politiker gezetert wird. Das Gepoltere ist mir immer noch lieber wie das bedingungslose Genicke der Parteimitglieder und Wähler unserer gloreichen Regierung. Und auch in der letzten Bank bei CDU / CSU / SPD usw hat nicht jeder das Charisma der wenigen Parteimitglieder die noch halbwegs gerade denken können. Ein Wähler, der aus Gewohnheit, Faulheit oder was auch immer ohne nachzudenken sein Kreuz da hin macht wo er es seit Jahren tat ist gefährlicher wie eine AFD Politikerin die mal ordentlich aufs Pult haut und einige wachrüttelt.

Udo Dreisörner | Di., 25. April 2017 - 10:28

Sehr schön, dann ist Schulz die "Grinsekatze"

Ralf Müller | Di., 25. April 2017 - 15:39

...ihr fehlte nur noch der passende Mann. Den hat sie nun mit Gauland gefunden. Und jetzt wird gewonnen!

Claudia Martin | Mi., 26. April 2017 - 10:31

Antwort auf von Ralf Müller

Warum eigentlich? Das ist doch nur was für die Grünen. Und die will keiner mehr. Weidel genügt !

Frieder Benninghoff | Di., 25. April 2017 - 18:48

Ich lese in Sachen AfD fast stets die Meinung von Herrn Seils. Gibt es im Cicero auch etwas ähnliches wie "bunten Journalismus" - also, dass verschiedene Autoren sich äußern?

Ich weiß bei Herrn Seils schon immer, was kommen wird. Übrigens: Herr Lucke wurde nicht als "honoriger" Parteivertreter gesehen, sondern vom ersten Tage an medial verunglimpft - wie alle seine AfD-Kolleg-innen seit der Gründung, unabhängig von dem, was sie sagen.