Ein Screenshot eines Videos vom 28.04.2016 aus Aleppo in Syrien zeigt, wie Menschen versuchen, Opfer unter den Trümmern eines Luftangriffs von der Nacht zuvor zu bergen. Bei dem Angriff wurde auch ein Krankenhaus schwer getroffen und mindestens 20 Menschen getötet. Screenshot
Luftangriff in Syrien: „Es hilft nichts, auf überkommenen völkerrechtlichen Positionen zu verharren" / picture alliance

Syrien - „Die Empörung über die Giftgas-Attacke ist ein Medienhype“

Der frühere General und Berater im Kanzleramt, Erich Vad, über den strategischen Sinneswandel bei Donald Trump in Syrien und über Sinn und Unsinn von Regeln im Krieg

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Herr Vad, Donald Trump galt bisher als Gegner von militärischen Interventionen. Nun hat er nicht nur auf den mutmaßlich vom Assad-Regime in Syrien begangenen Giftgasanschlag mit einem Luftschlag reagiert, sondern auch Flugzeugträger nach Korea beordert. Woher rührt der Sinneswandel?
Das ist das klassisch amerikanische Show-of-Force-Denken, das anscheinend auch bei Trump eingesetzt hat. Es war wohl kein Zufall, dass er sich gerade dann zu dem Militärschlag in Syrien entschlossen hat, als der chinesische Staatschef Xi Jinping zu Besuch war. Im selben Zusammenhang muss man auch die Entsendung der Schiffe nach Korea sehen. Es war vor allem ein Signal an China, an Nordkorea und auch an Russland, dass man zu solchen Schritten bereit ist. Militärisch hat gerade der Raketeneinsatz in Syrien kaum etwas zu bedeuten.

Erleben wir also eine Wiederholung der bekannten Vorgehensweise von Bill Clinton? Nach dem Motto: Wir werfen Raketen auf das Problem und dann ist erst einmal gut?
Im Prinzip ja. Aber das ist natürlich kein nachhaltiges Konzept. Letztlich hat ein Großteil der US-Interventionen im Nahen Osten das Chaos verstärkt anstatt zu einer Befriedung zu führen. Das gilt insbesondere für Libyen. Dort gib es jetzt seit sechs Jahren einen Bürgerkrieg und stärkere Präsenz des sogenannten Islamischen Staates als je zuvor. Von einer Demokratisierung ganz zu schweigen. Von dieser Illusion mussten wir uns spätestens seit dem Irak-Krieg 2003 verabschieden.

Was ist denn die Alternative in Syrien? Nichts tun?
Nein, das geht nicht. Aber der richtige Zeitpunkt wurde spätestens verpasst, als Baschar al-Assad zum ersten Mal die rote Linie überschritt und Chemiewaffen einsetzte. Barack Obama griff nicht ein und seitdem sind die Russen mit im Spiel in Syrien. So schwer das auch fällt: Ohne Russland eine Lösung finden zu wollen, ist illusorisch. 

Historiker und Brigadegeneral a.D. des Heeres, Erich Vad. Foto: Dirk Bruniecki
Erich Vad. © Dirk Bruniecki

Warum gilt eigentlich der Einsatz von Giftgas als rote Linie? Was macht es für einen Unterschied, ob Menschen sterben, weil sie an Giftgas ersticken, von Granaten in Stücke gerissen oder von Gewehrkugeln getroffen werden oder ob man sie absichtlich verhungern lässt?
Das hat sicherlich immer noch mit den schockierenden Eindrücken vom Ersten Weltkrieg zu tun, als Giftgas zum ersten Mal eingesetzt wurde. Letztlich starben zwar nur drei Prozent der Toten an Gasvergiftungen. Aber es ist die Ohnmacht, die Unmöglichkeit des Zurückschlagens im Fall von Giftgasangriffen, die sie besonders grausam erscheinen lassen. Für die Opfer macht es letztlich keinen Unterschied, wie sie sterben. Die Empörung über die Giftgasattacke ist auch ein Medienhype. Das sieht man daran, dass die Reaktion nach der Attacke Ghouta 2013 in Syrien mit wohl mehr als 1000 Toten vergleichsweise verhalten war.

Um solche Greueltaten zu vermeiden, gab es immer wieder Versuche, Regeln für die Kriegsführung aufzustellen. Giftgasanschläge zum Beispiel sind seit den Genfer Konventionen von 1949 verboten. Ist es nicht absurd, für Kriege Regeln aufzustellen? Hemingway sagte, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.
Und so hat er sich auch verhalten. Dass es Regeln für den Krieg gibt, ist schon richtig. Schon Marcus Tullius Cicero hat davon gesprochen, und eine Hegung des Krieges hinsichtlich Dauer, Raum und Art der Austragung war dann immer das deklarierte Ziel bei kriegsvölkerrechtlichen Überlegungen. Natürlich sieht das in der Theorie anders aus als in der Praxis. Wenn es um Sieg oder Niederlage, um Leben oder Tod geht, spielen die Rules of Engagement nur eine untergeordnete Rolle, keine Frage.

In Syrien scheinen die überhaupt keine Rolle zu spielen, egal ob bei den Truppen von Assad oder von den Rebellen.
Das liegt daran, dass wir es dort mit einem asymmetrischen Krieg zu tun haben, wie es heute eigentlich der Regelfall ist. Abgesehen von der Tatsache, dass asymmetrische Herausforderer glauben, die eigenen Operationen seien legitim, agieren sie oft mit voller Absicht außerhalb jeglicher Legalität. Sie missachten bewusst und vorsätzlich das Völkerrecht. Sie führen einen dirty war, einen dreckigen Krieg, einschließlich Kidnapping, Erpressung, Folter, Tod und Einsatz von Sprengfallen. 

Und sind so gegenüber Soldaten aus dem Westen im Vorteil?
In vielerlei Hinsicht schon. Ein deutscher Soldat muss ja zuhause mit einer Anklage rechnen, falls er sich nicht den Regeln entsprechend verhält. Partisanen und irreguläre Kämpfer kennen diesen Kodex genau. Sie selbst hingegen sind kompromiss- und grenzenlos im Kampf, was sie oft verhaltenssicherer und damit durchsetzungsfähiger macht. Weil sie sich selbst aber an keine Regeln halten, provozieren sie wiederum den Kontrahenten, dasselbe zu tun.

Heißt also, Feuer frei auch für deutsche Soldaten? Ohne Rücksicht auf Verluste?
Nein, das kann es nicht sein und das würde in unserer Gesellschaft auch nicht akzeptiert. In Deutschland gehen wir Konflikte immer sehr normativ an, immer vom Recht ausgehend. Das ist an sich natürlich nicht falsch und auch unserer Geschichte geschuldet. Aber realpolitisch kommt man mit diesem Ansatz nicht weit. Wir müssen stattdessen darüber nachdenken, wie wir Völkerrecht, Strategie und militärische Mittel den neuen Herausforderungen der Sicherheitspolitik optimal anpassen. Daneben hilft es nicht, auf überkommenen völker- und verfassungsrechtlichen Positionen zu verharren, wenn die Sicherheits- und Bedrohungslage diesen nicht mehr entspricht.

Auch der Militärschlag der USA in Syrien war...
... völkerrechtlich höchst zweifelhaft, keine Frage. Aber es ist auch wohlfeil, sich in Deutschland aus bequemen Sesseln über die militärischen Aktionen der Weltmacht USA zu ereifern. Die USA machen ja aus gutem Grund nicht mit beim Internationalen Strafgerichtshof, genauso wie Russland. Weltmächte lassen sich nicht in das Korsett des Völkerrechts einbinden. Sie beanspruchen Definitionsmacht über das, was Recht und Unrecht ist. In der internationalen Sicherheitspolitik gibt es keinen herrschaftsfreien Diskurs, wie Idealisten glauben. Im Irak-Krieg 2003 sind mehr als 100.000 Zivilisten umgekommen. Dass es dabei keinerlei Kriegsverbrechen gab, ist unwahrscheinlich.

Also bricht die USA auch in Syrien bewusst das Völkerrecht?
Militärische Stärke zu zeigen, erscheint den USA derzeit jedenfalls wichtiger. Das allein reicht aber nicht. Ohne Konzept und Strategie kann man den Bürgerkrieg in Syrien nicht beenden.

Sondern?
Man muss realpolitisch und strategisch vorgehen in Syrien. Dazu gehört, mit denen zu reden, die aufgrund der westlichen Abstinenz jetzt vor Ort das Heft des Handelns in der Hand halten. Dazu gehört zweifelsohne Russland, ob man das mag oder nicht.

Erich Vad ist promovierter Historiker und Brigadegeneral a.D. des Heeres der Bundeswehr. Von 2007 bis 2013 war er in der außen- und sicherheitspolitischen Abteilung im Bundeskanzleramt tätig.

Zu diesem Artikel gibt es eine Umfrage
Cicero arbeitet mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Civey erstellt repräsentative Umfragen im Netz und basiert auf einer neu entwickelte statistischen Methode. Wie das genau funktioniert, kann man hier nachlesen. Sie können abstimmen, ohne sich vorher anzumelden.
Wenn Sie allerdings  direkt die repräsentativen Ergebnisse – inklusive Zeitverlauf und statistische Qualität – einsehen möchten, ist eine Anmeldung notwendig. Dabei werden Daten wie Geburtsjahr, Geschlecht, Nationalität, E-Mailadresse und Postleitzahl abgefragt. Diese Daten werden vertraulich behandelt, sie sind lediglich notwendig, um Repräsentativität zu gewährleisten. Civey arbeitet mit der Hochschule Rhein-Waal zusammen.

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Steffen Rohlker | Di., 11. April 2017 - 12:01

Dass es der Westen nicht böse meint, sieht man daran, dass er Flüchtlinge aufnimmt, Entwicklungshilfe zahlt und Länder nicht annektiert, sondern Militär auch wieder abzieht. Auch der ein oder andere Luftschlag sei den Verantwortlichen gestattet. Persönlich glaube ich die Giftgas-Story bisher nicht, aber wen interessieren schon Details.

Trump wird sich allerdings vor allem daran messen müssen, wie er an der Heimatfront kämpft. Der derzeitige Verrat, den viele Trumpwähler und -sympathisanten wittern, liegt daran, dass er gewählt wurde, um die Politik seiner Vorgänger NICHT fortzuführen.

Konservative Politiker sollen die linke Ideologie zurückrollen und die Steuern senken. Außenpolitik ist nur ein Teil von Politik. Die Hauptsache bleibt, die Augen beim Kulturkampf am Ball zu halten.

ich bin sogar überhaupt nicht sicher ob irgendwas an der der ganzen Assad-Schmähung dran ist. Es gibt unendlich viele Vorwürfe zu den grauslichsten Taten die man sich nur vorstellen kann. Allerdings ist mir noch nicht ein einziger Beweis untergekommen den man als echten Beweis bezeichnen könnte. Entweder die Berichte kommen aus England (Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte - Einmannbetrieb im Wohnzimmer), Weißhelme (auch komplett vom Westen finanziert) oder von anderen NGOs von denen man auch nicht so genau weiß wer die eigentlich wirklich sind. Ich habe kürzlich ein sehr ausführliches Interview mit Assad gesehen und muss sagen der Herr ist sehr gebildet und absolut sattelfest was demokratische Strukturen angeht. Entweder er ist ein unglaublich guter Schauspieler (eigentlich ist er Augenarzt) oder wir werden nach Strich und Faden belogen und das entspringt Alles der amerikanischen Fantasie aber das kennen wir ja Alles schon von den unzähligen anderen Kriegen der USA.

Gebildet und demokratisch. Mehr Knirps als Merkel hat er auf jedenfall. Er antwortet gezielt auf alle fragen. Haben Sie je ein Interview von Merkel gesehen? Der Westen hat nicht zu entscheiden was in der Welt passiert. Auch dieser Völkerwidrige Angriff, ist in die Hose gegangen. Eure Islamfreunde werdet ihr nicht mehr lange halten können. Warum bekämpft ihr die Terroristen in Deutschland, sind die gleichen wie in Syrien. Hilft denen lieber, Sie brauchen euch.
Euer Kriegsgeschrei kotzt und widert nur an.

Ursula Horvath | Mi., 12. April 2017 - 18:48

Antwort auf von Kostas Aslanidis

man Ihnen Herr Aslanidis voll zustimmen. Dieses ganze Desaster in Syrien hat die CIA zu verantworten und dessen Händler war der "Friedensnobelpreisträger Obama". Seither wird in fast allen Medien gewinselt von Völkerrecht, dass der Westen Tausendmal seit dem Vietnamkrieg gebrochen hat. In Syrien findet ein Stellvertreterkrieg statt zwischen Moskau und Washington, deren Opfer wir Europäer aufnehmen müssen. Damit hat der Friedensengel übern Teich nicht nur den Nahen Osten destabilisiert sondern auch Europa, vorallen Deutschland. Ein Land, wo die Wirtschaft noch funktioniert und die Pleite noch nicht so nah ist wie in den USA, die ihre Schuldengrenze ständig nach Oben verlagern müssen, damit sie ihre Staatsdiener mit dem Falschgeld Dollar bedienen können. Hinter dem Dollar stehen weder industrielle Leistungen noch Gold. Das eigene in Kriegen verprasst und unseres sicherlich auch. Egal wer dort regiert, alle haben nur eines im Sinn, andere Staaten ausbeuten, damit diese Scheindemokratie le

Um den Wahrheitsgehalt der westlichen Anschuldigungen einschätzen zu können, muss man sich (wie in der Kriminalistik) die möglichen Motive für so einen Giftgas-Einsatz überlegen. In Anbetracht der jüngsten Erfolge der Assad-Armee und ihrer russischen Verbündeten macht es doch wenig Sinn Giftgas einzusetzen, um 90 Menschen, die zu einem grossen Teil wohl Zivilisten waren, umzubringen. Solche Kampfmittel setzt man doch bloss ein, wenn man einen verzweifelten Abwehrkampf gegen einen vorrückenden, überlegenen Gegner führt oder aber selbst gegen einen verschanzten Gegner in Verteidigungspositionen sonst nicht vorrücken kann. Der Tod dieser Giftgas-Opfer erfüllt jedoch keine strategische Notwendigkeit und bringt vorhersehbar das Regime in Miskredit. Wer hätte wohl Interesse an einer so provozierten Intervention des Westens ? Assad wohl kaum.....

Tobias Woltmann | Di., 11. April 2017 - 12:07

In Zeiten in denen Experten sämtlicher, auch forensischer Fachgebiete sich Gedanken darüber machen müssen, wieso die CDUSPD Politiker so ticken, wie sie ticken, ist es interessant von einem Kanzlerberater zu lesen. Und man wird tatsächlich nicht enttäuscht. Ein kühler Realist ohne diese dümmlich Moralische, die sonst die Politik in diesem Land prägt.
Dann bleibt nur noch die Frage, warum man derzeit in Deutschland lediglich von dem Umstand beruhigt wird, dass die Ausgaben für Verteidigung genauso hoch liegen, wie die Sozialausgaben. Ansonsten aber den Eindruck bekommt, dass es Politik und ihren Medienvertretern gar nicht schnell genug gehen kann einen Krieg mit Russland vom Zaun zu brechen, oder sich mit Hurra-Geschrei am syrischen Bürgerkrieg zu beteiligen. Trump wird trotzallem hoffentlich klug genug sein, sich nicht erneut in einen Krieg hineinziehen zu lassen. Es bleibt lediglich die Frage, ob die Falken im Pentagon, NATO und bei den Demokraten das Zündeln bleiben lassen.

Das konnte man deutlich auf allen TV Sendern sehen, nach monatelangen Trumpbashing, haben sich die Falken nicht nur in den USA sondern auch hier zu Lande kaum noch vor Begeisterung halten können, als Trump den Flughafen bombardieren ließ. Eine Clinton war schon in euphorischen Zuständen geraten, ein Mc Cain, der Maidanherumtreiber ebenfalls und bei Anne Will hat der Bildredakteur den Vogel abgeschossen. Na ja, von diesem Wurstblatt kann man keine größere Geisteshaltung erwarten, hoffentlich haben das auch deren Leser registriert. Alles in allen werden wir regelrecht zugedröhnt mit verbogenen Wahrheiten in öffentlichen Medien und das ist empörend. Die da Oben sollten begreifen, dass die Mehrheit der Deutschen aus II WK gelernt hat, dass es keine gerechten Kriege gibt und das Kriege immer der Terror der Mächtigen sind!

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 11. April 2017 - 12:24

die Politik der USA zu Irak/Syrien und andere ist eine Aneinanderreihung von Fehlern. Auf der einen Seite knallharte Machtpolitik, auf der anderen Seite "vor Furcht vor einer kleinen Maus auf den Tisch springen" (das Prinzip, Wasch mich aber mach mich nicht nass). Und D. erwartet, daß die USA nach wie vor den Weltpolizisten geben sollen, damit D. es sich behaglich machen kann und sich bequem im Innern in seine Rolle des alles finanzierenden Wohlfahrtstaates einrichten kann. Dum nur, daß diese Zeiten vorbei sind. Die Medien gerieren aus Vielem und Manchem einen Hype; jüngst 2015, September, der eine cäsur in der deutschen Politik beschreibt. Gerade die bildgebenden Medien gehen hier voran. Man muß das beileibe nicht gutheißen, denn auf eine bestimmte Art und Weise sind die Medien als hypeauslösendes Element ein Teil der sogenannten Asymmetrie. Merkel wird oft als mächtigste Frau der Welt bezeichnet, sie betreibt aber eine Politik des "ängstlichen Mäuschens". Real- und Machtpolitik?

Thorsten Rosché | Di., 11. April 2017 - 13:14

Ich bin auch der Meinung, tot ist tot, egal ob mit Gas Bomben oder MG Garben. Und die Schmerzen sind die Gleichen, wenn man verwundet überlebt. Es gibt dann noch den IS der bevorzugt Hälse anschneidet, dass wäre auch ein Grund für Strafaktionen der USA. Die Kriege müssen aufhören !!!

elke popken | Di., 11. April 2017 - 13:28

Der syrienkrieg ist ein Religionskrieg aus dem tiefsten Mittelalter. Sunniten (saudiarabien) und Schiiten (Iran) hassen sich ohne Ende. Der aufgeklärte, demokratische Westen sollte seine Nase raushalten, denn er wird gegen diesen mittelalterlichen Fanatismus nichts bewirken. Solange die sich untereinander bekriegen, bitte sehr! Putins Absicht ist eine ganz andere: er zeigt Europa (Merkel) die rote Linie auf, von wegen die Ukraine in die EU annektieren und dann sein Land mit Wirtschaftssanktionen belegen. Putin hat frankreich-le pen nicht umsonst mit ausgestreckter Hand vor aller Welt empfangen! Er wird nur zu seinen gunsten verhandeln und Europa ( zu recht?) einen denkzettel verpassen. Ob Trump noch interveniert geht putin am a.... Vorbei.Deutschland kann nur eine kluge verhandlungspolitik betreiben, aber nicht mit moralischem Zeigefinger und nach eigenem gusto mit Europa im rücken(?) alles umgestalten wollen.

Schon die Römer beherrschten das "Teile und Herrsche"-Prinzip, die Briten haben es in ihrem Empire dann noch perfektioniert. Im arabischen Raum spielten zunächst die Engländer und Franzosen die Sunnis gegen die Shiiten aus, später bedienten sich auch die Amerikaner dieses Glaubenskonfliktes um ihre Interessen durchzusetzen. Schon der Irakisch-Iranische Krieg 1980-88 wurde durch die USA provoziert und diente vor allem der Schwächung des Iran. Die in Folge immer wieder wechselseitige Unterstützung der einen oder anderen Kriegspartei in den darauffolgenden Golfkriegen schwächte den mittleren Osten und diente dadurch wohl vor allem den Interessen des Staates Israel.

Gerhard Hein | Di., 11. April 2017 - 13:31

6 Jahre Bürgerkrieg im Nahen Osten und Afrika, egal welche Waffen eingesetzt wurden, um welche Religion es geht und welche Ziele verfolgt werden : wir übersehen trotz der Bilder von vergasten oder schwerverletzten Kindern, dass wir die nächste Generation von hassenden
Gotteskriegern heranziehen. Die Scheinheiligkeit der Mächtigen dieser Welt, jahrelange ergebnislose Quasselrunden der verschiedensten Organisationen und Plattformen, kein Aufschrei in den Medien und sich verstecken hinter der unwahren Devise : " wenn wir reden, schießen wir nicht " , beweisen, dass es nur um Macht über Menschen aber nicht deren Wohlergehen geht. Das geschieht auf unterschiedlichem Wohlstandsniveau. Das Prinzip ist gleich und damit isdas Vertrauen verloren.Der IS - befördert durch den Irak-Krieg - hat sein Ziel erreicht : alle sind unsicher,verängstigt, schwer bewaffnete Polizei prägt mittlerweile unsere Öffentlichkeit und bei Großveranstaltungen muss man abwägen, ob man nicht besser zu Hause bleibt.

Reiner Jornitz | Di., 11. April 2017 - 14:24

Herr Hein , sie haben recht mit ihren Ausführungen. Fragt man sich nur, sind wir vielleicht auch schon auf dem Weg solche Konflikte bei uns austragen zu können. Türkische Nationalisten auch in der 3 oder 4 Generation haben mit dem Grundgesetz nichts am Hut. Wer glaubt den nicht ehrlich das das türkische Referendum mit Wahlen in Deutschland keine Hintergrundgedanken von Erdogan geplant sind. Syrien ist überall und bin gespannt was dann unsere Regierung macht? Auf jeden fall Aufwachen .Nur was bleibt von der Nibelungentreue zu den Amerikanern? Vielleicht 59 Marschflugkörper ?

Rolf Pohl | Di., 11. April 2017 - 15:03

dass z.B. Einsätze von Giftgas, ganz gleich gegen wen, eine besonders perfide Art der Kriegsführung darstellt.
Selbstverständlich würde es den Menschen, die durch Bombenwirkung tödlich getroffen sind und für den Fall sie könnten das noch, nicht einfallen zu werten welche Art tödlicher Bombe für sie besser gewesen wär.
Doch gibts in diesem Fall nicht einen eindeutigen Beleg dafür wer den Gasangriff ausführte. Zuzutrauen ist dieser Angriff den meisten Beteiligten in Syrien. Doch Assad oder die Russen ziehen so gar keinen Vorteil daraus ausser, dass sie nun beide völlig dämlich dastehen, was sie wiederum gewiss nicht sind.
Nun bombardierte Trump ein syrisches Ziel ohne jedes Mandat, lediglich auf eine Vermutung hin. Die schwarz/rote, deutsche Regierungskoalition stimmt diesem Angriff leichtfertig zu. Was soll ich von solchen Politikern noch halten? Nichts! (Letzteres ist keine Vermutung sondern meine Gewissheit.)

Michael Willius | Di., 11. April 2017 - 15:32

Zum ersten Mal ist der bisher als unzumutbar geltende Mann mit den orangen Haaren in den Herzen seiner Gegner im In- und Ausland angekommen. Wenn es um Kinder geht, öffnen sich die Herzen und der Verstand wird zunächst einmal hintan gestellt. Da kommt es weder auf die Beweislage noch auf das Völkerrecht an. Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie sich eine Mehrheit der Menschen auch in diesem Land von Politik und Medien an der Nase durch den Ring führen lässt.
Sollte Trumps Kursänderung eine prinzipielle und dauerhafte sein, wird er damit keine Wahlen mehr gewinnen. Stimmen im demokratischen Lager wird er damit nicht gewinnen, aber eigene verlieren. Es scheint allerdings nicht so einfach zu sein, sich der politisch-strategischen Vorgaben der us-amerikanischen Eliten zu entziehen. Bin gespannt , wie´s weitergeht.

Frank Goller | Di., 11. April 2017 - 15:46

Vielleicht war Syrien gar nicht gemeint, sondern es waren freundliche Grüße an Kim Jong in Nordkorea ? Im übrigen hat Trump nur getan, was die Medien seit 2013 gefordert haben und Obama nicht im Stande war zu tun.....ausser weitere rote Linien zu ziehen.

Jürgen Lehmann | Di., 11. April 2017 - 16:35

Antwort auf von Frank Goller

Herr Goller, ich war kein Anhänger von Obama (und noch weniger von Trump), trotzdem sollten wir Obama dafür dankbar sein, dass er sich nicht in einen Krieg mit Syrien hinein ziehen ließ, denn inzwischen liegen genügend Beweise vor, dass die früheren Giftgasangriffe von Rebellen - also dem Westen nahe stehende Verbrechergruppen - ausgeführt wurden und das verwendete Gas aus den USA der BRD und anderen westlichen Ländern stammte.

Die Fakten hierüber können überprüft werden, wenn man willens ist die Wahrheit kennen zu lernen.

Mit ihrer Einschätzung haben bezüglich des Giftgases sicher recht. Ich denke der Krieg ist ein Stellvertreter-Krieg und die USA sind schon lange drin "verwickelt". Wozu roten Linien, wenn keine Handlungen folgen. Was ich aber meine die allgemeine Verlogenheit in dieser Angelegenheit. Nach dem Giftgasanschlag 2013 hatte sogar der linke Spiegel die Forderung nach einem Militärschlag " von der Weltgemeinschaft" gefordert, jetzt hat es Trump gemacht und es ist auch wieder nicht recht....................

Bernd Lenze | Di., 11. April 2017 - 15:51

Diese Suggestivfrage zeigt schon die Tendenz, des Artikels zusammen mit dem Fazit, ohne Russland sei das Problem nicht zu lösen. Russland selbst ist ein riesen Problem oder ist es etwa friedlicher geworden in Syrien, seit Russland dort mitmischt ? Haben sie sich nicht die Krim gekrallt, zündeln in der Ostukraine und in Georgien ist Russland auch noch present. Weil es seine Größe demonstrieren will. Russland ist waffenmächtig und geografisch gross. Das wars aber auch schon. Als Nation unreif, unfertig, sicher mit vielen mutigen jungen Leuten, aber man merkt dem Land an, daß es sie nie wirklich hat befreien können. Ganz anders die USA. Aber ich plädiere nicht für deren eindimensionale Interventionspolitik sondern für ein eigenständige Europa, mit europäischen Lösungen. Wie das aussehen soll ? Ja mit dem Schulz Heureka geht das natürlich nicht. Ideen bitte.

Guiten Tag, Herr Lenze
Ohne Macht nützen Ihnen auch gute Ideen nicht.
Dennoch : Beschlüsse im UNO-Sicherheitsrat werden nicht mehr einstimmig sondern mit 2/3 - Mehrheit gefasst. Uno-Truppen werden aufgestockt, um beschlossene Sicherheitszonen wirksam besetzen und befrieden zu können.
Die Staatschefs der G20 werden solange in ein Konzil eingeschlossen, bis sie
für kriegerische Auseinandersetzungen, wirtschaftliche Erpressung und gegen
den Klimaschutz gerichtetes Verhalten eine Lösung erarbeitet haben.
Auch hier gilt 2/3 -Mehrheit. Ich vermute, Letzteres ist wohl Illusion .
Aber es wäre einen Versuch wert ! Ansonsten wird irgendwann die Bombe platzen.

Jonas Huber | Di., 11. April 2017 - 15:55

wenn er beim Überschreiten der ersten roten Linie Assad als den Schuldigen des ersten Giftgasangriffes in Syrien hinstellt? Obwohl sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass die Türkei dahintersteckt. Es will offenbar niemand akzeptieren, dass Assad von seinem Volk gewählt worden ist und einzig und allein das Volk zu bestimmen hat, ob er weiter die Geschicke des Landes bestimmen soll oder nicht. Was verdammt nehmen sich unsere Regierungen bzw. die Vertreter der G7 eigentlich heraus, sich anzumaßen, ihrerseits über die Führung eines souveränen Landes zu bestimmen?

Guten Tag, Herr Huber ! Haben Sie vergessen, dass auch Hitler von seinem Volk gewählt wurde ? Das syrische Volk hat gar keine Gelegenheit über Gas und Fassbomben zu entscheiden. Es hat vielmehr die Flucht ergriffen !

Juliana Keppelen | Do., 13. April 2017 - 13:55

Antwort auf von Gerhard Hein

nach meinen Informationen wurde Hitler am 30. Januar 1933 von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Von Wahlen ist da weit und breit nichts bekannt.

Sehr geehrte Frau Keppelen,
Hitler war mit seiner Partei zuvor stärkste Kraft im Parlament geworden.
So viel ich darüber gelesen habe, hatte Hindenburg keine andere Wahl; es sei denn
er selbst wäre zurückgetreten. Möglicherweise wären dann die Kommunisten an die Macht gekommen.

nicht, nach den "erwiesenen" Massenvernichtungswaffen des Irak. Sie sind die Guten. Die Millionen Tote, nach den "Beweisen" im Irak, sprechen bände. Ich kann beweisen das die USA, 2003 gelogen haben, aber wer hört schon auf mich!

Alfons Kuchlbacher | Di., 11. April 2017 - 17:00

Es wird ja auch oft darauf hingewiesen, dass Trump's Berater Bannon viel aus Sunzi's Werk gelernt haben soll. Und bedenken wir: Sunzi meint, dass, wenn alle anderen Strategien versagt haben, und nur mehr die militärische Auseinandersetzung übrigbleibt, es stets das Ziel sein soll, den Gegner völlig zu vernichten!

Albert Schultheis | Di., 11. April 2017 - 17:03

Was für ein schwacher Beitrag von Herrn Vad. "Aber der richtige Zeitpunkt wurde spätestens verpasst, als Baschar al-Assad zum ersten Mal die rote Linie überschritt und Chemiewaffen einsetzte. Barack Obama griff nicht ein" - Warum griff damals Barack Obama nicht ein? Doch wohl weil er wusste, dass es nicht als gesichert galt, dass Assad überhaupt derjenige war, der die Rote Linie überschritten hatte. Und heute mit Trump ist das nicht anders: Keiner weiß mit Sicherheit, was passiert ist. Es ist sogar eher wahrscheinlich, dass die Terroristen die Giftgasattacke verursacht haben. Aber nichtsdestotrotz hat Trump aus der Hüfte geschossen. Das war nichts weniger als Mord. Und darüber hinaus eine politische Dummheit. Putin wird sich hoffentlich gut überlegen, wie er es dem Simplizius Simplizissimus im Weißen Haus heimzahlen kann.

Brigitte Simon | Di., 11. April 2017 - 17:30

Und wieder einmal unterstützt Bundeskanzler-
in Merkel eine amerikanische Kriegsführung. Dieses Mal den republikanischen Präsidenten
Trump.
2002/2003 versprach Sie damals, als Fraktions- vorsitzende der CDU, dem damaligen Präsi-denten George W. Bush, auch Republikaner, jegliche deutsche militärische Unterstützung für den Irakkrieg. Ein Segen, daß der damalige Bun-
deskanzler Gerhard Schröder bereits vor Merkels
Intervention, Bush eine klare Absage erteilte.
Ca. 10 Jahre später, unterstützt die Kanzlerin
Trumps völkerrechtswidrige Militäraktion der
USA gegen Assad, obwohl bis heute keine ein-
deutigen Beweise vorliegen, daß Assad den Giftgaseinsatz angeordnet hat.

Als es in der Krimproblematik gegen Putin ging, gerierte sich Bundeskanzlerin Merkel noch als
Verteidigerin des Völkerrechts.

Etwas Polemik gönne ich mir:

Die mächtigste Frau der Welt und ihre briti-
sche Kollegin May unterstützen Trump. Die
Frauenquote setzt sich durch.

Arne Bruhn | Di., 11. April 2017 - 17:42

dass Mr. Trump versprochen hat, Arbeitsplätze zu schaffen/sichern, dann hat er zumindest dem Hersteller der Tomahawk-Raketen zu einem lukrativen Auftrag verholfen. Zwar "nur" rund 90 Mio. $ - aber immerhin. Zum andern ist er - auch - nur die Handpuppe derer, die die USA regieren.
Kriege, Herr Vad, verstärkt man durch Beteiligung, reduziert sie durch Abstinenz - auch bei der Lieferung von kriegsfähigem Material.
Das einfachste Mittel aber wäre in all den Ländern eine Volksabstimmung: Wer für den Krieg ist darf mit marschieren!!!

Wolfgang Püscel | Di., 11. April 2017 - 17:48

KRIEG UND FRIEDEN
LUFTSCHLAG

MIT FREIHEIT,GLEICHHEIT UND BRÜDERLICHKEIT
HABEN DIESE BANALEN UND TRIVIALEN AKTIONEN
IN SYRIEN u.a.nichts zu tun. Die Wüste wächst,
weh dem der Wüsten birgt schrieb einst Nietzsche
(1844-1900) der Mensch will wohl nicht Mensch
werden .... er will Tier bleiben. Eigentlich schade.

helmut armbruster | Di., 11. April 2017 - 17:55

weil jede Konfliktpartei überzeugt ist im Recht zu sein.
Das zweite Opfer ist das Recht und das Völkerrecht, weil man damit den Krieg nicht gewinnen kann.
Die Medien sind das dritte Opfer, denn sie stehen entweder unter Druck und selbst wenn sie nicht gezwungen werden, woher denn sollen sie objektive und neutrale Informationen bekommen..
Wir tun also gut daran niemandem Glauben zu schenken, denn am Ende könnte sich herausstellen, dass wir dem Falschen geglaubt haben. Ist alles vorbei und gibt es endlich einen Sieger wird man uns sagen, dass der Sieger im Recht war und deshalb gewonnen hat.

Bingo de Gorona | Di., 11. April 2017 - 18:06

ich bin gespannt, ob Putin dem Besucher die Videoaufnahme des Giftgaseinsatzes zeigen wird?
So lange diese Bilder nicht veröffentlicht werden, jeden Kommentar und natürlich agressive Kriegshandlungen nicht nur gefährlich, sondern
dumm sind. Von manchen Stellen kann man eben nur Dummheiten erwarten, wie wir das schon auf dem Balkan erfahren haben, der Einsatz von atomaren Flugkörper und 23 Kinder sind in Ungarn an der Grenze z.B. ohne Speiseröhre geboren. Giftgas war dort nicht abgeschossen worden....

Detlef Kleinert | Di., 11. April 2017 - 18:09

Ich staune immer wieder darüber, mit welcher Sicherheit im Westen davon ausgegangen wird, daß die Giftgas-Angriffe von Assad ausgehen. Auch Trump könnte ja wohl von seinen Diensten hereingelegt worden sein. Oder er will sich mit den Medien versöhnen, die diesen Angriff längst gefordert haben - und ihn nun entsprechend loben. Herr Huber hat absolut recht, Assad ist von seinem Volk gewählt, und die IS-nahen sogenannten Rebellen sind nichts anderes als miserable Verbrecher, denen man jede Untat, auch Giftgas-Angriffe, zutrauen darf

Achim Scharelmann | Di., 11. April 2017 - 19:06

Es ist doch immer wieder interessant, angebliche internationale Persönlichkeiten bei vielen Vorkommnissen anzuführen. Dazu gehört nun in diesem Aufsatz ein Herr Hemmingway aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Wer im Suff Romane, andere bezeichnen es als Weltliteratur geschrieben hat und das fast ein Leben lang, ist meiner Auffassung nach nicht die beste Referenz für tadelloses Verhalten und im Gegensatz zu kleinen läßlichen menschlichen Sünden sind Kriege nichts anderes als das sichtbare Zeichen menschlicher Abgründe, begangen von Hoch und Niegrig, natürlich immer unter dem Zeichen der Gerechtigkeit, die man der anderen Seite keinesfalls zugestehen will. So ist sie halt die Menschheit, schwach, verlogen, devot und dadurch intrigant und die wenigen Gerechten fallen auch diesen negativen Attributen in vielen Fällen zum Opfer. So geht es weiter bis in alle Ewigkeit und wird sich nur ändern, wenn die Spezies Mensch sich entgültig selbst vernichtet hat.

Jochen Scholz | Di., 11. April 2017 - 19:11

... asymmetrische Herausforderer glauben, die eigenen Operationen seien legitim, agieren sie oft mit voller Absicht außerhalb jeglicher Legalität."
Nun, dies trifft auf die USA, die sich "nicht in das Korsett des Völkerrechts einbinden" ebenfalls zu. Sie begründen dies mit "exceptionalism". Entsprechend hat Trump gehandelt. Was ein ehemaliger General der Bundeswehr hier zum Besten, gibt zeigt ein brandgefährliches Verhältnis zum Recht, das seinem früheren Eid auf das Grundgesetz diametral entgegngesetzt ist: Artikel 20 Absatz 3, Artikel 25
https://dejure.org/gesetze/GG/25.html. Wie zitierte Benedikt VI. Augustinus im Deutschen Bundestag?
„Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/benedict/rede/…
Die VN sind einst geschaffen worden, um das Recht des Stärkeren aus der Politik zu verbannen. Willkommen im Mittelalter

Wilhelm Maier | Di., 11. April 2017 - 20:06

Herr Vad, einfach Danke!.

Silas Loy | Di., 11. April 2017 - 20:12

... war Assad nachzuweisen. Auch der in Damaskus nicht. Wahrscheinlich war das eine Inszenierung, um Obama zum Eingreifen zu bewegen bzw. zu "legitimieren", Rote Linie und so, alles vorbereitet. Damals aber haben schon die britischen Verbündeten abgewunken, das Parlament in London hat einfach NO gesagt und Obama wollte nicht allein rein. Es geht nur darum Assad fertig zu machen, die Russen zu verjagen und Syrien irgendwie unter eigene Kontrolle zu bekommen. Das ist einfach nur ganz gewöhnlicher Imperialismus.

Reinhard Oldemeier | Mi., 12. April 2017 - 10:20

Nach 9/11 führt Amerika und seine Verbündete einen Krieg gegen Terroisten. Da Terroisten asymetrisch Anschläge durchführen, sind diese nicht mit Militär zu bekämpfen.
Die westliche Welt bekämpft diese aber damit und führt die arabische Welt ins Chaos.
Afgahnistan wurde durch die Mochaidin und den CIA ins Elend gestüzt, um kurzfristig Erfolge zu erzielen. Der Irak und Lybien destabilisiert, um ein Chaos zu hinterlassen. Nun ist Syrien mit Assad dran. Natürlich sind alle Despoten, die diese Länder regiert haben, keine Engel gewesen. Aber was nun folgt sind Warlords und Demagogen die Ihr Süppchen kochen auf der Flamme Ihres Glaubens. Wer meint dieses noch in geregelte Bahnen lenken zu können, der irrt gewaltig. Der Glauben hat auch die Christenheit geblendet und durch den 30ig jährigen Krieg ein Elend hinterlassen. Der westfälische Frieden, war nur die Festlegung des Status Quo. Man kann nur hoffen das die Erkenntnis dafür reicht, so einen Weg zu finden.

Es reicht nicht, weil es keiner will. Alle sind stark, können vor Kraft kaum laufen, die Arsenale quillen über, Waffen über Waffen, eine effizienter als die andere und alle wollen endlich eingesetzt werden. Es gibt soviele Menschen und so wenig Platz. Außerdem, wir wollen es endlich wissen: welcher Gott ist der Stärkere?

Juliana Keppelen | Do., 13. April 2017 - 12:20

Antwort auf von Walter Wust

Aber wie heißt das Sprichwort "es kann der Ruhigste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt". Und nun schauen sie sich die Nachbarn von Syrien an und deren Unterstützer. Und dann noch einen kurzen Blick auf die Liste die Wesley Clark vorgelesen hat 7 Länder in 5 Jahren (der Zeitplan ist durch den Eingriff der Russen nicht mehr haltbar) aber der Plan läuft und wir sollten wissen wohin die Reise geht.

Vor den Amis waren die Russen dort 30 Jahre, sie brachten außer breiter Bildung die Schmetterlingsbomben, die viele Kinder zu Invaliden machten. Die Russen warnten Amerika, dass sie das Land nicht würden beherrschen können. Es gab davor einen König, eine alte Afghanin erzählte mir, dass man in den Städten auch Miniröcke trug. Für die Flower Power Generation war es ein Durchgangsort nach Poona in Indien, wo man den Guru aufsuchte. Dann waren die Engländer dort, die Mongolen... Afghanistan hat einfach die A...Karte.

Und ältere Afghanische Frauen berichteten das es ihnen unter der Sowjetherrschaft am besten ging. Natürlich war das den Warlords und Mutschahedin ein Dorn im Auge.

Frank Reichelt | Fr., 21. April 2017 - 15:10

Die Moderation möge mir verzeihen, dass ich folgend drei Verweise anführe, diese sind jedoch für eine ganzheitliche Betrachtung unabdingbar. Es handelt sich um Untersuchungen des ehem. MIT-Professors Theodore Postol, welcher ausgewiesener Experte auf dem Gebiet ist, über enge Kontakte zu den US-Nachrichtendiensten verfügt und auch den Nationalen Sicherheitsrat beriet.
Dieser wiederspricht in seinen zur Diskussion gestellten Untersuchungen vehement der kolportierten Sichtweise und belegt, dass das Geschehen in Khan Scheikhun sich nicht wie dargestellt abgespielt haben kann. In Zeiten des Kriegsgeheuls, welches leider nicht wenige angestimmt haben, sind Nüchternheit und das objektive Aufarbeiten der Fakten umso wichtiger: Daher kann ich nur dringend anraten, sich ergebnisoffen mit den Untersuchungen auseinanderzusetzen und eigene Schlüsse zu ziehen.

Englisch, chronologische Reihenfolge:
1) https://is.gd/EqOivv (HTML)
2) https://is.gd/MJPk0S (HTML)
3) https://is.gd/eUM11x (PDF)

Ich sehe es genau wie sie. Leider sind diese Fakten nicht erwünscht aus meiner Sicht aus durchsichtigen und nicht ehrenwerten Gründen. Also die gewünschte und vorgegebene Richtung heißt lt. unserer Militär-Ministerin und der ganzen Regierungsriege und fast aller Medien "wir sind felsenfest überzeugt Assad war es" und Herr Kornblum ist ebenfalls überzeugt alles andere sind Verschwörungstheorien.

Siegfried Marquardt | Fr., 13. April 2018 - 14:42

Ein Chlorgasangriff macht militärisch und politisch absolut keinen Sinn!
Der Einsatz des Kampfstoffes Chlorgas ergibt militärisch und politisch überhaupt keinen Sinn, weil die syrische Armee und ihre Verbündeten bereits in weiten Teilen des Landes die Überhand gewonnen haben! Warum sollte der syrische Staatschef Assad sein Prestige und Image aufs Spiel setzen und sich der internationalen Ächtung aussetzten? Hier spielen ganz andere dubiose und obskure politische Kräfte ein ganz böses Spiel, um den Konflikt in Syrien respektive im Nahen Osten noch weiter anzuheizen, der ohnehin kaum noch kontrollierbar ist. Es ist absolut unverständlich, dass gestandene Politiker so nur aus dem „kurzen Halt“ bzw. „aus der Hüfte“ mir nichts dir nichts kaum nachvollbare Entscheidungen mit ungeheurer Tragweite fällen, wo der Weltfrieden aufs äußerste aufs Spiel steht bzw. in Gefahr ist. Es ist absolut nichts beweisen zur Täterschaft im Falle des Giftgaseinsatzes in Syrien!