Amoklauf in einem Regionalexpress: In Würzburg hat ein 17-jähriger Afghane mehrere Fahrgäste teils schwer verletzt
Amoklauf in einem Regionalexpress / picture alliance

Würzburg - Amokläufer hat sich rasant radikalisiert

Der Axt-Attentäter von Würzburg hatte laut Staatsanwaltschaft „politische Motive“. In einem Bekennervideo des „Islamischen Staates“ soll er eine „heilige Operation“ in Deutschland angekündigt haben

Cicero Cover 04-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Er war den Ermittlern nicht bekannt, lebte unauffällig in einer Pflegefamilie und wurde innerhalb von kurzer Zeit zum Attentäter: Der 17-jährige Afghane, der in der Nacht zum Dienstag in einem Zug bei Würzburg fünf Menschen zum Teil schwer verletzte, hatte wohl politische Motive.

Er habe sich an „den Ungläubigen“ dafür rächen wollen, „was sie ihm und seinen Glaubensbrüdern angetan haben“, sagte der Leitende Bamberger Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Der Täter war gläubiger Muslim, aber der Polizei bislang nicht aufgefallen.

„Allahu Akbar“-Rufe

Ein Zeuge habe von „Allahu Akbar“-Rufen berichtet, „Gott ist groß“ auf Arabisch. Dies war nach Angaben der Ohlenschlagers deutlich auf einem der Anrufe zu hören, die an die Rettungsleitstelle gingen. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte zuvor davon berichtet: „Es gibt eine Aussage, dass der Täter, kurz bevor er von der Polizei erschossen wurde, einen islamischen Ausruf gemacht haben soll.“

Im Zimmer des Jugendlichen stellte die Polizei zudem eine „handgemalte IS-Flagge“ sicher, teilte der CSU-Politiker weiter mit. Darauf sei ein Text zu lesen gewesen, der darauf hinwies, dass sich der Täter „in letzter Zeit selbst radikalisiert hat“.

Die dem „Islamischen Staat“ nahestehende Nachrichtenagentur Amak meldete, dass der Attentäter ein „Kämpfer“ der Terrormiliz sein soll. Der Staatsschutz ermittelt in diesem Zusammenhang.

Zudem veröffentlichte die Agentur Amak am Abend ein angebliches Bekennervideo des Jugendlichen. Darin hält der 17-Jährige ein Messer in der Hand und bezeichnet sich als „Soldat des 'Islamischen Staates'“. Er kündigte eine „heilige Operation“ in Deutschland an: „Ihr kommt in unsere Länder, um unsere Männer, Frauen und Kinder zu töten. (...) So Gott will, werdet ihr in jeder Straße, in jedem Dorf, in jeder Stadt und auf jedem Flughafen angegriffen.“

Bäcker-Lehre in Aussicht

Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums sagte: „Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg.“ Auch das Bundeskriminalamt bestätigte die Echtheit des Materials. Zeugen wollen den Zug-Angreifer zweifelsfrei erkannt haben.

Wie der Jugendliche derartiges Gedankengut entwickeln konnte, ist den Ermittlern bislang ein Rätsel. Er war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen. Zunächst lebte er in einer Einrichtung der katholischen Kolpingbewegung in Ochsenfurt im Landkreis Würzburg. Vor zwei Wochen sei er in eine Pflegefamilie gezogen. Er soll sogar ein Praktikum in einer Bäckerei absolviert haben. Nach Angaben des bayerischen Sozialministeriums hatte er gute Aussichten auf eine Lehrstelle.

Der Bamberger Staatsanwalt Ohlenschlager erklärte bei der Pressekonferenz auch, was der Auslöser der Tat hätte sein können. Der junge Mann habe am vergangenen Wochenende vom Tod seines Freundes in Afghanistan erfahren. Daraufhin habe er sich an „Ungläubigen“ rächen wollen, die seinen muslimischen Freunden Leid angetan hätten. Seinen eigenen Tod soll der Jugendliche in Kauf genommen haben. 

Grauenhafte Szenen

Es müssen grauenhafte Szenen in dem Regionalexpress gewesen sein. Der Bundespolizei zufolge waren am Montagabend rund 25 bis 30 Reisende in dem Zug von Treuchtlingen nach Würzburg unterwegs. Kurz vor der letzten Haltestelle in Heidingsfeld soll der 17-Jährige seinen Angriff gestartet haben. Er schlug mit Axt und Beil auf die Köpfe der Fahrgäste, verletzte drei Personen schwer und eine Person leicht. Zwei von ihnen schweben noch immer in Lebensgefahr.

Bei den Opfern habe es sich um eine Familie und deren Freund aus Hongkong gehandelt. Das berichtete die „South China Morning Post“. Der Vater und der Freund hätten versucht, ihre Mitreisenden vor dem Angreifer zu schützen. 14 Fahrgäste erlitten einen Schock.

Der Zug stoppte per Notbremse, der Täter floh. Zufällig befand sich in Würzburg ein Sondereinsatzkommando, das sofort nach Heidingsfeld geschickt wurde. Der Täter habe die Polizisten mit einer Axt angegriffen, woraufhin er vor Ort erschossen wurde.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Arndt Reichstätter | Di., 19. Juli 2016 - 13:33

1) Wegen so etwas gibt es ein Recht auf privaten Waffenbesitz. Der Täter hätte nach 10 Sekunden unschädlich gemacht werden können. Aber leider argumentiert Cicero stets für eine "Verschärfung der Waffenrechte (wie gestern wieder Markus Ziener im Falle der USA).

2) Wieso erschießt die Polizei immer diese Attentäter? Ist nicht die Aufgabe der Polizei zunächst der Schutz der Gesellschaft? Schließt das nicht künftige Anschläge mit ein, die über Hintergrundwisse des Täters evtl. verhindert hätten werden können?

Wolfgang Tröbner | Di., 19. Juli 2016 - 14:32

Antwort auf von Arndt Reichstätter

zu 1) Bisher war ich immer gegen privaten Waffenbesitz. Angesichts der Terroranschläge der letzten Woche habe ich meine Meinung allerdings geändert. Es macht mich fassungslos, dass ein Staat, der weder willens noch in der Lage ist, seine Bürger zu schützen, es dem Bürger verwehrt, sich und seine Familie selber zu schützen. Im Gegenteil, der Staat kriminalisiert noch den Bürger, wenn er sich gegen Angriffe wehrt. Beispiele hierfür gibt es zur Genüge.

zu 2) Ich denke, dass auch die Polizei das Recht hat, sich zu verteidigen, selbst wenn der Attentäter dabei umkommt. Vermutlich war das auch der Wunsch des Täters. Und außerdem: Über welches Hintergrundwissen sollte denn der Täter verfügt haben? Was wußte er, was nicht schon bekannt war? Die Behörden wissen doch schon längst, wie und von wem solche Leute rekrutiert werden. Und was wird dagegen getan? Vermutlich nicht viel.

Kat Teker | Di., 19. Juli 2016 - 15:07

Antwort auf von Arndt Reichstätter

"Der Täter wurde auf der Flucht erschossen" ist etwas unklar formuliert. Die Polizisten erschossen laut eigener Aussage keinen davonlaufenden Täter, sie stellten den Flüchtenden, der sie daraufhin mit einer blutverschmierten Axt angreifen wollte u. erst dann fielen Schüsse, eindeutig ein wichtiger Unterschied.

Viele Menschen unterschätzen die Treffgenauigkeit auch geübter Schützen in solchen Fällen massiv. Der Täter ist in Bewegung u. vor allem stellen Einsätze dieser Art für jeden Menschen natürlich eine emotionale Extremsituation dar, die auch nicht steuerbare körperliche Auswirkungen haben kann. U.a. veränderte Atmung oder verringerte Beweglichkeit der Schultern, was auch geübte Schützen stark einschränkt.

Selbst wenn der Polizist die Maxime "Eigenschutz geht vor" ignoriert u das Leben des Täters über sein eigenes gestellt hätte, wäre die dafür erforderliche Treffgenauigkeit beim Anblick eines Axtmörders, der sich auf einen stürzen möchte, daher leider ein kleines Kunststück.

zu 1) Ich habe nichts gegen die Argumentation für scharfe Waffenrechte. Ich habe nur etwas gegen einseitige Argumentation. Es gibt ganze Bücher, die sich mit den Vorteilen einer bewaffneten Bevölkerung auseinandersetzen. Cicero liegt hier weniger falsch oder richtig, sondern erledigt seine Aufgabe nicht: Journalismus ist die vorbehaltslose Präsentation der Fakten und alle daraus entstehende möglichen Meinungen.

zu 2) Sicherlich hat die Polizei das Recht auf Selbstverteidigung. Dies war aber nicht mein Punkt: Nennen Sie mir einen Terroranschlag im letzten Jahrzehnt, bei dem der Täter nicht getötet wurde. Selbst bin Laden hat man umgebracht. Wenn man sich aber nur selbst verteidigen möchte, wäre es dann nicht günstiger seine Arme aus den Herkunftsländer der Terroristen abzuziehen? Ich meine fast, wir würden sogar unseren amerikanischen Freunden helfen, wenn wir aufhören, deren Politikern Gründe zu liefern, sich als Rüstungslobbyisten zu betätigen.

Kat Teker | Di., 19. Juli 2016 - 17:28

Antwort auf von Arndt Reichstätter

ob man die in einer einer solchen Situation dann aber auch trifft, das ist wie gesagt eine ganz andere Frage. Da liegen ja üblicherweise keine Scharfschützen, die den Täter ganz bedächtig ins Visier nehmen können. Sie stehen mit Kurzwaffe und voller Todesangst jemandem gegenüber, der sie töten will. Sie müssen schnell reagieren, sie haben vermutlich Panik und sind froh, wenn sie den Täter überhaupt treffen, ehe er sie trifft!

Sie dürfen auch nicht vergessen, dass die Polizei sich hier i.d.R. eben Menschen ggü. sieht, die sterben wollen (Paradies, Jungfrauen und so...) und sich dementsprechend verhalten.

Usama bin Ladins Tod würde ich etwas anders einordnen, er starb nicht während er ein Attentat verübt. Auch ein sehr interessantes Thema, wie ich finde, die vermutlichen Hintergründe seines Todes beeinhalteten zumindest für mich die ein oder andere Überraschung u sollte das alles so stimmen, scheint es wirklich, als hätte es die Möglichkeit gegeben, ihn vor Gericht zu stellen.

Kat Teker | Di., 19. Juli 2016 - 17:46

Antwort auf von Arndt Reichstätter

Ja, ich sehe es wie Sie, das Einmarschieren der Armeen hielt ich auch in den allermeisten Fällen für falsch und ein Truppenabzug muss irgendwann erfolgen, ebenso wie ein Ende dieser unsäglichen Drohnenmorde. Wenn ich mir dann noch anschaue, an wen wir Waffen etc liefern, wird mir fast schlecht.

Und wie Ihnen erschien mir wie gesagt das Töten Usamas auch mehr als fragwürdig. Nur ist die direkte Konfrontation mit Selbstmordattentätern oft eben nochmal etwas ganz anderes. Immerhin konnten aber ja die Mitwisser/-täter, die man im Nachklang solcher Attentate ausfindig machen konnte, häufig fest genommen werden, ohne dass eine unmittelbare Gefahr für die Polizisten dem im Wege stand.

Kat Teker | Mi., 20. Juli 2016 - 11:57

Antwort auf von Arndt Reichstätter

Dieses Recht auf privaten Waffenbesitz gibt es hier übrigens nur für Menschen, die aus sehr klar eingegrenzten Gründen als akut gefährdet gelten - also beispielsweise Politiker...
Alle anderen Menschen dürfen ihre Waffen nicht bei sich tragen, selbst auf dem Weg zur Jagd oder zum Schießstand müssen Waffe und Monition so untergebracht sein, dass es definitiv unmöglich wäre, sich bei einem plötzlichen Angriff selbst zu verteidigen.

Ulrich Otto | Di., 19. Juli 2016 - 13:53

In der ARD wurde angesichts des gestrigen Zuganschlags gerade über eine eventuell falsch gelaufene Betreuung von alleinstehenden jungen Männern aus Krisengebieten diskutiert.
Ich verbiete es mir, mich dazu zu äußern. Ich stelle aber fest, dass dieser bedauernswerte Afghane nun nicht mehr betreut werden kann.

Sonia Doffagne | Di., 19. Juli 2016 - 14:47

28 minutes Gilles Kepel / Lutte antiterroriste : jusqu'où faut-il aller ? http://www.arte.tv/guide/fr/068400-011-A/28-minutes

Diese Mörder weisen, schon vor dem Radikalisieren und der Tat, auf ein psychotischen Profil. Ihr Leben ist an einem gewissen Punkt aus dem Ruder gelaufen. Die finden keine andere Möglichkeit, Aggressionen abzubauen. Die Familie von diesen Typen wird oft entweder durch die Abwesenheit vom Vater markiert ; oder von omnipotenten gleichgültigen Vater. Daech , eine sektarische faschistische Mafia, die Positionen im Irak / Syrien verliert, hat es geschafft, in den Kopf des jungen ungebildete Menschen eine Ideologie zu injizieren , die sie zu Helden macht . Also, die können mehr Bedarf an Psychiatern haben , dann an Bildung !! (Wer gebildet ist, lässt sich nicht so leicht manipulieren), vor dem radikalisieren möglicherweise!! Und wir brauchen vorallem tapfer und zusammen haltend unser freies Leben fortzuführen.

Es gibt Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte von Millionen Menschen, denen es schlimmer als den Tätern von Würzburg oder Nizza ergeht.
Der Unterschied: Sie haben als Rollenmodell nicht einen gescheiterten Religionsführer, der beim zweiten Karriereversuch als Massenmörder/Kriegsherr erfolgreicher war.
Wer das Rollenmodell "Mohammed" eingetrichtert erhält, hat mit ziemlich grosser Sicherheit einen weniger erbaulichen Umgang mit Frustrationen als wenn er das Rollenmodell "Jesus", "Buddha" oder was-auch-immer hat.
Ich bin selber Atheist - aber ich halte die Lehren des für seine Friedfertigkeit gekreuzigten Zimmermannes für anspruchsvoller als jene des gescheiterten arabischen Sektengründers und Provinzpolitikers.

Perfide am Islam ist seine Ambivalenz.
Die Zweiteilung von Mohammeds Biografie macht den Islam für einen "Albert Schweitzer" genauso attraktiv wie für einen "Josef Mengele".
Das macht den Islam schwer zu fassen und kaum kritisierbar.

Nicht verarbeitete Traumata, Anerkennungssucht ... Sind die Ursachen. Terrorismus ein Mittel. Islamismus ist gerade "en vogue". Die Täter sind ursprünglich nicht besonders religiös. Aber es ist entweder Ihre ursprüngliche Kultur; oder eine gerade passende Gelegenheit (für Konvertiten z.B.). In diesem besonderen Fall soll der Täter geschrieben haben " Bete für mich, Vater, dass ich mich an diesen Ungläubigen rächen kann". Der Kulturschock hat ihn vielleicht dazu gebracht, Anerkennung von seinem Vater wieder zu suchen. Eine "Selfie" Generation zwischen 2 Welten, die sich überfordert fühlt, und die nicht mit Frust umgehen kann.
Klar muss sich der Islam reformieren. Keine Frage. Aber die heutige Gesellschaft hat deutlich Schwierigkeiten mit psychischen Krankheiten. Nicht nur Muslimen. Übrigens, die Mehrheit der Menschen (Muslimen und anderen) wird nicht gewalttätig, und geht lieber zum Arzt wenn gar nichts mehr geht. "Gott" sei dank !! :)

... hat mit rigiden Denkmuster zu tun (alles weiß oder alles schwarz). Ob religiös oder nicht. Wie man damit umgeht ist die Frage. Gegen Fanatismus/Extremismus/Terrorismus kommen wir mit Gegengewalt zu kurz. Nicht, dass man sich nicht verteidigen sollte (!!), aber es wird einfach nicht reichen. Wie war es nochmal : "einfache Lösungen zu komplizierten Problemen" ? Geht nicht. Es sei denn, man sucht gezielt einen totalen Krieg. Wo man nicht mehr weiß, wogegen/gegen wen man kämpft. Mittlerweile sollte man wissen, wieweit das fürht (und hier rede ich nicht vom 2. Weltkrieg; sondern von den andauernden Kriegen in Afrika, die Kriege in Irak und Libyen, . ... Messbare Erfolgen ?? ...

Joachim Walter | Di., 19. Juli 2016 - 14:50

... was uns die Politiker und Medien da in den letzten Tagen so mitgeteilt haben:

a) ein Militärputsch mit dem Ziel einen offensichtlich größenwahnsinnigen Präsidenten davon abzuhalten sein Land zu islamisieren geht gar nicht!
Mal sehen was uns die Herren morgen zum Jahrestag des Hitler-Attentats wieder von den tapferen Widerstandskämpfern erzählen.

b) die Attentäter von Nizza und Würzburg waren

- Einzeltäter, wahlweise Amokläufer oder Wahnsinnige

- nicht besonders religiös, vielleicht ein bischen ein gläubiger Muslim

- hatten nichts mit dem Islamischen Staat zu tun, obwohl der IS gerne die Verantwortung übernimmt

c) diese Geschehnisse haben natürlich überhaupt nichts mit der ungesteuerten Einwanderung und offenen Grenzen zu tun, und schon gar nichts mit dem Islam!

d) und überhaupt ist Weiss schwarz, und Schwarz ist weiss!

Bitte entschuldigen sie meinen Zynismus, aber es wird mit jedem Tag unerträglicher.

J. Walter

Das mangelde Verständnis dafür wie der IS funktioniert und dass es eben keiner direkten Verbindung bzw keiner beidseitigen Kommunikation bedarf, um seine Anhänger zu Attentaten zu motivieren, das irritiert mich auch sehr. Würde mir jemand sagen, dass er jetzt im Namen Allahs Ungläubige abschlachten wird und das dann auch tut, hätte diese Tat nach meiner Definition doch recht eindeutig einen islamistischen Hintergrund.
Die Frage, ob er nur in diesem Punkt den Aufforderungen des Korans nachkam oder ob er bspw auch Alkohol getrunken hat oder gern Musik hörte und damit ja gar nicht wirklich Muslim gewesen sein kann, hätte ich vor einigen Jahren eher aus der Ecke der Islamisten vermutet, aber nein, denen ist das gut genug, unsere Medien hingegen...

Und die Annahme, es könne auch nur einen einzigen religiösen Selbstmordattentäter geben, dem man ernsthaft psychische Gesundheit attestieren kann, die finde ich auch sehr - sagen wir mal befremdlich.

Herr Walter, es handelt sich bei ihren Text um keinen Zynismus, sondern um Fakten der aktuellen Situation.

Es wird nicht mehr lange dauern bis auch die Fantasten – egal von welcher Partei (oder parteilos) - die ungesteuerte Einwanderung (jetzt gesteuert mit der EU und Erdoğan) als Wahnsinn bezeichnen werden.

Ich wohne in einer kleinen Gemeinde, die vom Fremdenverkehr lebt.
Nachdem sich nun alle Parteien für die Ansiedlung von Flüchtlingen, Asylanten, allein „reisenden“ Jugendlichen usw. ausgesprochen haben, kippt hier langsam die Stimmung.

In meiner näheren Nachbarschaft ist kaum mehr eine deutsche Sprache zu hören. Der Lärmpegel ist jedoch um ca. 200 % gestiegen (ob hier Extremisten dabei sind, ist nicht Thema meiner Antwort auf Ihren Beitrag). Ich bezweifle jedoch ob dies die Zukunft unseres Landes sein soll.

Ich zitiere mit Merkel: dann ist das nicht mehr mein Land!

... dann setzt die Wirklichkeit offensichtlich noch "einen drauf":

Der verblendete Attentäter von Nürnberg ...
- scheint sich nur als Afghane ausgegeben zu haben, um größere Asylchancen zu haben
- hat seine Tat vorher als Video angekündigt
- schlug wahllos auf ihm unbekannte Menschen ein, die er als "Ungläubige" ansah
- rief während seiner Tat "Allahu Akbar"
- war unauffällig und "offenbar bestens integriert" mit fantastischer Bleibeperspektive (Bäckerlehre in Aussicht)
- hat sich angeblich innerhalb weniger Tage radikalisiert

Und in den Medien lese ich das "wir"uns jetzt Gedanken darüber machen sollen ...
- was WIR falsch gemacht haben
- ob das überhaupt ein Terrorist war (oder doch nur ein dummer Junge?)
- ob man den, angeblich über den Tod seines Freundes in Afghanistan verbitterten, Jungen überhaupt als Islamist bezeichnen darf
- das wir jetzt bloß nicht die Politik der offenen Grenzen und der unkontrollierten muslimischen Einwanderung in Frage stellen sollen.

nun ja, wenn man das so sieht wie Sie, ist man dann plötzlich Nazi und alt und dumm und geht Populisten auf den Leim und muß nur richtig aufgeklärt werden ... Wir hatten zwar Bach und Händel, Haydn Mozart und Beethoven, auch Wagner, Kant, Fichte, Schlegel, Goethe Schiller und Hunderte mehr, aber was wir da reinbekommen, ist für uns Armseligen im Geiste doch eine echte Bereicherung ...

Da fragt man sich schon, was uns unserer Politiker noch zumuten werden und warum die Masse das auch noch hinnimmt

es ist die Wahrheit.

Das ist genau so , als würde man versuchen uns zu erklären das der Alkoholismus überhaupt nichts mit Alkohol zu tun hat.

Und im Umkehrschluss hat natürlich der Islam "überhaupt nichts" mit Islamismus zu tun.

Nur feindlich gesinnte Kräfte in Deutschland unterstellen den "Traumatisierten" das sie „Allahu akbar" gerufen haben.

Nein, die müssen sich verhört haben ( die nörgelnden Kritiker ) denn in der Regel rufen die "Traumatisierten" Give Peace a Chance .

Wir lernen tagtäglich neu dazu.

Peter Bigalk | Di., 19. Juli 2016 - 16:05

Wenn ich die Diskussion über die Frage höre, wann ein Terrorist zum Terroristen wird, wird mir speiübel. Es gibt keine guten oder schlechten Terroristen. Den Opfern dürfte diese Diskussion ziemlich schnuppe sein und mir auch. Wir müssen den Kampf annehmen und der heißt (um mit Sarkozy zu sprechen): Wir oder die! Alles andere ist Augenwischerei. Es ist mir auch wurscht, ob 99% aller Muslime nichts mit Gewalt zu tun haben, aber wir alle müssen erkennen, dass der Islam und Perspektivlosigkeit zumindest der ideologische Kitt für solche Anschläge ist bzw. sind. Mit Sozialarbeitern und dem europäischen Rechtsstaat kann man aber leider nicht effektiv vorgehen, um das zu kapieren, brauchen wir aber noch paar Jahre....

Karola Schramm | Di., 19. Juli 2016 - 20:03

Wenn man auch noch nichts weiß - so ist es doch fast egal, ob die Tat aus religiösen Gründen stattfand oder nicht.
Ein junger Afghane macht sich auf nach DE in der Hoffnung hier Frieden und Ruhe zu finden. Was hat er hinter sich ? Afghanistan ist vom Westen besetzt, die Industrie die dort angesiedelt ist, zahlt fast keine Steuern und keine guten Löhne. Ein großes Freilandlabor für die Wirtschaft, die sich dort eingenistet hat. Der Krieg ist immer noch nicht beendet.

Viele Afgh. die hierher kommen, haben vorher für die deutsche Truppe gearbeitet und sich Feinde im eigenen Land gemacht.
Wie sollen sie dort leben, wenn sie als Verräter gebrandmarkt sind ? "Mit 17 hat man noch Träume...." diese haben die jungen Menschen auf den Weg in den Westen. Doch wenn sie dann hier sind, will sie keiner.
Sie werden hilflose Opfer & dann zu schrecklichen Tätern weil sie von viel zu Vielen im Stich gelassen wurden. Da bleibt nur die verzweifelte Rache. Wer kann ihnen das verdenken ?

Sehr geehrte Frau Schramm,
Glauben Sie ernsthaft dieser Mann hätte sein religiöses Weltbild, das es ihm erlaubt Ungläubige abzuschlachten, erst seit dem Letzten July hier bei uns entwickelt?
Glauben Sie ernsthaft, er würde seinen Vater bitten für ihn zu beten, dass er in den Himmel kommt, wenn dieser Vater nicht ähnlich denken sollte, bzw. seinen Sohn dahingehend erzogen hat?
Glauben Sie ernsthaft er kam um sich hier zu integrieren?
Glauben Sie ernsthaft ein human geprägter, auf Hilfe bedachter junger Mensch würde anderen Menschen mit einer Axt, die er sich vorher mit Bedacht besorgt hat, die Köpfe einschlagen und einer Frau zweimal damit ins Gesicht schlagen?
Glauben Sie das alles?

ich bitte Sie! ;-) Nur weil der Junge in einer archaischen, gewaltverherrlichenden Gesellschaft sozialisiert wurde, heißt das doch nicht, dass wir ihn nicht gegen seinen Willen komplett hätten umkrempeln können. Wir schaffen das, 600 Stunden Integrationskurs und westliche Bildung wischen die Sozialisation von Menschen ratzfatz weg!

Wie bitte? Der ursprüngliche Islam verteufelt fremdes Wissen, Forschung, Neugierde, ... und das Hinterfragen oder gar Uminterpretieren des Korans, der mit so ziemlich allen wesentlichen Werten Europas kollidiert? Ach, einfach noch viel, viel mehr Geld für die ausgeben, die sich nicht freiwillig genug um Integration bemühen! Das fehlt dann für die Flüchtlinge*, die sich integrieren wollen und die von sinnvollerer Unterstützung wirklich profitieren würden? Die 5.000 Euro pro Monat vielleicht sogar dankbar werden ließen? Jetzt werden wir aber mal nicht kleinlich oder gar sozialneidisch!

*und natürlich auch den Steuerzahler, die diese Unsummen erarbeiten

Hallo Frau Schramm, ich bin auch gegen den Afghanistankrieg, aber Ihre Argumentation verstehe ich nicht. Wenn ein junger Mann aus Afghanistan nach Deutschland kommt, kommt er freiwillig. Um diesen jungen Mann haben sich wohl viele Menschen in Deutschland gekümmert. Er hat Chancen bekommen, er wurde nicht im Stich gelassen. Ebenso wie die beiden Brüder aus Tschetschenien in USA viele Chancen und Möglichkeiten erhalten haben, bevor sie dann Bomben beim NY Marathon zündeten.
Wieso bleibt diesen Menschen nur die verzweifelte Rache? Verstehe ich nicht! Und ich verdenke ihnen das sehr wohl! Machen Sie bitte nicht aus Tätern Opfer!

Danke Frau Kröger.

Ich gehe davon aus, dass dieser junge Mann "freiwillig unfreiwillig" hierher kam. Wie alle "Flüchtlinge." Oder glauben Sie, dass, ohne Krieg in Syrien und Afgh. diese jungen Leute alle von ganz allein, nur weil DE so schön ist, hierher gekommen wären ?
Ich nicht.
Letztlich geht es, denke ich, auch nicht unbedingt um Zukunftschancen die jemand hat, sondern darum, wie er die andere Gesellschaft, in der kein Krieg herrscht, innerlich erlebt.

Als Beispiel. Neulich las ich eine Analyse eines Romans, in dem der Protagonist sagte, nachdem seine geliebte Frau gestorben war, dass ihm sein ganzes Leben unter den Füßen wie weggerissen schien, er keinen Sinn in nichts mehr sah. Wenn er eine Atombombe gehabt hätte, hätter er in seinem ganzen Leid am liebsten die ganze Welt, die ihm nichts mehr zu bieten hatte, mitgerissen in sein Elend und seinen Untergang. - Gut - er hat es nicht getan.Hatte immer noch irgendwo eine Sicherung, die nicht durchgebrannt war.

Tut mir leid Frau Schramm, aber den "Helden" des von Ihnen genannten Romans kann ich nicht verstehen. Wirklich nicht. Wenn seine geliebte Frau stirbt, was kann der Rest der Welt dafür? Wer den Boden unter den Füßen verliert, kann sich selber umbringen, aber nicht andere Menschen! Dafür gibt es keine Entschuldigung!

Ja - und da greift man zuallererst eine offensichtlich nicht-deutsche Familie an.

Es passt aber ins Bild des Islamofaschismus.

Offenbar war der Täter Paschtune. Die Chinesen wiederum gingen auch als Hazara durch (ich empfehle den Wikipedia-Eintrag zu den "Hazara").

Der Täter hat nur getan, was er in seiner Heimat gelernt hat: Die vermeintlichen Hazara als Untermenschen zu betrachten und sie auf ihren Platz (nach seiner Meinung) zu verweisen.
Auch der Roman "Der Drachenläufer" geht auf die kritische Situation dieser Volksgruppe in der afghanischen Gesellschaft ein. Kann ich empfehlen.

Der Junge ist ganz einfach ein kleiner, mieser Neo-Nazi gewesen, der aus Frustration Menschen mit fernöstlichen Gesichtszügen massakrieren wollte.

Gut, dass die Polizei saubere Arbeit geleistet hat.
Mein Mitleid für Neo-Nazis jeder Hautfarbe hält sich in engsten Grenzen.

Rachegelüste, Verzweiflung, Traumata etc pp sind unter keinen Umständen eine Entschuldigung für das Ermorden von unbeteiligten Menschen. Davon ab scheint dieser Junge sehr, sehr viel Hilfe in D bekommen zu haben. (Nebenbei: mich würde interessieren, ob die Toten solcher Mordanschläge hier jetzt in die Statistik rechter Gewalt eingehen, sind schließlich eindeutig rassistisch[sic] motiviert.)

Ja, der Westen hat zweifelsfrei viel zu viel vermeidbares Leid in diesen Regionen angerichtet. Besonders friedlich war's dort aber auch vorher nie wirklich lange, oder? Die Welt ist nicht schwarz/weiß und die Muslime sind sicher nicht nur Opfer des Westens, der jetzt halt mit den Konsequenzen seiner Untaten konfrontiert wird. Gerade die Afghanen bekommen Untaten auch ganz alleine hin, schauen Sie sich mal die Lage der Frauen dort an. Was für einen Mann der Aufenthalt in Guantanamo bedeuten kann, ist für hunderttausende Frauen schlicht Ehe, die auch gern mal schon mit 8, 9 Jahren beginnt.

Wissen Sie Herr Taker, was die Afgh. vorher getan haben, spielt hier gar keine Rolle. Fakt ist, dass unsere BW mit der NATO dort steht, wo sie nichts zu suchen hat.
Andere Länder, andere Sitten. Das sollte auch im 21. Jahrh. noch gelten. In Afgh. ist nach der Intervention nichts besser, sondern schlechter geworden und infolgedessen auch hier.

Dass familiäre Zustände und Kindheitserlebnisse etc. bei der Beurteilung einer Straftat, auch wenn sie noch so groß ist, eine Rolle spielen, ist dem demokratischen Strafrecht zu verdanken. Wer das anders will, hat ein Nazistrafrecht im Sinn.

Das, was ich schilderte, fand in Afghanistan leider nicht nur vor dem Einmarschieren westlicher Armeen statt, es ist noch immer bitterster Alltag.

Ich streite genauso weder ab, dass traumatische Erlebnisse einen Menschen prägen, noch dass auch der Westen solche Erlebnisse ausgelöst hat (im Gegenteil, ich erwähnte es bereits vor Ihnen). Ich fühle mich jedoch verpflichtet, die Mißstände anzuprangern, zu denen ursprüngliche Formen des Islams führen. Die Muslime in den betroffen Ländern bezahlen dafür oft mit dem Tod und selbst in Europa werden kritische Stimmen, die zu laut werden, mit Morddrohungen überzogen u leben tlws seit Jahren unter ständigem Polizeischutz.
Es geht mir bei Islamkritik nicht darum, dass Muslime böse sind, lächerliche Idee. Es geht darum, gerade die moderaten Muslime zu unterstützen, die mit immer repressiveren Strukturen konfrontiert werden!

Davon unberührt bleibe ich dabei: Mord an Unschuldigen verdenke ich jedem Täter, losgelöst von jeder Sozialisierung.

der hat mit 15, wenn es stimmt ganz bestimmt nicht als Übersetzer gearbeitet. Ob sein Alter, sein Name seine Herkunft überhaupt stimmen? wer weiss es. Wieso war der hier, wo doch seine Eltern ?? noch zu Hause sind und mit ihm kommunizieren. Solche Minderjährige sollte man den Eltern zurück schicken.

das Sie für die/den Täter mehr Vertändnis und Empathie zeigen, als für die Opfer.
Das es in Afghanistan trotz der "Lüge" Brunnen bauen zu wollen oder Mädchenschulen zu errichten, wahr wohl jeden halbwegs politisch interessierten Bürger klar, das dies nur eine Lüge sein konnte.

Sie sollten sich etwas mehr dafür einsetzen für die "Jungs" der Truppe ( der BW ) einzusetzen die trau­ma­ti­siert aus AFG als Krüppel...Im Kopf total verbrannt...hunderte bis tausende Ehen sind geschieden worden, und nicht für angebliche siebzehnjährige denen sofort den Zustand "traumatisiert" ohne Bedenken attestiert wird.

Während man teilweise den "AFG-Kämpfern" der BW ... als Simulanten darstellt und die Unterstützung halbherzig ist.

Fragen Sie mal einen Krüppel oder traumatisierten ehemaligen Angehörigen der BW wie der so darüber denkt, was Sie hier so schreiben.

Carola Schmidt | Di., 19. Juli 2016 - 20:07

Solche Attentate erst dann als "islamistisch" motiviert einzustufen, wenn Verbindungen zum IS o.ä. Gruppierungen nachweisbar sind, verstellt m.E. den Blick auf Grundlegendes. Der Islam hat eine Affinität zu Gewalt, dokumentiert im Koran und den abgeleiteten Schriften. Die milderen" Suren zu "Ungläubigen" verblassen angesichts der Anzahl bösartiger Und allein die Passi in der Scharia zu "Frauen" und "Famileinrecht" sind selbstredend. Der IS liefert nur die Blaupause für die Realisierung dieses Konzepts. Dennoch denke ich, die Mehrheit der Muslime lehnt diese Art der Umsetzung ab. Und um zu einem feigen Mörder zu werden, gehört sicherlich noch mehr. Doch gerade deshalb erwarte ich von den muslimischen Gemeinden, endlich einen tabufreien Diskurs über ihren Glauben/den Islam zu führen, zuzulassen. Dass danach nicht mehr viel übrig bleiben mag, muss ausgehalten werden. Da könnten wir evtl. unterstützen, viel mehr leider nicht. Die Hoffnung indes stirbt bekanntlich zuletzt, hoffentlich...

Islamistisch motiviertes Morden ist keine Erfindung des IS (und auch nicht Taliban etc), sondern des Korans. Und dazu kommt eben noch, dass der IS Menschen ganz anders zu Anschlägen bringt, als es bei bisherigen Terrorstrukturen i.d.R. üblich war. Es gibt keine Führungsstrukturen, die gemeinsam mit den Tätern Anschläge plant oder sie auch nur persönlich zu spontanen Anschlägen aufruft. "Just do it!"

Es wird Zeit, nicht nach jedem Anschlag das Hauptaugenmerk auf die absurden Fragen nach Erfüllung hanebüchener Kritien zu lenken, die angeblich für islamistischen Hintergrund erfüllt sein müssen. Es gibt dringendere Fragen, die müssen endlich auch von Politik und Medien gestellt werden!

Auf einen aufgeklärteren Islam können wir so schnell vermutlich leider nicht setzen. Selbst in D wurde man für entsprechende Äußerungen mit Morddrohungen etc überzogen und gerade die türkische Gemeinde ist jetzt aufgeheizter denn je. Dieses Klima lässt selbst meine leisesten Hoffnungen verstummen.

ursula keuck | Di., 19. Juli 2016 - 21:27

„Wieso konnte der Angreifer nicht angriffunfähig geschossen werden?“ so die SPITZEN-GRÜNE-IKONE Renate Künast. Deprimierend für die Einsatzkräfte, kein Kommentar diesbezüglich im Staatsfernsehen ZDF-Spezial oder Brennpunkt.
Anschließend hätte der ehemalige RAF-Anwalt Ströbele, als Pflichtverteidiger des Blutdürstigen Barbarischen Verbrescher auf Bewährung plädiert und unsere linke, ideologische Justiz - Brüder im Geiste – hätte zugestimmt.
Die Einäugigkeit der Justiz durch ideologische Voreingenommenheit, sieht die Einwanderer weiterhin nur als Opfer und fürchtet sich in ihren Urteilen vor Einwanderungs-Lobby und durch die Gewaltherrschaft seitens krimineller Einwanderungsclans.

Anton Gruber | Mi., 20. Juli 2016 - 01:50

In den "ö.r. Rundfunkanstalten", durch deren Berichterstatter und sorgfältig ausgewählten Interviewpartnern wird diese schreckliche Tat darauf verengt, ob es sich um einen "normalen Verrückten" oder einen "islamstisch forciert Selbstradikalisierten" handelt. Hauptsache scheint zu sein, daß es sich möglichst um keinen der 100.000fach unregistrierten oder verlogenen "Merkel-Flüchtlinge" handeln möchte. Das scheint deren einzige Sorge zu sein.

Als ob das an der Schrecklichkeit der Tat etwas änderte. Kein Wort von den chinesischen Gästen, die ja grauenhaft verletzt worden sein sollen. Man stelle sich ein Monster vor, das eine Axt in Menschen hineinschlägt und mit Messer hinterher sticht. "Wir" wollen wissen wie es den Verletzten geht! Ob sie wieder aufkommen können. Ist man schon gewöhnt, das Schlimme so einer Tat nur noch an der Anzahl von Toten zu messen?
Und MdB Künast drückt ihre Emotion zu allererst mit ihrer Infragestellung der Erschießung des Täters aus. Mein Gott, wo sind wir?

Heiner thiessen | Mi., 20. Juli 2016 - 02:01

Der junge Afghane hatte gerade vom frühen Ableben eines guten Freundes in Afghanistan erfahren. Wir werden nicht darüber informiert, was seinem Freund dort widerfahren ist. Ein gewalttätiger Mord per Drone? Wir vergessen gerne, dass der Westen dort im Jahre 2001 einmarschierte und der Krieg noch lange nicht vorüber ist. Wie würden wir reagieren, wenn Eltern oder andere Freunde und Verwandte bei dieser Invasion das Leben verloren? Kann man das verkraften? Ich denke noch heute an die Vergewaltigungen deutscher Frauen vor über 70 Jahren, weil es in der eigenen Familie passiert ist. Wir waren an dieser Invasion beteiligt. Wir vergessen die langen Kausalitätsketten und sehen nur die schreckliche Axt. Es ist nur allzu menschlich. Aber das Gesetz von Ursache und Wirkung kann auch durch die Aussicht auf eine Bäckerlehre nicht aufgehoben werden.

Karola Schramm | Mi., 20. Juli 2016 - 16:05

Antwort auf von Heiner thiessen

Richtig, Herr Thissen, Sie schreiben es. "Aber das Gesetz von Ursache und Wirkung kann auch durch die Aussicht auf eine Bäckerlehre nicht aufgehoben werden."

Kat Teker | Mi., 20. Juli 2016 - 16:45

Antwort auf von Heiner thiessen

wer vergisst das denn? Wird nicht quasi in jedem Bericht über Terroranschläge in Europa nach den Gründen für die Radikalisierung gefragt und dabei das Hauptaugenmerk auf die westlichen Interventionen in den entsprechenden Ländern und auf das Versagen der Integrationspolitik gelegt?

In dem Punkt, dass man bei Menschen, die voller Hass auf den Westen sind, diesen sicher nicht mit einer Bäckerlehre, Gitarrenunterricht und einem Zuhause in einer Pflegefamilie austreiben kann, muss ich Ihnen allerdings leider zustimmen.

Robert Müller | Mi., 20. Juli 2016 - 07:26

Er soll aus dem pakistanisch / afghanischen Grenzland kommen und hat sich hier wohl nur ein besseres Leben erhofft. Die Afghanen, die tatsächlich einen Fluchtgrund haben, sind die dortigen Schiiten. Ich vermute er hat die dort übliche Mentalität der Blutrache mitgebracht. Das ist eben das Problem, dass ich schon seit Monaten sehe, dass da eben keine "versifften 68er" kommen, sondern Typen, die schon mal mit dem Beil zuschlagen. Passen würden die zu den AFDlern, die wollen die aber nicht, während die Linken/Grünen sie wollen, zu denen sie aber nicht passen. Und Merkel sieht wie immer kein Problem und würde es wieder so machen. Das Leben außerhalb Deutschlands ist härter als hierzulande und diese Leute bringen die dabei erworbene Härte mit. Wir werden uns darauf einstellen müssen, wenn die 3. Welt nach Deutschland kommt. Merkel sicher nicht, die bekommt eine Leibwache auf Lebenszeit oder zieht irgendwann in eine Gated Community.

Michael Ginster | Mi., 20. Juli 2016 - 07:30

Nach allem was man bisher weis und nachdem was man in dem veröffentlichten Video sehen kann, kam dieser junge Afghane oder Pakistani nicht nach Deutschland um sich zu integrieren.
Auch hatte er sein übersteigertes, muslimisches Weltbild, das es ihm erlaubt Nichtgläubige abzuschlachten, nicht erst seit letztem July in Deutschland entwickelt. Er brachte es mit.
Den Touristen in der Bahn schlug er mit der Axt auf die Köpfe. Der Frau auf der Strasse, die ofmals unerwähnt bleibt, hiebte er die Axt zwei mal ins Gesicht.
Statt jetzt nur noch bessere Integration zu fordern ist es zwingend, die Identitäten der passlos engereisten Einwanderer aufzuklären. Deutschland macht einen grenzenlos naiven Eindruck.
Flüchtlingen zu helfen ist richtig. Die eigene Sicherheit aber komplett aufzugeben und Menschen unbekannter Identität und unbekanntent Alters massenhaft in unserm Land zu lassen ist durch nichts gerechtfertigt.

Ich glaube auch, dass der Täter bereits radikalisiert war, bevor er sich auf den Weg nach DE gemacht hat.

Indiz: Wenn jemand nach Europa kommt, um sich ein besseres Leben aufzubauen, kann er eigentlich bei der Einreise seine genaue Herkunft angeben. Wenn er das nicht macht, hat er was zu verbergen, oder? Auch die Tatsache, dass er bislang in DE nicht weiter aufgefallen ist (sich also angepaßt gezeigt hat) widerspricht dem überhaupt nicht. Im Gegenteil.

Diese Verhaltensweise würde übrigens genau in die vor der großen Einreisewelle 2015 verkündete IS-Strategie passen, dass man mit den Flüchtlingsströmen Terroristen in Europa einschleusen will. Leider wurde das aber von der Politik vollkommen ignoriert.

Jetzt die These aufzustellen, dass der Mann sich erst hier in 2-3 Tagen selbst radikalisiert habe, ist schlicht und ergreifend dumm und soll nur von den Fehlern der Politik ablenken.

Martin Lürßen | Mi., 20. Juli 2016 - 07:38

Rätselhaft ist mir, wieso die These der "rasanten Radikalisierung" und den Tatauslöser des "Todes eines Freundes" in Afghanistan so unhinterfragt übernommen wird. Vermutlich, weil sie in das Denkschema: Moslem wird vom bösen Westen Unrecht getan, so daß er sich rächen muß, paßt?

Mindestens ebenso wahrscheinlich erscheint mir folgendes Szenario: Der Jugendliche kam vor einem Jahr bereits mit der Absicht einen Anschlag zu begehen her. Um seine Absicht auch verwirklichen zu können, hat er sich entsprechend unauffällig und "gut integriert" verhalten. Wäre sonst ja auch arg blöd. Auslöser der vorgeplanten Tat war dann vielleicht tatsächlich der Tod eines Freundes in Afghanistan - der ebenfalls einen Selbstmordanschlag verübt hat. Was dann halt das Signal war und das Zeichen für den hier Befindlichen, das sein Freund tatsächlich ernst gemacht hat.

Schabert Albert | Mi., 20. Juli 2016 - 08:57

Ich habe als Kind eine selbstgemalte Deutschlandfahne verbrandt,nach einem verlorenen Fussballspiel.Die Medien haben mich so euphorisch werden lassen,aber wer ist dafür verantworlich? Die Möglichkeiten radikal zu werden schlummern in jedem. Bei Muslimen ist das sehr leicht möglich-auch wenn er den Koran auswendig kann, hat er meist kein Hintergrundwissen und hinterfagt nichts.
Albert Schabert

jedem beliebigen Menschen, der seine Fahne nicht auch verbrannt hat, mit einer Axt in's Gesicht geschlagen, dann wäre genau eine Person für Ihre Taten verantwortlich: Sie.

Im Übrigen wird selbst ein Theologe, der in muslimischen Ländern studiert hat, den Koran häufig nur auswendig können, Hinterfragen ist nicht Teil des Curriculums. Das komplette Studium dient ausschließlich dem Auswendiglernen...

Herbert Trundelberg | Mi., 20. Juli 2016 - 09:32

Nun ja und jeder Spion im gegnerischen Ausland wird auch erst im Ausland rasant zum Spion. Und vorher war er ein angepasster Schläfer vor dem Herren unauffällig, freundlich und intergriert, so kenne ich Spione und so kannte man auch den Afghanen. So nur zur Kenntnis für die Schlaumeier beim BKA und VS. Sollte jetzt noch einer Fragen haben muss er unsere BK fragen, die hat diese Leute ja eingeladen, denn sie möchte nur eins, einen Erdogan nach machen.

Kat Teker | Mi., 20. Juli 2016 - 10:19

es freut mich, dass in diesem Artikel auch von politischen Motiven gesprochen wird. "Der" Islam hat schließlich eine ganz eindeutige politische Agenda und diese ursprüngliche Form des Islams hat sich leider in den letzten Jahren immer weiter verbreitet und steht jetzt direkt vor Europas Türen.

In der Türkei herrscht immer hemmungsloser der islamistische Erdogan, der seit Jahren auch sehr deutliche Worte für seine Plänen zur Islamisierung Europas findet; trotzdem wurde ihm erlaubt u.a. via Ditib in der deutschtürkischen Gemeinde immer mehr und mehr Menschen von Europa zu entfremden und für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Unter den Deutschtürken brodelt es immer mehr, Anfeindungen von Kurden und Gülen-Anhängern nehmen rasant zu.

Auch die libysche Küste, von der hunderttausende Menschen einfach so über Italien in die EU "einreisen", steht unter der Kontrolle des IS!

Die politische Agenda des Islams erfordert wirklich dringend eine entsprechende politische Reaktion Europas.

Georg Dallmann | Mi., 20. Juli 2016 - 10:22

Kanzlerin Merkels FATALE und UNKONTROLLIERTE (bis heute!) Grenzöffnung hat uns nicht - nur - schutzbedürftige Migranten, sondern eben auch ein NICHT KONTROLLIERBARES (!) Terrorismuspotential beschert, welches nach wie vor von der Regierung "kleingeredet" und "propagandistisch verharmlost" wird. So weit sind wir schon.
Sowohl der "STAAT", als auch die "DB" erklären uns in trauter "Verbundenheit" und einmütig, daß sie die Bürger/Reisenden vor Angriffen NICHT schützen können!
Das MUSS Folgen haben! Das staatliche "Gewaltmonopol" SETZT zwingend (!) voraus, daß der Staat in der Lage ist, seine Bürger zu schützen.
Der Bürger hat einen verfassungsrechtlich GARANTIERTEN Anspruch auf Schutz von Leib und Leben!
Wenn der STAAT, wie nun sogar öffentlich freimütig erklärt - diesen Schutz nicht mehr gewährleisten kann, MUSS das GewaltMONOPOL folgerichtig aufgehoben werden!
Jeder Bürger MUSS das RECHT haben, SICH SELBST im Notfall zu schützen und verteidigen zu können.
Debatte VORAUS!

Gut, bei dem Thema kam die Europäischen Kommission dann zwar zu dem Schluss, dass die Waffengesetze für Privatpersonen unbedingt noch weiter verschärft werden müssen, dafür hat die EU aber immerhin an anderer Stelle deutlich wirksamere Methoden zur Verteidigung ermöglicht, zumindest für sich selbst: Bei einem Aufruhr der Völker gegen ihre Regierungen dürfen die EU-Bürger von der Exekutive jetzt einfach getötet werden.

Aber seien Sie unbesorgt, das ist keine Todesstrafe, Gott bewahre! Hier läuft natürlich alles sauber nach europäischen Werten, denn unsere Regierungen dürfen uns selbst bei einem freidlichen Aufstand ja nur ohne Gerichtsverhandlung töten und nicht mit Gerichtsverhandlung, dann ist's nur Töten, aber keine Strafe.

Hans Jürgen Wienroh | Mi., 20. Juli 2016 - 10:53

Der Attentäter von Würzburg und auch der von Nizza wurden als nicht radikal beschrieben. Trotzdem sollen sich beide in kurzer Zeit radikalisiert haben. Kontakte zum IS waren in beiden Fällen – und bei der Vorratsdatenspeicherung in Frankreich wäre der Nachweis möglich – nicht nachweisbar, auch wenn das Video des Würzburger Attentäters auf einer IS-nahen-Seite stand.
Man weiß, dass es in Moscheen Imame gibt, die radikale Thesen predigen. Aufgrund des besonderen Schutzes religiöser Einrichtungen haben sie freie Hand und leichtes Spiel. Hier sind sowohl die Muslime gefordert, den Sicherheitsbehörden Hinweise zu geben. Gleichzeitig sollte der Staat die Finanzierung von Glaubensgemeinschaften aus dem Ausland einschränken. Hier können die Mitglieder über die Muttersprache an der Integration gehindert und gleichzeitig in einer bestimmten Richtung beeinflusst werden.

Peter Petersen | Mi., 20. Juli 2016 - 12:57

Nach der rätselhaften gestrigen Gewalttat eines jungen Mannes in Laubaudau (irgendwo in Dunkeldeutschland...) bleiben die Motive für den brutalen Amoklauf weiter unklar.
Der mutmaßliche Täter hatte unter dem Ruf "Heil Hitler!" mit einer alten Wehrmachtsmaschinenpistole vom Typ MP40 ein Massaker in einer Dönerbude und einer benachbarten Änderungsschneiderei angerichtet. Bei der Durchsuchung der Wohnung des auffällig gründlich rasierten mutmaßlichen Täters entdeckte die Polizei unter anderem eine Hakenkreuzfahne, eine alte Ausgabe von "Mein Kampf" und ein "politisches Testament", in dem der mutmaßliche Täter seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, ein Fanal für die rassische Gesundung des deutschen Volkes zu setzen. Später wurde bekannt, dass er vor der Tat ein ausführliches Bekennervideo an die White Aryan Resistance geschickt hatte, welches auf deren Kommunikationskanälen veröffentlicht wurde. Ein Sprecher der Organisation erklärte, dass der mutmaßliche Täter ein Kämpfer in ihren Diensten g

Siegfried Stein | Do., 21. Juli 2016 - 11:50

Ich wundere mich, dass in der ganzen Presselandschaft nicht auf das wirkliche Problem eingegangen wird.
Und zwar liegt dieses darin, dass mutmasslich minderjährige Migranten, die illegal die Einreise in die BRD geschafft haben, in Pflegefamilien untergebracht werden, und dann von hier mit ihren Eltern in Afghanistan (oder Pakistan) telefonieren.

Kinder gehören zu ihren Eltern und nicht in ausländische, gar noch ungläubige, Pflegefamilien, mittlerweile muss man ja schon fast von Kindesentzug sprechen.

Sieht aber so aus, als ob zu viele an diesem System verdienen.
Folge der Spur des Geldes.