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Polizeibeamte vor der Schule in Graz / picture alliance/dpa/APA | Erwin Scheriau

Polizei geht von Einzeltäter aus - Mehrere Tote bei Schüssen an Schule in Graz

An einem Gymnasium in Graz fallen am Vormittag Schüsse. Mehre Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Die Polizei rückte sofort aus. Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich offenbar um einen Einzeltäter.

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Bei Schüssen an einer Schule in Österreich sind nach Angaben der Polizei mehrere Menschen getötet worden. „Derzeit haben wir im Einsatz (…) mehrere Tote zu beklagen», schrieb die Polizei Steiermark auf der Plattform X. Die genaue Zahl ist am Mittag noch unklar. Medien berichteten von acht Toten, in anderen Berichten war von neun und sogar zehn Todesopfern die Rede. Darunter soll der mutmaßliche Täter sein. Offizielle Angaben gab es dazu noch nicht. Zu möglichen Verletzten gab es zunächst keine Auskunft. 

Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Die Lage sei gesichert, es gebe keine weitere Gefahr, hieß es am Mittag. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Die Eltern und die unverletzten Schüler wurden nach Angaben der Stadt in umliegenden Hallen untergebracht und von Kriseninterventionsteams betreut. 

Auf dem Weg zum Tatort

An dem Gymnasium waren am Vormittag gegen 10 Uhr Schüsse gefallen. Spezialeinheiten seien sofort alarmiert worden. Das Gebäude wurde evakuiert, wie die Polizei schrieb. Die Bevölkerung wurde angehalten, den Bereich rund um die Bildungseinrichtung zu meiden und den Anweisungen der Sicherheitskräfte vor Ort Folge zu leisten. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) war nach Angaben der Nachrichtenagentur APA am Vormittag auf dem Weg zum Tatort.

Bei der Schule handelt es sich um ein sogenanntes Bundes-Oberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften. Graz ist mit rund 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs.

dpa

 

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Christa Wallau | Di., 10. Juni 2025 - 14:48

daß es solche Gewalttaten an Schulen früher äußerst selten einmal gegeben hat?
Auch das gegenseitige, aggressive Mobben der Schüler gab es nicht; denn die ihre Solidarität gegenüber dien Lehrern war meistens viel stärker als jeglicher Ärger untereinander. Es existierte so etwas wie Klassengeist, den es heute nicht mehr zu geben scheint.

Wann beginnt man in Deutschland endlich, die vielfältigen Gründe für die Verrohung ehrlich zu benennen und die schlimmsten Ursachen mit aller Kraft auszuräumen bzw. zu bekämpfen???

Wo soll das alles sonst noch enden?

Ich teile Ihren Eindruck, dass es solche Amokläufe früher seltener gegeben hat. Aber Mobbing, auch das der übelsten Sorte, das hat es m.E. schon immer gegeben. Es finden sich immer "geeignete" Opfer für sadistische und bösartige Kinder. Zu glauben, dass Kinder von Natur aus gut sind, ist ein gut gepflegtes Märchen. Und die Dynamik von Mobbing-Strukturen ist ein nicht zu unterschätzendes Potential für Gewaltexzesse. Die Macht der Kränkung, oft über sehr, sehr lange Zeit vom Opfer stumm und ohne Gegenwehr erduldet, führt oft in ein furchtbares Finale. Entweder mit Gewalt gegen sich selbst, gegen Andere oder eben beides, wie in diesem Fall.
Ich finde, dass da nach wie vor in der Gesellschaft viel zu wenig getan wird im Bereich Prävention und Bekämpfung. Oft wird es totgeschwiegen, weil sich viele "Zuschauer" auch ohnmächtig fühlen oder es ihnen schlichtweg gleichgültig ist. Es braucht einfach mehr Verantwortung und konstruktive Empathie. Menschen die andere mobben, sind m.E. das Letzte.