Köktürk Bauer
Mussten beide gehen: Köktürk wegen ihres Pullis, Bauer wegen seiner Mütze / picture alliance / dts-Agentur

Linke provozieren mit Palästina-Pulli und Baskenmütze - Kulturkampf mit der Kleiderordnung

Ob Kufiya, „Palestine“-Pullover oder Che-Guevara-Mütze: Politische Symbole sind selten harmlos. Wer sie im Bundestag trägt, trägt auch die Last ihrer Narrative. Bei der neuen Linksfraktion scheint das jedoch zur Strategie geworden zu sein.

Autoreninfo

Jan Uphoff studiert Politikwissenschaft in Bremen und absolviert derzeit ein Redaktionspraktikum bei Cicero.

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Der Dresscode im Bundestag lässt seit Jahren zu wünschen übrig. Am gestrigen Vormittag erreichte diese Entwicklung jedoch einen neuen Tiefpunkt: kalkuliert, provoziert und inszeniert. Während einer parlamentarischen Befragung der Bundesregierung kam es zum Eklat. Der Protagonist: die Linkspartei. Der Anlass, wie sollte es anders sein: Gaza.

Primär stand an diesem Vormittag Außenminister Johann Wadephul (CDU) den Parlamentariern Rede und Antwort. Die interessierten sich vor allem für die Haltung der Regierung Merz zu Deutschlands Verantwortung für Israels Sicherheit und der humanitären Lage im Gazastreifen. 

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Markus Michaelis | Do., 5. Juni 2025 - 16:15

Ja, ich selber würde vieles auch als politische Unreife sehen. Da diese Einschätzung bei mir aber auch bis weit in das reingeht, was "die Mitte" als fast unverhandelbar ansieht, stehe ich selber nicht gerade für große Bevölkerungsgruppen, werde wahrscheinlich von vielen als zu "rechts" angesehen. Von daher bin ich etwas nachdenklicher.

"Unsere" Demokratie lebt wohl davon, dass man gewisse Grundansichten teilt und eigene Grundsichtweisen nicht denen anderer hart widersprechen. Dann kann man sich einigen.

Werden Grundwerte und Grundsichtweisen verletzt, geht das irgendwann nicht mehr. Was tun?

Wenn es nur mal ein "Extremist" wäre, gibt es eben "uns Normale" und den einen Extremisten. Aber für mich offensichtlich haben wir zunehmend Bruchlinien, an denen Menschen, auch Parlamentarier, an ihre Grenzen kommen: Klima, Covid, Demokratieauffassung, Palästina, Islam, AfD ... es gibt viele Themen, wo für viele eigentlich Grenzen erreicht sind.

Achim Koester | Do., 5. Juni 2025 - 16:28

Während ich bei der Baskenmütze nicht ganz so kritisch wäre, schließlich tragen die auc viele Leute auf der Straße, empfinde ich andererseits das T-Shirt der Linken eindeutig als antisemitische politische Aussage, Frau Klöckner hat richtig gehandelt. Legte man bei Linken und Grünen dieselben Maßstäbe an wie bei der AfD, wöre der Bundestag regelmäßig halb leer.

Walter Bühler | Do., 5. Juni 2025 - 16:30

... zur politischen Avant-Garde des woken, "akademischen" Lumpenproletariats.

Sie präsentiert uns Normalbürgern schonungslos die Quittung für die absurde Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte
.....

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis uns Frau Reichinnek über die restlichen Tattoos an ihrem Körper informiert.

Was wohl Gregor Gysi darüber denkt?..

Na ja, mir kann es egal sein.
----
Ich muss aber auch sagen: Trotz aller Tattoos sieht Frau Reichineck Immerhin viel, viel beserer aus als die ausgesprochen hässlichen Drag-Queens auf dem CSD und im TV. Die werden sicher im nächsten Bundestag die Fraktion der Grünen aufhübschen.

Ja, so ist es halt, das deutsche Volk.

Das Lumpenproletariat bezeichnet in der marxistischen Theorie eine soziale Schicht, die aus den untersten, oft entwurzelten und desorganisierten Teilen der Gesellschaft besteht. Dazu zählen Menschen wie Bettler, Obdachlose, Kriminelle, Prostituierte oder andere, die keinen festen Platz im Produktionsprozess haben und oft von Gelegenheitsarbeiten oder illegalen Aktivitäten leben.Karl Marx und Friedrich Engels verwendeten den Begriff abwertend, um diese Gruppe von der bewussten, organisierten Arbeiterklasse (Proletariat) abzugrenzen. Sie sahen das Lumpenproletariat als unzuverlässig für revolutionäre Bewegungen, da es leicht von der Bourgeoisie manipuliert werden könne, z. B. als Streikbrecher oder Spitzel.
Da sag' ich bildlich nur, "Für eine Hand voll Dollar", so geschehen wahrscheinlich beim zweiten Urnengang.
Letzten Endes gibt das sogenannte Lumpenproletariat seine Stimme demjenigen, der ihnen am meisten verspricht.
Aber auch der Gewählte hat's ja nicht so mit Versprechen halten. 😉

wie Sie schreiben, Herr Bühler. Das deutsche Volk wird nur von einer (besonders) laut schreienden links-woken relativ kleinen Gruppe im Verbund mit einer dem gleichen Millieu entstammenden bzw. zugehörigen links-ideoligisch geprägten Journaille - insbesondere zu annähernd 100% im ÖRR - lauthals als 'so' öffentlich repräsentiert bzw. versucht zu repräsentieren - ...teils auch sehr erfolgreich. Der gemeine Normalbürger (als 'das Volk') tritt in der Regel eben NICHT so schreihalsig plakativ-populistisch auf, wie diese politische unreifen Vertreter der Linken es gezielt tun.

Um das zu klären und dokumentieren gibt es - "Gott (nicht Marx!) sei Dank!" freie und geheime Wahlen - noch. Deren Ergebnis ist 'Volkes Wille' und das, was am Ende zählt! Insbesondere 'der Ossi' weiß das zu schätzen..., sollte er zumindest. 😉

Karl-Heinz Weiß | Do., 5. Juni 2025 - 16:32

Die Strategie der LINKE und der AfD ist nur die konsequente Weiterentwicklung der heute-show des ZDF: Politiker als Volltrottel darzustellen. Den völligen Verfall politischer Sitten bekommt schon seit Jahren die kommunale Ebene zu spüren. Immer weniger politisch Interessierte lassen sich ständig am Nasenring durch die Manege ziehen.

Wolfgang Borchardt | Do., 5. Juni 2025 - 16:58

dass dieser unreife Linken-Aktionismus ausgebremst wird. Leider nicht für ein AfD-Bashing geeignet. Die halten sich klugerweise zurück und lassen von anderen Werbung für sich machen.

christoph ernst | Do., 5. Juni 2025 - 17:45

für Blagen des infantil-woken Milieus, deren Ignoranz nur durch ihre Impertinenz getoppt wird. Ins hohe Haus gehievt von geistig ähnlich reifen Wesen mit Problem-Pony, Nasenring und Blauschimmel-Optik, die als urbanes Präkariat Unis, NGOs und Redaktionen verstopfen.
Carlo Strenger propagierte einst zivilisierte Verachtung. Die tut offenbar Not. Wer sich absichtlich schlecht benimmt und als Affront inszeniert, sollte mit eben dem Respekt bedacht werden, den er selbst der Welt zollt. Auf grobe Klötze gehören grobe Keile. Man muss da offenbar wieder stärker differenzieren.
Demolierungsgeile Spätpubertierende brauchen keinen Welpenschutz, sondern klare Grenzen. Hamas-Megären wie Greta Thunberg oder die linke Abgeordnete sind keine harmlosen jungen Damen, die man mit Nachsicht zu bedenken hat. Sie bejubeln Vergewaltigung und Barbarei.

Black Night | Do., 5. Juni 2025 - 19:13

Ihr "Verfassungsfreunde" von Deutschland. Haltet einfach nur Eure Klappe!!!!!

Stefan | Do., 5. Juni 2025 - 19:52

«E questo è il fiore del partigiano»,
Oh bella, ciao! Bella, ciao! Bella, ciao, ciao, ciao!
«Questo è il fiore del partigiano,
Morto per la libertà!»

Na, was willst du machen, wenn die Partisanen auf die Barrikaden gehen oder sich selbst zum Opfer machen.
Kameraden, nehmt mich mit euch, ich muß sterben ...
Bester Stoff für eine Oper ...

Thomas Veit | Do., 5. Juni 2025 - 22:04

Linke praktisch 'unbehelligt' und sogar noch von der Kanzlerpartei de facto 'hofiert' im Bundestag sitzt und von den sog. 'demokratischen Parteien der Mitte' ohne nennenswerte Kritik toleriert wird..., während man gleichzeitig die 20+%-AfD rigoros ausgrenzt und mittels fragwürdiger Aktionen (Faeser-BfV-Mißbrauch) und Kindergartenspielchen im BT unter arroganter Ignoranz des Wählerwillens auf breiter Front zu stigmatisieren versucht..., ist der Gipfel einer antidemokratischen und gesellschaftsgefärdenden ideologisierten 'Politik' selbiger Parteien - unglaublich, und nur schwer zu ertragen, wer demokratische Grundsätze verinnerlicht haben und von den im BT vertretenen 'demokratischen Parteien' erwarten sollte... ...

Die (neue) Linke gehört ganz klar als 'gesichert linksextrem' eingestuft, sonst nix!

Wolfgang Z. Keller | Fr., 6. Juni 2025 - 00:40

... wie schaut´s denn hier im Forum incl. Herrn Uphoffs Artikel mit ein BISSCHEN Überblick aus?
Die Grünen, einst mit Turnschuhen, Schlabberpullis und strickend im Bundestag, ereifern sich heute in Edelkostümchen für maximale Kriegsbereitschaft.
Und andere rennen seit 1945 mit Kreuzchen-Halsketten, Krawatten und anderem bürgerlichen Gehabe im Plenarsaal herum und NIEMANDEN stört´s.
In "Palästina" ist lt. UN-Beschluss 1948 ein kleinerer Teil den Juden zwecks Aufbau des Staates Israel zugesprochen worden, in x UN-Beschlüssen ist von einem Recht der Palästinenser auf einen eigenen STAAT die Rede. Und in Frankreich, Spanien und Baskenland nebst Böll sind Baskenmützen en masse Kopfbedeckungen - so what!!!
Wenn jungen Linken die "Mauerschützen", müsste C-Parteien die Zustimmung ihrer Altvorderen zum Ermächtigungsgesetz 1933 vorgehalten werden ... Geht´s noch?
Interessant wäre, wenn AfDlernde (gender) Pullis mit "Deutschland" trügen und ausm Plenarsaal des Deutschen Bundestages raus müssten!

Interessante Einwände. Auch ich hatte spontan an den Einzug der strickenden Grünen ins Parlament gedacht, und welche befremdliche Wirkung sie damals auf das Bürgertum ausgeübt hatten. Sie sind heute nicht weniger radikal, nur haben sich manche von ihnen buchstäblich das bürgerliche Tarnmäntelchen (zB Habeck im Dreiteiler) umgehängt, um die bürgerliche Mitte einzunehmen.
Sollen die Linken doch erstmal auftreten, wie sie wollen, auch sie sind letztlich gewählte Repräsentanten. Und wenn sie gegen Auflagen verstoßen, dann erfolgt eben ein Ordnungsruf. Die CDU muss sich nur fragen, was für ein Signal es an die eigene Wählerschaft sendet, wenn sie mit ihnen gemeinsame Sache macht.
Und Frau Cotar (Ex-AfD) musste sich am Rednerpult auch für ihr Bitcoin-T-Shirt erklären. Cool bleiben.
Und kommen Sie, Herr Keller, Sie haben doch einen ausgeprägten Sinn für Humor und Ironie – die Bemerkung zur kulturellen Aneignung der Baskenmütze von Herrn Renz war doch „links“ schön auf die Schippe genommen ….

... als erstes danke für Ihre aufmunternden Zeilen - und klar doch hab´ ich Herrn Renzens kurzen Einwurf als Gaudi (bayrisch für Späßken) gelesen. Und ich finde wie Sie, wenn die Jungen schon so wären wie die Alten, hätten wir wirklich "das Ende der Geschichte".
In diesem Sinn habe ich auch schon manche Brandrede von Frau Weidel genossen (darf man dies Wort im Zusammenhang mit der AfD benutzen?), weil sie da z.B. mal in Bezug auf "unsere Mutti" genau die Worte gewählt hat, die ich dieser "mächtigsten Frau der Welt", für mich eine sich auf Schröders Agenda 2010 suhlenden Matrone auch gerne entgegen geschleudert hätte, wenn nicht mangels meiner persönlichen Bundestagspräsenz die Steinbrück´sche Fahrradkette dagegen gestanden wäre.
Zugegeben habe ich mir Herrn Renz ausgesucht, weil ich da per "Betreff" am besten anknüpfen konnte (möge es mir Herr Renz, Sie und die anderen Foristenden bitte nicht übel nehmen!)

Ingofrank | Fr., 6. Juni 2025 - 06:22

Die Alt SED- lernin der Linken kann ich ja „noch“ verstehen, die von einem „Sozialismus mit menschlichem Angliz“ träumen, aber die neuen
West- Linken mit ihren linksextremen Vorstellungen die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umzubauen und dafür auf „die Barrikaden zu gehen“, ist vollkommen irre. Das
„Irrste“ aber ist, das eine Union diese Partei hofiert…… Dafür wird der derzeitige „demoskopische Höhenflug“ in einem stetigen Sinkflug enden.
Bis jetzt geisterte Merz nur in der Welt umher, warten wir ab, was innenpolitisch kommt.
Außer weitere Belastungend vielleicht noch nach dem Prinzip, Geld in die Rechte Tasche des Bürgers stecken, aber mindestens das doppelte wieder aus der linken Tasche entnehmen ……
Und da, sind die Linken mit Sicherheit dabei !
Mit besten Grüßen aus der Erfurte Republik

Sebastian Habel | Fr., 6. Juni 2025 - 08:22

Lieber Jan Uphoff, liebe Sonja Scheller und lieber Felix Huber, sie leisten tolle Arbeit! Weiter so!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 6. Juni 2025 - 11:48

Einerseits erwartet man von der Sitzungsleitung offene und erkennbare Umsetzung von Vorgaben und damit auch gegenfalls disziplinarische Anordnungen, andererseits muss man sich fragen, was das wirklich auf diese Weise mötig? Das die Abgeordnete Provozieren wollte ist klar. Das sie natürlich den Großteil ihrer Fraktion und Partei hinter sich weiß auch. Die Abgeordnete wurde wohl vorher schon durch persönliche Ansprache auf die Kleiderordnung hingewiesen. Warum konnte man ihren Sitzungssaalverweis nicht auch so umsetzen und allenfalls nachdem sie draußen gewesen wäre, auf die Umstände kurz hinweisen und fertig. Frau Klöckner hätte wissen müssen, dass es nur um die Instrumentalisierung des Parlaments und ihrer Sitzungsleitung ging. Und da hat diese LINKE alles erreicht, was für ihren Protest nötig war. Sie ist in aller Munde, die Msm und die ÖRR berichten und müssen natürlich den T-Shirt.-Text erwähnen. Was will man mehr. Und hat das sonstige persönliche Konsequenzen? Kürzung der Diäten?