
- Kino als Spiegelkabinett
Mit seiner Story um einen illegalen Flüchtling, der in Deutschland bei einer konservativen Politikerin untertaucht, wirbt „Klandestin“ für Toleranz und Diversität. Die Eindimensionalität des Politthrillers verzerrt aber die Problematik dieses ernsten Themas.
Migration war das zentrale Thema des vergangenen Bundestagswahlkampfs. Es ist und bleibt ein Dauerbrenner – sowohl politisch als auch gesellschaftlich. „Wir werden besser ordnen und steuern und die irreguläre Migration weitgehend beenden.“ Mit diesen markigen Aussagen kommentierte kürzlich der CDU-Chef und vermutlich zukünftige Kanzler Friedrich Merz den neuen Koalitionsvertrag. Ob und wann er dieses Versprechen einlöst, ist ungewiss. Fest steht aber, dass die Herausforderungen globaler Migrationsströme bewältigt werden müssen. Der neue Film von Angelina Maccarone handelt von einem jungen Marokkaner, der illegal nach Deutschland flieht. Und von den Gründen und Nebenschauplätzen dieses Vorhabens. Das Werk könnte also aktueller nicht sein.
Die 1965 in Pulheim bei Köln geborene Regisseurin ist Tochter einer Deutschen und eines Italieners. Sie sagt, sie sei immer anders gewesen. Ganz deutsch fühlte sie sich nie. „In meinen Filmen interessiert mich immer die Umkehrung, die Erwiderung des Blicks: Vom Anderen aus betrachtet, enthüllt sich das Absurde im Normalen.“ Im Arthouse-Segment ist Maccarone mittlerweile eine der renommiertesten Filmemacherinnen Deutschlands. Sie gewann zahlreiche Preise („Fremde Haut“, 2005, „Verfolgt“, 2006) und unterrichtet seit rund zehn Jahren als Professorin an der Filmuniversität Babelsberg das Fach Regie. Diese Woche erscheint „Klandestin“, für den sie bereits 2017 den Deutschen Drehbuchpreis erhielt.
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... so gut leben, wie sie lebt. Das gilt auch für Frau Maccerone, obwohl sie sich nie als ganz deutsch gefühlt hat. Für das Drehbuch des Films "Klandestine" hat sie schon vor acht Jahren Geld vom Staat bekommen, 2024 kassierte sie schon in Ludwigshafen einen Preis und - wen wunderts? - natürlich einen Preis beim Hamburg International Queer Film Festival.
Das zeigt klar, dass dieser Film für gewöhnliche Menschen ebenso völlig uninteressant und banal ist wie die Philosophie von Frau Emcke.
Muss niemand ansehen, glaube ich.
Ergeben weibliche und männliche Homosexualität eine "Blase", öffnen den Blick für den Anderen?
Ich frage, weil ich mich da nicht auskenne.
Ich setze aber in der Tat auf das Sehen und den Gefallen an den Anderen.
Bekomme jetzt aber bei Viki mit, dass BL- und demnächst vielleicht GL-Filme völlig an der Tagesordnung sind, in dem Fall dann aber doch wohl ohne Migration.
Sogesehen frage ich mich, ob das eine uns das andere näherbringen kann.
Aber wie schlimm müssen Jahrhunderte heterosexueller Dominanz für Andersgeschlechtliche gewesen sein?
Wenn der Film handwerklich gut gemacht ist, das ist ganz wichtig, öffnet er sicher der, dem einen oder anderen die Augen für etwas bisher Verborgenes.
Ich interessiere mich nach wie vor für das Geheimnis der Heterosexulität.
haben alle Menschen, die es momentan gibt (auch die homosexuellen!) immer noch eine Mutter und auch einen Vater. Das bleibt richtig, auch wenn heute schon mancher "Vater" irgendeine "industrielle" oder "soziale" Methode statt der traditionellen (heterosexuellen) Methode zum Vaterwerden anwendet.
In Zeiten der Gentechnik und der künstlichen Intelligenz ist es heute allerdings denkbar, dass es in Zukunft auch wirkliche "homunculi" geben wird, Menschen ohne Vater und Mutter, die in biogenetischen Fabriken produziert werden. Wie bei anderen Industrieprodukten hat dann auch das menschliche Produkt keine Eltern mehr, sondern ist nur ein "Markenprodukt", das von zwei oder mehr Erwachsenen beliebiger sexueller Orientierung adoptiert werden muss, wenn es weiterhin Familien geben soll.
Ich persönlich glaube nicht, dass eine solche Loslösung von der natürlichen Fortpflanzung zu einem besseren oder gar gottähnlichen Menschentypus führen wird.
Da bin ich sehr skeptisch.
Natura vincit omnia.
Die Beschreibung klingt eher nach "Selbstbespiegelung". Wer angesichts der politischen Diskussion der vergangenen zehn Jahre das Thema "Migration" derart angeht, leidet unter Klaustrophobie. Während das grüne Milieu seit vielen Jahren bei rund 11% verharrt, ist die AfD von unter 5% auf über 25% gestiegen. Ein "Spiegelkabinett" würde Gelegenheit bieten, unterschiedliche Sichtweisen auszuprobieren. Gemeinsames Kiffen erscheint mir dafür zu wenig.
Es ist doch erbaulich, dass wenigstens eine Form unserer Industrie den sukzessiven Untergang der deutschen Industrialisierung überlebt hat: Unsere allseits beliebte und unabdingbare Asylindustrie. Glückwunsch. Ganz ehrlich? Ich kann ES nicht mehr sehen und nicht mehr hören. Eine kleine Anekdote:
Kürzlich besuchte ich meine Heimatstadt. Eine Stadt im Herzen von NRW, eine mittelgroße Stadt, in der es sich bis vor etwa 15 Jahren ganz gut leben ließ. So ab dem Jahr 2010 war der Abstieg häppchenweise zu besichtigen. Den endgültigen Todesstoß bekam sie 2015, als die Heilige Angela die Büchse der Pandora öffnete, obwohl ihr innewohnendes Unheil allseits bekannt war.
Ich lief nur etwa zehn Minuten durch die Stadt und dachte, ich wäre abwechselnd in Kalkutta, Mekka, Islamabad oder Kabul. Auf 10 "Colorierte" kamen etwa 2 "Indigene", auch als weiße Mitteleuropäer mit weißer Hautfarbe bekannt, eine aussterbende Sorte Mensch. Das Wesen der Colorierten, immer: "Gut" hörbar & ohne jede Umgangsformen!
Ach du grüne Neune …. Der Plot scheint völlig aus der Zeit gefallen. Nicht 8, sondern locker 15 Jahre zu spät. Ende der 00er Jahre, ja, hätte die Story noch einen progressiven Touch gehabt, aber heute, 2025, wirkt die Zeichnung der Protagonisten und ihrer Hintergründe völlig aus der Zeit gefallen, jedes woke Klischee bedienend und von der Geschichte längst überholt.