Sigmar Gabriel (SPD) verzichtet auf Kanzlerkandidatur und SPD-Parteivorsitz.
Sigmar Gabriel räumt das Feld und verzichtet auf die Kanzlerkandidatur / picture alliance

Verzicht auf Kanzlerkandidatur - Gabriel will nicht mehr

Nun ist es raus: Sigmar Gabriel verzichtet zugunsten von Martin Schulz auf Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz der SPD. Sensation? Der „Cicero“ hatte dafür schon im Mai vergangenen Jahres Hinweise. „Gabriel will nicht mehr“ stand auf dem Cover und dieser Text im Heft

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Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Es ist mal wieder einer dieser ­Sigmar-Gabriel-Momente. Manche Genossen verdrehen die Augen, andere starren betreten ins Nichts. Beifall bekommt er nicht. Freunde haben ins Gewissen geredet. Sie haben ihm geraten, auf Polemiken gelassener zu reagieren, auf Kritik souverän zu antworten und nicht persönlich. Doch Gabriel kann das nicht. Er nimmt übel. Fast scheint es so, als spornten ihn solche persönlichen Angriffe an. Wie im Dezember 2015 auf dem SPD-Parteitag in Berlin. Damals hatte er die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann in einer Wutrede geschurigelt. Auch deshalb war er bei der anschließenden Vorstandswahl von den Delegierten mit einem Ergebnis von 74 Prozent abgestraft worden. Seither gilt der SPD-Vorsitzende als politisch angeschlagen.

Dunkle Vorzeichen

Diesmal knöpft sich Sigmar Gabriel einen Jungsozialisten aus Hannover vor. Mitte April redet er auf dem Parteitag der niedersächsischen SPD in Braunschweig. Düster ist es in der Halle, von der Decke hängen große schwarze Tücher. Hinter dem Redner springen wilde Pferde aus dem Bühnenbild. Der Parteichef, Vizekanzler und Wirtschaftsminister spricht über bessere Bildung, über die Erhöhung der Primäreinkommen und nennt dies die „bessere Umverteilungspolitik“. Vor allem aber lehnt er es ab, 2017 erneut mit der Forderung nach Steuererhöhungen in den Wahlkampf zu ziehen. Nicht jedem Delegierten gefällt das. Der Beifall lässt sich höflich nennen, bestenfalls.

Schließlich geht Philipp Kreisz ans Mikrofon und wird persönlich. „Ich traue Sigmar Gabriel nicht“, sagt er. Waffenexporte, TTIP und soziale Einschnitte, „da haben wir ein Glaubwürdigkeitsproblem“. Immer wieder sagten ihm Leute, sie könnten nicht die SPD wählen, „solange Gabriel Vorsitzender oder gar Kanzlerkandidat“ sei. Die kurze Rede des Jusos ist eine einzige Provokation, der ganze Saal ahnt, was jetzt passiert.

Kein Spaß mehr am Parteispiel

Langsamen Schrittes geht der Parteichef noch einmal ans Mikrofon und lässt seinem gekränkten Ego freien Lauf: „Ich lass mich nicht für Wahlergebnisse verantwortlich machen, wenn wir uns halbieren, obwohl wir regiert haben“, sagt er mit Blick auf das desaströse Abschneiden seiner Partei bei den Wahlen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. „Die SPD verleumdet ihre eigene Politik und wundert sich, dass sie keiner wählt“, flucht er und: „Die SPD spielt am liebsten das Spiel ,Wir gegen uns‘.“ Sigmar Gabriel hat keinen Spaß mehr an diesem Spiel.

Wer ihn in diesen Wochen aus der Nähe erlebt, trifft auf einen Mann voller Jähzorn, Resignation und Trotz. Einen Mann, der seinen Widerwillen gegenüber dem ganzen politischen Betrieb in Berlin kaum noch verbergen kann. Der sich in süffisanten bis zynischen Bemerkungen ergeht, seine rhetorische Brillanz nur noch aufblitzen lässt, um sich zu mokieren: über die Dummheit seiner innerparteilichen Kritiker, über die Hoffart der Hauptstadtjournalisten oder über die Mechanismen des Politikbetriebs.

Das Feuer des letzten echten Kämpfers in der SPD ist erloschen. Spätabends, wenn die Krisentreffen in der Großen Koalition vorbei oder die Scheinwerfer der Talkshow von Maybrit Illner abgeschaltet sind, dann will Gabriel nur noch nach Hause. Mit Vollgas geht es dann 280 Kilometer über die Autobahn nach Goslar, für eine kurze Nacht und ein Frühstück mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Und morgens, wenn es in der dunklen Limousine aus seiner Heimat im Harz wieder zurück nach Berlin geht, dann drückt der Magen, je näher die Hauptstadt kommt.

Der Frust muss raus

Und irgendwann muss der ganze Frust einfach raus. Also wendet sich Gabriel in Braunschweig direkt an seinen Kritiker Philipp Kreisz: „Warum verschweigst du die Erfolge der SPD?“, will er von ihm wissen. „Warum verschweigst du, was wir in der Großen Koalition durchgesetzt haben?“ – Mindestlohn, Mietpreisbremse, Frauenquote. „Wenn du wirklich glaubst, es liegt am Vorsitzenden, dann wähl halt einen neuen“, sagt er schließlich, „stell einen auf, kämpf dafür, dass er Kanzlerkandidat wird, meine Frau freut sich darüber.“ Die Aufforderung ist nicht nur eine rhetorische Volte. Gabriel meint das zugleich absolut ernst. Später sagt er im Gespräch mit Journalisten noch einmal: „Das Beste, was der SPD passieren kann, wäre eine Kampfkandidatur um die Kanzlerkandidatur.“

Wie in einer griechischen Tragödie taumelt die SPD der Katastrophe entgegen. Im Mittelpunkt als tragischer Held: Sigmar Gabriel. Er hat sich wund gerieben an seinen Genossen und aufgerieben in der Großen Koalition. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren erklärt er unermüdlich, die SPD sei der Motor der Bundesregierung und ihr soziales Gewissen. In Umfragen liegt die Partei dennoch nur bei 20 Prozent, fünf Punkte unter dem Wahlergebnis von 2013. Dankbarkeit kennt der Wähler nicht. „Man wird immer nur für das gewählt, was man für die Zukunft will“, sagt Hans-Peter Bartels, SPD-Politiker und derzeitiger Wehrbeauftragter.

SPD als Betriebsrat der Republik

Dass die SPD das Land regieren könnte, dass sie mehr sein könnte als der Juniorpartner der Union, mehr als der Betriebsrat der Republik, trauen die Wähler ihr nicht zu. Der Anspruch, Volkspartei zu sein, wirkt somit zunehmend lächerlich. Weil die Macht fern ist und die Aussicht, auf Dauer nur Mehrheitsbeschaffer der Union zu sein, frustrierend, brechen die alten innerparteilichen Konflikte immer wieder auf.

Sozialdemokratische Werte wie Gerechtigkeit, Solidarität oder Zusammenhalt werden in der Partei ganz unterschiedlich interpretiert. Der Riss, der seit der Agenda 2010 tief durch die Partei geht, lässt sich nicht kitten. Die SPD findet keinen glaubwürdigen Kurs zwischen den Herausforderungen einer globalisierten Realpolitik und der Sehnsucht vieler traditioneller Wähler nach einfachen Antworten sowie nationalen Lösungen. Der Markenkern bleibt beschädigt. Wie in einem Brennglas verkörpert Sigmar Gabriel dieses Dilemma in seiner Doppelfunktion als Parteivorsitzender und Wirtschaftsminister.

So verliert die SPD Wähler in alle Richtungen: in der Mitte an die CDU, im Osten an die Linke, im linken Bürgertum an die Grünen, bei der unzufriedenen Mittel- und Unterschicht an die AfD. Zudem emanzipieren die Grünen sich von Rot-Grün. Sie stellen mit dem Kretschmann-Kurs sogar die Führungsrolle der SPD im linken Lager infrage. Die Zweifel, ob mit Gabriel noch die Wende gelingen kann, sind unter den Sozialdemokraten groß. Doch genauso groß ist die Angst, dass der Parteichef einfach abtritt und seine Partei endgültig ins Chaos stürzt.

Nerven nicht behalten

„Das ist doch nicht nur ein Problem für den Vorsitzenden“, betont der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil. Er verweist auf die grundlegenden Veränderungen im Wahlverhalten der Deutschen sowie auf schwierigen Bedingungen, mit denen Sozialdemokraten angesichts des Erstarken des Rechtspopulismus derzeit in vielen europäischen Ländern zu kämpfen hätten. Die SPD sei immer noch damit beschäftigt, ihre Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, sagt SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel, „es muss wieder klar sein, dass wir die Partei der sozialen Gerechtigkeit sind. Da müssen wir lauter, erkennbarer und mutiger werden.“ „Die Nerven behalten“, rät Hamburgs Erster Bürgermeister und SPD-Vize Olaf Scholz seinen Genossen, „so haben wir es in Hamburg auch geschafft.“

Nach zehn Jahren Opposition kehrte die SPD dort 2011 mit absoluter Mehrheit an die Macht zurück. Inzwischen regiert Scholz die Hansestadt in einer Koalition mit den Grünen. Die SPD brauche „strategische Geduld“, sagt er. „Wir dürfen nicht aufhören, das Richtige zu tun. Das wird sich irgendwann auszahlen. Wann der Moment kommt, kann niemand vorhersehen.“ Zuversichtlich klingt das mit Blick auf 2017 nicht. Am Ende, das wissen alle Sozialdemokraten, kommt es auch auf den Kanzlerkandidaten an. Viele führende Sozialdemokraten versuchen derzeit alles, um jede Personaldiskussion zu vermeiden. „Der Parteivorsitzende ist immer der logische Kanzlerkandidat“, betont Olaf Scholz. Gabriel hingegen beschwört diese regelrecht herauf. Fast scheint es, als suche er ein letztes Mal das ihm verhasste Wir-gegen-uns-Spiel. Als würde der SPD-Vorsitzende eine Urwahl um die Kanzlerkandidatur vor allem deshalb herbeisehnen, um anschließend geschlagen, aber erhobenen Hauptes das Feld räumen zu können.

Frühere Rücktrittsgedanken

Sigmar Gabriel will nicht mehr. Schon nach der Demütigung von Berlin dachte er an Rücktritt. Am 13. März war es wieder so weit. Am Nachmittag der Landtagswahlen trifft sich die Parteiführung traditionell im Büro des Parteivorsitzenden im fünften Stock des Willy-Brandt-Hauses in Berlin. Als gegen halb fünf die ersten Prognosen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt eintreffen, will Gabriel sofort alles hinschmeißen. Nur mühsam gelingt es den Anwesenden – darunter Parteivize Olaf Scholz, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz – den impulsiven Parteichef von dieser Affekthandlung abzuhalten.

Doch der Drang, einfach ein letztes Mal ins Auto nach Goslar zu steigen und alles hinter sich zu lassen, arbeitet weiter in ihm. Sigmar Gabriel weiß: Er wird nie zum Kanzler gewählt. Seine Sympathiewerte sind dafür zu schlecht, und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Doch die Chance, selbstbestimmt abzutreten, hat er verpasst.

Chancen vergeben

Aber Gabriel lässt mittlerweile auch Chancen liegen, seine Partei gegen die CDU zu profilieren. Die verkorkste Flüchtlingspolitik der Kanzlerin hätte da Möglichkeiten geboten. Doch nachdem nun andere Länder in Europa Angela Merkel die Arbeit abgenommen haben, nachdem Europa sich abgeschottet hat, ohne dass Deutschland sich dafür die Hände schmutzig machen musste, hat sich dieses Zeitfenster wieder geschlossen. Ein Gerhard Schröder oder ein Oskar Lafontaine hätten Merkels Schwäche kalt lächelnd genutzt. Sie hätten die Kanzlerin populistisch vorgeführt und die SPD auf Kosten der CDU profiliert. Gabriel ließ die Gelegenheit verstreichen, obwohl er sie als Instinktpolitiker natürlich sah. Zu sehr war seine innerparteiliche Handlungsfähigkeit bereits eingeschränkt, zu groß war seine Furcht vor den Merkelianern in den eigenen Reihen.

Natürlich liegt Es nicht allein am Vorsitzenden, dass die SPD am Abgrund steht. Ursache ist ein dreifaches Dilemma. Die SPD hat nicht nur keinen populären Kanzlerkandidaten. Sie hat auch keine Botschaft, die die disparaten Wählergruppen zusammenführen könnte.

Basis zebrochen

Zumindest in Teilen des Landes hat die Partei außerdem keine mobilisierungsfähige Basis mehr. Zwar verweist die SPD gern auf ihre Stärke in den Ländern, auf neun Ministerpräsidenten und auf 13 Regierungsbeteiligungen. Aber stark ist die Partei nur noch im Norden und im Westen. „Wir haben ein Süd-Ost-Problem“, sagt Sigmar Gabriel und verweist auf Bayern und Baden-Württemberg, Sachsen oder Sachsen-Anhalt. Dort liegt die SPD längst unter der 20-Prozent-Marke. „Wie sollen wir da insgesamt über 30 Prozent kommen?“, fragt er resigniert.

Und schon im September steht die SPD bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wieder unter Druck, im Mai kommenden Jahres in Nordrhein-Westfalen. Drei sozialdemokratische Ministerpräsidenten müssen ihre Macht verteidigen. Setzen sich der Trend dieses Frühjahrs und der Aufstieg der AfD fort, dann werden in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin nicht einmal mehr SPD und CDU eine Mehrheit im Landtag bekommen. In Nordrhein-Westfalen steht Rot-Grün auf der Kippe.

Alle drücken sich weg

So nimmt die Tragödie ihren Lauf. Gabriel kann die Katastrophe nicht abwenden, viele andere wollen nicht. Längst hat der Parteivorsitzende in vertraulichen Gesprächen vorgefühlt, ob nicht andere für die SPD 2017 gegen Merkel ins Rennen gehen wollen. Wohl wissend, dass er dann auch den Parteivorsitz würde abgeben müssen. Aber niemand will Kanzlerkandidat werden. Nicht Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er ist zwar mit großem Abstand der beliebteste Sozialdemokrat, aber er hat immer noch an der demütigenden 23-Prozent-Schlappe als Kanzlerkandidat im Jahr 2005 zu tragen. Noch einmal will er sich dies nicht antun. Nicht Olaf Scholz. Er hat zwar in Hamburg gezeigt, wie die SPD Wahlen gewinnen kann, aber er wittert erst 2021 seine Chance im Bund. Nicht Martin Schulz. Der ist zwar ein leidenschaftlicher Wahlkämpfer, aber bei den Wählern kaum bekannt.

Alle drei haben mehr oder weniger vehement den Kopf geschüttelt, alle drei ducken sich weg. Keiner will sich in die Pflicht nehmen lassen, keiner will für die absehbare Niederlage im September nächsten Jahres verantwortlich sein.

Nicht einmal an einen Achtungserfolg glauben sie. Steinmeier, Scholz und Schulz haben noch den Wahlkampf 2013 in schlechter Erinnerung. Vor zweieinhalb Jahren landete Peer Steinbrück auch deshalb mit nur 25,7 Prozent abgeschlagen hinter der Union und hinter Merkel, weil in der Wahlkampfzentrale im Willy-Brandt-Haus Chaos herrschte, dem Kanzlerkandidaten Missgunst und Misstrauen entgegenschlugen. Nicht nur personell, programmatisch und organisatorisch ist die SPD derzeit schlecht aufgestellt. Sie ist auch nicht kampagnenfähig.

Und so setzen alle drei darauf, dass Sigmar Gabriel als Parteivorsitzendem nichts anderes übrig bleibt, als die Kanzlerkandidatur 2017 selbst zu übernehmen – als letzten Dienst an seiner Partei. Es ist ein zynisches Kalkül, und es ist brandgefährlich. Denn mit dem falschen Kanzlerkandidaten und mit demotivierten Wahlkämpfern droht der SPD sogar der Sturz unter die 20-Prozent-Marke – und damit eine existenzielle Krise. Niemand kann vorhersagen, wie die Basis der Partei, die so stolz ist auf ihre über 150-jährige Geschichte und nach der Historiker ein ganzes „sozialdemokratisches Jahrhundert“ benannt haben, auf eine solche Demütigung reagiert.

Letzter Dienst

Allein sozialdemokratisches Pflichtgefühl hält Sigmar Gabriel offenbar davon ab, einfach die Brocken hinzuschmeißen. Er trage wie alle Parteivorsitzenden die Uhr des SPD-Mitbegründers und ersten großen SPD-Vorsitzenden August Bebel in der Tasche. „Die streift man nicht einfach so ab“, sagt ein Nahestehender. Man kann dies auch als Mahnung verstehen. Denn sicher kann sich in der SPD niemand sein, dass Gabriel seiner Partei diesen einen letzten Dienst erweist.

Vielleicht also nimmt die Tragödie schon bald eine ironische Wendung. Tritt Gabriel ab, wird die Partei einen der drei Drückeberger in die Pflicht nehmen. Und vermutlich wird dann der Europäer Martin Schulz für die SPD in den Bundestagswahlkampf ziehen. Er soll bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur seinen Kopf am wenigsten energisch geschüttelt haben. So tief ist die stolze SPD gefallen, dass sie am Ende denjenigen an die Spitze stellen muss, der sich nicht schnell genug in die Büsche geschlagen hat.

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Jürgen Sauer | Di., 24. Januar 2017 - 16:27

so hat die SPD ihre Glaubwürdigkeit verspielt.

Hier in Niedersachsen kennen wir den nur als Wahlverlierer.
Das der in der Partei weiter aufgestiegen war, ist hier unverständlich und kann nur mit dem Peter-Prinzip verstanden werden.

Der Verlust an Vertrauen ist nicht Gabriel allein anzulasten. Das entstand
weit früher. Wir waren als gesamte Familie traditionelle SPD-Wähler.
Der Geruch nach schleichender Enteignung machte sich schon 2000 breit.
Als der Währungswechsel dazu führte dem 'Volk' zu unterstellen. Alles nur
'gefühlt'. Als könne dieses Klientel ja eh nicht denken. Da entlarvten sich auch
auch die SPD-Riege ob ihrer hierarchischen Denkmuster über 'ihre' Wähler.
Dann kam Hartz 4 und hatte seine Geburtshelfer in der SPD. (Bis heute gern
vertreten durch Frau Nahles. Auch ein Grund warum es egal ist, ob vorn der
Gabriel oder der Schulz aggiert.)Und .......auch durch die Herren und Damen
aus der SPD, war man plötzlich nicht mehr der Arbeiterschicht, dem 'Kleinen
Mann' u. ähnl. zugehörig, sondern hatte sich mit dem Platz des 'bildungs-
fernen Milieus' zu begnügen; in Bausch und Bogen. Kein Aufschrei durch die
Senatsbänke; eine Beleidigungsklage wäre aber fällig. Nichts wird sich ändern.
Never ever.

John Leontop | Di., 24. Januar 2017 - 16:33

Der Buchändler aus Würselen, der nach meiner Erinnerung schon einmal zuviel bezogene Spesen zurückgezahlt hat, und wie kaum ein anderer für die Eurokratie steht und die Visionärin aus Meck-Po (siehe das letzte Gutachten der Wirtschaftweisen), die das Land mit Mehltau überzogen hat: dies zeigt den Zustand dieser Republik. Ist sie mit Ihrer Überschrift gemeint?

Albert Schabert | Di., 24. Januar 2017 - 16:41

Steinmaier wird Bundespräsident.Der Außenministerposten wird frei.Dann bekommen wir den ersten Außenminister,der den Stinkefinger öffentlich gezeigt hat.

Die SPD-Führung hat sich vorgenommen ihre bisherige Rolle als Mehrheitsbeschaffer für Merkel auch im Jahr 2017 bei der BTW weiter zu übernehmen. Steinmeier und Gabriel( clever) haben sich im letzten Moment noch attraktive Posten gesichert. Völlig ungeplant hat Martin Schulz seinen Abschied von Brüssel genommen. Gut, dass es keinem aufgefallen ist.
Ein Verschiebebahnhof. Jetzt sind alle Spitzenfunktionäre in der SPD für die nächsten Jahre gut versorgt.

Robert Müller | Mi., 25. Januar 2017 - 23:31

Antwort auf von Edbauer Reinhard

Gabriel kann als Außenminister wieder an Zustimmung gewinnen, so dass er in 4,5 Jahren, nachdem Merkel weg ist, wieder als Kanzlerkandidat antreten kann. Erinnert mich an Merkel und Stoiber beim "Wolfratshauser Frühstück". Was von Martin Schulz zu erwarten ist, weiß ich nicht recht. Mein erster Eindruck ist, dass er das auch noch nicht weiß. Ein halbes Jahr ist ja noch.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 27. Januar 2017 - 13:45

Antwort auf von Robert Müller

das ich Gutes daran sehen kann, aber Gabriel hätte Kanzler werden können, denn Merkel ist als Person angezählt, da strahlte sogar Gabriels Licht.
Ich hätte hinzufügen können, dass Gabriel schon Ministerpräsident in Niedersachsen war, darin bevorzugt vor Oppermann, er handwerklich also okay ist.
Andererseits bin ich verärgert, dass Gabriel so dünnhäutig zu sein scheint.
Das ist nicht klug in der Politik, auch nicht, plötzlich auf Familie? machen zu wollen.
Wenn die Familie nicht auch politisch geprägt wäre, passt sie vielleicht nicht, um es sehr schrf auszudrücken.
Ohnehin ist er als Aussenminister auch viel weg.
Aber das ist Familienspekulation und evtl. nicht angemessen.
Also zusammengefasst, ich bin zutiefst verärgert.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 30. Januar 2017 - 17:54

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

wenn ich zum Arzt, besonders Zahnarzt muss, fühle ich auch immer meine Endlichkeit.
Wenn Gabriel extra dafür auf den Kanzler verzichten musste, um sich zu trauen, im Stern Merkel Naivität nahezulegen, ist es okay mit mir.
Ich vermute darin eher eine Vermessenheit, zu glauben so etwas alleine bestimmen zu dürfen.
Entsprechend ist mein Urteil zu Merkel eher "Gewogen und zu leicht befunden".
Sie hat sich nicht an Gott vergriffen - so hoch reicht sie m.E. nicht -, wohl aber m.E. an der Geburt unserer Demokratie aus einer Tragödie, die bei ihr zu der Seifenoper verkam "Seht, ich kann es".
Warum denn Frau Merkel?
Die Demokratie der Bundesrepublik ist nicht Ihr Verdienst.
Sie haben Unfrieden gesät.
Nichts wofür Sie eine Medaille verdient hätten, aber die wird man noch von "berufener Stelle" auftreiben?
Ich finde nicht schlimm, dass Obama den Friedensnobelpreis angenommen hat, aber die FreiheitsEhrung Merkels, jetzt auch wieder die Stilisierung.
Sie müssen wissen was sie tun.

Vielleicht haben wir Glück und er hält sein Fingerchen demnächst Erdogan unter die Nase? Die WELT wartet auf HIGHLIGHTS.......! Inschallah!

Michaela Diederichs | Di., 24. Januar 2017 - 16:41

ist Herr Gabriel seit heute. Jedenfalls lt. WO. Und er will Außenminister werden. Puh, dieser Mann ist ja nun alles andere als ein Diplomat. Vielleicht wird er auch einfach Zahnarztmann und Vater. Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur sollen an Schulz gehen. Ich bin auf die nächsten Wahlumfragen gespannt. So eine "Runderneuerung" wenige Monate vor der Wahl, ob das gutgehen kann? Also ich bin da sehr skeptisch. Schöne Analyse von Ihnen. Danke.

Peter Rosenstein | Di., 24. Januar 2017 - 16:50

Lieber Herr Gabriel, alles Gute auf Ihrem Weg und Glück auf. Ich - und viele andere Wähler - werden Sie nicht vermissen. Ihre mangelnde Disziplin, Ihr Fähnchen-nach-dem-Wind-hängen, Ihre Arroganz wären noch hinnehmbar, weil Sie ein hervorragender Rhetor und ein intelligenter Kopf sind. Aber da ist ja noch der mediokre Rest Ihrer Klingelbeutel-Partei. Ich sehe die Nahles, Maas und Schwesigs Ihrer Partei, die für Bürokratiemonstren statt vernünftiger Gesetzgebung stehen, ich sehen eine Partei, die mich (alt, weiß, männlich, heterosexuell) als Feindbild auserkoren hat (siehe Programmatik), ich sehe die ganze jämmerliche Führungsschicht von Kraft bis Oppermann, die keine Idee von Sozialdemokratie entwickeln könnten und wenn man sie foltern würde. Sie wollen für soziale Gerechtigkeit stehen? Je eher diese SPD Geschichte ist, desto besser. Und Deutschland benötigt eine funktionierende Sozialdemokratie mehr denn je...

Rolf Domabyl | Di., 24. Januar 2017 - 17:12

Sigmar Gabriel hat sich gerade noch rechtzeitig an die alte Indianerweisheit erinnert:
"Wenn du merkst, dein Pferd ist tot : Steig ab !"

Grüße aus Dunkeldeutschland !

martin falter | Di., 24. Januar 2017 - 17:28

dass sie mit Gabriel nicht gewonnen hätte aber ohne sieht es auch nicht besser aus. Zuviel Planlosigkeit und nur das Drängeln an die Macht. ein Beispiel gefällig: Politik gegen Männer obwohl die Mehrheit der Wähler ( noch ) der SPD Männer sind. Verantwortlich seit Jahren für die Energiewende ( sich von Merkel Mutti diese schlecht gemachte Wende zuschustern lassen obwohl die Energiewende richtig wäre ) und nichts aber auch gar nichts richtig gemacht hier. Schwesig Nales ( teilweise ausgenommen ) und Konsorten sind Ausdruck von Vorbeireitern die bei den Grünen besser aufgehoben wären in ihrer Verwirrtheit. Das Größte Problem aber für die SPD ist, dass man sich erneut in das Bett von Merkel gelegt hat, anstatt sich in der Opposition neu programmatisch aufzustellen und neue Leute zu finden. Merkel saugt ihre Partner aus und jetzt ist es so etwas von zu spät. Habe früher immer SOD gewählt, jetzt passiert mir das nicht mehr!

Heinrich Jäger | Di., 24. Januar 2017 - 17:35

steht die SPD schon länger, nun ist sie einen Schritt weiter .Wie kann man mit einem ausgebrannten EU-Bürokraten wie Schulz in einen Bundestagswahl-
kampf ziehen unglaublich. Auch wenn ich kein SPD Wähler bin, tut es mir weh wie sich diese ehemalige Arbeiterpartei scheibchenweise selbst zerlegt.

Michaela Diederichs | Di., 24. Januar 2017 - 17:43

"Mit dem Verzicht auf die Kanzlerkandidatur kündigt Gabriel zugleich im stern an, er stelle auch sein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung. Außerdem, so Gabriel gegenüber dem stern, werde er das Amt des Wirtschaftsministers aufgeben und Frank-Walter Steinmeier als Außenminister nachfolgen, noch bevor dieser zum Bundespräsidenten gewählt werde." So der STERN. Also das ist unsere Demokratie. Steinmeier gilt dann wohl als gewählt. Warum wird er nicht einfach gleich ernannt? Man man man, toll ist das alles nicht was in Deutschland so läuft.

Michaela Zimmer | Di., 24. Januar 2017 - 18:42

Antwort auf von Michaela Diederichs

Ich stimme Ihnen zu.
Er zieht sich aufgrund mangelndem Vermögens aus der ersten Reihe zurück, nimmt aber gern bis zur Wahl des Amt des Außenministers für sich in Anspruch.
Ich achte politische Ämter- für den jeweiligen Amtsinhaber gilt das nicht automatisch.

Karin Zeitz | Mi., 25. Januar 2017 - 16:04

Antwort auf von Michaela Zimmer

dem gab er auch Verstand. Leider werden die weltlichen Ämter - sowohl das des Außenministers als auch das des Bundeskanzlers - nicht von Gott vergeben. An einen Sieg der SPD mit einem abgehalftertem EU -Bürokraten an der Spitze kann ich nicht glauben.

Svenja Gerwing | Di., 24. Januar 2017 - 17:51

Diese Jobrotation ist gruselig!
Da kommen harte Zeiten auf internationalem Parkett für Deutschland zu: Denn es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann uns' Siggi Mr.Trump den Finger zeigen wird!

Aber rückblickend:
WAS wäre verkehrt daran gewesen, wenn Gabriel Stärke und Oppsition gegenüber unserer Überkanzlerin gezeigt hätte?! Dass ihre Flüchtlingspolitik eine Katastrophe ist, verleugnen auch nur noch ganz linientreue Systemjournalisten!
Konsequenzen wäre u.U. ein Wahlergebnis von >20% gewesen. Diese SPD jedoch als "Motor der Bundesregierung und ihr soziales Gewissen" zu bezeichnen, bedeutet doch nur, Hauptverantwortung für den Murks der letzten 2 Jahre übernommen zu haben! Einfacher kann man es dieser Teflon-Kanzlerin wirklich nicht machen!

Und was bleibt unserem Teilzeit-Rentner als Chef-Diplomat im auswärtigen Amt noch zu sagen?
Die niedersächsischen Landtagswahlen 2003 werden sein einziges Wahl-Waterloo bleiben!

siehe seine Familien - zu sehr mit Politik vermischt.
Das Privatleben soll schon auch ein Standbein der eigenen Politik sein, aber bevor man Grundsätzliches daraus macht, muss man auch nach der Polis sehen.
Ich halte manche Männer für emotional dessen nicht fähig, was sie imstande zu sehen und zu leisten sind, evtl. Gabriel und manche Frauen für nicht intelligent genug für das, was sie zu sehen und zu leisten imstande sind, evtl. Merkel.
Das macht aus Merkel die Mutter aller Unfähigen und aus Gabriel den Zauderer vor dem Herrn, überspitzt gesagt.
Alternativen wie Schäuble wurden physisch (Attentat) und psychisch (Kohls Verweigerung ihn zu legitimieren) zermürbt.
Die weiblichen Alternativen fehlen immer dann, wenn die männlichen Politiker mit ihnen verheiratet sind und Kinder haben, mithin auch einen Sinn im Leben sehen und nicht nur Pflicht zum Gemeinwesen.
Wieder auch ein Schäuble oder Seehofer etc.
Merkel scheint vom Privatleben unberührt aber nicht berufen zur Politik.
Nu?

Oliver Slota | Di., 24. Januar 2017 - 17:55

Schon im Aufwachen!-Podcast Nr. 75 ("Parteitagsschreck") prophezeite der Soziologe, Autor und Publizist Stefan Schulz, dass Gabriel mit diesem unterirdischen selbst verschuldeten Wahlergebnis von 74 Prozent weder Parteivorsitzender bleiben noch Kanzlerkandidat der SPD werden könne. Wie recht er doch damit hatte! - Ich bin jedenfalls froh, dass endlich geklärt ist, wer am 24. September dieses Jahres gegen Angela Merkel verlieren darf.

Bianca Schmidt | Mi., 25. Januar 2017 - 11:10

Antwort auf von Oliver Slota

Dem Bürger bleibt nur die Wahl zwischen diesen beiden Geiseln der Menschheit und vielen anderen Krankheiten. Meine Hoffnung die CSU wird bundesweit wählbar, ohne den Papiertiger Seehofer natürlich. Obwohl die Lösung ist das auch nicht..........

Reiner Jornitz | Di., 24. Januar 2017 - 18:02

Wie viel Abgründe muss die deutsche Demokratie
erdulden, wenn Führungspersonen des Systems die Schuhe um 180 Grad versetzt sind und sich aus dem Staube machen wenn es ernst wird. Nicht im Sonnenschein wenn alles perfekt läuft sieht man die wahren Führungskräfte, sondern im Sturm sieht man die wahre Persönlichkeit und Stärke. Das ist nicht nur ein Problem von Siegmar Gabriel sondern das auch von Angela Merkel. Diese setzt noch einen drauf mit dem - zwar nicht mehr interpretierten- sondern mit dem nicht aufgebenden "weiter so" am Volk vorbei zu regieren und dessen Willensströmungen zu ignorieren. Für mich sind die oben erwähnten Personen nicht respektfähig!

Ralph Barthel | Di., 24. Januar 2017 - 19:10

Gab es da nicht mal die Susi (Putzfrau)?
Die könnte es machen, SPD-Vorsitz, Kanzlerkandidat und vor allem Außenminister.
Stellt euch mal Susi auf den Schultern von Putin und Trump vor. Das wäre echtes "Made in Germany" inklusive Frauenquote.

Torsten Knecht | Di., 24. Januar 2017 - 21:24

.... und beansprucht Posten. Typisch. Genau das habe ich mir gedacht.

Mir fällt da ein Dialog im TV zwischen Ihm u. einer Putzfrau (auch SPD-Mitglied) aus dem Ruhrpott ein, die mit Ihm Tacheles geredet hat und Ihn sehr dumm aussehen ließ hinsichtlich Kompetenz, Wissen u. rhetorischer Bewandtnis. Mir war sofort klar, dass Gabriel niemals BK werden kann. Niemals. Nur gut, das ihm das jetzt auch klar geworden ist.

ingrid Dietz | Di., 24. Januar 2017 - 23:33

das Posten-Geschachere !
Naja, als Außenminister hat Siggi ja jetzt mehr Zeit für seine Familie !
Und Martin Sch. gefällt sich sicherlich sehr in seiner neuen Hauptrolle !
Traurig aber wahr: die gute alte SPD ist schon lange tot !

Sepp Lienbacher | Mi., 25. Januar 2017 - 00:19

Die nichtdeutschen Europäer haben in der Entscheidung um die deutsche Kanzlerschaft natürlich nichts mitzureden. Trotzdem ist es uns nicht egal, ob ein Blinder gegen eine Lahme im wirtschaftlich stärksten Land Europas antritt. Alle Regierungen Europas sind im Sinne ihrer Bürger gefordert, die EU-Politik gleichberechtigt selbst zu gestalten. Wie Lemminge Deutschland zu folgen, führt ins Verderben!

Joost Verveen | Mi., 25. Januar 2017 - 00:35

Der Text war zu lang. Ich bin selbstverständlich durchaus in der Lage längere Texte zu lesen, allerdings nicht wenn Sigmar Gabriel das Thema ist.

Robert Flag | Mi., 25. Januar 2017 - 07:50

Wie einst Helmut Kohl Franz Josef Strauß, schickt Gabriel nun einen anderen Zählkandidaten ins Rennen, dem dann an seiner statt das Verliererimage anhaftet, während er selbst sich als Außenminister profiliert.

Frank Goller | Mi., 25. Januar 2017 - 07:50

Für den Bürger die Wahl zwischen Pest und Cholera und eine von Beiden wird im Sept. 2017 gewinnen.

Martin Arndt | Mi., 25. Januar 2017 - 09:36

Das ist das erste Mal, da er Sympathien verdienst.I.G.zu Frau "Dr." ist Politik nicht das Absolutum für ihn. Er kann gelassen reagieren, weil er Frau u. Kind hat. Man muss Furcht haben vor denen, die als einzige Sinnquelle die Politik haben. Ihnen steht die Verbitterung ins Gesicht geschrieben.Sie kennen die Tugend des Sein-lassens nicht u. müssen jede Kritik als Bedrohung ihrer Identität deuten.

Georg Dallmann | Mi., 25. Januar 2017 - 10:41

Einerseits ist sicher zu konstatieren, daß Gabriel nicht die Optimalbesetzung des Parteivorsitzenden und noch weniger eines Kanzlerkandidaten war und ist. Soweit so richtig.
ABER: Nenne mal einer ERNSTHAFT eine OPTIMALbesetzung der SPD für diesen Job?? Ich sehe keine!
Das Problem ist nicht der Inhaber dieser "Sessel", sondern die PARTEI!
Eine PARTEI, die für NICHTS wirklich STEHT, bestensfalls für eine Politik GEGEN die eigene Anhängerschaft (bzw ohne diese zu fragen) und für eine Politik der gesellschaftlichen Spaltung.
Eine Politik, die für ALLES und für NICHTS gleichermaßen steht, heute so, morgen so und übermorgen ganz anders.
Diese Partei hat längst kein Rückgrat mehr. Machterhalt ist das EINZIGE INTERESSE, welches das Handeln dieser Partei (wie inzwischen auch bei CDU/CSU und GRÜNEN) bestimmt.
Das WOHLVERSTANDENE (!) GEMEINWOHL kommt dort gar nicht mehr vor. Diese Partei steht für HARTZ 4 einerseits und NEOliberale Politik andererseits. Ob der KANDIDAT Gabriel oder Schulz

Georg Dallmann | Mi., 25. Januar 2017 - 10:47

...heißt, ist wirklich schnurzpiepEGAL! Wo SPD drauf steht, ist CHAOS und UNsoziale und UNehrliche (weil gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gerichtet) und IGNORANTE Politik (zB EU-Haftungsunion) drin. DIESE Partei hat KEIN bürgergerechtes KONZEPT für die ZUKUNFT. Diese Partei verwaltet bestenfalls ihre (teilweise glorreiche) VERGANGENHEIT, heute aber ist Politik für die ZUKUNFT gefragt. Wer diesbezüglich Wahrheiten ausblendet und - nach wie vor - gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit meint "Politik" machen zu müssen, kann nur VERLIEREN.
Wie der K-Kandidat oder wer auch immer heißt, ist da in Wahrheit vollkommen EGAL.

Edgar Timm | Mi., 25. Januar 2017 - 13:33

Mir graust vor einem Außenminister Gabriel, der zwar sein (Lehrer-)Studium im Gegensatz zu vielen anderen R2G-Granden abgeschlossen, aber nie in seinem Beruf gearbeitet hat (Quelle: Wikipedia). Er, der schon mehrfach wie ein Elefant im Porzellanladen aufgetreten ist, wird in seinem Job auf so eloquente Leute wie Rex Tillerson treffen, der als Exxon-Chef auf vielen Posten national und international erfolgreich war - sonst wäre er nie an die Spitze eines der weltgrößten Unternehmens berufen worden. --- Und Schulz, der ehemalige Buchhändler und langjährige Bürgermeister aus Würselen, ist als Kanzlerkandidat eine vergleichbare Fehlbesetzung. Er wird sich mit Absolventen der Grandes Écoles und anderen elitären Geistern messen müssen. Es fällt schwer, einen Vergleich zu ziehen - aber es ist so, als würde Jogi mit Kreisklasse-Kickern zur WM fahren.

Nun ja, Abschlüsse von Grand Ecoles besagen noch NICHTS über einen großen Geist des Abschlußinhabers aus. Solche Schlussfolgerungen hinken ..........generell...
Aber dass der große Geist ausgerechnet in einem BM aus Würselen steckt, den wir alle kennen, und jahrelang "studieren" durften..........ist nicht mal am entferntesten Horizont zu erkennen.

Ferdinand Weuste | Mi., 25. Januar 2017 - 16:51

Die Frage ist doch,wer steht für wen? Die Partei für den Kandidaten oder der Kandidat für die Partei?! Kann das einer beantworten? Ich glaube, die Partei und der Kandidat können das selber nicht.

Yvonne Walden | Fr., 27. Januar 2017 - 11:16

Bei alledem dürfen wir auch eines nicht vergessen: Sigmar Gabriel "segelte" im Windschatten von Gerhard Schröder, der während seiner Kanzlerschaft die SPD fast ruiniert hätte.
Gabriel distanzierte sich nie von der Agenda 2010 und den sonstigen politischen Fehlleistungen seines "Ziehvaters".
Auch das ist ein Indiz dafür, daß Gabriel im Grunde der falsche Kanzlerkandidat gewesen wäre.
Martin Schulz ist in dieser Hinsicht unbelastet, sollte allerdings der SPD "aufs Maul schauen", um die Distanz zwischen Parteivolk und Parteiführung nicht erneut zu vergrößern.
Die SPD kann sich nur dann wirklich emanzipieren, also wieder auf eigene Füße stellen, wenn sie sich mit den derzeitigen Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag (Grüne und Linke) zusammentut, um gemeinsam eine Mitte-links-Regierung anzusteuern.
Als ewige Junior-Partnerin der Unionsparteien macht sich die SPD jedenfalls auf Dauer entbehrlich. Da sollten sich die Unionsparteien besser nach rechts (AfD) orientieren.