Cem Özdemir, Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, und die Fraktionsvorsitzende der Partei im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, geben am 18.01.2017 in Berlin als Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Bundestagswahl eine Pressekonferenz
Neues Spitzenduo mit allzu bekannten Gesichtern: Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt / picture alliance

Grünes Spitzenduo - Das letzte Aufgebot

Die Basis hat gesprochen und mit Cem Özdemir haben sich die Realos bei der Kandidatenkür durchgesetzt. Aber das knappe Votum verdeutlicht die Zerrissenheit der Grünen. Den benötigten Neuanfang hat sich die Partei nicht getraut

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Die Basis hat gesprochen. Cem Özdemir wird Spitzenkandidat der Grünen. Zusammen mit Katrin Göring-Eckardt, die keine Gegenkandidatin hatte, führt er die Partei in den Bundestagswahlkampf. Unerwartet spannend ging es zu bei der innerparteilichen Urwahl. Der Außenseiter Robert Habeck lag am Ende denkbar knapp zurück, ihm fehlten nur 75 Stimmen zur Sensation. Anton Hofreiter hingegen, der Kandidat der Parteilinken, wurde deutlich geschlagen.

Kretschmänner setzen sich durch

Auf den ersten Blick ist die Botschaft dieser Kandidatenkür eindeutig. Die Realos haben sich auf ganzer Linie durchgesetzt, die Kretschmänner gegen die Trittin-Anhänger. Mit dem Parteichef Özdemir und der Fraktionschefin Göring-Eckardt als Spitzenduo werden die Grünen braver, bürgerlicher und biederer. Schwarz-Grün wird nach der Bundestagswahl 2017 eine realistische Option.

Die Parteilinken hingegen, die noch den Wahlkampf 2013 dominierten, haben sich bis auf die Knochen blamiert. Gegen Katrin Göring-Eckardt konnten sie keine Kandidatin aufbieten. Der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter ist so offensichtlich ungeeignet für ein Spitzenamt, dass die 26,19 Prozent, die er bei der Urwahl erhielt, fast als Achtungserfolg gelten müssen. 

Aber so eindeutig ist das Ergebnis in Wirklichkeit nicht. Cem Özdemir erreichte bei der Urwahl nur 35,96 Prozent der Stimmen, fast zwei Drittel der Basis votierte gegen ihn. Katrin Göring-Eckardt erhielt nur 70,63 Prozent. Fast jeder dritte Grüne verweigerte ihr die Stimme. Und ob sich die Partei jetzt hinter ihrem Spitzenduo versammelt, ob sie diesem auch programmatisch folgt, das wird sich in den innergrünen Debatten um Steuern und Umverteilung, innere Sicherheit und Flüchtlingspolitik, Ökologie und Energiewende in den kommenden Wochen erst noch zeigen müssen.

Partei stark verunsichert und gespalten

Zugleich sind Göring-Eckardt und Özdemir das letzte Aufgebot einer Partei, die stark verunsichert, orientierungslos und tief gespalten ist. Einer Partei, die zwischen Macht und Opposition, zwischen schwarz-grün und rot-rot-grün, zwischen Volkspartei im Südwesten und Fundamentalopposition in Berlin-Kreuzberg zerrissen wird. Einer Partei, die in Baden-Württemberg den Ministerpräsidenten stellt und über ihre Regierungsbeteiligung in elf Bundesländern den Bundesrat kontrolliert, aber gleichzeitig im Bundestag stramm auf Oppositionskurs fährt.

Kein Wunder also, dass sich die Wähler zuletzt in Scharen von den Grünen abgewendet haben. In Umfragen ist die Partei unter zehn Prozent gestürzt. Sie nähert sich wieder dem enttäuschenden Ergebnis bei der Bundestagswahl 2013. Von der Unzufriedenheit vieler Wähler über die Große Koalition kann sie derzeit nicht profitieren.

Habeck hätte für Veränderung gestanden

Göring-Eckardt und Özdemir prägen die Partei seit zwei Jahrzehnten, sie waren schon dabei, als 1998 mit Gerhard Schröder und Joschka Fischer das rot-grüne Projekt startete. Ein Projekt, das längst Geschichte ist. Beide stehen gleichzeitig für zwei Jahrzehnte politische Erfahrung – für einen politischen Neuanfang, den die Partei so dringend braucht, stehen sie nicht.

Robert Habeck, der Umweltminister von Schleswig-Holstein, hätte für Veränderung gestanden, für einen anderen Sound und neue Botschaften. Vor allem aber für eine werteorientierte, ökologische Politik jenseits der alten Schlachten zwischen Linken und Realos innerhalb der Partei. Doch einen solchen politischen Neuanfang haben sich die Grünen nicht getraut.

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Christop Kuhlmann | Mi., 18. Januar 2017 - 16:20

widerstehen können, sich mit Genderioiletten und Sex auf Krankenschein ab Pflegestufe drei zu profilieren. Gerade letzteres müsste ja auch mal aus feministischer Sicht bewertet werden. Wie sieht es da mit der Chancengleicheit aus? Zukuntsträchtiger wäre da schon ein Vorstoß zur Legalisierung von Cannabis, bei dem sich Cem Özedemir als bekennender Hanfzüchter Meriten verdienen könnte. Immerhin wäre das der einzige Vorschlag der Grünen, der dem Staat einnahmen in Milliardenhöhe beschert. Eine ganze Branche würde aus dem Schatten treten und etliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen. Es würde die darbende Landwirtschaft in einen boomenden Wirtschaftszweig verwandeln.

Ganz so rosig, wie Sie das hier darstellen ist es nicht. Schauen Sie über den großen Teich. Dort hat die Legalisierung in einigen Bundesstaaten (z.B. Colorado) zu einer massiven Preiserhöhung geführt. Dennoch, es wäre der richtige Weg und schon lange überfällig. Christiane F. hat mit ihrem Buch damals zwar massiv beeindruckt, aber wohl auch die Legalisierung der NICHT harmlosen Droge, verzögert. Cannabis war mal harmlos, bis Züchter den THC-Gehalt so hochgetrieben haben, dass ich als jugendlicher Gelegenheitskiffer schon vor 20 Jahren geschworen habe, nie wieder. Wie das heute aussieht, will ich gar nicht wissen.....

Thorsten Crampe | Mi., 18. Januar 2017 - 16:23

Die Frage ist nicht, ob Neuanfang, sondern welcher Neuanfang.

Die außenpolitische Situation könnte schlechter sein, obwohl die NATO für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Nationbuilding betreibt und es gleichzeitig fertigbringt, den Überwachungsstaat voranzutreiben, ohne die eigenen Grenzen zu sichern.

Aber kulturell sind die Grünen nicht auf der Höhe der Zeit. Das staatliche Schulsystem ist überbewertet und der Schulzwang muss mindestens abgeschafft werden. Außerdem meinen es die Menschenplaner etwas zu gut mit uns und könnten uns anstatt ständig neuen Gleichmachungsgremien ruhig mehr Eigenverantwortung zutrauen. Zuletzt muss auf den Schwindel des menschengemachten Klimawandels hingewiesen werden, der Gefahr läuft, sich zu einer Weltreligion und einem Wirtschaftsraum des Jahrhunderts zu entwickeln.

Ansonsten sehe ich vergangene grüne Politik doch weitestgehend erfolgreich umgesetzt. Ein wahrer Neuanfang wäre ein Zurück zur liberalen Mitte.

Martin Wienand | Mi., 18. Januar 2017 - 22:35

Antwort auf von Thorsten Crampe

"Schwindel des menschengemachten Klimawandels"? Empfehle Ihnen "Chasing Ice". Lief kürzlich auf ARTE. Oder heute noch im Schweizer Tagesanzeiger, eine gut gemachte Dokumentation. Link: http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/meereis-schrumpft-dramatisch/s…
Komisch, scheint irgendwie grade in zu sein, Leugnen des Klimawandels, Leugnen des Holocausts und so'n Zeugs.
Sorry, bei mir funktioniert die Ratio noch.

Und der "Schulzwang muss" auch noch "mindestens abgeschafft werden"?

Naja, Herr Crampe. Sind Sie bei den "12 Stämmen" beheimatet?

Vielen Dank für den Hinweis zu Chasing Ice. Bin gespannt.
Selbst empfehle ich Oliver Janich zu dem Thema.
Auch interessant ist Greenpeace Mitbegründer Patrick Moore.

Ihre Verachtung für Freigeister in allen Ehren, aber mein Vorschlag für die Abschaffung des Schulzwangs hielte Sie ja nicht davon ab, ihre Kinder weiterhin auf eine staatliche Schule zu schicken. Ich hingegen habe bessere Alternativen gefunden und beanspruche auch mein Recht darauf.

Na, Herr Crampe, da haben Sie sich ja die richtigen ausgesucht.

Oliver Janich ist als Verschwörungstheoretiker bei Kopp Online und Compact zuhause.

Und Patrick Moore, dem Greenpeace Schweiz vorwirft, dass dieser „ein bezahlter Botschafter der Atom-, Papier- und Gentechnik-Industrie“ sei.

In der Wissenschaft ist der Klimawandel unbestritten. Wie immer bei kritischen Themen tauchen dann "Unbedenklichkeitspapiere" irgendwelcher "Experten" auf. So bei der Atom-, der Kohle-, der Tabak-, der Gentechnik-Industrie u. a. Diese Industrien zahlen diesen sog. Experten fantastische Löhne für ihre Expertisen, schließlich verdienen sie viel Geld damit. Bei Monsanto z. B. können Sie ganze Bücherwände damit füllen.

Nebelkerzen.

Wir sollten nicht darauf hereinfallen.

...gesprochen wie ein wahrer Schulzwangexperte, der die Argumente der Gegenseite nicht einmal kennt, sondern nur einen Satz aus Wikipedia kopiert.
Würde sagen, das gibt ne 2+.

Sehr geehrter Herr Crampe,

gegen ihre Liebe für den Freigeist ist rein gar nichts einzuwenden, im Gegenteil.
Aber wer - ernsthaft - meint, den Klimawandel in Frage stellen zu müssen, ist kein Freigeist sondern ein Realitätsverweigerer.

Herr Wienand, entweder Sie haben die besseren Argumente, dann artikulieren Sie diese. Aber auf Kopp oder Compact zu verweisen, ersetzt die Debatte nicht.

Das meiste CO2 ist den Weltmeeren gebunden. Erwärmt sich das Wasser beschleunigt sich der Ausstoß des Gases.
Die Huhn-oder-Ei-Frage lautet: Sorgt eine erhöhte menschliche CO2 Produktion für eine Wassererwärmung, oder erhöht sich der CO2 Ausstoß durch eine naturgegebene Wassertemperaturschwankung ?
Zurzeit kann niemand diese Frage beantworten.
Da sich Klima über Jahrmillionen verändert, wäre es zumindest ehrlicher von Wetterwandel als von Klimawandel zu sprechen.

Martin Wienand | Do., 19. Januar 2017 - 23:37

Antwort auf von Robert Flag

Ach kommen Sie Herr Flag, ich bin auch kein Wissenschaftler, aber lese und sehe, was ich aus möglichst guten Quellen kriegen kann.

Allerdings ein ganz einfaches Beispiel: Jedes Wochenende fahren wir aus München in die Berge und zurück. Die Temperaturunterschiede von Stadt und Land, die ich am Armaturenbrett des Autos sehen kann, betragen im Durchschnitt 4 Grad. Das könnte man auf die ganze Welt übertragen. Klingt vielleicht naiv. Aber irgendwie auch schlüssig.

Georg Dallmann | Sa., 21. Januar 2017 - 10:56

Antwort auf von Robert Flag

Sehr geehrter Herr Flag,

das ist doch herzlich egal. Entscheidend sind nicht Wortklaubereien sondern die unbestreitbaren Fakten und die damit einher gehenden furchtbaren (!) FOLGEN für UNS ALLE, die allesamt KLAR auf der Hand liegen.
Schon in 20 Jahren kann zB KÖLN (!) vom Rhein geflutet sein, mit geradezu apokalyptischen Folgen. DAS ist das WESENTLICHE.

Herr Wienand: Es wurde nicht der Klimawandel sondern die Ursache angezweifelt.
Veränderungen sind kaum in Einklang mit Wirtschaftsdaten zu bringen. Die Vergleichszahlen beziehen sich immer auf einen Zeitraum seit der "kleinen Eiszeit" etwa 1800. Seitdem haben wir einen Anstieg. Vorher sank die Temperatur etwa 300 Jahre, nachdem sie vorher im Mittelalter um ca 4 Grad gestiegen war. In dieser Zeit kam der Weinanbau aus Italien nach Deutschland. Es gab noch keine Industrialisierung und auch noch keine Autoabgase.
Bitte denken Sie bei erdgeschichtlichen Daten in etwas größerem Rahmen, vermeiden Sie "Rosinenpickerei" und verschonen mich mit ideologischen Weisheiten die eben nicht der "Ratio" entsprechen.

Was verlieren wir eigentlich wenn wir annehmen, dass der in dieser Geschwindigkeit bisher noch nie zuvor nachgewiesene Klimawandel menschengemacht ist, außer unserem Freifahrtsschein zum bedenkenlosen Konsum? Aufgrund der Annahme unserer Verantwortung für das Klima wurden beispielsweise Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterentwickelt, welche nach relativ kurzer Förderungsphase mittlerweile günstiger und nachhaltiger Strom produzieren als herkömmliche Erzeugungsformen (dazu beim BDEW nachsehen). Offshore Wind beispielsweise für 6 €/kWh inkl. externer Kosten. Eine ähnliche Entwicklung erlebt die Autoindustrie, die von einem Motor mit ca. 35% Wirkungsgrad auf einen mit >95% umschwenkt, wenngleich hier noch Probleme (auch ökologischer Natur) zu lösen sind. Egal wie man sich zum Klimawandel positioniert, die daraus resultierende Geisteshaltung der Rationalisierung wird in einer Welt mit mehr als 7,5 Milliarden Menschen ohnehin unumgänglich sein.

Christa Wallau | Mi., 18. Januar 2017 - 16:39

Allenfalls Cem Özdemir hat - in Ansätzen - eine ähnlich "pragmatisch-grüne" Nähe zur Realität wie Herr Kretschmann.
Frau Göring-Eckardt dagegen sitzt weiter fest auf dem Predigtstuhl ihrer "grünen" Gutmenschen-Ideologie, die man sonst auf Erden nur bei religiösen Sektierern findet. Völlig humorlos greift sie jeden keifend an, der ihre Heilsbringer-Lehren nicht teilt, wie zuletzt noch in der Sendung
"Hart aber fair" Herrn Lindner von der FDP.

Cem Özdemir und Kathrin Göring-Eckardt -
beide braucht unser Land nicht,
genauso wenig wie die ganze Partei
"Bündnis 90/Die Grünen". Von den ehemaligen
"Freiheitskämpfern" in der DDR sind die "echten"
längst nicht mehr dabei, und die "West-Grünen"
haben ihr eigentliches Anliegen (Natur- und Umweltschutz) überall zur Genüge implantiert. Ihr Pulver ist - sozusagen - verschossen. Mehr ist nicht drin.
NIEMAND BRAUCHT SIE MEHR !
SIE SCHADEN NUR NOCH !

wie sehr Sie doch Recht haben! Auch ich als ehemalige Grünen-Wählerin hoffe sehr, dass diese Partei bei der nächsten Bundestagswahl an der 5%-Hürde scheitert.

Robert Flag | Do., 19. Januar 2017 - 13:26

Antwort auf von Karin Zeitz

Ich hoffe (höchstwahrscheinlich vergeblich) mit Ihnen.
Der grüne Traum ist leider ausgeträumt. Jetzt geht es, wie bei der F.D.P., nur noch um Selbsterhalt. Zu diesem Zwecke haben sich die Grünen die zwei absolut passendsten Galionsfiguren ausgesucht.
Grüne und F.D.P. sind der dringende Grund zur Einführung einer 10%-Klausel.
Schon Helmut Schmidt befand mit dem Hinweis auf die theoretische Möglichkeit von 20 Parteien im Bundestag die 5%-Hürde als zu niedrig.
Man sieht´s im Europaparlament, in dem Parteien mit nur einem Sitz vertreten sind.
Das bring außer dem Sitzinhaber niemandem etwas.
Die Grünen paktieren nun mit den Schwarzen aus purer Machtgier. Niemandem ist noch etwas heilig.

Georg Dallmann | Sa., 21. Januar 2017 - 11:01

Antwort auf von Robert Flag

Sehr geehrter Herr Flag,

ihre "Gedanken" betreffend Kleinparteien und die damit verbundenen Schwierigkeiten sind nicht neu. Aber Demokratie bedeutet - auch - Schutz von Minderheiten. Deshalb kann man die 5%-Klausel nicht nach Belieben erhöhen, wenn man seinen eigenen "Werten" noch gerecht werden will. Die Dinge liegen nunmal NICHT so einfach wie sie scheinen mögen.

Volle Zustimmung Frau Wallau! Sehr präzise und sachlich analysiert. Aber mal ehrlich, sich mit dieser Partei auseinanderzusetzen, ist nichts anderes als Zeitverschwendung. Die Worte, welche ich für diese Partei finden würde, wären erheblich deutlicher und würden auch nie auf diesem Weg in die Öffentlichkeit gelangen. Alles Gute aus Osnabrück..

Es hat schon einige Parteien in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben, denen der Markenkern abhanden gekommen war; nehmen wir beispielhaft den Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten oder die Bayernpartei. Entweder hatte sich die ursprüngliche politische Forderung erledigt und/oder war von den anderen Parteien aufgesogen worden. Die Grünen haben nie begriffen, dass sie neben der FDP besser aufgehoben gewesen wären als neben der Linkspartei. Und jetzt gibt es nichts mehr, wofür sie sich glaubhaft einsetzen könnten. Der Ofen geht aus.

Michaela Diederichs | Mi., 18. Januar 2017 - 16:54

"Mit dem Parteichef Özdemir und der Fraktionschefin Göring-Eckardt als Spitzenduo werden die Grünen braver, bürgerlicher und biederer." Herr Seils, Sie haben sehr eigene Vorstellungen von brav, bürgerlich und bieder. M. E. stehen diese Leute für betreutes Denken.

Sven Bergmann | Mi., 18. Januar 2017 - 20:22

Antwort auf von Michaela Diederichs

Stimmt.
Das großflächige inhaltliche Scheitern dieser Partei und ihrer Blankoscheck-"Ethik" muss aber jetzt übertüncht werden, also gibt man sich statt verlustreichen Rückzugsgefechten eine gemäßigte Fassade.
Die Stammwählerschaft wird schon verstehen, dass man jetzt gerade mal ein bisschen Kreide fressen muss, zumal diese Leute keine Alternative haben.
Viele Wechselwähler könnten den Köder aber schlucken.

Yvonne Walden | Mi., 18. Januar 2017 - 17:16

Es ist sehr schade, daß sich bei den BÜNDNISGRÜNEN offenbar die Kretschmänner durchzusetzen scheinen.
Winfried Kretschmann steht für einen engen Kontakt zur Automobilindustrie, allerdings nicht zu den Facharbeiterinnen und Facharbeitern, sondern zu den Konzernvorständen und Aufsichtsräten.
Was dies bedeutet, dürfte klar sein.
Auch die BÜNDNISGRÜNEN reihen sich künftig in die Schaar der kapital-orientierten Parteien eein und stärken dadurch die Scherenbewegung, also die Zunahme unermeßlichen Reichtums und andererseits steigender Armut.
Die Wählerinnen und Wähler dürften es der Partei kaum danken, denn die Mehrheit der Wahlberechtigten hofft auf eine Neuausrichtung der Bundesregierung, also auf eine rot-grün-rote Koalitionsregierung.
DIE LINKE dürfte sich jedoch kaum den Zielen einer grünen Partei anschließen, die sich ebenfalls kapitalorientiert gebärdet.
Schade, daß dadurch möglicherweise ein Regierungswechsel verhindert wird. Also muß Angela Merkel weitermachen, so oder so.

Ich stimme mit Ihnen darin überein, dass es ein "Weiter so " mit Angela Merkel nicht geben kann.
Ich sehe allerdings keine Mehrheit in der Bevölkerung (und darüber bin ich froh), die einen Wechsel zu R2G wünschen- die derzeitigen Umfragewerte der Parteien spiegeln das auch nicht wieder.
Der Zustand der SPD ist desaströs, den Linken fehlt die flächendeckende Zustimmung in den westdeutschen und den Grünen in den ostdeutschen Bundesländern.
Es wird sehr spannend werden; ich persönlich würde auf diese Art "Spannung" gern verzichten.

Sehr geehrte Frau Zimmer.

gestatten Sie mir, Sie auf diese - keineswegs gering zu schätzende - semantische "Ungenauigkeit" aufmerksam zu machen: Merkel "regiert" NICHT, sie "merkelt". Ich hoffe sehr, daß dieser - kleine aber feine - Unterschied auch bald Eingang findet in die " Spracherklärungswissenschaft" des DUDEN.

Gesetzt den Fall, die CDU fährt den "Sieg" ein, wäre aber gezwungen, mit der AfD zu koalieren. (Durchaus denkbar, wenn die übrigen Parteien erwartungsgemäss schlecht abschneiden.) Dann könnte die AfD im Koalitionsvertrag zur Bedingung machen, dass Merkel in die Wüste geschickt wird.
Vorstellbar? Sicherlich. Die CDU ist personell verbraucht, und gehört entmachtet. Dazu wäre eine Koalition mit den Rumpfparteien grün, spd und fdp nicht in der Lage. Die sind alle so blutarm geworden, dass sie ins Altenheim der Geschichte gehören.

Zitat: "denn die Mehrheit der Wahlberechtigten hofft auf eine Neuausrichtung der Bundesregierung, also auf eine rot-grün-rote Koalitionsregierung."

Woher wollen Sie das wissen? Fast alle Umfragen besagen deutlich, dass r2g KEINE Mehrheit hat! Bei weitem nicht!

Thomas Radl | Do., 19. Januar 2017 - 15:36

Antwort auf von Cornelius Angermann

und das ist gut so. M.E. wäre r2g für Deutschland der GAU! "Betreutes Denken" haben wir hier in der sog. Republik doch bereits genug - wie bereits o.a. von anderen Kommentatoren festgestellt wurde...
Wünschen darf man, na klar! Aber oft gehen Wünsche halt nicht in Erfüllung, und das wollen wir hier doch mal hoffen!

"... denn die Mehrheit der Wahlberechtigten hofft auf eine Neuausrichtung der Bundesregierung, also auf eine rot-grün-rote Koalitionsregierung."

Sicherlich hoffen die Wähler auf eine Neuausrichtung der Bundespolitik. Dass der Wähler RRG favorisiert, mag innerhalb der einen oder anderen gesellschaftlichen "Blase" zutreffen. In Bezug auf die Gesamtheit der Wähler halte ich die o.g. Aussage für nicht belegbar.

Eine NEUausrichtung wünschen sich viele, doch woher soll die kommen, wenn man nicht bekennender "ROT-ROT-GRÜN-GLÜHENDER" ist, der (siehe Berlin) keine Migranten mehr abschiebt (nicht mal die Hochkriminellen und Hassprediger und Radikalislamisten), die Nato lieber heute als morgen abschaffen und durch Stuhlkreise und Klangschalen-Seminare ersetzen will,
für einen SICHERHEITS-PAKT mit PUTIN (s. Wagenknecht) trommelt?
Wenn DAS die "Neuausrichtung" sein soll, dann...................GUTE NACHT Deutschland!

Siegfried Stein | Mi., 18. Januar 2017 - 18:00

Frau Göring-Eckardt als Reala zu bezeichnen, ist die Fake-News des Tages. Kaum jemand war und ist weiter vom realen Leben entfernt als sie.

Gerd Runge | Mi., 18. Januar 2017 - 21:26

Antwort auf von Siegfried Stein

zutreffendes statement. Die (spiess)bürgerlich-pastorale Attitüde von Frau G. E. empfinde ich als unerträglich weltfremd. Hinzu kommt für mich die Schwadroniererei von C. E. Ein tolles Gespann! Obwohl es an meiner Wahlentscheidung nichts ändern würde, hätte ich mir als Nordlicht schon Herrn Habeck als "Hoffnungsträger" gewünscht. Aber so melden sich die Grünen für mich von der gestaltenden Bundespolitik auf Sicht ab.
Schwarz-Grün bleibt bundespolitisch hoffentlich ein Albtraum.

ingrid Dietz | Mi., 18. Januar 2017 - 21:32

Antwort auf von Siegfried Stein

Sie lebt wohl in einem Luft-oder Lustschloß, aber garantiert nicht in der realen Welt !
Event. sollte sie auf einem anderen Planeten kandidieren und fernab der Heimat Politik spielen !

Jürgen Möller | Do., 19. Januar 2017 - 07:13

Antwort auf von Siegfried Stein

Ich habe mir gerade noch einmal, weil es einfach zu schön ist, die Vita dieser Realistin durchgelesen - nicht einen Tag produktiv gearbeitet, eigentlich direkt in das sanfte Bett der Politik gewechselt, seit fast 20 Jahren vom Bundesbürger durchgefüttert - Respekt für diese Kämpferin für eine bedingungslose Grundintelligenz (ups)

Der Komentar von Jürgen Möller trifft den Nagel auf den Kopf, insbesondere wenn man den Artikel im Satiremagazin "Eulenspiegel" aus Heft 11/2013 liest. Dessen Inhalt sollte einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, damit diese erkennen kann, welch "tolles" Angebot die Grünen dem Wähler mit KGE machen. Eine Partei, die solch inkompetente Leute dem Wähler als Spitzenduo anbietet, hat ein Scheitern an der 5% Hürde verdient.

Jürgen Möller | Do., 19. Januar 2017 - 22:06

Antwort auf von jürgen pauls

Danke Herr Pauls für den Eulenspiegel-Tip. Unglaublich, daß Menschen, die doch so von ihrer eigenen überlegenen Intelligenz überzeugt sind, so einer Dame noch wie die Lemminge folgen; man glaubt es kaum.

Olaf Romer | Mi., 18. Januar 2017 - 18:20

und das Gute daran es ist gut so..Die Grünen haben keine pragmatischen Ansätze sie können nur noch Fundamentalopposition.

Andreas Müller | Do., 19. Januar 2017 - 13:04

Antwort auf von Olaf Romer

Auf die Geringschätzung für die Grünen können wir uns einigen. Aber sind Sie sich sicher, dass die Opposition wirklich noch können?
Gerade Frau Göring macht Opposition höchstens gegen das Volk. Opposition gegen die Regierung kann die am wenigsten. Überregierung und Opposition gegen die Bürger dürfte Frau Görings Traumschiff sein, auf dem sie gerne einchecken würde.

Georg Dallmann | Fr., 20. Januar 2017 - 15:54

Antwort auf von Andreas Müller

Allein schon deshalb findet "Opposition" seit Jahren nur in der Theorie statt.
Sollte die nächste Wahl - die Wege des HERRN sind bekanntlich unergründlich - wider Erwarten oder wider aller HOFFNUNG dennoch zu einer Regierungsbeteiligung der Grünen führen........dann werden künftig "historische Berühmtheiten" wie Künast,Roth,Peter,Hofreiter,Trittin,Beck,KGE, Özdemir & Co. das "europäische Flaggschiff" BRD versuchen durch die berüchtigten STÜRME um Kap Horn zu segeln. Bitte alle anschnallen und GUT FESTHALTEN, das Schiff könnte stark ins WANKEN geraten.

Holger Stockinger | Mi., 18. Januar 2017 - 18:43

Im ALL regiert im Orient ALLAH. Die Farbe des Propheten ist grün, die des IS schwarz-weiß.

Soviel zur Post-Goethe´schen Farbenlehre.

Wer die "GRÜNEN" für etwas anderes hält, als sie scheinen, lebt postfaktisch, wie es nowadays heißt.

Ferdinand Weuste | Mi., 18. Januar 2017 - 21:06

Wie wahr Frau Wallau. Die grüne Partei hat uns Steuerzahlern in den letzten 20 Jahren viel Geld gekostet, das man besser für eine gerechtete Bezahlung dem Personal im Gesundheitswesen hätte zugute kommen lassen.

Danke, Herr Wienand, für diesen Link. Dass sie keine "fertig studierte" Theologin ist, war mir schon seit längerem bekannt (obwohl sie lange Zeit nichts dagegen hatte, sich bei den ÖR als Pastorin vorstellen zu lassen; erst vor kurzem hat sie dies klargestellt). Was ich ihr (und zwar zu ihren Gunsten) aber immer unterstellt hatte, war, dass sie zu Zeiten der DDR in kirchlichen Oppositionskreisen unterwegs war. Nun trifft auch das nicht mal zu. Was bleibt dann von dieser Tante eigentlich übrig? Außer ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation / Propaganda (daher rührt wohl auch die Freundschaft zu Merkel?) nichts, rein gar nichts. Wenn eine solche Person Spitzenkandidation der Grünen ist, sagt das wohl alles über deren Zustand.

Josef Garnweitner | Do., 19. Januar 2017 - 15:32

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

KGE und Merkel, wie sich die Lebensläufe doch gleichen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

es ist ein Jammer, daß diesen und ähnliche Artikel über unsere "Eliten" nicht mehr Leute in diesem Lande zu lesen bekommen. Ich habe mal an anderer Stelle geschrieben "in dieser Partei wimmelt es förmlich von Berufslosen, Berufs- und Studienabbrechern, die früh gemerkt haben, daß man in der Politik sehr gut versorgt wird und mit Politik dem Lande weit mehr schaden kann als wenn man mit Pflastersteinen auf Polizisten wirft."

Im Bundestag sieht es nicht viel besser aus. Man behauptet, min. 25 % der Abgeordneten haben keinen Berufs- oder Studienabschluß.

Brigitte Karpenkiel | Do., 19. Januar 2017 - 08:19

Cem Özdemir und K. Göring-Eckardt sind vermutlich die Wunschkandidaten der A. Merkel und somit eine schwarz-grüne Koalition sehr wahrscheinlich, aber das letzte Wort haben ja noch immer die Wähler, hoffentlich...

Thorsten Rosché | Do., 19. Januar 2017 - 08:58

Wer Ozdemir und Göring-Eckardt wählt bekommt Trittin, Roth, Künatz und Co. Die grüne Wahlkampf-Taktik, eine Kröte im Gewand eines harmlosen Laubfrosches - bis zur Wahl.

Andreas Balmert | Do., 19. Januar 2017 - 09:06

... in den Bundestagswahlkampf führt, Gendertoiletten, Sex auf Krankenschein, Polizeibashing sind meines Erachtens keine Themen, die geeignet sind, die 8%-Marke zu überspringen.

Alexandra Berger | Do., 19. Januar 2017 - 09:35

Frau Göring-Eckardt im Spitzenduo der grünen Politelite, ohne Berufsabschluss mit abgebrochenem Studium. Man hätte nicht besser wählen können. Ich frage mich, mit welchen Erfahrungswerten Politiker das Volk führen wollen.

Willi Mathes | Do., 19. Januar 2017 - 09:49

Ihr Wort in Gottes Ohr - letzter Aufruf zur politischen Gestaltung unseres Landes durch Grün - ist allemal symphatischer !

Freundliche Grüsse

Hermann Neumann | Do., 19. Januar 2017 - 10:20

Ich bin mir sicher, dass das Führungsduo sicher die 5 % Hürde schafft. Ironie aus!

Robert Flag | Do., 19. Januar 2017 - 10:38

Der diplomierte Biologe Anton Hofreiter wäre sicher eine glaubwürdigere Wahl gewesen, als ein Sozialpädagoge und einer Frau, die als einzige Qualifikation ein abgebrochenes Theologiestudium vorweisen kann.
Aber Qualifikation ist ja schon lange nicht mehr gefragt. Hier wird auch ein Germanist und Soziologe Wirtschaftsminister.
Man stelle sich das Horrorszenario vor: Kanzlerin Merkel. Außenminister Özdemir. Finanzministerin K. Göring-Eckard.
Ich hoffe dieser Albtraum wird nicht Wirklichkeit.

Georg Dallmann | Do., 19. Januar 2017 - 10:52

Ob man eine Partei als eine "Bereicherung" für das GEMEINWOHL betrachten darf/soll/muß/kann...., die unter anderem für OFFENE GRENZEN für ALLE und JEDEN eintritt und - nach Kräften - die Abschiebung ausreisepflichtiger und - teilweise - krimineller Migranten GEGEN Recht u. Gesetz verhindert, dort wo sie an den Landesregierungen beteiligt ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Ob da ein grün-rotes oder ein rot-grünes "Männchen" oder "Frauchen" auf dem Strahlemann-Podest steht, dürfte recht zweitrangig sein. Einer Partei, bei der die "Ideologie" im Zweifel über dem Gesetz steht, sollte man künftig genauer auf die Finger schauen, wie so manch anderer Gruppierung.
Der Inhalt ist entscheidend, nicht die Verpackung.
Die Wähler sollten künftig genauer hinsehen, wofür sie ihr Kreuzchen machen. Entweder FÜR Recht und Gesetz oder GEGEN. An dieser ELEMENTAREN FRAGE für eine rechtsstaatliche Demokratie muß sich JEDE Partei mit dem gleichen Maßstab messen lassen.

Markus Michaelis | Do., 19. Januar 2017 - 10:52

Ich würde Cem Özdemir eine Chance geben. Auch wenn er schon lange oben dabei ist: das alleine ist noch kein Makel. Er hat glaube ich schon auch das Zeug, die Grünen aus einigen ihrer Sackgassen wieder rauszuführen.

Hans Herzberger | Do., 19. Januar 2017 - 11:20

Ich hoffe, dass es auch wirklich das letzte ist und diese Partei gänzlich aus der Parteienlandschaft verschwindet. Seit ihrer Entstehung sehe ich keinen nennenswerten Erfolg oder zukunftsweisende Richtlinien für das Volk. Sie selbst schaffen sich ab durch irrationale, populistische und unwirklich fiktive Forderungen in der politischen Landschaft. Sind sind, wie die FDP,auf dem besten Wege zur Bedeutungslosigkeit.

Ralf Müller | Do., 19. Januar 2017 - 12:19

Die Grünen sind personell und inhaltlich erschreckend schlecht aufgestellt. KGE fände gar keinen Berug ohne Berufsabschluss und ohne Studium. Also macht sie Politik. Das sieht sehr nach Negativauslese aus. CÖ ist immerhin Sozialpädagoge, aber auch er kann keinen Wandel organisieren. Die Inhalte sprechen eine deutliche Sprache nach unten. Gendertoiletten, Gemüse-Tag, Einreise für alle und jeden, Sozialstaat für die ganze Welt, angeblich rassistische Polizei, Strompreiserhöhungen um jeden Preis. Wer Unglück wählen will, wählt grün.

Ralf Müller | Do., 19. Januar 2017 - 14:29

K.G.E. ist so banal, da wird einem schlecht. Nur in der Politik ist es möglich, dass jemand ohne formale Qualifikation in eine Führungsposition kommt. Das sagt alles. Wer nichts ist, wer nichts kann, macht Politik. Das stört mich massiv an der westlichen Demokratie. In der Politik trifft sich oft nicht die Elite sondern die Verlierer. Deswegen sind wir so schlecht regiert. Nur ganz wenige Politiker haben ordentliche Karrieren hingelegt und damit bewiesen, dass sie etwas gut können.

Frank Peters | Do., 19. Januar 2017 - 14:53

"Betreutes Denken", gefällt mir irgendwie. Was mir weniger gefällt, dass es uns so gut geht (wofür unsere Regierenden derweil sicher nichts können). Nur das ist m. E. der Grund dafür, dass in unserer ach so bequemen Gesellschhaft kein Aufschrei ob des sich zuspitzendem Meinungsdiktat erfolgt. Konsequenterwiese wäre das 'Umstreichen' unserer Nationalflagge von sw-rot-gelb in pastellfarbiges rötlich-rosa-grünlich der nächste Schritt ohne dabei das Endziel der Verschmelzung dieser drei Fabtöne nicht aus dem Auge verloren werden darf. Aber auch dafür wird gelten: "Wir schaffen das!"

Reinhard Oldemeier | Do., 19. Januar 2017 - 15:07

Ich frage mich ganz ehrlich, was ist von den grünen Themen übrig geblieben.
Die Umwelt und der Naturschutz sind von anderen Parteien geentert worden. Die Atomkraft ist von Frau Merkel nach Fukushima entdeckt worden und ebenfalls so mausetot wie die Friedensbewegung. In den 80igern noch mit Seit an Seit mit der Friedensbewegung gegen Aufrüstung und Nato Doppelbeschluss. In den 2000er Jahren ist von Friedenstauben keine Rede mehr. Nun sind die Tornados unterwegs nach Serbien und man verteidigt die Werte am Hindukusch. Da hat man endgültig seine Seele dem Teufel verkauft.
Selbst das Thema Einwanderung und Multikulti ging in einer kalten Silvesternacht im Gegrapsche von den Nordafrikanern unter.
An sich sind die Grünen so rundgelutscht wie ein alter grüner Drops, der noch vielleicht seine Resttage am Mantel von Frau Merkel verbringt. Man gibt sich damit alle Mühe. Man muss nur aufpassen, dass Ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie den Blau-Gelben.

"Man muss nur aufpassen, dass Ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie den Blau-Gelben."

Wäre vielleicht nicht das Schlechteste. Mal vier Jahre in sich gehen und den eigenen Kompass neu eichen. Vielleicht zeigt der dann wieder eine klare Richtung im Dschungel der Möglichkeiten.

Gunnar Saifulin | Do., 19. Januar 2017 - 15:49

In der Basler Zeitung findet sich heute eine sehr bemerkenswerte Betrachtung der Grünen und ihres bisherigen Erfolgs. Hiernach sind sie unterbewusst die Traumabewältigungspartei der Deutschen. Sie bedienen das Bedürfnis im Land nach Widergutmachung des nicht Widergutmachbaren, indem an anderer Stelle (Baumsterben, Ökostrom, Biolebensmittel, political correctness, Genderdebatte usw.) die Selbstbeschränkung zelebriert und exotische Nischenthemen zur Messlatte für die eigene Moral gemacht werden.
http://bazonline.ch/ausland/europa/die-partei-der-schadenskompensation/…

Wolfgang Lang | Do., 19. Januar 2017 - 17:11

geht in die Politik. So kann man dann im Ergebnis jedes Land an die Wand fahren. Dem Cem sei der Erfolg gegönnt. Aber mit KGE an seiner Seite, mit Claudia Roth, Künast und Peter hinter ihm, kann es nur schief gehen. Das grüne Projekt torkelt seinem Ende entgegen. Man erkennt es am besten am Spitzenpersonal.

..entscheidet also, werter Herr Lang? Ich denke eher nicht. Wie die SPD haben sich die Grünen ganz besonders im Bildungsbürgertum, zumal im staatlich finanziertem ( Lehrer, Sozialpädagogen etc. ) eine feste, wachsende Wählerklientel zugelegt, die die unerschütterliche Nibelungentreue hält. Was wegfallen könte, wäre die Jugend. Aber das Spitzenpersonal, mit kleinem Seitenblick auf die SPD, muss ja nicht immer klasse sein. Zwar stehen die Zeichen auf "Daumen runter", aber das könnte noch ein paar Jahre(Legislaturperioden) dauern, bis der grüne Despotismus ( Veggie-Day etc. ) endlich überwunden ist. Cem Özdemir wird sicherlich auch woanders eine politische Heimat finden, da mache ich mir keine Sorgen. Und so wie die Grünen Katastrophenszenarien "Waldsterben" etc. verschwunden sind, so werden auch sie verschwinden.

Edgar Timm | Do., 19. Januar 2017 - 18:30

"Die frisch gekürten Spitzenkandidaten ... wollen die Grünen unbedingt zurück in die Regierung führen. Mit wem genau, das wollen sie nicht sagen." (FAZ 18.01.2017).

Das spricht dafür, dass die "Grüne Basis" uns Bürger mit der Kandidatenkür bewusst in die Irre führen will. Hofreiter & Co. sind für weite Teile der Bevölkerung nicht wählbar. Also wird die "Fassade KGE+CE" hingestellt. Nach der BTW gibt´s wieder eine Mitgliederbefragung und dann kriecht der linke Parteiflügel wieder aus der Kiste und stellt die bekannten Forderungen. SPD+Linke klatschen Beifall und wenn´s für RRG nicht reichen sollte, wird AM alle grünen Kröten schlucken, um an der Regierung zu bleiben.

Die Grünen verhalten sich wie weiland die FDP - und beide Parteien sind aus Bürgersicht überflüssig, da sie nur Klientelpolitik betreiben. Hoffentlich vergessen das die Wähler nicht.

Hans Beyer | Fr., 20. Januar 2017 - 00:20

sollten grundsätzlich verboten werden.
Besonders in Deutschland.

Rolf Michael Rohloff | Fr., 20. Januar 2017 - 10:56

Die Migrationspolitik des Bundes wird leider von den
weltfremden Grünen über den Bundesrat negativ beeinflusst, plus all der andere Unfug wie Gendertoiletten etc. Man mache sich nichts vor. Mit KGE un CE ist natürlich keine Realpolitik zu erwarten.
Hier wackelt der Schwanz mit dem Hund.
Wir sollten, so finde ich, über den Fortbestand
des Artikel 16a des GG und einen Teil der förderativen Strukturen unseres Staates nachdenken. Ich kenne kein anderes demokratisches Land auf der Welt mit solchen Gesetzen, die einer Minipartei eine vergleichbare Macht verleihen.

Yvonne Walden | Fr., 20. Januar 2017 - 11:58

Wir sollten bei den Überlegungen zur politischen Neu-Orientierung der BÜNDNISGRÜNEN den Sündenfall der Regierung Schröder-Fischer nicht vergessen machen.
Es war ja nicht nur Gerhard Schröder in der Person des damaligen Bundeskanzlers, der politische Weichenstellungen vorgenommen hat, die unserem Land sehr geschadet haben - auch wenn dies von interessierter Seite vollkommen gegensätzlich interpretiert wird.
Joschka Fischer war seinerzeit auch einer der Realos bei den BÜNDNISGRÜNEN, und - wie wir heute wissen - ein Verräter an den Idealen grüner Politik.
Sollte sich die Partei der BÜNDNISGRÜNEN erneut in eine solche Richtung bewegen, wäre dies vermutlich das Ende dieser Partei.
Die Partei würde in eine ähnliche Bedeutungslosigkeit versinken wie derzeit die FDP. Nur wenn auch die BÜNDNISGRÜNEN ein rot-grün-rotes Projekt mittragen würden, könnte es zu politischen Veränderungen kommen, zu Gunsten der unteren Einkommensschichten und zu Lasten derjenigen, die heute reicher und reicher werden.