„Lord of the Lost“ will das ESC-Publikum mit harten Gitarren-Riffs und Glitter überzeugen / dpa

„Lord of the Lost“ in Liverpool - ESC-Prognose: Hölle, Hölle, Hölle

„Lord of the Lost“ fährt für Deutschland zum ESC. Doch wie gut stehen die Chancen, dass die Schmach dieses Mal ausbleibt? Ist der Song „Blood and Glitter“ wirklich Metal? Und kennen Sie zufällig die Band „Gorgoroth“?

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Ikke Hüftgold ist sauer. Matthias Distel, wie der Ballermann-Schlagersänger mit bürgerlichem Namen heißt, wäre gerne zum Eurovision Song Contest nach Liverpool gefahren und hatte dafür im Vorfeld des ESC-Vorentscheids auch reichlich Unterstützung von seinen Fans bekommen.

Am Ende aber setzte sich im Online-Voting des NDR die Band „Lord of the Lost“ durch. Ikke Hüftgold witterte direkt eine Verschwörung, glaubt, die Verantwortlichen wollten unbedingt verhindern, dass er für Deutschland nach Liverpool fährt. Der NDR beziehungsweise die ARD halten dagegen und weisen jegliche Manipulationsvorwürfe zurück. Die Posse sollte im Hinterkopf behalten, wer am Samstagabend – darunter auch ich – vor dem Fernseher Platz nehmen wird, um sich den ESC anzusehen. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. Mai 2023 - 19:50

Ich habe schon vor etlichen Jahren den Eindruck gewonnen, dass es gar nicht um die bestens Songs geht, sondern darum, eine Ebene zu haben, wo sich einzelne Länder mal so richtig ihren Ärger per angeblich "unbeeinflusster" Wahl via Eurovision wegwählen können. Ja Herr Krischke, dieser ESC war schon immer politisch motiviert und beeinflusst, auch wenn so mancher deutsche Song zurecht auf die hinteren Ränge verwiesen wurde.
Und jetzt, wo Selenskij trotz Bittgestellung ein Begrüßungswort aus seinem "Führungsbunker" in die Welt zu posaunen verwehrt wurde, weil die Verantwortlichen doch tatsächlich behaupteten, es wäre eine politisch neutrale und unpolitische Veranstaltung, musste ich beim Lesen dieser Zeilen in BILD doch laut lachen.
Mag ja sein, das Schweden hoch gehandelt wird. Aber die Gutmenschen in Europa werden wahrscheinlich auch da wieder ein Zeichen setzen und den UA-Beitrag unter die ersten drei bringen. Aber gut, wer es braucht und gut findet, mag es sich antun. Ich nicht.

Beim Thema Ukraine haben Sie bislang relativ gemäßigt kommentiert, zumindest Im Vergleich zu Leuten wie Schultheis, Funke oder Rollwagen. Aber eine Formulierung wie "Führungsbunker", aus dem der ukrainische Präsident angeblich darum bettelt, ein Grußwort an die ESC-Gemeinde richten zu dürfen, zeigt dann doch, wes Geistes Kind Sie wirklich sind.

Zum Thema: Mir ist es eigentlich egal, wer diesen Wettbewerb gewinnt. Ich finde es sehr schade, dass die wenigsten Teilnehmer in ihrer Landessprache singen, wodurch die kulturelle Vielfalt dieses tollen Kontinents zu wenig zum Ausdruck kommt. Aber die Aussicht, dass die Zuschauer in Europa der Ukraine auf diese Weise erneut Solidarität zeigen konnten, und damit die Ciceronen empören, der kann ich durchaus etwas abgewinnen. :-)

Keppelen Juliana | Sa., 13. Mai 2023 - 15:31

Antwort auf von Kai Hügle

mit ihrem letzten Satz bestätigen sie um was es eigentlich geht und die "Ciceronen" monieren. Es geht offensichtlich um eine gesteuerte Symphatievergabe und nicht um Leistung. Das heißt alle anderen Teilnehmer sind nur Statisten bei dem Spektakel und könnten auf ihren Beitrag verzichten, denn der/die Sieger steht aus politischen Gründen eigentlich schon fest. So waren bisher nicht die Darbietungen ausschlaggebend für den Preis sondern einzig das Kriterium "aus der Ukraine". Folgerichtig schrieb auch Herr Küppersbusch, also ganz sicher kein "Cicerone, es ist ein Natovision Song Contest. Übrigens bis jetz scheint`s sind die Darbietungen aus den vergangenen Jahren die gekürt wurden eher Eintagsfliegen also nicht so die Renner auf dem Musikmarkt geworden zu sein. Aber was solls die Aufgabe für den Zweck den die PR Strategen zu erfüllen hatten wurde erfüllt. Das Rezept Brot und Spiele um das Publikum in die richtige Richtung zu lenken ist uralt und wirkt immer noch oder mehr denn je.

Albert Schultheis | Sa., 13. Mai 2023 - 00:54

Mit Verlaub, wen interessiert das noch? Mir scheint, dass man Shows dieser Art nur noch deswegen durchzieht, um überhaupt noch den Anschein zu erwecken, in diesem Land gäbe es noch etwas, das an ein normales Leben erinnert.

Sabine Lehmann | Sa., 13. Mai 2023 - 02:34

Ist das die Cover-Band unserer Bundesregierung? Die B-Seite der Hit-Single „Die Hölle bin ich“, gesungen von Leadsinger Robert, heißt übrigens „Lost in Space“ und das Cover der neuen LP trägt das Antlitz einer Benin-Bronze mit Armbinde, daneben das Face von Anna-Lenchen mit schwarzem Balken vor ihrem „Sprach-Chip“(der ist ja eh chronisch defekt)…..
Und nächstes Jahr bewirbt sich Ikke Hüftgold mit dem Straßenfeger „Nehmt den Grünen die Wärmepumpe weg“…;-)
Schönes Wochenende und immer dran denken: Das Ende ist nah;))

Chris Groll | Sa., 13. Mai 2023 - 10:19

Antwort auf von Sabine Lehmann

Hallo Frau Lehmann, ein sehr schöner Kommentar.
Kann - was den ESC angeht - nicht mitreden. Habe mir diesen ****seit bestimmt 40 Jahren nicht mehr angetan.

Thomas Hechinger | So., 14. Mai 2023 - 09:46

Antwort auf von Chris Groll

Und ich werde mich zu dieser seltsamen Veranstaltung gewiß nicht äußern. Nicht ein Wort werde ich dazu sagen. (Äh! Jetzt hab' ich's ja doch getan...)

Jens Böhme | Sa., 13. Mai 2023 - 08:24

1996 bin ich auf Nuclear Blast aufmerksam geworden und bekam einen Nuclear Blast Sampler. Da war u.a. Eisregen mit "Das scharlachrote Kleid" drauf.

Christoph Kuhlmann | Sa., 13. Mai 2023 - 09:29

noch nie interessiert. Mit dem demokratischen Wahlverfahren ist stumpfer Mainstream garantiert. Das ist in der Musik wie in der Politik.

Frank Irle | Sa., 13. Mai 2023 - 17:26

Während der "Stern" 40 Jahre alte Klischees ver- und immer noch auf die falschen Bands anwendet, sitzen in anderen Redaktionen Leute, die fast melancholisch auf klassischen Extremmetal zurückblicken. Mit "Lord of the Lost" wiederum kann kein Journalist so recht etwas anfangen.

Mir geht das ähnlich, wobei mich der ESC eh seit gut 15 Jahren nicht mehr interessiert.

Sabine Lehmann | So., 14. Mai 2023 - 06:05

Germany, no points. Allemagne, pas de point. Germania, all is lost. Good By and God save the Queen, ähm sorry, the King;-)
Das verlässliche Schlusslicht in allen Bereichen: Germany. Der Letzte macht bitte das Licht aus. Ach, ist schon aus, na dann, die Archäologen werden in 1000 Jahren ihre helle Freude haben, wenn sie die Reste einer einst blühenden Epoche unter einer Blechschicht Wärmepumpen und Sekundenkleber ausgraben;-)
Es gibt da diese Tage an denen ich mich für meine Herkunft schäme, seit geraumer Zeit täglich!

Gabriele Bondzio | So., 14. Mai 2023 - 09:33

Dazu eher politisch als musikalisch geprägt.

Kommt mir immer wie ein künstlich am Leben gehaltenes Ereignis vor.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 14. Mai 2023 - 09:35

sehr gerne, politisch war er sicher schon immer dominiert.
Aber in diesem Jahr werde ich wahrscheinlich, ob nun als Mutter oder Großmutter und auch egal, was zur Wahl stand oder gestanden haben wird, sagen oder gesagt haben "Set ME FREE" Part.2 von Jimin.
Worldsong/Worldvideo 2023
Er ist einfach ein Multitasker.
Live long and happy

Thomas Hechinger | So., 14. Mai 2023 - 09:41

Nun, Herr Krischke, wenn wir schon bei Ihnen zu Hause sein dürfen, verraten Sie uns noch, welchen Wetteinsatz Ihre Partnerin Ihnen auszahlen muß. Ich hoffe, Sie haben die Latte hoch angelegt.