Bleibt zunehmend unerfüllt: Der Traum vom Eigenheim / picture alliance

Immobilienbesitz in Deutschland - „Viele Bürger müssen ihren Traum vom Eigenheim beerdigen“

Hohe Immobilienpreise, ausufernde Bürokratie und immer mehr Vorschriften: Schon heute können sich viele Menschen die eigenen vier Wände nicht mehr leisten. Welche Folgen das hat und warum die Politik hier versagt, erklärt der Immobilienmediator Gerhart Flothow.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Gerhart Flothow ist Wirtschaftsmediator und auf Immobilienkonflikte spezialisiert. 

Herr Flothow, wie gut geht es denn der deutschen Mittelschicht in Zeiten steigender Miet- und Immobilienpreise?  

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Hans Jürgen Wienroth | So., 16. April 2023 - 09:35

Viel Wahres an den Worten des Mediators. Aber warum sollten Immobilienkonzerne sich mit Wohnungen oder Häusern belasten, die viel Renovierungsbedarf haben (z. B. „Heizungshammer“) und danach nur mit hohen Mieten abzugeben sind, während die Regierung permanent über Mietbegrenzungen nachdenkt? Da muss der „Altbestand“ schon sehr günstig abgegeben werden, was sich in den Immobilienpreisen widerspiegelt, die gerade deutlich im Sinkflug sind.
Das hat zur Folge, dass alte Kredite „überbewertet“ sind, also bei Folgekrediten oder Verkauf nicht mehr genug erlösen. Banken bleiben auf ihren Schulden sitzen, Erinnerungen an 2008 werden wach. Die Regierenden arbeiten gerade wieder daran. Auch sie selbst können die Immobilien nur übernehmen, wenn sie sich von den Pflichten ausnehmen. Alles wiederholt sich, Erinnerung an den Häuser-Bestand in der DDR werden wach.

Urban Will | So., 16. April 2023 - 09:37

kranken Irrsinn links – grüner Politik in Sachen Bauen, Renovieren, fossilfreies Heizen (alles, wie ich schon schrieb, über Jahrzehnte weder physikalisch möglich noch finanziell zu stemmen), kommt endlich mal das Thema Steuern auf!
Aus engstem Umfeld kenne ich einen Fall, wo ein, aufgrund der Größe des Hauses, sehr teure Sanierungsmaßnahme (am Ende gäbe es ein neuwertig gedämmtes Haus mit Wärmepumpe und PV auf dem riesigen Dach) nicht mehr finanzierbar ist. Ca. € 800 000.- wären zu investieren, eine Zinsbelastung (mit angemessener Tilgung) von ca. 3500.-/Monat. Könnte man (da Eigennutz) die Kosten steuerlich ansetzen, entgingen dem Staat zwar die Einkommenssteuer, aber er bekäme schon aufgrund der Bausumme vieles in Form von MWSt oder Umsatzsteuer der ausführenden Firmen, etc. zurück. Und am Ende gäbe es viel Wohnraum, topp saniert.
Hier muss man ansetzen und die dümmliche links – grüne Neiddebatte (die kommen wird) ignorieren.
Würden wir doch nicht von Idioten und Bürokraten regiert!?

da haben Sie mich jetzt aber auf eine Idee gebracht. Unsere über 25-jährige Gasheizung deklariere ich auch als klimafreundlich um, warum?
Sie weiss es nicht genau, ob sie nun Gas-oder Wärmepumpe ist, ich deklariere sie um zu Wärmepumpe, fertig. Jeder Mensch, jedes Denkmal kann sich umbestimmen, warum nicht also auch die Heizung?
Vielen Dank für Ihre Erheiterung in diesen düsteren Zeiten.

Karl-Heinz Weiß | So., 16. April 2023 - 10:24

Dank an den Autor, der sich des für die jüngere Generation existenziell wichtigsten Themas annimmt. Die aktuelle politische Diskussion wird vor allem von der "Weltrettung innerhalb der deutschen Grenzen" bestimmt. Wie junge Ehepaare eine Familie gründen wollen - nicht relevant. Das Thema "Wohnraumversorgung" wird von der Berliner Situation mit 80 % Mietwohnungsanteil auf ganz Deutschland übertragen. Im Bedarfsfall werden eben Wohnungskonzerne enteignet. Und entsprechend dem politischen Stellenwert ist auch das Wohnungsbauministerium besetzt.

Gerhard Lenz | So., 16. April 2023 - 10:42

Zwölf Immobilien geerbt, und nichts als Sorgen? Es gäbe wahrscheinlich genug arme Schlucker, die eine solche Immobilie, mit all ihren "ach so enormen Belastungen" gerne als Geschenk oder zu einem vernüftigen Preis übernehmen würden. Denn nicht fehlende Zulagen oder hohe Steuern oder energtische Maßnahmen (die sowieso nur für Neubauten gelten!) sind das Problem: Preise für Grundstück und Eigenheime sind zu teuer (von Mieten ganz zu schweigen).
Wenn sich in einer mittelgroßen Stadt im Westen der Repbulik die Preise für neue Eigentumswohnungen innerhalb von fünf Jahren fast verdoppeln, dann liegt das nicht an der Bürokratie!

Sondern daran, dass der hochgelobte Markt schlicht mal wieder versagt. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, es wird oft überwiegend Hochsegmentiges gebaut, das ordentlich Kohle bringen soll.
Wer genug Geld hat, findet in jeder Stadt noch immer eine noble Unterkunft, wer nicht, muss raus aufs Land. Und muss pendeln. Schlecht fürs Klima.

Der Markt funktioniert nicht weil bei einigen wenigen so viel Geld, durch Bankenrettung, Wind-und Solarsubventionen, Migrationsförderung, Blähungen im EU-Haushalt, Plandemie-Gewinner unterwegs ist. Dieses Geld sucht Sicherheit und geht ins "Betongold" und treibt nebst, anderen Faktoren, damit die Preise.

Natürlich sind die Preise selbst für manche DINKs unerschwinglich - das liegt aber nicht daran, dass der "hochgelobte Markt schlicht mal wieder versagt", sondern allein daran, dass SchwarzRot seit Jahren die Druckerpresse der EZB auf Hochtouren gebracht, den Markt mit billigstem Geld geflutet haben - ich gebe offen selber zu, davon profitiert zu haben - ganz legal und mit 5 Kindern. Denn ein gelddruckender Staat kann ja angeblich niemals pleitegehen, das ist doch, was Sie, Lenz, und Ihre RotGrünen Khmer uns seit Jahren weismachen wollen. Gleichzeitig musste ich erleben, wie Ihre "sozialistische" SPD in meiner "mittelgroßen Stadt im Westen der Repbulik" den alten sehr attraktiven Bestand an Sozialwohnungen eindampft und gentrifiziert. Und natürlich hat man die Beihilfen und vergünstigten Kredite für Familien mit Kindern gestrichen. Eine Folge dieser Geldpolitik ist die derzeitige Inflation, deren Ende ich längst nicht absehe. - Alles hausgemacht von Merkel /Scholz bzw Scholz/Habeck!

Christoph Kuhlmann | So., 16. April 2023 - 11:34

wenn er von privaten Investoren spricht. Wir erleben eine gigantische Enteignung durch die Entwertung des Wohnungsbestandes. Selbst wer die energetische Sanierung einer Immobilie bezahlen kann, wohnt des halb nicht besser. Er wird nur von der Kostenexplosion durch die CO₂-Abgabe ab 2027 weniger belastet. Das hängt dann stark vom Strompreis ab. Weil, wir gaben jetzt wieder reichlich Kohlestrom. Wir haben also mehrere ineinandergelagerte Krisen. Eine Krise am Wohnungsmarkt. Da kumuliert der sinkende Neubau seit 1994, mit den steigenden Umweltauflagen. Das ganze treibt Habeck mit dem Zwang zur Wärmepumpe und den entsprechenden Sanierungen gerade auf die Spitze. Hinzu kommt die verspätete Inflationsbekämpfung durch die EZB, sowie die steigenden Energiekosten durch den Russland-Boykott. Das Ganze in einer Situation, wo Deutschland mit erheblich mehr Einwohnern rechnen muss und nicht mit einer sinkenden Bevölkerungszahl wie 1994 angenommen. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

Georg Chiste | So., 16. April 2023 - 11:36

Welchen Wert hat eine Gesellschaft für einen Menschen, wenn der Preis dafür die Aufgabe seines Rechts auf das eigene Leben ist, wie ein kleines Häuschen und den Kindern etwas mit Substanz zu hinterlassen? Hier wird man als Steuerzahler doch für seine Tugenden bestraft.
Warum ist die Eigentumsquote in D. am geringsten im europäischen Vergleich? Hauptursachen sind m.M. nach eine unkontrollierte Massenzuwanderung, komplexe überzogenere Bauauflagen und hohe Steuern.

Jürgen Rachow | So., 16. April 2023 - 11:37

... zur Eigentumsbildung für den ein Leben lang hart arbeitenden und Steuer zahlenden Bürger?

Ist in den Parteiprogrammen unserer Einheitsparteien leider nicht mehr vorgesehen. Die Milliarden sind bereits für eine andere Klientel verplant. Der einst mündige Bürger ist zur Melkkuh degradiert.

Wolfram Fischer | So., 16. April 2023 - 13:22

"Welche Folgen das hat und warum die Politik hier versagt..."
Warum VERSAGT hier die Politik?
Sie setzt ihre (für die leistungserbringende Mittelschicht inakzeptablen... aber sie sind's nun mal...) Ziele seit 20 Jahren konsequent und erfolgreich um.
-> Die Inflationspolitik v.a. zu Gunsten der überschuldeten Südländer - zu Lasten der auf Wohneigentum sparenden Mittelschicht - war und ist GENAU SO GEWOLLTE Politik.
-> Die Ausplünderung des Sozialstaates zu Gunsten immer mehr Kostgängern insb. aus aller Welt - zu Lasten der auf Wohneigentum sparenden Mittelschicht - war und ist GENAU SO GEWOLLTE Politik.
-> Die extreme Verteuerung von Immobilienbesitz durch eine desaströse Energiepolitik, Heizungsverbot, Sanierungspflicht ist GENAU SO GEWOLLTE POLITIK.

Es ist slso OFFEN ERSICHTLICHES bis ERKLÄRTES Ziel (Grüne!), daß die Wohneigentum sich verschaffen wollende Mittelschicht GENAU DAS nicht mehr können soll.
Es ist daher KEIN VERSAGEN, es ist GENAU SO GEWOLLTE Politik.

heute früh hörte ich einen Kommentar, wo es um den Lastenausgleich ging, welcher in dem Jahre 1952 in den Altbundesländern vorgenommen wurde, Zwangs-Hypotheken auf das eigene Haus und Grundstück, Zwangsabgabe von 50% des Vermögens, die älteren Leser werden dies sicherlich noch kennen, leider.
Nun existiert schon wieder so ein Entwurf in der EU zur Refinanzierung der überbordenden Staatsschulden, Flüchtlinge, Krieg, ja was auch immer. Nur dieses mal wird alles, wirklich alles Vermögen der Bürger dazu genommen. Die EU bereitet ein Vermögensregister vor. Jüngere Menschen haben noch kein Vermögen, die wird das nicht anheben. Klimakleber und Dauerstudierende sowieso nicht. Was ist aber mit uns über 60-Jährigen? Geschuftet ein Leben lang und dann?
Das ist unsere heile Welt, vielen Dank grün-rote Politik und der Rest kommt von der EU!

Heidemarie Heim | So., 16. April 2023 - 16:31

Da mittlerweile schon das Grundstück für ein Tiny-House unerschwinglich wird und man außerdem zu 99% an irgend einem vorgeschriebenen 08/15- Bebauungsplan scheitert ist der Weg in eine Zweiklassen-Gesellschaft wie in den USA wahrscheinlich nicht mehr ausgeschlossen. Dort wohnt man entweder im Millionen-$ teuren abgeschotteten Eigentum, in einem Zwergen-Appartement für 1000 Mäuse und mehr in NY oder bei dem üblichen hire and fire im Job von heute auf morgen in seinem Auto. Der Rest der in meist 2 Jobs arbeitenden Bevölkerungsschicht, geschätzt etwa 20 Millionen US-Bürger wohnen in sogenannten Trailer-Parks, wo man sich je nach Lage und Nachbarschaft um die Sicherheit selbst kümmern muss mit der 45er unterm Kopfkissen;). Bei uns natürlich ein Ding der Unmöglichkeit angesichts von z.B. Verboten des Dauercampens oder Vorschriften gemäß der Kleingartenverordnung zum Nächtigen in der heimlich ausgebauten Laube. Aber weit sind wir davon nicht entfernt wenn "Erben" zum Bankrottrisiko wird. MfG

Ernst-Günther Konrad | So., 16. April 2023 - 17:40

Ich habe bei mehreren Erbsachen auch mit Grundstücksangelegenheiten als Nachlassverwalter und Mediator geholfen. Das Schwierigste ist immer, die Emotionen aller Beteiligten aufzufangen und zu neutralisieren, damit am Ende auch was vererbt werden kann und nicht Anwälte und Gerichte die Hauptnutznießer sind, Familien zerstört wurden. Auch unser Nachlass ist bereits geregelt mit den Kindern. Verkauf des Hauses wurde kurz überlegt, verworfen, Sohn zieht nach Umbau/ Kernsanierung(dauert an) demnächst ein. Und was Energieeffizienz anbetrifft. 1891 gebaut, 48er Wände im Keller, 36er Backsteinwände bis oben hin. Neues isoliertes Dach, Gasheizung erweitert, Wärmepumpe und Solar vorgesehen. Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich der Habeck'sche Wärmepumpenwahnsinn durchsetzt bzw. praktisch umsetzen läßt. Das wird kurz über lang scheitern, aus den uns allen bekannten Gründen. Wenn die Familie zusammenhält und zum eigenen Haus (Elternhaus) steht, läßt sich das gerade noch finanziell stemmen.