Nach Fukushima entstand auch in Taiwan eine Anti-AKW-Bewegung / picture alliance

Atomkraft in Taiwan - Der Ausstieg aus dem Ausstieg?

Taiwan will bis 2025 aus der Atomkraft aussteigen. Aber gestiegene Energiepreise, die Stärkung der Exportwirtschaft und sicherheitspolitische Erwägungen gegenüber Festlandchina haben die Debatte neu entfacht. Sogar der mögliche Bau von Atomwaffen spielt darin eine Rolle.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Ihren Plan möge die Präsidentin doch bitte überdenken, forderte Paul Hsu Ende Februar erneut. Dem Vorsitzenden der Allgemeinen Handelskammer von Taiwan ist die Sache äußerst ernst. Als er diese Tage mit dem Regierungsoberhaupt seines Landes zusammentraf, hatte er Verstärkung mitgebracht. Hohe Vertreter der acht größten nationalen Industrieverbände redeten auf Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen ein, alle mit der Forderung: Taiwan solle unbedingt an der Atomkraft festhalten.

Auf der 24-Millionen-Insel südöstlich des chinesischen Festlandes ist es eines der großen Themen der vergangenen Monate. Muss die Regierung zumindest einen teilweisen Ausstieg vom Atomausstieg wagen, zu dem sich auch andere Staaten in jüngster Vergangenheit durchgerungen haben? Ende 2022 beschloss Deutschland die Laufzeitverlängerung noch bestehender Kraftwerke. Mitte letzten Jahres hatte Südkoreas Regierung entschieden, den Ausstieg der Vorgängerregierung rückgängig zu machen. Zuletzt leitete auch Japan einen verstärkten Wiedereinstieg ein. Und Taiwan?

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Tomas Poth | Di., 28. Februar 2023 - 17:05

Ein Miniland wie auch Nord-Korea oder Israel, alle verfügen über Atomwaffen!

Nur Deutschland traut sich nicht! Oder dürfen wir uns nicht trauen, weil die US-Boys und andere unsere Souveränität nicht wollen?

Für Deutschland ist die EU- und Natosklavenrolle vorgegeben!

Kai Hügle | Mi., 1. März 2023 - 05:22

Antwort auf von Tomas Poth

Mich würde wirklich interessieren, wie man nach Lesen (?) des vorliegenden Artikels auf die Idee kommen kann, Taiwan als Atommacht zu bezeichnen und zu behaupten, dass alle außer Deutschland sich trauen, Atomwaffen zu haben.
Tatsache ist, dass 191 Staaten den Atomwaffensperrvertrag (schon davön gehört?) unterzeichnet haben, von denen, Stand heute, 185 ohne Atomwaffen sind (alles "EU- und Natosklaven", vermutlich, so wie Herr Müller-Vogg?‍♂️).
Und nein, Israel, Indien und Pakistan gehören nicht zu den Unterzeichnerstaaten, und Nordkorea ist ausgetreten. Aber gut, wenn dieses absurde Regime in dieser Hinsicht für Sie Vorbildcharakter hat....

Tomas Poth | Mi., 1. März 2023 - 12:49

Antwort auf von Kai Hügle

Der Nordatlantiker-Sklave, wenn dann bitte richtig zitieren.

Gabriele Bondzio | Mi., 1. März 2023 - 10:33

Frau kann aus dieser Sicht erkennen, dass die gestiegenen Energiepreise, nicht nur der Schlüssel vieler Konflikte sind.
Die aus dem Ruder zu gleiten drohen, sondern auch der Schlüssel für die ganze überhastete Klimadiskussion.

Es ist nichts an neuen Technologien, welche die alten Energieerzeuger, auch nur halbwegs ersetzen können.
Das merken wir in DE...aber noch ärmere Länder sind schlicht auf der Stelle erschossen.

Möchte möchte aber Herrn Poth widersprechen, der einen Ausweg aus dem Dilemma sieht, im Falle das DE über Atomwaffen verfügt.
Frankreich hat Atomwaffen und steht keineswegs besser da als DE.

Und ich würde aus der Lage ableiten, dass es keineswegs unmöglich ist.
Das im Rammstein längst welche vorhanden sind.
Inwiefern Atomwaffen jedoch hilfreich wären, erschließt sich mir nicht.
Der ERSTE...der sie anwendet, wendet sie gegen die gesamte Menschheit an.