An seinem Versprechen der Zeitenwende wird er sich messen müssen: Bundeskanzler Olaf Scholz / picture alliance

Stockende Zeitenwende - Deutschland im Dornröschenschlaf

Deutschland ist unter Angela Merkel träge geworden und hat sich zu lange an einem pazifistischen Zeitgeist orientiert. Damit wir für den Systemwettbewerb mit China und die militärische Bedrohung aus Russland gerüstet sind, bedarf es dringend der versprochenen Zeitenwende.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Drei Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine rief Olaf Scholz vor dem Bundestag eine „Zeitenwende“ aus. Er erklärte die postsowjetische Friedenszeit für beendet und räumte die über 16 Jahre von Angela Merkel verantwortete Außen-, Sicherheits- und Energiepolitik ab.

Offen und offensiv stellte er sich gegen den russischen Präsidenten Putin und, ohne es auszusprechen, aber auch gegen Merkel und seine Partei, die SPD, die über ein halbes Jahrhundert für die Partnerschaft mit Russland gestanden hat. Wie kann man gleichzeitig mit Putin und Merkel brechen? Die Antwort darauf ist, dass Putins Politik der Aggression ohne Merkels Politik der Beschwichtigung kaum hätte gedeihen können.

Beide haben den in ihren Ländern nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums herrschenden Zeitgeist in Politik umgesetzt. Merkel hat das neurotische Verlangen eines durch Naziherrschaft und verbrecherischem Angriffskrieg traumatisierten Volkes nach moralischer Erhöhung und bedingungslosem Frieden bedient. Putin hat den Phantomschmerz der russischen Seele über den Zerfall des Sowjetimperiums als Auftrag gesehen, ein russisches Imperium wiederherzustellen. Wer wäre für diese Rollen besser geeignet gewesen als eine evangelische Pfarrerstochter aus der Uckermark und ein Streetfighter aus Leningrad?

Fettes und träges Deutschland

Obwohl die Besetzung perfekt war, sind beide Akteure schlussendlich daran gescheitert, wovor schon der österreichische Ökonom und Finanzminister Eugen von Böhm-Bawerk im 19. Jahrhundert gewarnt hatte: am Triumph des ökonomischen Gesetzes über die politische Macht. Putin hat mit der Verfolgung seines Ziels der Wiederbelebung eines russischen Imperiums seine eigenen Erfolge bei der ökonomischen Konsolidierung der Russischen Föderation zerstört. Die Russen werden ärmer, und ihr Land ist auf der Weltbühne auf dem Weg zu einem Schurkenstaat nach nordkoreanischem Muster. 

Angela Merkel hat ihre Politik an einem von Vollkaskoversicherung und unbedingtem Pazifismus bestimmten Zeitgeist orientiert und dadurch ein fettes und träges Deutschland entstehen lassen, das in hohem Maße militärisch von Russland, wirtschaftlich von China und finanziell von der Europäischen Union erpressbar geworden ist.

 

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Der Deutsche Bundestag begrüßte Olaf Scholz „Zeitenwenderede“ mit großem Beifall. Viele Bürger erwarteten, dass nun ein „Ruck“ durch Deutschland gehe. Doch dann folgte lange – nichts. Mit Zögern und Zaudern lief die deutsche Militärhilfe für die Ukraine an. Durch Zögern und Zaudern wurde die nach der langen Regentschaft von Angela Merkel notwendige Staatsreform bis heute verschleppt. Auch ein Jahr nach der Zeitenwende, bleibt die Bundeswehr kriegsunfähig, die Staatsbürokratie mit ihren Faxmaschinen und Büroklammern im vordigitalen Zeitalter gefangen und der fettleibige Politikbetrieb bräsig und selbstreferentiell. Dank des Zusammenrückens des Westens kann sich das post-merkelsche Deutschland wenigstens unter den Rockschößen seiner Verbündeten verstecken.

Lange wird das nicht gutgehen. Der in den Merkel-Jahren geschaffene und von der Ampelregierung weiter aufgeblähte bürokratisch-sozialistische Staatsapparat hat einen Grad an Dysfunktionalität erreicht, der an den früheren „real existierenden Sozialismus“ auf deutschem Boden erinnert. Die Grenzen zwischen Staat und Wirtschaft verschwimmen zunehmend dadurch, dass der Staat die Wirtschaft mit einer hohen Steuerlast und kafkaesk anmutenden Regelwerken überzieht. Gegen die Abwanderung insbesondere von mittelständischen Firmen kann er sich noch mit der „Wegzugsteuer“ schützen. Aber irgendwann werde auch diese bereit sein, das Lösegeld zu bezahlen, um fliehen zu können.

Rückfall in einen neuen Kalten Krieg

Auf der geopolitischen Ebene dürfte die Zukunft einen Rückfall in einen neuen Kalten Krieg bringen. Statt eines weiteren Siegeszugs der liberalen Gesellschaftsordnung erleben wir die Neuauflage eines Kampfs der Gesellschaftssysteme. Ein autokratisch regiertes China rivalisiert mit den USA um die Weltherrschaft und lässt den russischen Wolf auf Europa los. 

Statt einer zunehmend integrierten Weltwirtschaft erfahren wir den Rückbau der Globalisierung zu semipermeablen Blöcken: dem „Westen“ und den Anhängern westlicher Werte im pazifischen Raum, dem Bund der asiatischen Diktaturen China und den „Blockfreien“ wie Indien, die opportunistisch mal dem einen und mal dem anderen Lager zuneigen. Innerhalb der Blöcke mögen die wirtschaftlichen Beziehungen weiter gedeihen, zwischen den Blöcken dürften sie nur noch in nach geopolitischen Gesichtspunkten vorgenommenen Abstufungen möglich sein. Dazu passt, dass wir nun statt Preisstabilität und wachsendem finanziellem Wohlstand die Wiederkehr der Inflation, steigende Zinsen und die Verunsicherung der Finanzmärkte erleben. 

Deutschland muss eine Führungsrolle einnehmen

Ein weiteres Mal ist der Westen gefordert, im Kampf der Systeme zu bestehen. Das wird ihm aber nur gelingen, wenn er sich auf seine Werte besinnt, die ihn groß gemacht haben, und zusammensteht. Deshalb brauchen wir die Rückkehr zu einer liberalen Gesellschaftsordnung, in der die Freiheit des Einzelnen im Mittelpunkt steht, statt einer die Gesellschaft in Kollektive spaltenden Identitätspolitik. Wir brauchen die Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, in welcher der Markt im Mittelpunkt steht, statt des alle Lebensrisiken übernehmenden, planenden Versicherungsstaats. Und wir brauchen eine Geldordnung, die für kaufkraftstabiles Geld sorgt, statt das Geld in einer dysfunktionalen Europäischen Währungsunion der Politik als Spielball zu überlassen.

Das alles kann Europa aber nur verwirklichen, wenn Deutschland darin eine Führungsrolle übernimmt und für den Schulterschluss mit den USA sorgt. Die liberale Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung wurde uns von den angelsächsischen Militärregierungen nach dem zweiten Weltkrieg geschenkt. In der Zeit des Wirtschaftswunders war sie unser „geteiltes mentales Modell“ (Douglas North). Von den 1968ern wurde dieses Modell infrage gestellt und nach deren „Marsch durch die Institutionen“ von einem links-grünen Modell des bürokratischen Ökosozialismus abgelöst. Dieser ist nun für alle sichtbar an das Ende seiner Leistungsfähigkeit gekommen. 

Es liegt an uns, den Bürgern, von Olaf Scholz die versprochene Zeitenwende einzufordern. Dafür müssen wir bereit sein, wieder eigene Verantwortung zu übernehmen, statt die Verantwortlichkeit einem Staat zu übertragen, der dazu unfähig ist. Und auf globaler Ebene müssen wir Mut zeigen, statt uns aus Angst vor dem großen, bösen russischen Wolf mit „Mutti Olaf Merkel“ hinter anderen zu verstecken.

 

bildVon Thomas Mayer erscheint heute (23. Februar) das Buch „Russlands Werk und Deutschlands Beitrag. Wie Putins und Merkels Politik uns zum Verhängnis wurden“. ecoWing, 208 S., 26 €

 

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Günter Johannsen | Do., 23. Februar 2023 - 11:45

Politiker heute machen ihrem Stand keine Ehre und geben ganz miese Figuren ab. Aber jedes Schlechte hat auch etwas Gutes: Comedian und Kabarettisten haben reichlich Material!
Negativ ist aber:
Wo über echte Probleme (Migration, Bürger-Sicherheit, Wirtschafts-Demontage) nicht mehr gesprochen werden darf, macht sich die Dekadenz breit!

Gerhard Lenz | Do., 23. Februar 2023 - 12:02

Nach Lesen des Beitrags von Herrn Mayer scheint mir der Ausdruck "libertär" allerdings passender. Noch dazu erscheint mir Herrn Mayers Vorstellung einer funktionierenden Wirtschaft reichlich rückwärtsgewandt: Ungebremstes Wachstum führt direkt in die Katastrophe, und ist schon angesichts politisch oder/und wirtschaftlich bedingtem Rohstoffmangel sowie bereits sichtbarer Klimaveränderung völlig abwegig. Die jährlichen Denksportaufgaben, wann eine Volkswirtschaft den Anteil an Ressourcen aufgebraucht hat, der ihr eigentlich zusteht, stellen Deutschland (wie allen anderen Industrienationen) ein miserables Zeugnis aus - eigentlich müssten wir regelmäßig im Frühjahr unsere Produktion einstellen. Und das soll die Zukunft sein?
Da bedarf es schon anderer Konzepte, als immer nur nach Entbürokratisierung zu rufen. Der Markt wird es eben nicht richten, er lebt von Wachstum und Verschwendung.
Das mit den Kriegsverbrechen des Herr Putin zu verbinden, ist allerdings schon gewagt...

"Ungebremstes Wachstum führt direkt in die Katastrophe"

Gebremstes Wachstum führt direkt in die Armut! Womit sollen die Luftschlösser der Ampel bitteschön bezahlt werden? Wer jedes Jahr bis zu 1 Million Neubürger zum Bürgergeld einlädt, sorgt entweder für einen größeren Kuchen oder nimmt kleinere Stücke und die damit einhergehenden Verteilungskämpfe in Kauf.

„Eigentlich müssten wir regelmäßig im Frühjahr unsere Produktion einstellen.“
Werter Herr Lenz, hier eine Idee um Ihrem Ziel näher zu kommen. Hören Sie einfach auf zu konsumieren. Den Rest regelt der Markt von allein.

Nicaragua, einst ein Land für Utopien und Projektionsfläche der internationalen Linken, ist heute pleite und hat im vergangenen Jahr im Rekordtempo den Schritt von einem autoritären Staat zu einer Diktatur vollzogen.

Treppenwitz: Was ist wohl vom Zuwachs durch den Mindestlohn nach der Rekordinflation übrig? You never walk alone?!?!

Für Sie sind sämtliche Überlegungen über mögliche Grenzen des Wachstums offensichtlich weltfremde, linke Spinnerei.

Sonst würden Sie hier nicht völlig unpassende Beispiele oder, wie üblich, über linke Utopien jammern. Sie kommen mir wie der typische Stammtischwissenschaftler vor, der meint, es sei müssig, sich über Energie (oder Ressourcen) Gedanken machen, schliesslich käme der Strom doch aus der Steckdose. Und die gäbe es doch überall.

Es war übrigens ein CDUler names Gruhl, der sich vor 40 Jahren erstmals darüber äusserte, unsere Art zu Wirtschaften wäre rücksichtlos. Und im Club of Rome, falls Sie jemals davon gehört haben, saßen ernstzunehmende Wissenschaftler und keine politischen Aktivisten.

Hätten Sie sich auch nur am Rande mit der Thematik beschäftigt wüssten Sie (vielleicht), was es heisst, dass (eigentlich) Deutschland seine ihm zustehenden Rohstoffe bereits im Frühjahr aufgebraucht hat.

Aber für Sie ist "Nachhaltigkeit" usw. wahrscheinlich nur linke Bevormundung.

Die von Ihnen propagierte und anscheinend gewünschte sozialistisch/kommunistische Gesellschaftsordnung ist bisher IMMER, ÜBERALL und AUSNAHMSLOS gescheitert und hat die Bürger verarmt, perspektivlos und verelendet zurückgelassen mit maroder und ruinierter Wirtschaft und die Drecksäcke der Staatsführung haben in Saus und Braus gelebt und sich dann rechtzeitig aus dem Staub gemacht, nicht ohne die SED-Millionen, die sie vom Volk abgepresst hatten, noch in Sicherheit zu bringen. Zuletzt in der DDR live zu beobachten. Schreiben Sich hinter die Ohren:
Die Linke ist nicht der Widerpart des Kapitalismus, sondern sein Parasit.
Aber davon haben Sie ja bewiesenermaßen keine blasse Ahnung.

Ronald Lehmann | Do., 23. Februar 2023 - 12:21

& multiplizier es mit der Unendlichkeit, erweitere es um die Ewigkeit mit LIEBE & ihr werdet im Ansatz erahnen, wovon ich sprechen/schreiben will.

All diese Eigenschaften sind große Garanten für ein friedliches Miteinander von Menschen, wo das EGO jedes einzelnen reduziert wird & in Schach gehalten wird, damit ein jeder

unabhängig von seiner irdischen Berufung & Weges er von unwichtigen, eitlen & verderbnisvollen Dingen los lässt,

um Glückseligkeit zu empfangen.

UND WERTE POLITIKER ALLER PARTEIEN

Fangt endlich ALLE an, Lösungsorientiert nach Schwerpunkten das alles aufzuarbeiten, was der deutschen Privat-Wirtschaft schadet & dadurch uns allen selbst - unser Deutschland, wo man nicht mehr gut & gerne leben kann.

Wacht auf & kommt alle endlich aus eurer Blase heraus &

vor allem die Medien wie die Justiz-Organe müssen alles auf den Tisch legen & gemeinsam neu bewerten wie analysieren. Ihr/wir könnt nur die Welt retten, wenn wir endlich anfangen, uns selbst zu retten, da No Zeit ist

Auch Ihre Kommentare immer wieder lesenswert, wie die meisten der Mitforisten auch, so sie nicht zu emotional geladen sind. Ich möchte noch ergänzen, das die Formulierung "D sei träge geworden" des Autors sehr harmlos klingt. D ist sozialistisch unterwandert durch eine AM, welche die einstmals konservative Partei CDU rot-grün angestrichen hat. Und Träge ist diese Ampel gar nicht. Sie ist nämlich kräftig und stramm dabei, das Land gegen die Wand zu fahren. Noch sind die Augen der Ampel Klientel verklebt mit "Wohltaten" namens Bürgergeld usw. Doch eines Tages ist Zahltag und dann sind die Taschen leer. Allen ein schönes Wochenende und Ihnen Herr Lehmann sei gesagt, auch wenn ich nicht zu jedem Kommentar etwas schreibe, halten sie Ihre christliche Sichtweise auf Dinge weiterhin fest in der Hand, auch wenn der Wind der Gottlosigkeit mit steifer Brise weht.

Markus Michaelis | Do., 23. Februar 2023 - 13:21

Ich sehe die Dinge ähnlich. Ich würde aber weniger den Systemwettkampf betonen - das betont mir zu sehr als ginge es um klar definierbare Systeme und nur eines davon kann richtig sein. Ich sehe es mehr so, dass die Welt in vielen Dimensionen in Gruppen, Richtungen, Blöcke, Länder, Kulturen etc. zerfällt.

Ein Mantra in Deutschland ist unsere Hyperoffenheit. Aber wenn man konkret Vorschläge macht (Deuschland könnte z.B. mit der Türkei fusionieren, sich den USA anschließen ...) sieht man schnell, dass fast alle Menschen immer ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass die meisten Dinge unzweifelbar gelten - nur für jeden etwas anderes.

In so einer Welt, in der nicht einfach jeder deutsch werden bzw. zum "Gewinnersystem" gehören will, sollte sich diese Gesellschaft aktiv einen Platz suchen. Dazu sollte man die Vielfalt in der Welt und die Widersprüche erstmal wahrnehmen - das manchen wir zu wenig. Wir sind viel zu sehr auf "die Wahrheit" und "das Richtige" fokusiert.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 23. Februar 2023 - 13:37

Man muss Artikel immer erst zu Ende lesen, bevor man sich über einzelne Äußerungen erregt. So war es auch hier. „Das neurot. Verlangen eines … traumatisierten Volkes“ 50 Jahre nach Ende des Krieges, kann ich so nicht nachvollziehen. Erst im letzten Kapitel kommt der Autor zu den richtigen Schlüssen. Deutschland wurde mit tatkräftigem, medialen Dauerframing Vorreiter eines links-grünen Modells des bürokratischen Ökosozialismus. Wie es da die Führungsrolle für eine „Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, … statt des alle Lebensrisiken übernehmenden, planenden Versicherungsstaats“ übernehmen kann, ist für mich schwer verständlich.
Ich glaube auch nicht, dass Olaf Scholz der Kanzler ist, der diese Wende vollziehen kann. Kann es überhaupt gelingen, solange das mediale Dauerfeuer der Klimakrise anhält und jede Diskussion über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen der Maßnahmen zur Zielerreichung in der „Rechten / Nazi-Ecke“ landet?

… im Beitrag:

"Deutschland muss eine Führungsrolle einnehmen".

NEIN!
Ich kann diesen Schwachsinn nicht mehr hören. Warum bilden sich manche Menschen ständig ein, wir müssten überall vorangehen?
Deutschland ist schon 2x vorangegangen und es endete in Katastrophe und Krieg
Und überall, wo wir bisher vorangehen wollten, folgt uns entweder keiner, oder es ist eine Sackgasse. Beispiele:
*Digitalisierung - Schlusslicht
*Energiewende - gescheitert
*Migrationspolitik - Katastrophe
*Wirtschaftskraft - werden wir nach hinten durchgereicht.
*Innovationen/Patente - Fehlanzeige
*Bildung - Schlußlicht
usw. Ich könnte noch Stunden weitermachen…

Hans Schäfer | Fr., 24. Februar 2023 - 11:03

Antwort auf von Stefan Forbrig

Die Führungsrolle einzunehmen, bedeutet für die es fordern, auch die finanzielle Hauptlast zu tragen.
Entscheidungen müssen aber einheitlich getroffen werden.

Karl-Heinz Weiß | Do., 23. Februar 2023 - 13:40

Es gab bereits eine Zeitenwende-Rede: 1997 die Ruck-Rede des damaligen Bundespräsidenten. Es muss deshalb richtigerweise gefragt werden, wie die U n i o n diesen verhängnisvollen Weg gehen konnte. Der jetzige Vorsitzende ist nicht die richtige Antwort.

Sabine Lehmann | Do., 23. Februar 2023 - 13:41

Ach so, "der Bürger" ist wieder einmal schuld, so so. Verantwortung gar soll er übernehmen!? Ich hör' wohl nicht richtig! Verantwortung tragen Regierende, die in früheren Zeiten auch nicht nur so taten, als würden sie Verantwortung tragen. Heute trägt niemand mehr die Verantwortung, außer für Macht und seinen prallen Geldbeutel. Und kommen Sie mir nicht mit partzipierender Demokratie, Herr Mayer, das ist schon lange ein historischer u. politischer Rohrkrepierer. Wenn ich solche Formulierungen lese, wie "sich nicht mehr auf den Staat verlassen", bekomme ich, mit Verlaub gesagt, Sodbrennen. Die einzigen, die sich erfolgreich auf unseren Staat verlassen können, das auch gerne in ausreichender und immer weiter zunehmender Anzahl tun, sind unsere geschätzten Transferempfänger, die es in Scharen nach Germany zieht.
Die indigene und arbeitende deutsche Kartoffel "darf" diesen Irrsinn auch noch bezahlen u. lässt sich dann noch von Intellektuellen Schlaumeiern mangelnde Verantwortung vorhalten!

Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu und auch Ihrer polemischen Argumentation. Anders kann man die Verhältnisse nicht mehr beschreiben. Nein, Deutschland ist nicht mehr das Land, wo man gut und gerne lebt... im Übrigen, bezogen auf Ihre Anfrage in einem anderen Forum: Ja, ich bin der, von dem Sie gauben, dass ich jener wäre. Kontakt ist via Internet möglich, ich bin da öffentlich sichtbar. Vielleicht reden wir mal von Schöngeistigem und nicht von der blöden Politik. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Es gibt für mich drei Diskussionsebenen. Die intellektuelle-versachlichte, die ironisch-humorvolle und zuletzt die, mir die liebste, wenn mir der Draht aus der Mütze kommt, die polemische, werter Herr Funke. Und wer so provoziert, wie der Autor des Artikels, der muss damit klar kommen. Und soll ich Ihnen etwas sagen? Das tut sooo gut! Hat durchweg etwas befreiendes und reinigt die Luft.
Auf politischer u. gesellschaftlicher Bühne ja inzwischen verpönt, mir aber noch in guter Erinnerung, war die offene Art der legendären Regine Hildebrandt, leider viel zu früh verstorben. Sie sagte was sie meinte, und sagte was sie meinte. Eine leider inzwischen ausgestorbene Charaktereigenschaft. Reden "frei Schnauze", wer tut das heute noch, wer traut sich das noch?
Vielleicht sollte sich Herr Meyer mal mit den ethischen Abgründen neu-deutscher Meldestellen, verfehlter Migrationspolitik, gefährlicher Innenpolitik u. Verarmung beschäftigen, statt "den Bürger" hier zum Blödel der Nation zu erklären!

D.Schäfer | Do., 23. Februar 2023 - 13:48

Noch einer von den vielen Experten, die auf einmal wie aus dem Dornrös´chen-Schlaf aus 16 Jahre Kohl, 7 Jahre Schröder und nochmals 16 Jahre Merkel aufwachen und alles wissen, was sie damals sich nicht trauten zu sagen oder auch gar nicht dachten! Der Autor geht auf die 70 zu und hat also alles miterlebt. Jetzt auf einmal sieht auch er - dem Mainstream sei Dank - die Gefahr aus Russland, aus China und morgen wahrscheinlich aus Südafrika.... Beschämend!

Bernd Windisch | Do., 23. Februar 2023 - 14:28

"Damit wir für den Systemwettbewerb mit China“

Ui, der Autor hat bemerkt, dass wir in einer multipolaren Welt leben. Nur im Angesicht des Gewichtes der neuen Player schrumpft der deutsche Führungsanspruch ins mikroskopische.

Deutschland hat sich gerade selbst von billigen Rohstoffquellen abgeschnitten.

Mit "Bürgergeld", überbordenden Sozialleistungen für "Nichtleister" und einem immer größer werdenden dysfunktionalen "Öffentlichen Dienst" die Leistungsgesellschaft weitgehend abgeschafft. Was soll da bitte schön rucken?

Immer größere Einwanderungswellen in die sozialen Sicherungssysteme legen die verschnarchten und handlungsunfähigen Strukturen bis zum Kontrollverlust offen. Deutschland lebt von der Substanz die an vielen Orten bröckelt.

Ein Land in dem Kinderpolitiker wie Baerbock, Kühnert oder Ricarda Lang hohe Partei bzw. Staatämter besetzen können hat sich längst ins Taka Tuka – Land verabschiedet.

Ja, Deutschland wird von "Kinderpolitikern" regiert, und viele Alte nicken brav u. dümmlich dazu.
Als ob d i e s e s Deutschland überhaupt noch eine Führungsrolle in Europa übernehmen könnte bei den Gestalten, die hier das Maul aufreißen, sich aufplustern u. das große Sagen haben!!!
Dumm-Schwätzer vor dem Herrn mit Null Lebens- und Berufserfahrung!
Leute wie Greta, Luisa, die Straßenkleber, Kevin, Annalene und Ricarda ...

Wir dürfen froh sein, wenn in unserem Land demnächst noch die allernötigsten staatl. Leistungen zum Erhalt der Infrastruktutur aufgebracht werden können, von den ernormen Renten-/Pensionsleistungen ganz zu schweigen.
Es ist lächerlich, von einem Staat in diesem Zustand "Führung" zu verlangen. Er kann ja nicht mal im eigenen Land für stabile, rechtsstaatliche Verhältnisse sorgen. Vielmehr geraten alle Ordnungen jeden Tag mehr aus den Fugen. Und noch immer wird n i c h t s unternommen, um dem Zustrom Illegaler Einhalt zu gebieten.
Was hat das mit "Führung" zu tun?

Tomas Poth | Do., 23. Februar 2023 - 14:49

Zitat:
- Wir brauchen die Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, in welcher der Markt im Mittelpunkt steht, statt des alle Lebensrisiken übernehmenden, planenden Versicherungsstaats. Und wir brauchen eine Geldordnung, die für kaufkraftstabiles Geld sorgt, statt das Geld in einer dysfunktionalen Europäischen Währungsunion der Politik als Spielball zu überlassen. -
Das kann man unterschreiben!

Schulterschluss mit den USA??
Als Handelspartner gern. Alles andere, wie z.B. US-Nato, zwingt uns nur die Konflikte und Kriege der USA zu führen!
Das können wir nicht wollen. Hier hilft nur militärischer Selbstschutz, gern in einer unabhängigen europäischen Verteidigung-Allianz, für unsere eigenen Interessen!