Schon die deutsche Romantik des 19. Jahrhunderts lehnte den Fortschritt ab und verherrlichte die Landwirtschaft (Caspar David Friedrich: „Gebirgslandschaft mit Figur“, um 1810) / dpa

Rechte Ökologen - Wie braun ist die Wachstumskritik?

Grüne wie Umweltaktivisten fühlen sich unwohl bei dem Gedanken an eine grenzenlos wachsende Wirtschaft in einer Welt begrenzter Ressourcen. Doch die Idee der Wachstumskritik passt hervorragend in das Weltbild rechter Ideologen.

Autoreninfo

Justus Enninga promoviert in politischer Ökonomie am King’s College London und ist Senior Fellow bei „Prometheus – Das Freiheitsinstitut“.

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Gedankenvoll streicht sich der Youtuber durch den gut getrimmten Bart, vor ihm steht die Flasche seines lokal gebrauten Brandenburger Craft-Biers. Mit einem Freund philosophiert er im Video über die vermeintlichen Gefahren eines entgrenzten Kapitalismus und beschreibt dabei das Cover einer Öko-Zeitschrift mit dem prägnanten Titel „Postwachstum“. In matter Optik zeigt das Magazin einen gemütlichen Bauern mit Strohhut, der mit seinem Oldtimer-Traktor einen Pflug zieht und an einem Grashalm kaut. Im Hintergrund rostet ein gigantischer Mähdrescher vor sich hin, als Sinnbild einer längst überkommenden Epoche der kapitalistischen Hochleistungs-Landwirtschaft. Dazu kommentiert er sinngemäß: „Wir haben einer riesigen Landwirtschaftsmaschine, die ja auch extrem für den Wachstumsgedanken steht, die kleinere Maschine gegenübergestellt. Die Größenordnungen werden kleiner und zeigen, dass man nicht mehr in dieser Masse, in dieser Verschwendungssucht leben muss. Wir wollen einen Schritt vom Großen zurück ins Kleine.“

Eine ganze Generation von Umweltaktivisten von Fridays for Future bis Extinction Rebellion fühlt sich unwohl bei dem Gedanken an eine grenzenlos wachsende Wirtschaft in einer Welt begrenzter Ressourcen. Doch sprechen hier nicht die Freunde von Greta und Luisa über das Cover ihrer linken Öko-Zeitschrift. Es spricht Jonas, Teil der rechtsradikalen „Identitären Bewegung“ und Chefredakteur der Öko-Zeitschrift Die Kehre. Das braune Blatt mit grünen Inhalten setzte sich jüngst in einer ganzen Ausgabe kritisch mit dem Wachstumszwang des Kapitalismus auseinander. Dabei stehen sie in Sprache, Narrativ und Argument der wachstumskritischen, aber bisher eher links verorteten Umweltschutzbewegung sehr nahe. Das überrascht nur auf den ersten Blick. Denn die Idee der Wachstumskritik passt hervorragend in das Weltbild rechter Ideologen. Linke müssen sich in Acht nehmen, damit ihre hehren Ideale nicht von brauner Wachstumskritik im grünen Pelz gekapert werden.

Marx, der Wachstums-Junkie

Trotz ihrer Mängel sollte man den hehren linken Idealen mit intellektueller Großzügigkeit begegnen. Dabei stechen zwei Grundprinzipien linker Theorie besonders hervor: Internationalismus und Fortschrittsglauben. So hört man auf bierseligen Abenden unter Linken bis heute die Signale und erkämpft das Menschenrecht, wenn gemeinsam die „Internationale“ geschmettert wird. Im Idealfall geht es Linken um die Befreiung aller Arbeiter vom Joch des Kapitalismus und nicht nur um das Wohlergehen der eigenen Nation, des eigenen Volkes. Nur wenn sich Menschen über Grenzen hinweg die Hände reichten, gelinge der Aufbruch in eine postkapitalistische Welt des materiellen Reichtums und Überflusses. Wachstum war für linke Vordenker wie Karl Marx nichts Bedrohliches. Im Gegenteil: Marx bewunderte die fortschrittliche Kraft des Kapitalismus. Jedoch produziere das System im Endstadium noch nicht genug Wohlstand. Erst die Kollektivierung entfessele die Produktionsmittel vollends, lasse die Wirtschaft in ungeahnte Höhen wachsen und gebe dem Fortschritt den notwendigen Kick, um in eine Welt des Überflusses zu münden, in der „dann die künstlerische, wissenschaftliche etc. Ausbildung der Individuen durch die für sie alle freigewordne Zeit und geschaffnen Mittel“ beginnen kann.

Intellektuelle Großzügigkeit heißt aber nicht Naivität. Statt internationaler Kooperation herrschte im real existierenden Marxismus imperialistische Abschottung. Statt ökonomischen Fortschritts gab es Hungersnöte und Verelendung. Auch deshalb wendeten sich viele Idealisten vom Marxismus ab und dem Westen zu. Denn liberale und marktwirtschaftliche Demokratien werden der sozialistischen Vision einer globalen, wachsenden Welt viel eher gerecht.

Linke Wachstumskritiker – ein Oxymoron?

Umso überraschender ist heute die Relevanz der Wachstumskritik unter Linken. Denn sie passt viel besser zu den Rechten. Das Titelbild der rechtsextremen Kehre bezieht sich auf Narrative, die einer der intellektuellen Übervater der Neuen Rechten, Alain de Benoist, in seinem Buch „Abschied vom Wachstum – Für eine Kultur des Maßhaltens“ entworfen hat. De Benoist, dessen Werk von der Jungen Freiheit verlegt und auch beim rechten Antaios-Verlag verkauft wird, wirft linken und liberalen Fortschrittsjunkies vor, es zu weit getrieben zu haben: Globalisierung und beständig wachsende Ökonomien entwurzeln den Menschen, unterwerfen ihn dem Markt und verursachen ökologische Probleme, die sich nicht durch Reformen lösen lassen: Innovationen, CO2-Steuern oder Zertifikatehandel seien bloß ein Tropfen auf dem heißen Erdenstein. Der grüne Kapitalismus zögert den ökologischen Kollaps nur hinaus. Nur eine Rückbesinnung auf das Lokale, das Heimatliche, kann noch die Rettung bringen.

Das ähnelt dem Duktus vieler linker Wachstumskritiker. Sie zitieren gerne das Buch „Small is Beautiful“ des britisch-deutschen Ökologen Ernst Friedrich Schumacher, in dem eine globalisierte Ökonomie für die Zerstörung der Umwelt verantwortlich gemacht wird. Der Mensch habe sich übernommen und sei zu weit gewachsen. Die einzige Rettung sei die Rückkehr zu einem menschenfreundlichen, kleinen, lokalen Maß. Statt die Welt mit neuen Ideen über sich hinauswachsen zu lassen, solle der Mensch mit seinen Ideen lieber nicht Prometheus spielen. Das bekomme ihm nicht. Wachstumskritiker wie Schumacher misstrauen den menschlichen Fähigkeiten, unsere Welt weiter zu vernetzen und fortschrittliche Lösungen zu finden. Stattdessen findet sich eine Romantik für eine lokale, geschlossene Gesellschaft, in der es sich rechte Wachstumskritiker bereits gemütlich gemacht haben. So klingt auch der deutsche Untertitel von Schumachers linkem Klassiker verdächtig nach der besseren Welt, die sich der rechte de Benoist erträumt: „Die Rückkehr zum menschlichen Maß“.

Globalisierungskritik und Fortschrittsangst: Rechter Heimvorteil

Liberale und Linke teilen die entgegengesetzte Vision einer besseren Welt: Internationalismus und kontinuierlicher ökonomischer Fortschritt. Auch wenn sie viele Instrumente auf dem Weg zu einer besseren Welt nicht teilen, so verdutzt es, dass immer mehr wachstumskritische Triebe in den Reihen der Linken sprießen. Deshalb ist es jetzt an linken Denkern, sich der intellektuellen Herausforderung der Wachstumskritik zu stellen und für die offene Gesellschaft zu streiten. Denn die Wachstumskritik führt geradewegs in die geschlossene Gesellschaft, wo die rechten Extremisten schon warten. Denn wenn es gegen die offene Gesellschaft und den Fortschritt geht, haben Rechte intellektuellen Heimvorteil.

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Tomas Poth | Di., 21. Februar 2023 - 15:47

Das war hier jetzt aber ein billiger Abriß bezüglich der Kritik über das Wachstum und gleichsam eine Hetzrede gegen Wachstumskritik.
Schon Ludwig Erhard sprach vom Maßhalten, wurde damals dafür politisch abgestraft, und wird jetzt posthum in die braune oder rotgrüne Ecke gestellt!?
Wenn man über Wachstum spricht muß man klären welche Ziele man vor Augen hat!
Und wenn dann auch die sogenannten "Ränder der Politik" zum gleichen Ergebnis kommen, dann soll das also falsch sein.
Soll das jetzt eine Mahnung an LinX sein, bloß nichts richtiges zu sagen weil es auch von Rächts kommen könnte?
Daß unser Planet seine Grenzen hat und sich von daher nicht grenzenlos ausbeuten läßt, dürfte wohl jedem klar sein.
Marx als Wachstums-Adepten zu präsentieren .... wie blöd ist das denn? Was wußte der von den heutigen 8 Milliarden Menschen und dem Batteriewahn der "Alles muß elektrisch werden Fraktion"?
Mit solchen Ökonomen kommen wir aber gut in die Zukunft1

Schon die Alternative ist falsch: rechts mit braun zusammen zu bringen, ist entweder Nicht-Wissen, oder doch linke Propaganda-Hetze.
Wenn man braun meint, muss man rechtsextrem formulieren. Ich sage zu Linksextrem auch nicht Links .. oder soll ich nun doch? Wenn ein Text so daher kommt, lese ich gar nicht weiter! Diese verdrehten Begrifflichkeiten hat offenbar auch die gewisse Victoria-Stiftung eingebracht, dabei will sie doch Sprachhygiene betreiben?! Nun stellt sich zunehmend heraus, dass die An-Führerin doch Mario(a)nette Ihrer Background-Organisation "Betreutes Denken" ist und gezielt Menschen hinters rote Licht führen will?!
Verbot und Enteignung wäre jetzt angebracht, anstatt ihr jährlich rund 2,5 Millionen € von unserem Steuergelt zuzuschieben!

Karl-Heinz Weiß | Di., 21. Februar 2023 - 16:07

Selbstbespiegelung als Leitmotiv: das politische Hufeisen lässt grüßen. Schon kurz hinter der deutschen Grenze haben die Menschen ganz andere Sorgen. Und die deutsche Vordenkerin Angela Merkel wird weiterhin mit Preisen bedacht.

Markus Michaelis | Di., 21. Februar 2023 - 16:15

Mir ist der Artikel zu einseitig. Viel gesellschaftliche Diskussion läuft so, dass Begriffe als absolut positiv gesetzt werdern (Volk, Vaterland, Zukunft, Fortschritt, Menschlichkeit, Links, Rechts, Klima usw usf) und sich dann jeder darum streitet, wer links, rechts, Volk, Klima, Fortschritt, irgendwas ist oder nicht ist.

Bei uns geht dann noch viel darüber, dass man nicht Rechts sein will.

Ich glaube, das sagt alles nicht soviel. "Small ist beautiful" hat auch gute Aspekte - andere weniger gute. Auch ob das die Rechten gut oder schlecht finden, sollte nur ein Punkt unter vielen sein.

Zu dem, was der Artikel als unkritisch gut hinzustellen scheint: dass man nicht an das Wohlergehen des eigenen "Volks" denkt sondern an alle Menschen. Das hat gute und schlechte Seiten. Globale Solidarität und gemeinsame Werte und Wohlergehen sind oft entweder BlaBla oder sie schreiben anderen vor, wie sie zu denken und leben haben. Abgrenzungen vom eigenen Denken werden nicht akzeptiert.

Ronald Lehmann | Di., 21. Februar 2023 - 16:35

dass ich auch gegen ein unbegrenztes Wachstum bin!

1. Was zu viel ist, ist zu viel - egal was

2. Lieber Klasse (nicht Wissen, sondern Weisheit) statt Masse (betreute Dieterich Heßlinge)

3. Leben & Leben lassen funktioniert nur bei Ausgewogenheit (deswegen bin auch 100%-ig gegen diese politisch gewollte & sogenannte
FLÜCHTLINGS-POLITIK, die Verwerfungen & Krieg verursacht

4. Und Gegenfrage - was nützt Wachstum bei einer kleinen Clique, wenn der Geldbeutel in den letzten Jahrzehnten trotz riesiger Fortschritte aber im Gegensatz immer kleiner wird.

Wenn die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland weiter so abwärts geht, war ja die Sklavenhalter-Gesellschaft ein reiner Wohlfahrts-Staat

... treffende Worte.
Ich erwähne in diesem Zusammenhang hier noch mal Epikur 342-271 v. Chr.

"Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug."

Weise Worte, schon so lange bekannt, aber für die Anhänger des Wachstums ohne Augenmaß, das grenzenlose Wachstum, also der Krebs unser Existenz auf Erden, die denken nur an das Füllen ihrer Taschen, die nächste 150m Privatyacht und dergleichen, denen ist dies Augenmaß nur was dem Teufel das Weihwasser ist.

Ernst-Günther Konrad | Di., 21. Februar 2023 - 17:15

Das Rechtsextremismus böse ist und der Linksextremismus auch, aber die wenigstens haben wenigstens noch eine Chance argumentativ umzudenken? Das LINKE sich eines eigentlich "rechten" Themas annehmen und aufpassen müssen nicht als Rechte wahrgenommen zu werden? Sorry, aber ein doch sehr verwirrenden Artikel dessen Inhalt ich mal nicht weiter bewerten will. Wo man Sie politisch einzuordnen hat, darüber dürfte Ihr letzter Satz Auskunft geben. "Denn wenn es gegen die offene Gesellschaft und den Fortschritt geht, haben Rechte intellektuellen Heimvorteil." Naja, vielleicht irre ich mich auch.

Diese Frage habe ich mir beim Lesen dieses Artikels mehrmals gestellt. Ich vermute, dass der Autor selber nicht so recht weiß, was seine Botschaft sein soll. Wahrscheinlich haben Sie, Herr Konrad, recht mit Ihren letzten Sätzen. Unterm Strich kann ich für den jungen Mann nur hoffen, dass seine Dissertation etwas klarer und vor allem interessanter sein wird als der vorliegende Artikel.

ein ausgeprägter Linker dem aufgefallen ist, daß die bösen Rechten mit der Wachstumskritik ein „Markenthema“ der Linken besetzt haben. Er läßt in diesem Artikel seinen Frust darüber und über die bösen Rechten raus.

Ansonsten ist der Artikel inhaltlich wenig wert und voller Fehlinterpretationen, am Kern des Problems des ewigen/ungezügelten Wachstums geht er vollkommen vorbei was mich wie gesagt zu dem Schluß bringt, das es sich hier um eine Abrechnung mit Rechts handelt.

Gerhard Lenz | Di., 21. Februar 2023 - 17:46

Rechtsextremismus gedeiht eben nicht nur in dunkeldeutschen Kleinstädten. Gleichfalls im Osten, aber auf dem platten Land, sind sie bereits öfters anzutreffen. Teutonische Siedler, die hinter ökologischer Verkleidung - die nach außen sagt "Zurück zur Natur" - arisch reines, urdeutsches Landleben in "gesunden Sippen" zelebrieren. Zu bio-dynamischen Karotten gibt es sogleich die passende Ideologie, die den deutschen Boden als heilige Scholle verklärt, auf dem - needless to say - migrantisches (Un-)wesen nichts zu suchen hat. Blut- und Bodenkultur in Reinform.

Das ist nicht so neu,, auch wenn der Cicero (besten Dank!) erstmals darüber schreibt. Interessant in dem Zusammenhang die Verbindungen ins rechtsextreme politische Lager...

Und angeblich, wenn man den "unzuverlässigen" MSM glauben darf, findet es auch ein Herr Bernd Hoecke gut, was dort passiert.

Wenn das kein Stichwort ist...

LinksGrün - Stalin / LinksGrün - Stalin / LinksGrün - Stalin / LinksGrün - Stalin / LinksGrün - Stalin .....................

So neu ist die Platte nun nicht, Sie singen doch ständig das gleiche Liedchen. Unter jedem Stein, hinter jedem Strauch, auf jedem Baum...lauert wer? Der böse Kommunist!

Ein, wie Sie so schön singen, links-grüner, auch/oder, ganz wie Sie wünschen, Stalinist. Gab's nicht Bürgerrechtler, die bei den Grünen gelandet sind? Verstehe schon: Auch alles verkappte Kommunisten.

Nur in der AfD, versteht sich, sind lauter aufrechte, ehrliche Menschen - aber doch keine Extremisten...

Dummerweise merken Sie selbst, dass Ihr tiefenfrust-bedingtes Weltbild reichlich schräg ist: AfDler sind überwiegend Putin-Verehrer, und Corona war eine Erfindung windiger Dunkelmänner!

Angeblich ist in Rostock gerade der bislang linke Sozialsenator aus der Partei ausgetreten.

Ein Linker, also ein Kommunist (oder Stalinist), der austritt, weil die Linke Putin nicht einen Faschisten schimpfen will. Da hat die Partei "Die Linke" was mit Ihnen gemein!

Aber was schreib' ich: Glauben Sie doch, was Sie wollen..

Günter Johannsen | Di., 21. Februar 2023 - 18:28

habe die, welche Erfahrung haben und nicht aus der roten Bonbon-Tüte heraus schwafeln.
Entweder bin ich zu blöd, oder unausgeschlafen: ich weiß nicht, wohin diese Kolumne will ... !

Christa Wallau | Di., 21. Februar 2023 - 19:16

wenn man den bloßen Wachstumswahn kritisch sieht. Vielmehr entspringt solches (Nach-)Denken dem gesunden Menschenverstand. Es wird ja heute bereits viel zu viel produziert und hinterher rasch wieder weggeworfen, wodurch unsere Erde vermüllt und verdreckt bzw. vergiftet ist.
Wachstum ja - aber da, wo es angebracht bzw. wirklich der Menschheit dienlich ist.
Darüber kann man sich gar nicht genug Gedanken machen.
Künstlich Bedürfnisse wecken oder Notwendigkeiten erschaffen, welche viele Menschen von neuen Märkten/Industrien abhängig machen, kann kein Ziel
vernünftigen u. verantwortungsvollen wirtschaftlichen Handelns sein.

Was m. E. vor allem beschnitten werden müßte, das ist das ungebremste Wachstum des Reichtums Einzelner bzw. großer Unternehmen, die Milliarden verdienen u. an ihre Aktionäre ausschütten.
Hier müßte es eine - wenn auch relativ hohe - Obergrenze geben. Denn aus der Gier nach unermeßlichem Besitz und Macht (!) erwachsen die schlimmsten Verbrechen der Menschheit

Hans-Hasso Stamer | Di., 21. Februar 2023 - 22:23

Es ist modisch geworden, Wachstum zu kritisieren, das erscheint auch logisch, da die Ressourcen endlich sind. ich bin da allerdings anderer Meinung. Die menschliche Kreativität ist unendlich, insofern ist auch das Wachstum unendlich. Es darf eben nicht nur extensives, ressourcenverschwendendes Wachstum sein.

Was heute ein einzelner Mensch an Rechenpower mit sich in der Hosentasche herumträgt, hätte noch vor 40 Jahren ein ganzes Kraftwerk zur Energieversorgung der entsprechenden Rechnerparks ausgelastet.

Die Wertschöpfung des Menschen ist sowohl ideell als auch materiell nicht begrenzt. Die Abfälle von heute können die Rohstoffe von morgen sein, und in geistiger Hinsicht gilt das erst recht. Unsere Grenzen schaffen wir nur in uns selbst, das ist meine Überzeugung.

Alexander Brand | Mi., 22. Februar 2023 - 08:16

Wachstumskritik paßt besser zu Rechten als zu Linken?? So ein Blödsinn! Berechtigte Kritik kennt keine politischen Farben.

Zudem irritiert der Ton, es ist in fast jedem Absatz die Rede von „Rechtsextremen“, „neuen Rechten“ etc. das klingt für mich eher nach der Hetzschrift eines Linksextremen der sauer ist, weil ihm die bösen Rechten „seine“ Ideen klauen.

Der Unterschied ist, daß Linksgrüne nach einem „back to the roots“ streben, also einer (nahezu) kompletten Deindustrialisierung unserer Gesellschaft deren Wohlstand auf der Herstellung hochwertiger industrieller Güter basiert. Sie zerstören die Basis unseres Wohlstands. Zerstörung liegt eben in der Natur des Linken.

Konservativ, verlangt eine Abkehr vom amerikanischen System der „throw-away society“ hin zu einem nachhaltigen System so wie wir es vor 40 Jahren noch hatten. Hochwertige, reparierbare und lokal produzierte Produkte die möglichst lange halten. Nur so kann Nachhaltigkeit mit Wohlstand kombiniert werden!

Alexander Brand | Mi., 22. Februar 2023 - 11:46

ziemlich viel durcheinander bzw. er bedient sich extensiv aus der linken Floskelkiste.

"Denn wenn es gegen die offene Gesellschaft und den Fortschritt geht, haben Rechte intellektuellen Heimvorteil."

Wenn er mit diesem Satz im Umkehrschluß sagen will, daß sich Linke für den Fortschritt und die offene Gesellschaft einsetzen, dann irrt er gewaltig!

Linke stehen nicht für den Fortschritt, sie stehen für die Zerstörung des Bewährten, der Traditionen, sie ersetzen das Zerstörte mit Chaos. Sie sind aktuell dabei Deutschland zu deindustrialisieren, ich frage mich was daran fortschrittlich sein soll.

Linke sind auch in keiner Weise für offene Gesellschaften, im Gegenteil, sie legen willkürliche Regeln fest nach denen ALLE leben MÜSSEN, ob sie es wollen oder nicht, sie sind maximal intolerant! Freiheit und vor allem Demokratie widersprechen ihrem Selbstverständnis, denn Demokratie garantiert (Meinungs-)Pluralität, genau das Gegenteil also von dem, was Linke wollen.