Kriegerdenkmal in Worms / dpa

Umfrage zur Kampfbereitschaft der Deutschen - Lob der postheroischen Gesellschaft

Nur elf Prozent der Deutschen sind bereit, ihr Land mit der Waffe zu verteidigen. Manche werden das als Degeneration abtun. Das ist ein Fehler. Das eigene Leben als höchsten Wert zu erkennen, ist das Ergebnis von Säkularisierung und Aufklärung.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Noch vor wenigen Monaten schien klar: Wir leben in einer postheroischen Gesellschaft. Die Wehrpflicht war abgeschafft. Die Bundeswehr wurde kontinuierlich kaputtgespart. Und Waffen galten ganz generell als politisch ziemlich unkorrekte Relikte archaischer Zeiten. Aus und vorbei. Die Zeitenwende wurde ausgerufen. Die Bundeswehr wird mit Milliarden überschüttet. Und „Panzer-Toni“ Hofreiter will Frieden schaffen mit immer mehr Waffen.

Wer angesichts dieses Klimawandels das Ende der postheroischen Gesellschaft verkündet, den muss man allerdings enttäuschen. Das zeigt unter anderem eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov. Im Falle eines Angriffs auf Deutschland, vergleichbar mit dem auf die Ukraine im Februar 2022, würden sich, so das Ergebnis, lediglich elf Prozent der Befragten freiwillig zum Kriegsdienst melden oder anderweitig helfen. Jeder dritte (33 Prozent) würde versuchen, sein gewohntes Leben weiter zu leben. Und jeder vierte (24 Prozent) würde das Land so schnell wie möglich verlassen. 18 Prozent machten keine Angaben.

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Nina Wunderlich | Sa., 11. Februar 2023 - 13:46

…nutzen halt nichts, wenn es ans Eingemachte geht.
Das ist natürlich nur eines der Symptome der Degenerierung. Ein weit gravierenderes ist die seit 50 Jahren zu beobachtende Fortpflanzungsverweigerung eigentlich aller europäischen Gesellschaften.
Und das wird nicht so leicht wegzurelativieren sein.

Helmut Bachmann | Sa., 11. Februar 2023 - 14:07

Sowohl der Artikel, als auch die Einstellung die hier gelobt wird. Sie ist eine übertriebene Reaktion auf die Naivität vergangener Generationen, aber nicht weniger naiv. Lässt man all den pathetischen Quark weg, der heute vor allem von den Grünen weitergetragen wird, so stirbt man im Falle eines ANGRIFFS eben nicht zwingend für ein Vaterland, einen Gott, oder eine Haltung, wenn man kämpft. Man riskiert sein Leben, um nicht unfrei zu werden. Man riskiert sein Leben für seine Kinder, Kranke, Alte, Frauen, die sich nicht wehren und nicht weglaufen können. Wer hier lieber die Flucht ergreift, um seinem Götzen „mein Leben“ zu fröhnen ist ein abschreckendes Beispiel für eine neue Selbstbezogenheit, die kein Mitleid kennt: Warum überhaupt noch Alte und Kranke pflegen, warum Kinder aufziehen? Alles so anstrengend und ich hab doch nur ein Leben? Armselig.

bei Alten galt: si vis pacem para bellum. Daran hat sich leider nichts geändert - und wird es in absehbarer Zeit auch nicht. Aber was sich geändert hat und was vielleicht auch Herr Grau nicht sieht, ist, dass der mündige Bürger abgeschafft wird, also der, der mehr zu verteidigen hat als nur sein eigenes Leben.

Ich hänge mich Ihren Zeilen an lieber Herr ernst. Eine Wehrpflicht lehne ich ab. Ebenso den erhobenen Zeigefinger, mein Ego zu schützen. Ich bin begierig - aus mir wichtigen Gründen - meine Familie zu beschützen.

Auch in unserer Zeit der großen Unübersichtlichkeit scheint mir Berthold Brechts schöner Satz seiner humanistischen Zuverlässigkeit angebracht:

"Unglücklich das Land, das keine Helden hat...Nein. Unglücklich das Land, das keine Helden braucht".

Als schlechtes Beispiel dient mir die Ukraines Selenskyj. Den Euromaidan-Demonstrationen fernzubleiben. Diese Protestete richteten sich für die Entwicklung der Ukraine vor dem Hintergrund des -Krim-Krieges. Heute stilisiert er sich zum alleinigen Held der Kiegsführung. Nein, solche Helden braucht kein Land.

Das Heldentum Selenskyj´ als Präsident der Ukraine gipfelte in seiner zwangsweisen Entsendung der ukrainischen Bürger in den Krieg. Mit Sicherheit auch ehemalige Euromaidan-Demonstranten. Aus welchem Grund blieb Selensky diesen Demonstrationen fern?

Als Präsident wird er zum Henker, zum Jäger und schafft Fakten. Wer für den Erhalt der Krim demonstriert, gehört auf das Schlachtfeld. Anscheinend schafft Passivität Helden. Aktivität, sein Leben zu gefährden für den Erhalt der Heimat, macht mich vogelfrei. Aber nicht zum Helden.

Das Heldentum Selenskyj´ als Präsident der Ukraine gipfelte in seiner zwangsweisen Entsendung der ukrainischen Bürger in den Krieg. Mit Sicherheit auch ehemalige Euromaidan-Demonstranten. Aus welchem Grund blieb Selensky diesen Demonstrationen fern?

Als Präsident wird er zum Henker, zum Jäger und schafft Fakten. Wer für den Erhalt der Krim demonstriert, gehört auf das Schlachtfeld. Anscheinend schafft Passivität Helden. Aktivität, sein Leben zu gefährden für den Erhalt der Heimat, macht mich vogelfrei. Aber nicht zum Helden.

Das Heldentum Selenskyj´ als Präsident der Ukraine gipfelte in seiner zwangsweisen Entsendung der ukrainischen Bürger in den Krieg. Mit Sicherheit auch ehemalige Euromaidan-Demonstranten. Aus welchem Grund blieb Selensky diesen Demonstrationen fern?

Als Präsident wird er zum Henker, zum Jäger und schafft Fakten. Wer für den Erhalt der Krim demonstriert, gehört auf das Schlachtfeld. Anscheinend schafft Passivität Helden. Aktivität, sein Leben zu gefährden für den Erhalt der Heimat, macht mich vogelfrei. Aber nicht zum Helden.

Enka Hein | Sa., 11. Februar 2023 - 14:12

....mit Hurra zur Waffe greifen würden verwundert zum einen, weil der Ursprung ja pazifistisch war. Aber auf der anderen Seite ist es die Partei die Verbieten, Reglementieren und notfalls Enteignen und Ausgrenzen zu politischen Grundsätzen erklärt hat. Es sind faschistische Grundzüge im Denken und Handeln der Grünen vorhanden.
Aber wenn dich schon Mal die, welche eine Waffe in die Hand nehmen würden, mit Toni Grossmaul in die Ukraine gehen würden, wäre diesem Staat schon ein bisschen geholfen.
Ein paar Idioten weniger.
Einzig und allein würde ich eine Waffe in die Hand nehmen um damit gegen Berlin zu gehen.
Das wäre mein Beitrag zur Friedenssicherung und zum Schutz meiner Kinder.

Kai Hügle | Sa., 11. Februar 2023 - 14:14

11%, das sind knapp 8,5 Millionen Bundesbürger. Ich finde das gar nicht so wenig, ehrlich gesagt. In der Ukraine reichen eine halbe Million Soldaten, um Putins völlig verlotterter Armee die Grenzen aufzuzeigen.
Ihre Schlussfolgerung funktioniert daher auch in der Gegenrichtung, denn wie man in der Ukraine sieht, kann der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung, klassische Ideale des Liberalismus und der Aufklärung, Menschen auch dazu bringen, sich und ihre Heimat mit Waffengewalt zu verteidigen - und zwar höchst effektiv.
Aber wenn Sie Menschen, die bereits sind, sich auf diese Weise gegen ein zutiefst autoritäres Regime wie das russische zur Wehr zu setzen, für „unaufgeklärte Fundamentalisten“ halten, und das mit dem Zitat eines islamistischen Massenmörders wie bin Laden ausschmücken, dann muss man Ihre flammenden Appelle für Freiheit (und gegen Moralismus) wohl noch weniger ernst nehmen als ich dachte.

Walter Bühler | Sa., 11. Februar 2023 - 16:01

Antwort auf von Kai Hügle

... und der Aufklärung???

1. Wozu braucht Herr Selinski dann so viel Hilfe aus dem Ausland? Hat die bisherige Hilfe denn gar keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf gehabt?

2. Vielleicht ist für Sie, Herr Hügle, Napoleon der wahre Held der europäischen Aufklärung, weil seinen Bewunderer Goethe besucht hat. Jedenfalls hat der allgemein etwas bekanntere Aufklärer Immanuel Kant mit dem russischen General getafelt und Konversation betrieben, der damals die russischen Besatzungstruppen in Ostpreußen kommandiert hat.

3. Die wahren Aufklärer (z. B. Kant oder Leibniz) waren am Frieden interessiert, nicht am Blutvergießen und an den chaotischen Zuständen, wie sie die französische Revolution (mit anschließendem Bonaparte) und die Oktoberrevolution (mit anschließendem Stalin) jeweils über die Menschen gebracht haben.

Bernd Windisch | Sa., 11. Februar 2023 - 16:50

Antwort auf von Kai Hügle

"Menschen, die bereits sind, sich auf diese Weise gegen ein zutiefst autoritäres Regime wie das russische zur Wehr zu setzen"

Es ist Ihnen sicher entgangen, das politische System der Ukraine basiert auf einer präsidentiell-parlamentarischen Regierungsordnung. Der Präsident vertritt die Ukraine in den internationalen Beziehungen und übernimmt die Führung der Außenpolitik. Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und kann die Verhängung des Ausnahmezustands beschließen. Also ein zutiefst demokratisches System?!?

Und damit die Menschen, die bereits sind sich gegen ein zutiefst autoritäres Regime wie das russische zur Wehr zu setzen nicht auf dumme Gedanken kommen hat El Präsidente mal eben das Kriegsrecht gegenüber seinen Soldaten verschärft.

https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-haertere-strafen-fuer-de…

Aufklärung muss man ja nicht gut finden. Patos ist aber auch keine Lösung.
Muss man Sie jetzt auch weniger ernst nehmen?

Klaus Funke | Sa., 11. Februar 2023 - 18:16

Antwort auf von Kai Hügle

Die russische Armee ist verlottert? Wo haben Sie diese Weisheit her? Vom englischen Geheimdienst? Dem Führer wurde vom deutschen Militärgeheimdienst und der obersten Heeresleitung genau so ein Verlottertsein, verbunden mit desolater Technik und absoluter Schwächung der Sowjetarmee berichtet. Der Führer glaubte diese Feststellung und hielt den Sieg in Stalingrad noch im November für möglich. Er verweigerte eine bessere Winterausrüstung, weil man keinen Winterfeldzug zu führen gedenke. Der Sieg sei so gut wie sicher. Sie werden es erleben, was passiert, empfehle Ihnen die Rede von Putin am 20.02. genau und im Original anzuhören. Pardon, aber Sie haben keine Ahnung von russischer Kriegsführung. Das ist auch egal. Wenn wir Pech haben, wird Deutschland mit einigen Raketen ausgeschaltet. Nato hin oder her. Auch der senile Krieger Joe Biden wird es zur Kenntnis nehmen müssen. Viel Spaß, Herr Hügle (oder wie Sie auch heißen mögen), glauben Sie nur weiter unseren Medien und den Blitzgescheiten.

Gerhard Lenz | So., 12. Februar 2023 - 13:41

Antwort auf von Klaus Funke

wenn Deutschland mit ein paar (Atom-)raketen von der Landkarte getilgt würde. So wie Sie jüngst gewohnt "Bemerkenswertes" vorhersagten: Sie warteten nur darauf, dass die erste russische Rakete bei uns einschlüge.
Pech halt, mehr fällt Ihnen dazu nicht ein.
Nun gut, Ihre Einstellung zu diesem unseren Land ist aus Ihren Kommentaren bestens bekannt. Dagegen trägt Ihre Russland-Besessenheit mittlerweile bizarre Züge. Und das offensichtlich alles wegen ein paar literarischer Klassiker usw. Scheinbar halten Sie das "Obervolta mit Atomwaffen" für das real gewordene gelobte Land und Putin für einen gottgleichen Anführer, der einen höheren Willen ausführt.

Auch Ihre taktischen "Weisheiten" können sich sehenlassen. Die russische Armee fängt schwach an, um dann grandios zuzuschlagen, meinten Sie jüngst! Wohl so wie gegen das kleine Georgien oder den eigenen Landesteil Tschetschenien. Was für grandiose Siege! Aus Afghanistan mussten sich die Sowjets allerdings wie geprügelte Hunde zurückziehen.

"Aus Afghanistan mussten sich die Sowjets allerdings wie geprügelte Hunde zurückziehen." Achso. Wie war das eigentlich mit den USA und Deutschland, als die Afghanistan verlassen haben? Ist noch gar nicht so lange her, oder? Schon vergessen? Lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Ihr Kurzzeitgedächtnis scheint seine Funktion vollständig verloren zu haben. Lässt irgendwie sehr tief blicken ...

Rainer Mrochen | Sa., 11. Februar 2023 - 19:29

Antwort auf von Kai Hügle

...schreiben sie Herr Hügle.
11% von 84 Millionen sind eine absolute Zahl.
11% derjenigen die im wehrfähigen Alter sind, sind aber nicht 8,5 Mio und schon gar nicht bei den kriegsgailen Grünen. Oder Doch?
20 Mio. Rentner + 17.5 Mio. im nicht wehrfähigen Alter = 46,5 Mio. potenziell. Entspricht ungefähr der arbeitenden Bevölkerung. Macht 5,12 Mio. potenzielle Opfer bei 11%. Gesteht man den Grünen, bei 70% Wahlbeteiligung einen 15%igen Anteil zu ergeben sich 8,82 Mio. grüne Wähler. Sie jetzt rechnen selbst.
Gut so, ab an die Front ihr grünen Frauinnen. Am besten jetzt gleich an die Ukraine Front mit den Frontfrauen Baerbock und FDP Dame Strack-Zimmermann.
Gute Nacht!

Albert Schultheis | Sa., 11. Februar 2023 - 19:30

Antwort auf von Kai Hügle

Ich könnte schwören, Sie haben - genauso wenig wie Haubitzen-Toni oder Rückbau-Robert - niemals gedient.
Wie Etappen-Helden wie Sie, Hügle, der "verlotterten Armee" Putins die Grenzen aufzeigen wollen, versuche ich mir gar nicht erst vorzustellen. Haben Sie einmal eine Nacht draußen bei -7 Grad verbracht? Ich kann Ihnen sagen, solche Nächte sind verdammt lang - auch ohne Beschuss.
"wie man in der Ukraine sieht, kann der Wunsch nach Freiheit ... Menschen auch dazu bringen, sich und ihre Heimat mit Waffengewalt zu verteidigen - und zwar höchst effektiv." Waren Sie in der Ukraine und haben Sie auch nur mit einem einzigen Front-Schwein gesprochen, dass Sie das so genau wissen? Wir Deutschen wären nicht einmal in der Lage, Berlin gegen die anrückende Feuerwehr von Moskau zu verteidigen! (Zitat Putin). Mit meinen Söhnen habe ich vereinbart, wenn die den Wehrdienst wieder einführen, verlasst ihr alle Deutschland. Für Olaf, Robert, Annalena und Agnes halten wir den Kopf nicht mehr hin!

Urban Will | Sa., 11. Februar 2023 - 21:58

Antwort auf von Kai Hügle

einfordern. Ihr Zahlenspiel setzt voraus, dass auch Greise und Säuglinge befragt wurden. Was aber, soviel ich weiß, nicht geschah.
Aber ich möchte Ihnen ansonsten zustimmen.
Freiheit und Selbstbestimmung sind es wert, die Waffe in die Hand zu nehmen, ich würde es tun.
Es mag Sie verwundern, doch hat sich meine Einstellung zum Krieg und den Möglichkeiten, ihn zu beenden, nicht geändert.
Ich war lange vor 2014 und auch danach oft in Kiev. Die Menschen waren frei und selbstbestimmt. Die Stadt wirkte deutlich aufgeräumter und ordentlicher als bspw Berlin.
Aber die besondere Lage u Situation dieses Landes hätten geschickte Politik und Fingerspitzengefühl in Bezug auf die Interessen Russlands erfordert. Hier hat man versagt. I d UK und im Westen.
Es fehlen die Zeichen, hierauf näher einzugehen.
Doch zweifle ich, dass d Ukr wirklich noch für ihre Freiheit kämpft. Sie kämpft f d Interessen anderer. Und verliert ihre Freiheit jeden Tag mehr. Denn man wird sie irgendwann fallen lassen.

Der Fehler mit den Zahlen fiel mir auch auf, kurz nachdem ich den Beitrag abgesendet hatte, aber da Herr Grau undifferenziert von „11% der Deutschen“ schrieb…
Im Grunde ändert das ja auch nichts an meinem Einwand - dass Selbstbestimmung ein zentraler Aspekt der Aufklärung ist und es ist vollkommen absurd ist, Menschen, die dafür kämpfen als „unaufgeklärte Fundamentalisten“ zu bezeichnen.

Die Herren Schultheis und Funke: Ich habe keinen Zweifel, dass es hier einige gibt, die die russische Armee jubelnd empfangen bzw. mit ihren AfD- Mitgliedsausweisen wedeln und sich an „Säuberungs“Aktionen in Politik, Verwaltung und Medien beteiligen würden. Aber wenn Sie den Kriegsverlauf der letzten sechs Monate nicht mitbekommen haben, dann ist das wirklich nicht mein Problem. Mit „verlottert“ meinte ich nicht nur die massiven Verluste an Menschen, Material und erobertem Gebieten, sondern auch und vor allem die Plünderungen, Vergewaltigungen und die Massaker an der Zivilbevölkerung.

Albert Schultheis | So., 12. Februar 2023 - 21:47

Antwort auf von Kai Hügle

Offenbar einer der größten Propagandaerfolge der US-ukrainischen psychologischen Kriegführung - gerade rechtzeitig um die letzte Gelegenheit zu Verhandlungen mit Russland zunichte zu machen. Oder haben Sie Beweise für die Urheberschaft der Russen, Hügle?
"... vor allem die Plünderungen, Vergewaltigungen und die Massaker an der Zivilbevölkerung." Ich behaupte nicht, dass es das nicht gegeben hätte, denn Krieg entfesselt in aller Regel nicht unbedingt unsere besten Charakterzüge - nicht anders als in die Politik. Aber der Eindruck, dass es das alles auf der ukrainischen Seite nicht gegeben hätte - nach der Berichterstattung in Deutschland zu urteilen - erweckt ein gewisses Misstrauen in mir gegenüber unseren "Qualitätsmedien" und gegen Propagandisten wie Ihnen, Hügle!

Walter Bühler | Sa., 11. Februar 2023 - 14:16

Eine beachtlicher Teil der rot-grünen Funktionäre stammt aus den marxistischen bis maoistischen Splittergruppen, für die die Macht schon immer aus den Gewehrläufen gekommen ist.

Solche Menschen haben schon immer Revolutionäre, die mit echten Waffen kämpfen, zu strahlenden Helden hochstilisiert. Man denke nur an Che, Ho Chi Minh oder Foucaults Haltung zu Khomeini.

Einige deutsche Linke haben ja auch deswegen selbst in der RAF mitgekämpft.

Da die marxistische Erlösungslehre normalerweise nicht zu dem gezählt wird, was mit der Säkularisierung verschwindet, kann ich den Optimismus nicht teilen, dass sich bei uns mit der Säkularisierung die Kriegswilligkeit erledigt habe.

Zwar gibt es auch ein paar grüne Bellizisten, die den Kontakt zum Christentum aufrecht erhalten. Die meisten Bellizisten dürften aber heute - wie schon die Bolschewisten - moderne Atheisten sein, und die können auch kräftig zuschlagen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 11. Februar 2023 - 14:24

Ist es für den Autor ein Zeichen der Hoffnung, wenn junge Menschen nur im eig. Leben einen Wert sehen? Wenn keiner für sich oder den anderen sein Leben einsetzen will (nicht einmal für eigene Kinder?)? Was ist das Leben dann noch Wert? Wird ein Waffeneinsatz auch von allen anderen abgelehnt oder sind wir dann zurück in der Steinzeit?
Durch die „Säkularisierung“ lohnt sich demzufolge auch kein Kampf mehr für die Demokratie. Meinen Sie das wirklich?
Nein Herr Grau, es sollte jeder für den anderen einstehen! Unsere Ampel-Regierung will das für alle Menschen der Welt. Wie sichern wir den Wohlstand, ohne Bereitschaft, ihn zu verteidigen? Wollen wir alleine zur Rettung des globalen Klimas verzichten?
Ist das alles nicht bereits der Beginn der Selbstaufgabe, der Selbstzerstörung?
Dass ein Eintreten für diesen „bunten Staat“ nicht jedermanns Sache ist, ist bedenklich genug. Da ist mangelnde Verteidigungsbereitschaft nur konsequent. Wer aber hat von den willigen auch die entspr. Fähigkeiten.

Romuald Veselic | Sa., 11. Februar 2023 - 14:36

auszubrechen o ihr lineares Denken auf Wechselstrom umzuschalten. Erneut unter Europa-Ländern lediglich E; A; I; B & NL erwähnt wurden, aber nicht PL, CZ, H, SK o Balten.

Wie heuchlerisch ist das Ganze u der westliche Psycho-Materielle Egoismus lustig weiter projiziert wird, in der Annahme, dass das Westlich-Gute/Beste, universales Heilmittel ist. Man ist nicht bereit für Ideale (welche auch immer) zu sterben. Nicht mal für Klima, obwohl das Wohlergehen der Nachkommen als Vorwand zum moralischen kaschieren eingesetzt wird, um das perfekt Ethische, in alle Richtungen zu senden. Damit ist die Verlogenheit in ihrer Reinheit in jedem Schaufenster platziert.

Damit ist klar; jede Generation soll für sich selbst kämpfen. Durch kleben, o mit der Waffe gegen Incels wie Putin, Mullahs, etc. Jedem seinen freien Willen o Unwillen.

Es gibt Individuen, die sich nicht versklaven lassen. Ob mit, o ohne Gott/Klimarettung. Niemand ist mir mehr suspekt, als die Weltretter u Erlöser. Zum reihern. ?

Markus Michaelis | Sa., 11. Februar 2023 - 14:45

Vor Jahren hätte ich auch so gedacht, wie Herr Grau hier schreibt. Ich bin mir jetzt aber nicht mehr so sicher. Warum begehen dann soviele Menschen Selbstmord und noch mehr spielen manchmal mit dem Gedanken? Das scheint mir etwas damit zu tun zu haben, dass es das nackte Leben alleine nicht ist - der Mensch lebt von irgendwelchen Einbettungen in Gesellschafts- und Wertesysteme. Werden die verletzt, wankt auch das Leben - scheint mir.

Jahrzehnte haben wir in Deutschland in einer immer homogeneren Gesellschaft gelebt, in der das persönlich optimierte Leben und gesellschaftlicher Wille und "Fortschritt" im Gleichtakt gingen - da haben sich viele Fragen nicht gestellt.

In einer Gesellschaft/Welt in der verschiedene Kräfte in verschiedene Richtungen zerren und die nicht diskutierbarenn Ziele und Sichtweisen der einen die nicht verhandelbaren Grundwerte der anderen verletzten, stellen sich andere Fragen. Menschen reagieren sehr anders, wenn ihre jeweiligen Grundwerte verletzt werden.

Albert Schultheis | Sa., 11. Februar 2023 - 21:36

Antwort auf von Markus Michaelis

"der Mensch lebt von ... Einbettungen in Gesellschafts- und Wertesysteme" - Aber was bleibt, wenn diese systematisch und strukturell abgebaut, zertrampelt, als Residuen weißer Vorherrschaft in Deutschland geschliffen werden? Wofür sollte man dann seine Söhne noch in den Kampf schicken? Das Regime des pot. Angreifers wäre vielleicht besser, lebenswerter als das eigene, zu verteidigende! Was wenn eine feminist. Außen:Ministerin, ein korrupter Kanzler deine Söhne an die Front schickt, um die Bandera-Soldateska eines Selenskyj und Melnyk zu ersetzen? Gegen einen Feind, der vor kurzem noch freundschaftliche Beziehungen mit uns pflegte, die einigen bösen Nachbarn nicht gefielen? Melnyk schickt seinen Sohn an eine Uni weit weg in Deutschland. Die Millionen Asylanten, die wir dirchfüttern werden auch nicht bereit sein, für die Hand, die sie füttert in den Krieg zu ziehen - nach ihr zu stechen schon eher. Man sieht, wenn man einen Grundstein einreißt, stürzt das ganze Gebäude ein.

Tomas Poth | Sa., 11. Februar 2023 - 14:50

Das kann man auch als einen persönlichen Beitrag zur Abrüstung sehen.

Allerdings weiß man nicht was der Befragte denkt, denkt er an eine mögliche atomare Eskalation, oder an einen übermächtigen Gegner?
Bei solch einer Frage laufen ja automatisch unterschiedliche Kategorien zur Entscheidungsfindung durch den Kopf, Fragen moralischer Art, als auch Abwägungen von Risiken und Nutzen!
Hält möglicherweise eine hohe Wehrbereitschaft, die sichtbare Drohung gegen mögliche Aggressoren, den Frieden aufrecht und verhindert den Krieg?
Insofern würde ein starkes Bekenntnis zum Wehrwillen dem Frieden eher dienen als umgekehrt.
Wer sich schwach zeigt macht sich damit vielleicht zum Opfer wo es dem Aggressor einen Nutzen bringt.
Die beiden Extreme sind lieber "Rot als Tot" gegen lieber "Tot als Sklave", dazwischen spielt sich alles ab.
Die Taliban sind lieber tot als Sklaven. die Bürger westeuropäischer Länder scheinen dann eher für das Gegenteil zu sein.

Georg Chiste | Sa., 11. Februar 2023 - 15:28

Das Grüne wehrwilliger sind als alle anderen, halte ich für ein pures Lippenbekenntnis.
Sich auf fremden Befehl für fremde Interessen totschießen zu lassen ist nicht gerade heroisch. Leute die sich nicht kennen sollen sich auf Befehl töten.
Beispiel: Im ersten Weltkrieg hatte die unglaubliche Blödheit der damaligen Regierung das Schicksal Deutschlands mit einem Konflikt anderer Länder verkettet und diese Lernunfähigkeit der Politiker hatte dann x Millionen jungen Männer das Leben gekostet.

Ratlosigkeit | Sa., 11. Februar 2023 - 15:32

Herr Grau, historisch entwickelt sich die Idee des "Sterbens fürs Vaterland" (ebenso wie "Sterben für die Revolution") aber gerade in der aufgeklärten Gesellschaft, um 1800. Um es mit Fichte zu formulieren: der Wunsch nach Unsterblichkeit (der Wunsch, daß etwas bleibt) kann nun nur noch innerweltlich eingelöst werden, durch die Erinnerung der politischen Gemeinschaft.
Und sind Israel oder die USA unaufgeklärter als der europäische Durchschnitt?

Stimmt, die "Telekom-Metaphysik" des "Post" lebt ja von dem Glauben, dass das, was hinter dem "Post" steht, nicht mehr existiert und der Vergangenheit angehört. Wer von einer post-heroischen Gesellschaft redet, glaubt, dass es keinen Heroismus mehr in der Gesellschaft gibt.

Aber die Frage, die @bachmann stellt: "Warum überhaupt noch Alte und Kranke pflegen, warum Kinder aufziehen? Alles so anstrengend und ich hab doch nur ein Leben?" wird in Wahrheit auch heute noch von sehr vielen Menschen positiv beantwortet, d.h. sie tun es einfach. Es gibt also doch noch Heroismus!

Die Idee des "Sterbens für XXXXX..." ist alt. Aber die spezielle Gestalt, die ihr Herr Grau zuschreibt, hat sie nicht in der Aufklärung angenommen, sondern in der französischen Revolution und in den napoleonischen Kriegen, also in der Romantik (ganz richtig: Fichte!) und in den Revolutionen des 19. Jahrhunderts.

Israel oder die USA sind vielleicht romantischer als der europäische Durchschnitt?

Heidemarie Heim | Sa., 11. Februar 2023 - 15:37

Da können wir uns ja auch gleich unseren Überlebenswillen wegsäkularisieren lassen. Den unserer Mitmenschen sowieso. Denn das könnte Probleme verursachen wenn ein auf mein Leben oder Eigentum erpichtes, weniger säkularisiertes Gegenüber beschließt meinem jämmerlichen Dasein ein Ende setzen zu wollen. Oder mit Glück wendet er sich lieber an meinen Nachbarn mit seinem Anliegen? Bitte auch da bloß kein falsches Heldentum an den Tag legen. "Hier gibt es nichts zu sehen. Gehen Sie friedlich weiter!"
Gedenkfeiern für die gefallenen Heroen und
Verteidiger, die solch eine der Vergangenheit angehörende Opferbereitschaft an den Tag legten, können wir ja dann getrost auch canceln. Heimat, Vaterland, Wehrhaftigkeit, Gott, Glaube, Hoffnung, kann alles weg, der alte Sch....! Und alle lebten glücklich und zufrieden bis an der so immens aufgeklärten Menschheit Ende. Amen!

Bernd Windisch | Sa., 11. Februar 2023 - 15:44

Inwieweit jemand bereit und in der Lage ist Gewalt anzuwenden hängt sehr stark von seiner Bildung ab. Das Gewaltmonopol liegt nicht ohne Grund beim Staat. Aktuell werden aus schlechtem Grund junge Männer in der Ukraine an der Ausreise gehindert. Parallel dazu wurden die Strafen für Desertation und Befehlsverweigerung von Selenskyj drakonisch verschärft. Es ist nun mal ein Unterschied ob ich im olivgrünen Pulli vor servilen Abgeordneten herumturne oder scharf geschossen wird. Niemand der bei Trost ist lässt sich für den Marginalunterschied zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Russland freiwillig umbringen.

Außerdem heißt es nicht umsonst „Schuster bleib bei deinem Leisten“ Kriegführung ist heute derart durchprofessionalisiert, dass Laien oder schlecht Ausgebildete dort nur als Kanonenfutter auftreten können. Die erfolgreichen Armeen dieser Welt sind samt und sonders Berufsarmeen. Niemand käme auf die Idee Amateure zum Operieren in Krankenhäuser zu verpflichten

Romuald Veselic | Sa., 11. Februar 2023 - 16:38

Antwort auf von Bernd Windisch

"Niemand der bei Trost ist lässt sich für den Marginalunterschied zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Russland freiwillig umbringen."

Ich glaube dass der marginale Unterschied zw Ukraine und Russland größer ist als zwischen Happy Austria und Deutschland.

Für alle Fälle, fragen Sie einen Ukrainer (geflüchtete Frauen), ob er (sie) Ihre These bestätigen werden.

Übrigens die deutsche Empathie in Kommunikation, erinnert mich an die Kolonialisten in Afrika, die meinten, alle Afrikaner sehen gleich aus u damit mental gleichgeschaltet. Das erwähne ich deshalb, denn als ich nach D kam, glaubten viele, dass Tschechoslowakei ein Teil v Jugoslawien war. In dem Moment begriff ich, dass tolle Autos zu bauen, nichts damit zu tun hatte, eventuell über den Tellerrand weiter zu blicken. Dabei lag die CSSR östlich von Bayrischen Wald. ?

"Ich glaube, dass der marginale Unterschied zw Ukraine und Russland größer ist als zwischen Happy Austria und Deutschland." Das denke ich auch.

Ich habe Russland und die Ukraine besucht und den unüberbrückbaren Unterschied zwischen beiden Ländern nicht erkannt. Auch die heutigen Differenzen wären im Laufe der Zeit friedlich zu regeln gewesen und rechtfertigen kein Massensterben.

Schauen Sie sich die Jugoslawienkriege an. Heute sind bzw. wollen alle Beteiligten in die EU. Die Ergebnisse des Krieg um territoriale Integrität innerhalb Jugoslawiens mit vielen Toten mündet nun in nicht allzu langer Zeit in der Einebnung der Grenzen und einer gemeinsamen Währung der ehemaligen Kriegsparteien. War es das wert?

Ihre kleine Heimatkunde finde ich albern. Deutschland ist viel mehr als "nur" gute Autos bauen. Sie wissen und schätzen das sonst wären Sie längst nicht mehr hier.

Romuald Veselic | Mo., 13. Februar 2023 - 10:18

Antwort auf von Bernd Windisch

Überlassen Sie denjenigen, die über sich selbst bestimmen wollen, mit wem sie leben o nicht leben wollen.
1992 CSFR: Tschechien u die Slowakei trennten sich friedlich u keiner v den beiden Ländern die Existenz des anderen infrage stellt.
Wenn Jugoslawien damals zerfiel, ist dies nicht aufgrund der D-Abwägungen passiert, was gut u nicht gut ist nach D-Perspektive, sondern was für die Serben, Kroaten, Slowenen, Bosnier, etc gut o besser ist. Die wollten u wollen nicht im gemischten Bunt-Land leben, wie die Ds, mit vielen unverträglichen Religionen u Mentalitäten als Folge des aufgezwungenen Zusammenlebens. Dies muss man ihnen zugestehen.

Dass Sie persönlich wenig Unterschiede zw RUS u UR Bevölkerung sehen, samt ihrer Befindlichkeiten, ist etwas was die UR-Bevölkerung nicht interessiert. Sie lassen sich v Menschen wie Sie, nicht bevormunden.
Genauso, wie die UR-Bevölkerung nicht interessiert, ob D bei sich alle Flüchtlinge der Welt aufnimmt o im Jahr 2030 das Klima rettet.

Romuald Veselic | Mo., 13. Februar 2023 - 10:27

Antwort auf von Bernd Windisch

Wo ich lebe o nicht lebe, überlassen Sie's mir. Gell?

Mein Vorschlag, wenn Ihnen meine Ansichten nicht gefallen, brauchen Sie sich bei mir dazu nicht äußern. Ich gehöre nicht zu den Spezies, die in jedem einen Kumpel sehen.

Bernd Windisch | So., 12. Februar 2023 - 16:20

Antwort auf von Bernd Windisch

schauen Sie doch bitte einmal nach wie viele Mitglieder der Selenskyj - Familie oder der Klitschkos bereits auf dem Feld der Ehre gefallen sind.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte Ende Juli 2019 die Regierung auf, Klitschko als Leiter der Kiewer Stadtverwaltung zu entlassen. Hintergrund war, dass der Kiewer Bürgermeister direkt gewählt, der Chef der Stadtverwaltung jedoch vom ukrainischen Präsidenten in Abstimmung mit der Regierung ernannt wird. Andererseits ist vorgeschrieben, dass auch der Chef der Stadtverwaltung eine gewählte Person und somit de facto identisch mit dem Bürgermeister sein muss.

Da weiß man doch wofür es sich zu sterben lohnt. Oder?

Thorwald Franke | Sa., 11. Februar 2023 - 15:46

Der Artikel von Alexander Grau wirft einige Kategorien durcheinander. Entscheidend ist nicht die Zahl der Freiwilligen, sondern derer, die passiv einer Einberufung willig folgen würden.

Denn der Sinn der Wehrpflicht ist es u.a. auch, Wehrgerechtigkeit herzustellen. Man darf Glück haben und nicht einberufen werden. Wenn man aber einberufen wird, folgt man. Wie Alexander Grau richtig sagt, ist bei uns das Bewusstsein, leben zu wollen, sehr ausgeprägt, und das ist auch gut so. Deshalb ist die freiwillige Meldung zum Militär fragwürdig.

Die entscheidende Zahl ist also, wie viele Bundesbürger einer Einberufung willig folgen würden. Laut der Umfrage sind das 6% (zu denen noch die zu zählen sind, die sich freiwillig melden würden). Also 11% im ganzen. Das ist zuwenig! Viel zu wenig!

Der Trend, das Gemeinwesen gegen die Vernunft zu gestalten, und statt dessen überall nach Bauchgefühl vorzugehen, hat also auch hier voll zugeschlagen.

Gerhard Fiedler | Sa., 11. Februar 2023 - 16:19

Richtig, Herr Grau! Es zeugt von wahrer Aufklärung, sich nicht vom Gerede „hoher Werte“ von den Priestern der Moral, egal woher sie kommen, einnebeln zu lassen. Da wir den Sinn unseres Lebens ohnehin nicht klären können, ist das eigene Leben unser höchstes Gut. Nur eine unmittelbare Gefahr für uns selbst oder das unserer Liebsten kann uns noch zum Kampf bewegen, zu einer unvorhergesehenen Selbstverteidigung als Notwehr. Wenn dies Egoismus ist - auch ein moralischer Begriff -, dann bitte! Von daher das eigene Volk, das eigene Land, die Nation oder die Demokratie mit dem Leben verteidigen zu wollen, macht keinen Sinn. Degenerativ ist das nicht, eher klug und weise. Vorbei ist‘s mit jenem „Wo’s halsgefährlich ist, da stellt mich hin, dem Tell verdank ich mein gerettet‘ Leben“ oder dem viele in Aufruhr bringenden „Lieber rot als tot!“. Was hat man schließlich davon, als Leiche den „Erfolg“ nicht mehr auskosten zu können?

Detlev Bargatzky | Sa., 11. Februar 2023 - 16:53

Warum sollte ich ein Land verteidigen, dessen Politiker es ohnehin inklusive aller Ressourcen an Gott und die Welt (in Form aller möglichen Zuwanderern und Händeaufhaltern) verschleudern.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für die Bevölkerung wesentlich günstiger ist, im Falle eines Angriffs vorsichtig und defensiv zur Seite zu treten und den Angreifern den Weg in die Politik-Paläste und zu den Bunkern, in denen sie die Politik-Prominenz aufhält, auszuweisen und frei zu machen.

Christoph Kuhlmann | Sa., 11. Februar 2023 - 18:01

Die einen verteidigen sie, notfalls mit der Waffe in der Hand und die anderen fühlen sich in der Rolle des Schmarotzers wohler. Jedem das Seine!

Jens Böhme | Sa., 11. Februar 2023 - 18:15

Im Ernstfall kommt ein Gesetz oder eine Regierungsverordnung, dass Männer sich bei der Armee zur Verteidigung zu melden haben. Wer sich weigert oder flüchtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Umfragen, ob man im Ernstfall sein Land, seine Heimat, seine Familie, seine und andere Kinder verteidigen wolle, sind Zeichen einer entrückten westlichen Welt. Es ist nichts Neues bei vielen Völkern und Staaten. Zum Beispiel aktuell bei der ukrainischen Armee. Da haben ebenso nur ca. 11-20 Prozent bei Kriegsausbruch freiwillig sich bei der Armee gemeldet. Und bei den Russen sind es noch weniger.

Gerhard Lenz | Sa., 11. Februar 2023 - 18:41

Wer braucht solche "Tugenden" noch? Ein paar Unverbesserliche, die sich zuhause den Radetzky-Marsch reinziehen und noch immer glauben, der Soldat sei der schmuckeste Mann im Staat?

Ein paar tiefenfrustrierte Alte, die ständig lamentieren, die Jugend wäre verwöhnt und zu nichts nutze - während sie selbst sich ständig den Bauch pinseln, schliesslich hätten sie doch angeblich dieses Land aufgebaut? Jene, die meinen, die Jungen müßten mal eine Zeit lang in die "Hohe Schule der Disziplinierung" gehen, um gleichfalls ihren Beitrag zu leisten?

Das waren/sind natürlich die schlechtesten Ratgeber, die man sich denken kann. Und außer denen hat vor der Pandemie kaum einer von der Wiedereinführung der Wehrpflicht fantasiert.

Jetzt, dank Putins beispielloser Aggression, nimmt man Landesverteidigung wieder wichtig. Und jetzt sollen junge Leute auch wieder zum Dienst an der Waffe verpflichtet werden!

Meinen - wohlgemerkt - 11% von 2000 Befragten.
24% würden übrigens lieber das Land verlassen...

Albert Schultheis | Sa., 11. Februar 2023 - 20:06

Ich habe meinen Wehrdienst vor 50 Jahren noch geleistet - damals aus Überzeugung als mündiger "Bürger in Uniform" -, meinen 3 Söhnen habe ich geraten, für diesen Staat den Kopf nicht mehr hinzuhalten. Vieles spielt dabei eine Rolle: die Ent-Mündigung während des Corona-Regimes, das Verscherbeln unseres Landes, unserer Sozialkassen an hergelaufene Asylbetrüger, die Verweigerung der Regierung, unsere Mädchen und Frauen vor Messermord und Vergewaltigung zu beschützen, die Ent-Rechtung der autochthonen weißen Gesellschaft gegenüber Menschen, die schwarz, muslimisch oder Trans* sind, der linksgrüne Rassismus gegen Weiße, die Bevormundung durch eine Regierung von imbezilen Taugenichtsen auf der Basis höchst fragwürdiger Klimatheorien, die keiner ernsthaften wissenschaftlichen Betrachtung standhalten, die systemat. Auslöschung deutscher Kultur, ... Nein, für diesen Staat der Knechtung und des strukturellen Abbaus demokratischer Rechte sind wir nicht mehr bereit zu kämpfen. - Count us out!

christoph ernst | Sa., 11. Februar 2023 - 20:33

ist JEDEM zu wünschen, dass er/sie jemanden oder etwas in seinem/ihrem Leben hat, für den/das es sich notfalls auch zu sterben lohnt. Familien, Freunde, Kinder, das eigene Zuhause.
Die Frucht der Aufklärung ist der mündige, selbstverantwortliche Bürger - als Citoyen - der seine Freiheit liebt und sie zu schätzen weiß. Der verteidigt sie auch - nicht zuletzt gegen die Übergriffigkeit von Politikern wie Nancy Faeser, die den freien Bürger abzuschaffen sucht und durch subventionierte 'Klienten' ersetzen möchte.

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 11. Februar 2023 - 21:01

Aus dem Innern der Bundeswehr, erfahre ich, dass ein für 10 Jahre verpflichteter Angehöriger seine Verpflichtung angesichts der Ereignisse auf 5 Jahre reduziert hat. Seiner Meinung nach sind 5% der BW Angehörigen bereit ihr Leben zu riskieren. Eine Umfrage zu diesem Thema kann sich m.E. auch nur auf Angehörige der BW beziehen. Ansonsten sind Aussagen dazu belanglos.

Urban Will | Sa., 11. Februar 2023 - 21:20

wo gewisse Dinge, die Freiheit etwa, als so selbstverständlich angenommen werden, dass man ihre Einschränkung oder gar Abschaffung gar nicht mehr zu merken scheint, entsprechend gering ausfallen. Man wird bequem.
Doch hieraus den Schluss zu ziehen, dass die Menschen nicht mehr bereit sind, sich „das Hirn vernebeln“ zu lassen, ist gewagt.
Corona und all das, was in diesem Zusammenhang von oben beschlossen und kommuniziert wurde, zeigte eindrucksvoll, wie leicht es ist, den Menschen „das Hirn zu vernebeln“. Bei Klima, Migration, etc. geschieht tagaus tagein nichts anderes.
Die angesprochene „Säkularisierung“ ist nichts anderes als den Ersatz Gottes, an den in der Tat immer weniger glauben, durch andere „Götter“, die da u.a. sind: Wohlstand, Egoismus, Lebensqualität, Selbstverwirklichung, Bequemlichkeit...
Es mag archaisch klingen, sein Leben „wegzuwerfen“ für eine Idee, doch werden in diesen oberflächlichen Zeiten Leben für deutlich Geringeres „weggeworfen“. Das ist befremdlich.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 11. Februar 2023 - 22:12

Herr Grau.
Ich hätte nur gedacht, nach dem "denn" geht es weiter mit "Gott lebt".
Ist das nicht die Botschaft des Christentums?
In meiner frühen Jugend war ich sehr selten zwar, aber auf Soldatenfriedhöfen.
Und Jesus soll Petrus gemahnt haben, das Schwert zurückzustrecken.
Ich habe als Kind das Christentum so sehr als Religion der Liebe und des Lebens gelesen und empfunden, dass ich selbst der Kirche treu geblieben bin.
Sehr viel später hörte ich dann Bachs Kantate "Erfreut Euch ihr Herzen".
Ich liebe besonders die Aufnahme mit Philippe Herweghe.
Es ist nicht ehrenrührig, sein Leben und seine Lieben zu verteidigen.
Ich versuche es eben mit aller Kraft zuvor.
Danke

Sabine Lehmann | So., 12. Februar 2023 - 04:07

Nun, mich hat keiner gefragt, dabei hatte ich den Zossen schon gesattelt, kurz bei Ben Cartwright, Chisum und Winnetou angerufen, mir bei Hop Sing noch schnell ein Frühstück bestellt, den Indigenen ein Rauchzeichen zugefackelt, die Winchester und etwas Kautabak in die alten Satteltaschen gepackt, und war reisefertig. Aber mich fragt ja keiner;-)

Dominik Roth | So., 12. Februar 2023 - 06:39

Damit wir heute diese Haltung einnehmen können?
Der Einzelne lebt eingebettet in einer Gemeinschaft und deren Funktionieren hat großen Einfluss für die eigene Sicherheit. Wie soll das gehen, wenn, wie ich herauslese, es keine Ideen mehr gibt die zusammenhalten, wenn letztlich alles beliebig und egal ist. Nihilismus ist auch keine Lösung.

Es ist längst nicht "alles beliebig und egal", bloß weil eine skrupellose, verblödete und verluderte Regierungsmannschaft innerhalb einer Generation einfach alles schreddert, was Generationen vor ihnen unter Mühen und Schmerzen aufgebaut haben! Sorri, dieser
"Nihilismus", den Sie beobachten, ist nicht meiner, sondern er entspringt unmittelbar der gelebten RotGrünen Ideologie: Naturwissenschaft ist politisch vereinnahmbar, Ethik wird von Parteien gesponsert, die Journaille sucht den Glamour der Politstars, Kritik an der Regierung ist Blasphemie! ... Nein, Ihr Nihilismus, Herr Roth, ist nicht meiner.

A.S. | So., 12. Februar 2023 - 07:36

Das Siedlungsgebiet, in das ich vor nun mehr 50 Jahren hineingeboren würde ist nicht mehr mein Land. 70-80% der hier lebenden Einwohner sind mir komplett fremd (geworden).

Es ist mir als egal, ob es untergeht, vom Russen besetzt wird, whatever.

Das einzige ist meine Familie. Dankenswerterweise sieht sie es ähnlich: Es lohnt nicht, für das ehemalige Deutschland zu sterben

Gabriele Bondzio | So., 12. Februar 2023 - 09:38

Was an sich sehr verwundern dürfte.
Bei der Frage:
Ist Krieg Klimaschädlich?
...erhält frau (und alle anderen, die es wissen wollen) die Antwort:

"Die Armeen weltweit verursachen enorme Mengen an klimaschädlichen Emissionen: bei der Produktion, dem Handel, Export und Transport von Waffen, bei Manövern und vor allem durch Kriegseinsätze selbst und bei anschließenden Besatzungen."

Und wenn frau einkalkuliert, was für Entscheidungen für das Klima unter "normalen" Umständen getroffen werden.

Ist das der größte Widerspruch der Grünen.
Die ja explizit alles vermeiden möchten, was der Umwelt nicht gut tut.

René Maçon | So., 12. Februar 2023 - 14:04

...anders gedacht hat! Was glauben Sie, lieber Herr Grau, was Putin gemacht hätte, wenn sich die Ukraine (freiwillig oder mangels NATO-Unterstützung) sofort ergeben hätte? Wir hatten doch schon die Erfahrung mit der Appeasement-Politik nach der Krim-Invasion.

Dass nun ausgerechnet die Grünen verantwortungsethisch argumentieren und Herr Grau gesinnungsethisch ist einigermaßen verblüffend.

Ronald Lehmann | So., 12. Februar 2023 - 14:23

Bewiesen wie hier durch unsere beiden Foristen in den unzähligen Kommentaren.

ABGESCHAFFT, bis in die kleinste Zelle:
- Alle Tugenden-JA Herr Lenz, christliche Werte, Respekt wie Demut
- VERANTWORTUNG zu übernehmen für das eigene Handeln. Das Problem liegt nicht darin, dass man keine Fehler/Sünden begeht, sondern das man diese erkennt & man selbst zu sich in Sühne tritt)
- Die Leugnung unserer wahren Bestimmung & nicht des EGO, der Liebe als Kompass unseres Handeln, dass Frauen nun mal bestimmt sind, Kinder - die nachfolgenden Generation zu gebären. Wenn all die Mrd. Gelder der Flüchtlings-Politik für unsere EU-Kinder verwendet würden, wir hätte eine Überbevölkerung in EU.
- Das nur m/w gibt
- Wissenschaft & Diskussion, Wahrheit, Freies, rationales denken & auswerten ohne Klischee & Gruppendynamik, um Lösungsorient zum Wohle ALLER agieren zu können
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